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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191010167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19101016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19101016
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1910
- Monat1910-10
- Tag1910-10-16
- Monat1910-10
- Jahr1910
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.10.1910
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Das Wichtigste. * In dem Geschäft von Arndt in der Neuen Fried richstraße in Berlin brach gestern Großfeuer aus, bei dem ein junges Ehepaar verbrannte und verschiedene Arbeiter und Arbeiterinnen infolge Verfehlens des Sprungtuches verletzt wurden. * Der Schriftsteller Legationsrat a. D. Rudolf Lindau ist,im Alter von 81 Jahren in Paris gestorben * In Paris und in der Provinz haben viele fran- Ak Wninullt » Die ersten Meldungen über den blutig niederge schlagenen Putsch von Kaffernarbeitern an der Bahn strecke Karibib-Windhuk hat der kapländischen und der englischen Presse Veranlassung gegeben, das deutsche Regime in Südwestafrika zu verdächtigen. Deshalb ist es gut, daß sich endlich das Gouvernement zu dem lei digen Vorfall äußert. Es wird nämlich berichtet: Aus Deutsch-Südwestafrika meldet ein telegra phischer Bericht des stellvertretenden Gouverneurs, daß der bedauerliche Zusammenstoß von Soldaten und Transkeikaffern durch deren aufsässiges Ver halten gegen Angestellte der Bahnbauarbeiten ver anlaßt wurde. Die Angestellten baten eine in der Nähe befindliche Truppe um Unterstützung, woraus sich die Kaffern, mit Keulen -und Messern bewaffnet, zusammenrotteten und die vf fentliche Sicherheit bedrohten. Infolgedessen war das Einschreiten der Truppe nötig. Diese machten erst von der Waffe Gebrauch, als die Kaffern zum An griff übergingen. 14 Kaffern sind tot. Die Verwun deten befinden sich in guter Fürsorge. Jetzt bequemt sich endlich auch das ReutersH: Bu reau zu dieser Auffassung. In einer Meldung aus Stva- fopmund heißt es nämlich: Lohnabzüge der bei dem Bahnbau bei Wilhelmsthal beschäftigten Kaffern für nicht geleistete Arbeit an Sonntagen bezw. in Krank heitsfällen veranlaßten die Kaffern zum Ausstande. Da rauf verweigerten die Bauunternehmer die Lieferung Hou Wasser und Nahrungsmitteln, die die Kaffern sich nunmehr von benachbarten Farmen verschafften. Da Polizeibeamte, die die Führer der Ausständigen ver haften sollten, schlecht behandelt wurden, wurde eine Kompanie Soldaten gegen die Kasfern ausgeschickt, die MM der Räuberei mit Waffen in der Hand bezichtigte. Bei einem Angriff gebrauchten die Soldaten zuerst das Bajonett und machten dann von der Feuerwaffe Ge brauch, 14 Kaffern wurden getötet, viele verwundet. An Ort und Stelle hält man das Auftreten gegen die Kaf fern für gerechtfertigt. wie des Rathauses geplant. Abends findet Diner bei der Gräfin von Flandern und im Anschluß daran Gala oper statt. Für den 27. Oktober ist ein Besuch des Parkes von Lacken, am Nachmittag der Empfang der deutschen Kolonie und hierauf ein Diner in der Ge sandtschaft vorgesehen. Abends «tritt der Kaiser die Rückreise nach Berlin an. At znMi, bl iiMt! WWn- Wie schon gemeldet, führte beim Wettfliegen, das am Sonntag von Weißig aus erfolgte, die Windströ mung den Ballon „Elbe", in dem sich die Herren Fritz Bertram-Chemnitz und Fabrikant Nestler-Roß wein befanden, über die russische Grenze, wo die Aero nauten bei Olkusz landeten und von den russischen Be hörden festgenommen wurden. Wir wir mitteilen konn- ren, sind die beiden Herren wieder frcigelassen wor den. Sie trafen wohlbehalten in ihrer Heimat wie der ein. Einer der beiden Fahrtteilnehmer berichtet folgendes: an den umliegenden Häusern. - * In Wellmitz im Regierungsbezirk Frankfurt a. d O. stießen zwei Güterzüge zusammen. Ein Bremser wurde getötet, mehrere andere Beamte schwer verletzt. — Bei Hergatz in Oberbayern, wo ein Schnellzug auf einen Güterzug auffuhr, erlitten fünf Personen leichte Verletzungen. * Bei Hadzalar (Mazchonien) entgleiste ein Gü- terzug infolge einer Bombenexplosion. Sieben Wagen wurden zertrümmert. * Auf Jamaika haben Überschwemmungen statt- gefuirden, die großen Schaden anrichteten. Deutsches Reich Berlin. (Der Kaiserbesuch in Brüssel.) Wie verlautet, ist nachstehendes Programm für den Besuch des deutschen Kaisers festgestellt: Die Ankunft er folgt am 25. Oktober nachmittags 3 Uhr auf dem Nord- dahnhofe: abends findet Galadiner statt. Für den 26. Oktober ist Empfang des diplomatischen Korps und so dann ein Besuch der Ausstellung für alte Kunst, so tretung im Präsidium des Reichstages ab. — (Der Termin der Reichstagswahlen?) Wie die „Straßb. Post" von angeblich zuverlässiger Seite erfahren haben will, tragen die amtlichen Akten über die „Neichstagswahlvorbereitungen" im Reichsamt des Innern den Vermerk „Reichstagswahlen Oktober 1911". Demnach würden also die Wahlen für die nächste Le gislaturperiode des Reichstages gerade übers Jahr ftattfinden. — (Einigung zwischen den Werftarbeitern und den Arbeitgebern.) Die Verhandlungen zwischen den Werftarbeitern und den Arbeitgebern in.Hamburg ha ben in allen Punkten zu einer Einigung geführt, so daß die Differenzen als beigelcgt angesehen werden können. — (Kaiser Franz Josefs Thronrede und der Drei bund.) Die „Deutsch-Nationale Korrespondenz" be richtet: In deutschen Delcgi ertenkreisen Hai insbesondere jene Stelle der Thronrede, welche die Festigung und die Innigkeit des Bündnisses mit dem Deutschen Reiche und dem Königreich Italien mit solchem Nachdruck her vorhebt, freundlichen Widerhall gefunden. Es erseh int sehr bedeutsam, daß die guten Beziehungen zu Italien in die gleiche Reihe mit jenen zum Deutschen Reiche gestellt werden, woraus sich klar ergibt, daß die Be mühungen der beiden Minister des Äußern, des Gra fen Ährenthal und des Marquis die San Giuliano, welchen auch die letzten Zusammenkünfte in Salzburg und Turin gegolten haben, nicht ohne wertvolle Fol gen geblieben sind. Die so herzliche Konstatierung der politischen Gleichwertigkeit d'es Verhältnisses der Mo narchie zu den beiden anderen Staaten des Dreibundes muß sowohl im allgemeinen einen beruhigenden und befriedigenden Eindruck Hervorrufen, als auch im be sonderen von deutscher Seite lebhaft begrüßte werden. — (Hiobspost aus Kamerun.) Bei «nein Boots unglück sind in Kamerun sechs brave deutsche Seeleute ums Leben gekommen. Beim Kentern eines Bootes des Kanonenbootes „Panther" sind in Kamerun ertrun ken die Obermaschinistenmaate Ehrenberg und Renner, die Maschinistenmaate Müller und Franke, sowie der Wachtmeistermaat Zimmermann und der Matrose Wilde. — Diese traurige Nachricht wird allgemeine Teilnahme erwecken und tieses Mitgefühl mit den von dem Un glück betroffenen Familien auslösen. Ob sich unter den Verunglückten auch Sölne un'erer sächsisch n Hei mat befinden, vermögen wir aus dem kurzen Telegramm nicht zu ersehen. — (Der zweite Vize-Präsident des Reichstages.) Wie verlautet, wird der Posten des zweiten Vize-Prä- ....... , .. ' sidenten im Reichstage, der durch den Rücktritt des Eisenbahner dre Arbert wieder ausgenommen. > Erbprinzen zu Hohenlohe-Langenburg erledigt wurde, erheblich gebessert. der Reichspartei überlassen und von ihr auch besetzt Rue de Ben:) m is^rw verursachte die > werden. Die Stellungnahme der Liberalen ist die gleiche Sxploston einer Höllenmaschine großen Materialichadcn s ^ie früher, Parteien und Fraktionen lehnten eine Ver- Früher Wochen- und NachrLchtsvlatt Tageblatt fit H»wns, Mt, KrE Mns, 8t Wn, ßtiniPnt, »nit,«, kiMIchünuchls, Wn Sl Müs, St Zmt. SlWtli, Stu,»bst, Nm, MnMn, ul BrM» Amtsblatt für das Kgl.Amtsgerichtaud denSta-trat M Lichtenstein Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — — —— — »V. Auhr«««». " Nr. 24l. LANK-NW Sonntag, den >6. Oktober LllL'WLW- wio «trie, Statt rrschrtnt tLattch «Ser Xmw- mW Frsttaa» uachmittag, sür dr» sal^ud« - «trrtrlitzrMhrr 1 B». b0 Psth durch ich poft d«ogm 1 Mk. 7b Pf,. Gvmtxe Vavyarr» 10 pfa. iSrstetüms« «dm« av-rr d»r «pedttio» m LtchtmftM, Straft» «lr. bd, alt» Ewsrttw,« paKaattau«, postot«, sowtt dkr Ä-triiger rutg^rn Mkarsp-ltr« 10, s« «onvftrttar mV 1b psg. »rrrchart. UMimq«»SO Pf». Aa «tltch« »eile kostet die zweispaltige Lette 30 Psg. AaiwlaS Lr 7/ L»s«at«-L>»»>M» titzttch dt» spittefte« «raltttag» 10 Ahr. Teteqrmnm-Ädreffe: Tageblatt. Der Ballon „Elbe" stieg am Sonntag abend von dem Füllplatz Weißig an der Elbe mit Wasserstoff- füllung zu einer Fernfahrt auf. Während der Nacht wurde in ruhiger schöner Fahrt der Osten Deutschlands überflogen. Montag früh gegen 8 Uhr Gleiwitz und das gesamte oberschlesische Industriegebiet passiert. Gegen 11 Uhr kam der Ballon bei Myslowitz an und er reichte an der Dreikaiserecke die russisch-österreichische Grenze, die im weiteren Verlaufe der Fahrt mehrfach überschritten wurde. Um 2 Uhr stand der Ballon südlich Olkusz. Nichtsahnend waren die Fahrer, um mög lichst Ballast zu sparen, ziemlich tief zur Erde nieoer- gegangen, als plötzlich von mehreren russischen Grenz soldaten ein heftiges Gewehrfeuer auf den Ballon eröffnet wurde. Neun Geschosse pfiffen den Balloninsassen in gefährlicher Nähe um den Kopf, sodaß sie es vorzogen, durch schnelle Ballastabgabe höhere Luftschichten aufzusuchen. Der Ballon stieg sofort um mehrere tausend Meter und befand sich alsbald außer- kalb des Gefahrenbereiches. Späterhin setzte man die Fahrt wieder in ziem lich geringen Höhen fort. Als man iich um 4 Uhr in zirka 40 Meter Höhe bei dem russischen Grenzfort Szyte einem Walde näherte, erschienen plötzlich je eine Infanterie- und Kosakenabtcilung auf der Bildfläche, deren Mannschaften aus ganz gefährlicher Nähe die Gewehre zum Schuß anlegten. Die Situation wurde damit für die beiden Deutschen mehr als ungemütlich, sie entschlossen sich schweren Herzens zur Landung. Die russischen Soldaten ergriffen das Tau und zogen den Ballon zum Erdboden. Dem Führer der Aoteilung wurden sofort die Pässe präsentiert; der Herr erklärte,- die Ballonfahrer sollten warten, die Pässe müßten zu nächst gestempelt werden. Alsbald erschien er wieder und erklärte kurzerhand die Balloninsassen für ge fangen. Aller Protest half nichts; nachdem der Ballon verpackt worden war, transportierte man die beiden Leidensgefährten zum Fort Szyte, wo sie zirka 48 Stunden in Haft behalten wurden. Die Aufnahme seitens des Fort kommandanten war sehr liebenswürdig; es wurde ihnen ein sehr gut ausgestattetes Zimmer angewiesen, sowie ein deutsch sprechender Soldat als Dolmetscher bei gegeben. Schon am Dienstag morgen hatte man durch einen österreichischen Grenzaufseher ein Telegramm in die Heimat befördern lassen. Desgleichen war eine Depesche an die deutsche Botschaft in Petersburg ab gegangen. Am Donnerstag morgen kamen die Herren unter Bedeckung nach Olkusz, wo eine Stunde nach lihreir Ankunft aus Petersburg die Anweisung ein traf, die ihre Freilassung verfügte. So endete die rech: abwechslungsreiche Fahrt; die Balloninsassen waren froh, daß sie so mit einem blauen Auge aus dem Kugelregen davongekommcn wa ren. < Die Fahrt hätte sich mindestens noch nm 24 Stunden sortsctzen lassen, da bei der Landung noch 13 Säcke Ballast vorhanden waren. Jedenfalls ist wie derum der Beweis erbracht, daß Ballonfahrten nach Rußland äußerst gefahrvoll sind; es ist zu wünschen, und zu erwarten, daß das deutsche Auswärtige Amt sich den Schutz der deutschen Ballonfahrer mehr als bisher angelegen sein läßt und insbesondere gegen die durch nichts gerechtfertigte Beschießung des Ballons energisch Protest einlegt. Aus Nah und Fern. Lichtenstein, 15. Oktober 1910. * Eine eigene Stimmung liegt in diesem Herbst aut Gelände. Die Wiesen sind frisch-grün« ^ie im Frühjahr, eine FolgS der vielen im Boden befindlichen Feuchtigkeit und des letzten warmen Wet ters. Und nun zwischen den dichten,' fetten, grünen Grasbu die von den Bäumen gefallenen gelben Blätterp " will gar nicht zusammenst.immen. Und hebt m< < um ihn weit über die Wiesen bis
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