Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.11.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192011083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19201108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19201108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1920
- Monat1920-11
- Tag1920-11-08
- Monat1920-11
- Jahr1920
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.11.1920
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lei? IM! «ehr bedrück« «g, daß L»« ea System»" und So»der> Ziel«, sonder» rrtei. vr Luch. m »modemen" , die ans die >es hinwirk«; >tz auch Eurer zu nennen — mein« Volks- hak. WtOlil-kiMWel AgeRtl Wr LMenftein-Lallnbera, Hohndorf, RS-M, Bernsdorf, Rüsdorf, St. Eaidien, Heinrichsort, Marienau, den MAsengrund. Kuhschnavvel und Tirschbeim. Erscheint täglich, anher Sonn- und Festtag«, nachmittags. — Bezugspreis: 4.75 ML monatlich frei m» Haus, durch die Post bei Abholung 14.25 Mk. vietteljährlich. Bestellungen nehmen di« Ge schäftsstelle, sämtliche Poftanftalten, Briefträger und unsere Zeitungs- träger entgegen. — Einzelnummer 25 Pfg. Anzeigenpreis: Di« fechsgespaltene Grundzeile wird mit 75 Pfg., für auswärtig« Best«ll«r mit 85 Pfg. berechnet. Im Reklame- und amtlichen Teile kostet di« dreigespaltene Zeile 1,75, für auswärtige 2.00 Mk. Schluß der Anzeigenannahme vorm. S Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 8K6S7. Diese» Blatt otthSIt die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und deS Stadtrater zu Lichten ft ein-Callnberg, sowie aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. druck ».verlas von Otto Koch Sc tvilh«l« p«K«r in Lichtenstein-Lallnbrr-. Inhaber Vilhelm Pester in kichtenstein-L., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blatte» sllitheo ««k Eure wirt- richlig werkel Ganzen. ««-»Leipzig, Plauen u. a. i, wohku sie . November: attei! «! eschi»»U> »mruoats- >en es nie- g! und be igen Weg: !i. ssen, und Ml- >lk Sußer- häll und t; >em em« iuflg Mk a Legen- t»»ere« Vock -v- rren, nicht !, sonder» sarbeü, m Leb« . werd« viele, die me und teil »es, md i! r. Montag, oen 8 November LS20 70. Jahrgang Nr 26t. Milckversorauna s»r Ke» Ortlett Licht—VE. Um bei der Anggabe der Milch ou die Le-ursberechttgt« ckeaeregette »nd glekchmüßkaeBett,ilu»g stattfinden zu taste» Me« bet Abholung der Milch folgende Zetten Ke—U fUGichMit— werden: Borm. '/,10—".11 Uhr an Kinder Im t. Lebengjahr, Borm. '/,ll—'/,l2 Uhr an Kinder lm 2. und 3. Le» brnsjahr«, werdende und stillende Mütter. kr»»k«»«ttch wird künftig nur noch nachmittags 2— '/,4 Uhr auggegeben. Bei strenger Einhaltung der vor» gefchriebeneu Zett ist eine Gewahr dafür gegeben, daß jede bezug»berrch1tgte Person Milch erhült. Wegen der geringen Menge eingehender Bollmilch kann bis auf weitere« an Kranke nur Magermilch abgegeben »erden, do die Vollmilch in erster Linie an die Kinder im ersten Lebensjahr abgegeben werden mutz. Nutzer dar «mf-erns— Za« erfchei»—Ke Par» V— werde» zneSekgewiese» ie Herre» Aergte «erden gebeten. Milch nur noch in de« dringendsten Füllen zu verordnen. «leie fite Milchkühe Für jede« Rind 25 Pid. Pret, M 10.