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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191306249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19130624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19130624
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-24
- Monat1913-06
- Jahr1913
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.06.1913
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MMlKUMWiU Früher Wochen- und Rachrichtsblatt Tageblatt kd Mkls, Wlii, «mtÄns, Mpks, Sl Wn. HÄMsnt. »nlmi, «El. Atimsbrs, »ilsti Ä Ms, Li. Zmi, Et. «i-ck. Aapänf, Äm. Mmülst». M-uttel ui AM« Amtsblatt für das Kgl.Amtsgerichtvnd den Stadtrat znLichtenstein Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk —-— — »L. Lahr,««. — ————— Rr 143. LÄWMW Dienstag de» 24. Juni L-AL'S'Ä" ISIS »tast« «tim «sthtva ttatütz, «vT Sm«- Mlld Faßt»», »«tzMttam str d« s>t^»d« «aß. — vt»rt«lpchrtkq«r a«»mp«ti 1 M». bv pfg„ durch die Post bezöge« I Mk. 75 pfg., GNyet», Ummuer» 10 pfg. LrsteUmrUr« ueiM« «Ler der GrPedttio» t» Ldytachrl», Stmckimrr Strutz» »r. Kd, «Üe Lutserttchol Psstmlstatte«, Postboten, sowie die Luotrstger entgegen. Suserutr ««»« die sLnsgesMteu« Grnndzetie »tt 1V, str unowstrtigr S»serrute» «v 1b Psg. berechnet. UMmueseiie Sv psg. >* «aNtütz« Teile kostet die zweispaltige Seile 3V Pfg. F»r»s»r»ch-L»schlutz «r. 7. SnlMatMÄNM'M 1VPW >m »at»Mm mrM«»«» 10 «tzr. . Telegramm-Ldretse: Tagedlatt. Aufchlüffe a« »a8 Fer«sprech»etz, ", im kommende» Herbst herzestell »erd«, «ollen, find spätestens Bis zu» 1. Augast bei dem zuständigen Post« «der Telrqrapheaam», (ta Eiemn tz be m F-rufprechdaaburrao im Postwbäide an der Posistcaße — Eingang C^m tz rstraße ltok- 1 Trepve —) anznmeskrn. Cdemn itz, 18 Juni 1913 Kaiserliche Oderpast Direktio« Die StadstBibliothek Lichtenstein ist geöffnet Sonntag- von 11—12 Uhr, Mittwoch- von 12—1 Uhr. Katalog 20 Pfg. Das Wichtigste. * Gestern fand die Weihe des Leipziger Luftschiff- Hafens mit der Ankunft des vom Grafen Zeppclin ßl- Ber geführten Luftschiffs „Sachsen" und der „Vikto ria Luise" statt. Mit der „Sachsen" unternahm König 'Friedrich August, der den Grafen Zeppelin bei seiner Landung begrüßte, einen Rundflug über Leipzig. * Das Kaiserpaar ist in Hamburg eingetroffen. * Rcichstagsabgcordneter August Kaden, der den Wahlkreis Dresden-Neustadt seit 1898 vertrat, ist in Dresden, 62 Jahre alt, gestorben. * Bei einer Pulvererpkosion auf dem Spandaucr .Güterbahnhof wurde ein Arbeiter getötet und größerer Materialschaden angcrichtet. In Southend wurde der Versuch gemacht, die Ick- Hanneskirchc, eine der schönsten Kirchen der Stadt, in Brand zu stecken. In Saint Andren^ in Schottland «ist ein Teil des Marinelaboratoriums der Universität durch Feuer zerströt worden. Alle Anzeichen deuten daraus Hin, daß es sich um neue Verbrechen der Suff ragetten handelt. * Mitte der Woche wird die Entscheidung in dem serbisch-bulgarischen Konflikt falle«. Denn die friedlichen Mittel scheinen alle erschöpft und es gibt kaum noch einen anderen Ausweg, alS de« Nppell a« die Waffe«. In Serbien soll das gesamte Ministerium zurückgetreten sein und ein Ultimatum Bulgariens er wartet werden. * Die Spanier haben neue heftige Kämpfe in Ma rokko zu bestehen gehabt. Angesichts der drohenden Gefahr für die Franzosen hält England eine Kompanie in Gibraltar zur Ueberfahrt nach Tanger bereit. ' * In Barcelona kam es bei einer Kundgebung gegen den Krieg zu einer Revvlverfchießerei zwischen Po lizei und Manifestanten, bei der mehrere Personen ver wundet und 25 Personen verhaftet wurden. Die Einigung über den Wehr beitrag. Wähvend die große Wehrvorlage den bergenden Ha fen fast schon erreicht hat, sind die Teckungsfragen noch immer in der Schwebe. Die