—. Bezahlung Nittwoch vorm. 9—l t Uhr im LebrnSmitlrlamt. Ab» olung »achm. 2—5 Uhr in der Turnhalle. Lichtenstein-Callndrrg. am 8. II. 1920. Stitdt. LebenswMetantt MlßttrlkWMlkll»!. Am Sonnabend, den 13. November 1920 gelangen »i den Fleischern des Bezirks auf Kuudenliste 220 Air. Gefrierfleisch (Mk. 9 25 da» Pfund) für den Erwach senen, für Kinder unter 6 Jahren die Hülste zur Ber« Zeitung. — K L. Fl. - Bezirksverband Glauchau, den 6. November 1920. Freiherr v. Welch, Amtshauptmann. Deckreifig-Versteigerung a»f Lichtensteiner Revier. Mittwoch de« LV November 1S20, von vormittags 9 Uhr an sollen im P«rkschlößche» zu Lichtenstein die im Stadt- walde, Burgwald und Neudörfler Wald ausbereiteten 130 Rm. fichtene» Deckreifig versteigert werden. Fürst!. Schönst ForstrevierverwaNnng «. Rentamt. ZM »WM SMAW. ' Nack einer Berliner Melduna haben amerikanische Er- porNirmen mit der Zurück,iehuug ihrer Guthaben aus den deutschen Banken begonnen. In der letzten Woche sind aus Hamburger Banken nicht weniger als 315 Millionen amerikanische Guthaben von Exportfirmen nach Amerika gesandt worden. - Aus Newyork kommt über Gent folgende Drahtmeldung: Am Vortage der Präsidentenwahl ist den, Senatsausichuh noch ein Antrag zugegangen, der die Zurückziehung des Bersailler Vertrages und des Völkerbundsoertrages verlangt. Dec An trag ist auch unterschrieben von dem neuen Präsidenten Harding. * Das Reichskabinett beschloß, daß am 9. November in den Reichsministerien und Reicksbehörden nickt gefeiert wird. - * Die „Kölnische Volkszeitung" schreibt: Der Papst übergab kdeni Kölner Erzbischofs Dr. Schulte eine halbe Millionen Lire Mer die bedürftigen Kinder in Deutschland. U * Die Mannheimer Frauen fordern ganz Deutschland auf Izu einem neuen wuchtigen Protest gegen die Besatzung des flinken Rheinufers durch schwarze Truppen. I ' Frankreich erstrebt nicht nur im Frachtveriehr aus dem /Rhein, sondern auch jm Personenverkehr eine führende Rolle fund hat beschlossen, den ständigen Sitz des Rheinschissahrts- f Interessenverbandes nach Straßburg zu verlegen. I * Bei der Beraubung des Sarges der hl. Elisabeth haben f bi« Diebe 193 Edelsteine und 12 Perlen im Werte von 3 f Millionen Mark bedeutet. Außerdem sind wertvolle Filigran- orbeiten gestohlen. Der historische Wert der Gegenstände ist »hr grob. , , ' Di« Franzosen Haven die Ausbeute der Saargruben be- beutend gesteigert und grob« Kohlenmengen nach Holland, Italien »nd der Sch««», verkauft. Deutscher Reichstag. WN M ME Berlin, 6. November. Auf der Tagesordnung steht die Interpellation Schif fer (Dem.), die von allen übrigen Parteien mit Ausnahme der Linksunabhängigen unterstützt wird. Darauf wird ge fragt, welche Stellung die Reichsregierung gegen den Be schluß des Völkerbundes einnimmt, Belgien endgültig die Souveränität über die Kreise Eupen und Malmedy zuzu sprechen. Mit dieser Interpellation verbunden wird eine In terpellation Korell (Dem.) über die Lage im besetzten Ge biet des Rheinlandes. Daraus wird Auskunft erbeten über die Höhe der Besatzungskosten, die Behandlung der Bevölke rung und über Maßnahmen zur Herbeiführung der Rück kehr der wegen separatistischer Bestrebungen Ausgewiesenen. Abg. Bell (Ztr.) begründet die erste Interpellation. Zum ersten Mal muß ich schwere Anklage gegen unsere Kriegsgegner erheben. Sie haben sich Rechtsverletzungen, Vertragsbruch und Vergewaltigungen zu schulden kommen lassen. Man will Deutschland immer mehr demütigen und zum Absterben bringen. Ein Schrei der Entrüstung wird mir aus der Kehle gepreßt. Die Besatzungstruppen betrach ten das besetzte Gebiet als Aufmarschgelände. Die Bürger meister werden fast ausgeschaltet. Die Reichsregierung muß alles tun, um Deutschland zu seinem Recht zu verhelfen. Der Geldüberfluß in den von Amerikanern besetzten Ge bieten ruft eine große sittliche Verwilderung hervor. Noch heute besteht die Kulturschande der Besetzung durch schwarze Truppen. Wir appellieren an das Weltgewissen. Der Spruch des Völkerbundes, der Eupen und Malmedy den Belgiern zumeist, ist abzulehnen, denn nach dem Friedensvertrag ist die Vollversammlung des Völkerbundes zuständig. An sie appellieren wir und verlangen Nachprüfung. Wir sind ehr lich bestrebt, mit der belgischen Bevölkerung wieder in ein freundschaftliches Verhältnis zu kommen . Wir verlangen auch, daß die Schuld der Entente geprüft wird. Reichsminister des Aeußeren Dr. Simon: Die schwere Not der Bevölkerung der Kreise Eupen und Malmedy hat im ganzen deutschen Volke wärmstes Mitgefühl erweckt. Die Reichsrogierung hat dem Völkerbund ein Weißbuch mit rei chem urkundlichen Material über das Verhalten der belgi schen Behörden gegenüber der deutschen Bevölkerung zu- gestellt. Sie hat beantragt, diese Volksbefragung für ungül tig zu erklären und eine freie unbeeinflußte Volksabstimmung vorzunehmen. In dem Beschluß des Völkerbundsrates über die endgültige Festsetzung der Souveränität der beiden Kreise fehlt eine Bezugnahme auf unser Weißbuch so gut wie ganz. Auf unsere Beschwerden haben wir niemals eine umfassende Antwort erhalten. Wir wissen nicht, ob unser Material überhaupt geprüft worden ist. <Hört, hört.» Unser Ber such, darüber Auskunft zu erhalten, ist gescheitert. Der 'Völ kerbund meint, daß keine Stimmung für Deutschland in Eupen und Malmedy bestehe, weil sich von den 62 000 nur 271 Einwohner eingeschrieben haben .Diese Iahten beweisen gerade, daß die Abstimmung nicht in der richtigen Form vor- gcnommen werden kann. Besonders aus rechtlichen Gründen kann nach der Ueberzeugung der deutschen Regierung der Beschluß des Völkerbundsrates nicht aurrechterhalten wer den, denn der Rat ist für Eupen und Malmedy nach dem Wortlaut des Friedensvertrages überhaupt nicht zuständig. Die Entscheidung kann nur von der Völkerbundsversamm lung getroffen werden. Die Reichsregierung wird keine Ge legenheit versäumen, der Welt vor Äugen zu führen, wel ches Unrecht sich in Eupen und Malmedy abgespielt hat. Sie hofft, daß der Völkerbund endlich eine eingehende Prü fung des vorgelegten Materials vornimmt und von seiner Grundlage der Gerechtigkeit nicht abweicht. Die Regierung hofft aber auch, daß zu irgend einer Zeit einmal wieder Be ziehungen mit Belgien ausgenommen werden, die es der bel gischen Regierung und der Bevölkerung ablehnen, nicht län ger über das uralte Recht der deutschen Bevölkerung in Eupen und Malmedy hinwegzugehen. <Lebh. Beifall.) Abg. Korell (Dem.)^ In dieser Frage sind wir alle einig. Den Beamten, die Vir Saarland ausgehalten haben, sprechen wir unseren Dank «us. Wir Rheinländer sind ein rein deutscher Stamm. Wir Zehnen die Eingriffe der Fran zosen in unseren politischen Verhältnissen ab. Der Redner gibt ein Bild der Bedrückung, die die rheinische Bevölkerung zu erleiden hat. Das Verhalten zahlreicher Mitglieder der weiblichen Bevölkerung gibt leider zu großer Entrüstung und Scham Anlaß. Meist handelt es sich aber um deutsche Dir nen, nicht aber um deutsche Frauen. Im Rheinlande versteht man den Parteihader, der in Deutschland herrscht, nicht. Das Rheinland hält treu zum Reiche. Reichsminister des Innern Koch: Ich freue mich, daß im Rheinland die Einheitsfront der Parteien aufrechterhalten worden ist. Die Kosten der Besatzungstruppen sind uner hört. Bisher sind 6,2 Milliarden Schäden angemeldet. Nach Angabe von Lougneur kostet die Besatzung jährlich 2,7 Mil liarden. Diese Lasten sind für das verarmte Deutschland un erträglich. Dis Heere sind noch von Rache und Mißachtung gegen die Deutschen erfüllt. Daraus erklären sich die zahl reichen Ausschreitungen. Wegen der Ausschreitungen ist Pro