Budgetkommiss on arbeitet im Schweiße ihres Angesichtes an den Steuervorlagen herum, die sie möglichst gleichzeitig mit der Heeres- - Verstärkung unter Dach und Fach bringen will. Eine Parteigruppierung, wie man sie in Deutschland selten am Werke steht, hat in. großen Zügen ein Kompromiß vereinbart, aber bei der Einzelberatuag gibt es immer wieder kleine Havarien, und im Volke sieht man den Anstrengungen der Parteiführer mit sehr gemischten Gefühlen zu. Noch weiß man nicht, welches Gesamt- Md aus diesen -Verhetzten Entscheidungen eigentlich ' Heranskommetl wird. An Widerftmich aus den Kreisen des Handels und der Industrie, des Hau--- und Grund besitzes behlt es nicht. Ob die Regierung stark genüg sein wird, die bedrohten Interessen dieser Lrnwrbs- stände zu schützen? Es: ist doch wechl kaum anzu- nehmen, daß sie sich Beschüsse, gegen die sie selbst Lie 'ernstesten Bedenken heA und geltend «acht, von Zufallsmehrheiten aufzwingen lassen wird. Als neueste Tat der Verst-ndtgungskommiss on zur Vorberatung der Steuergesetze wird die Beschlußfassung Uber die Heranziehung des Einkommen- zum Wrhrb.i- trag gemeldet. Die so viel bekämpfte Kapitalisierung des Einkommens wurde fallengelassen und durch eine Besteuerung der Einkommen von 5000 aufwärts ersetzt. Die Steuersätze beginnen mit 1 Prozent und steigen nach der Höhe des Einkommens bis 8 Prozent. Äbzugsfähig sind 5 Prozent des wehr- steuerpflichtigen Vermögens. Die Steuerskala im ein zelnen ist noch nicht festgelegt, man einigte sich nur dahin, daß die Besteuerung der Einkommen achtzig Millionen Mark bringen soll, und überließ es dem Reichsschatzamt, bis heute früh eine enffrechmde Skala aufzustellen. Bon der Besteuerung d.s Vermö gens nach den Sonnabend-Beschlüssen der Budgetkom mission erwartet man einen Ertrag von 875 Millio nen, von der Besteuerung der Aktiengesellschaften einen solchen von 40 Mllüsnen. - - - Ebenso wie bei der Vermögenszuwachssteuer soll auch beim Wehrbeitrag die eidesstaatliche Versicherung bei der Veranlagung und die Bestimmung, daß jemand bei Steuerhinterziehung auch mit Verlust der bürger lichen Ehrenrechte bestraft werden kann, beseitigt w.r- den; dafür soll aber künftig auf Publikation des Ur teils erkannt werden können. Mit dem Wnterbcstehcn der Wertzuwachs st euer will inan sich zufrieden geben. Es soll aber in das Be sitzsteuergesetz eine Bestimmung ausgenommen werden, wonach die Regierung verpflichtet wird, vor Inkraft treten dieses Gesetzes dem Reichstage eine Vorlage zu machen, durch die die Härten und Unebenheiten der Wertzuwachssteuer beseitigt werden; vor allem sollen Bestimmungen getrosten werden, durch die eine Dop pelbesteuerung verhindert wird. So weit die Grundzüge dieser neuesten Verstän digung, die der Oeffentlichkeit schwerlich mehr zusa gen wird als ihre verschiedenen Vorläufer. Deutsches Reich. Drespe«. (Sachsen und die Wertzuwachssteuer.) Die Verhandlungen zwischen dem sächsischen Finanz minister und der Reichsregierung über die Vermöge: s- zuwachssteuer haben an der ablehnenden Haltung Sach sens dieser Steuer gegenüber nichts geändert, Sachsen bleibt anders lautenden Meldungen entgegen auf sei nem bisherigen Standpunkt. Brrli«. (Die „unentwegten" Welfen.) In einer Sonderausgabe der „Deutschen Volkszeitung" gibt das Direktorium der Welfenpartei bekannt, daß durch den Eid des Prinzen Ernst August als preußischer Offizier kein Verzicht auf Hannover ausgesprochen sei und daß daher die alte Sachlage nach wie vor unverändert wei ter bestehe. — (Das Urteil im Spionageprozeß Lösche.) Vom Reichsgericht wurde der jugendliche Eisenbahnrangic- rer Adolf Lösche wegen versuchten Verrates militäri scher Geheimnisse an Rußland zu zwei Jahren sechs . Monaten Zuchthaus, zusätzlich der noch zu verbüß- ßenden Gefängnisstrafe von einer Woche, fünf Jah ren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht ver urteilt. — (Ein Triumph des Zentrums.) Das bayrische Kultusministerium hat die Genehmigung zur Nieder lassung von acht Franziskanerpaters in Nürnberg er teilt. Diese Genehmigung ist um so auffälliger, als es die städtischen Behörden der zu drei Viertel evangelischen Stadt Nürnberg abgelehnt hatten, die Genehmigung zur Niederlassung der Franziskaner ihrerseits zu geben. — (Ernste Bedenken) werden gegen die Lieferung van Zqwelin-Luftschiffen an die österreichisch: Mili- tärverwaltung laut. Militärische Kreise weisen darauf hin, daß bei aller Herzlichkeit des Bündnisverhätnisses ' eine Waffengemeinschast dieser Art zu Gefah en führen kann. Daß ein österreichischer Zeppelin sich einmal verfliegt, auf russischem Boden landet und von den Russen noch eingehender studiert wird, als der deutsche Zeppelin bei Luncville von den Franzosen, liegt durch aus nicht außerhalb des Bereichs der Möglichleit. Die Gefahr des Verrats des Konstruktionsgeheimnisses wächst! gleichfalls, je mehr Personen mit demselben vertraut sind. Auch politisch ist es nur wünschenswert, daß Deutschland eine gewisse Ucberlcgenheit auf dem Ge biete der militärischen Rüstung, also auch der Luft- schiffahrt, behält. — (Eine gestörte Jubiläumsfeier in Frankreich.) Am Abend des Kaiserjubiläums versammelten sich die an der Universität Grenoble studierenden Deutscheu.im Festsaale eines Eafees. Sie hatten die Fenster geöff net, so daß ihre Gesänge auf den Straßen g.hört wur den. Vor dem Lokale begann sich eine große Anzahl Neugieriger zu versammeln, worauf sich die Polizei ins Mittel legte, den Studenten das Singen verbot und das Publikum zerstreute. — Grenoble hat sich bisher die größte Mühe gegeben, deutsche Studenten an ihre Universität zu ziehen, und die Univerfitätsbe- hörden haben auch in gefährlichen Zeiten eine ver ständige Haltung angenommen. Nach dem jetzigen Vor gang dürfte cs, wie die „Tägl. Rundschau" meint, für unsere Studenten doch besser sein, auch diese Uni versität zu meiden. Schreckenstaten Bremen. Von den bei der Bluttat in der katholi schen Marienschule schwer verletzten Hindern ist in zwischen ein weiteres seinen Verletzungen erlegen, so daß also bisher vier von den verletzten Mädchen gestor ben sind. Das Befinden des Lehrers Möllmann gibt immer noch zu schweren Besorgnissen Anlaß Er dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Ebenso ist das Befinden der übrigen schwerverletzten Kinder sehr ernst. Nach einer Mitteilung der Kriminalpolizei hat der Wahnsinnige im ganzen 35mal in die Kinderschar yin- cingeschosesn. Nach einer Meldung von anderer Seite soll der Mör der jetzt einen völlig stumpfsinnigen Eindruck machen. Er gibt keine Antworten und nur, wenn man ihm das Wort „Jesuit" zurust, springt er erregt auf. D.n un mittelbaren Anlaß zur Tat scheint ein Brief seiner Schwester gegeben zu haben, in dein ihm diese Mik ci- lungen macht von einer schweren Erkrankung des Va ters. Diesen Brief hat der Mörder mit dem Ver merk versehen: „Das haben die Jesuiten getan!" Die Eltern wollten ihn schon vor einiger Zeit in ein Sana torium bringen, er soll ihnen aber entschlüpft sein. * * * Ein furchtbarer Racheakt. Im Gouvernement Poltawa (Rußland) auf dem Gute Kapustiny, warb der Gutsbesitzer 80 Arbeiterin nen für Feldarbeiten an. Ucber die unwillkommene weibliche Konkurrenz empört, v.rbarrikad-er.en die Bur schen des Ortes die Scheune, in der die Mädchen schlie fen, und zündeten sie an. Alle 8ll Mädchen ka» me», wie dem „Berl. Tgbl." gemeldet wird, in Pe« Klamme« «m. Die Anstifter zu der furchtbaren Tat wurden verhaftet.
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