test erhoben worden. Wo man, wie im Rheinlande, des Fest haltens am Deutschtum sicher ist, brauche man keine nationale Propaganda. Es kommt nur an auf die Stärkung des Zu sammengehörigkeitsgefühls. Der Rhein ist noch immer unser deutscher Strom. (Beifall.) Abg. Sollmann (Soz.): Das Recht Deutschlands in Eupen und Malmedy ist sonnenklar. Durch die hohen Be satzungskosten im Rheinland wird es Deutschland unmöglich gemacht, seine Wiedergutmachungsverpflichtungen zu erfüllen. Abg. Oberfohren (Dtn.): Die internationale Gerech tigkeit wird auch durch die Abstimmung in Eupen und Mal medy aufs brutalste verletzt. Auf unsere unwiderleglichen An klagen vermag man uns von drüben keine Antwort zu geben. Der Völkerbundsrat hat kein Urteil des Rechts, sondern ein Urteil der Macht gefällt. Seine Entscheidung wird das Rechtsempfinden des deutschen Volkes unter keinen Umständen als rechtsverbindlich anerkennen. (Beifall rechts.) Abg. Dr. Moldenhauer (D. Vp.): Unsicherheit und Un freiheit ist das Los der rheinischen Bevölkerung. Weit über 3000 Leute sind bereits durch Anwerbung für die Frem denlegion aus dem Rheinland verschleppt worden. (Hört, hört!) Frankreichs politisches Ziel ist die Eroberung des Rheines. Das sucht cs nur durch Einschüchterung und List zu erreichen. Bisher sind seine Versuche an der Standhaftig keit der rheinischen Bevölkerung gescheitert. (Beifall rechts.) Den Völkerbundsratsbeschluß über Eupen und Malmedy werden wir niemals anerkennen. Frankreichs Rheinpolitik ist nur eine Ruhrpolitik. Datzil wird das Rheinland als Auf- marichgelände gebraucht. Die Last, die das Rheinland zu tragen, hat, muß durch Vereinfachung des Instanzenzuges und durch Ersatz der Schäden erleichtert werden. Wir dür fen den Franzosen nicht durch Selbständiglcitsbestrcbungcn im Rahmen des Rechts Anlaß für ihre Äbtrennungspolirik geben. Solche innerpolitischen Gegensätze dürfen am Rbein niemals zu außenpolitischen werden, l Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Breitscheid (ll. S. P., r.): liniere Kundgebung hätte an Wucht gewonnen, wenn iie kürzer gewe'on wäre. Abg. Frieß-Köly iUnabh., links): Wir lehnen die Ge- waltmaßnahmen für Eupen und Malmedy ab, wenn wir auch nicht die Interpellationen unterzeichnet haben. Abg. Deermann (Bayr. Bauornb.): Die besetzten Ge biete wollen und müssen unter allen Umständen beim Reiche bleiben. Wir Föderalisten verlangen den Ausbau des Art. 118 der Weimarer Verfassung. Damit schließt die Aus sprache. Es folgt die Interpellation der Deutschnationalen, die darüber Klage führen, daß von den auf Lieferungsver- trag abgeschlossenen Kartoffeln große Mengen nicht adgc- nommen sind. Weiter fehlt es an Eisenbabnwagen. Abg. Schimmelpfennig <Dtn.): Wir haben zweifellos Verständnis für die Rot der Bevölkerung. Aber diese Rot darf nicht politisch ausgentttzt werden. Als Landwirt fordere ich meine Berufskollegen auf, das menschenmögliche zu tun, um die Bevölkerung zu versorgen. Eine Hauptursache der Kartoffelnot ist der frühzeitige Frost. Die Produktion ist bereits erböht worden. Ernäbrungsminister Dr. Hrrme» gibt einen eingehenden Ueberblick über die Kartoffelversorgüng des vergangenen Jahres und rechtfertigt die Aufhebung der Iwangswirtschaft. Die Reichsregierung wird energisch gegen Wucher und Schie ber eintreten. Donnerstag, den 18. November, nachmittags 3 Uhr: Sozialistische Interpellation über die Sozialisierung, Inter pellation der D. Vp. über die Not des deutschen Mittelstand des, deutschnationale Kartoffel-Interpellation. .
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite