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Dienstag, eien 6. August 1912 7,. Iakrg UmNicker Ceil Meißen, am 2. August 1912. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. 44^2 Im Pfandraume des hieß Kgl. Amtsgerichts sollen Donnerstag, de« 8. Angnst 1912, vormittags 1V Mr 1 Stück Herrenkleiderstoff, 22*m, 1 Rest desgl. 5 Vs m, 1 Rest desgl. 5 m, 1 Stück Damenkleiderstoff, 38 m, 4 seidengestickte Blusen gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Wilsdruff, am 5. August 1912. Dank. Das K. Telegraphen-Bataillon Nr. 1 zu Berlin hat für die überaus freundliche Aufnahme der Truppe durch die Quartiergeber und die bewiesene Gastfreundschaft an läßlich der diesjährigen Bau- und Betriebsübung im hiesigen Bezirk seinen besonderen Dank ausgesprochen. Die Königliche Amtshauptmannschaft freut sich, dies allen Beteilig ten hiermit zur Kenntnis bringen zu können. «-» 1219 II. Nr-90. lAcktamtlicker Oil Halle a. S. in Merkblatt für den V. Nugust. UNS- 11°» 943 B. N. 1« N. 10'° N. Sonnenaufgang Sonnenuntergang Oenkspruck für 6eniü1 «nct Verttanä. O Herz, laß ab zu zagen, und von dir wirf das Joch, Du hast so viel getragen, du trägst auch dieses noch. Tritt auf in blanken Waffen, mein Geist und werde frei; Es gibt noch mehr zu schaffen, als einen Liebesmai. Und ob die Brust auch blutet, nur vorwärts in die Bahn! Du weißt am vollsten flutet Gesang dem wunden Schwan. Emanuel Geibel. 4^ ll Monduntergang 7" i! Mondaufgang 1737 Dänischer Minister Johann Graf v. Struensee ... — geb. — 1811 Französischer Komponist Ambroise Thomas in Metz geb. — 1842 Maler Ferdinand Keller in Karlsruhe geb. — 1850 Franzö sischer Schriftsteller Guy de Maupassant in Miromesuil geb. — 1851 Schriftsteller Felix Philippi in Berlin geb. — 1889 Schriftstellerin Fanny Lewald in Dresden gest. — 1901 Kaiserin Friedrich in Schloß Friedrichs- hos gest. — 1905 Schriftsteller Julius Stinde in Olsberg gest. — Schrift steller Paul v. Schönlhan in Wien gest. — Die Ausübung des Wahrsagens kann, wie das sächsische Ministerium des Innern aus Anlaß eines be sonderen Falles in einer Verordnung bekannt gibt, als eine erlaubte Erwerbstätigkeit im Sinne des 8 1 der Reichsge werbeordnung nicht angesehen werden, da sie, wie die Ver ordnung besagt, regelmäßig auf eine Täuschung der Be teiligten hinauslaufe und den guten Sitten widerstreite. Daher sei es auch unzulässig, wenn, wie es vorgekommen sei, einzelne Polizeibehörden wahrsagenden Personen gewerb liche Anzetgebescheinigungen für die beabsichtigte Ausübung des Wahrsagens an ihrem Wohnorte erteilt hätten. - — Sächsisches Staatsschutdbuch. Eingetragen waren Ende Juli 1912: 2233 Konten im j Gesamtbeträge von 145141700 Mark. — Die Maul- und Klauenseuche ist im Königreiche Sachsen am 31. Juli d. I. in zwei Gemeinden und zwei Gehöften amtlich festgestellt worden. Die Seuche kann so mit als nahezu erloschen angesehen werden. — Die Sachsenfestlotterie, deren Ertrag für die Unter stützung Hilfsbedürftiger und Kranker in ganz Sachsen be stimmt ist, hat u. a. drei Hauptgewinne im Werte von je 10000 Mk. zu verzeichnen, ein Automobil (Katalogpreis 18000 Ml.), eine Wohnungseinrichtung und einen Renten schein der K S. Altersrentenbank über 10000 Mk. Der Gewinner dieses Rentenscheines tritt sofort in den Genuß einer Jahresrente, deren Höhe sich nach dem Lebensalter richtet, auch können die vollen 10000 Mk. nach Ableben des Renteninhabers an dessen Erben ausgezablt werden. Sachsen festlose sind zum Preise von 3 Mk. noch beim Jnvaliden- dank in Dresden sowie in der Geschäftsstelle des Wochen blatt für Wilsdruff zu haben. — Stempelpsticht von Schtußscheinen. Die General- zolldirektion hat eine Entscheidung aetroffen. wonaLLckluL-, 12^ N. 10°l N. Neues aus aller Mell. Köllig Friedlich August hat am Freitag die Insel Juist verlassen und traf am Sonnabend wieder in Dresden ein. Der deutsche Kaiser ist am Freitag von Bergen abgereist und am Sonnabend abend in Swinemünde eingetrosfen. Kardinal Uscher wurde am Sonnabend in Köln seieriich beigejetzt. Zum Nachfolger von Dr. v. Ottos als sächsischer Justizminister ist Rcichsanwatt Dr Nagel-Leipzig ernannt worden. Das Ministerium des Innern beabsichtigt, einen Ausschuß für das Handeisschulwejen zu errichten. Der wegen Spionageverdachts verhaftete russische Hauptmann Koste- Witsch ist voraussichtlich am Montag gegen eine Kaution von 30000 Mk. entlassen worden. Der in der gleichen Affäre verhaftete Oberleutnant a. D. Nikolski wurde bereits am Sonnabend gegen eine Kaution von 5000 Mk. freigelassen. Die erste Division des dritten Geschwaders soll im Oktober in Wilhelmshaven stationiert werden. Der Börsenoerein der deutschen Buchhändler zu Leipzig hat an das Reichsamt des Innern eine Eingabe mit der Bitte um Festlegung des Osterfestes gerichtet. Auf der Internationalen Bauausstellung Leipzig 1913 wird eine landwirtschaftliche Sonderausstellung veranstaltet werden. DaS Gesuch des Reichsverbandes der Gastwirte um Einführung von Gastwiclskammern ist vom preußischen Ministerium des Innern ab- gelchnt worden. Um die deutschen Kolonien in der Südsee funkentelegraphijch unter einander und mit der Heimat zu verbinden, hat sich in Berlin die „Deutsche Südjee-Gescllschast für drahtlose Telegraphie" gebildet. Pros. Cerebotant in München hat einen Apparat ersundcn, durch den die Reichweite der menschlichen Stimme durch das Telephon ganz bedeutend gesteigert werden soll. — Ein Elektrotechniker in Heiligeustadt soll Apparate ersunden haben, um den elektrischen Strom drahtlos auf weite Entsernungen sortzuleiten. Am Freitag vormittag ist bei dem im Bau befindlichen Kraftwerk Franken bei Nürnberg ein Teil des Mittelbaues cingestürzt. Nach den letzten Feststellungen beträgt die Zahl dec Getöteten 11, -die der Ver letzten 35. Nach einer englischen Nachricht aus Tanger sind ein deutscher und rin schweizer Kolonist aus Marakejch spurlos verschwunden. Die Manengubabahn, die erste Eisenbahn Kameruns, hat ihr erstes Betriebsfahr sehr günstig abgeschlossen. SechS höhere Beamte der russischen Weichselbahn sind wegen Millionenunterschlagungen verhaftet worden. Portugiesische Kriegsgerichte haben royalistische Verschwörer zu lang jährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Alle türkischen Ossiziere, sdie als Parteigänger der Jungtürleu her- ^rgetreten sind, werden zwangsweise versetzt. Von englischer Seite wird die Errichtung eines Kriegshasens an 0^- ägyptischen Küste des Mittelländischen Meeres geplant. An der montenegrienijch-türkijchcn Grenze kam es zu heftigen Eupftn. Die Leichenseierlichkeiten sür den verstorbenen Mikado werden in staltsinden, während die Beisetzung in Kioto ersolgen wird. dem Zusammenstoß zweier Personenzüge in Rio de Janeiro O^nichl 100, sondern ^00 Passagiere getötet oder verletzt. scheine, wie sie bei den Kaufabschlüssen der Proviantämter mit Getreide-und Futtermittelhändlern ausgewechselt werden, dem sächsischen Urkundenstempel unterliegen und zwar nach Tarifstelle 16IV des Stempelsteuergesetzes vom 12. Januar 1909 in Höhe von des Gesamtkaufpreises. Die Steuerpflicht würde nur dann wegfallen, wenn der Ver käufer nicht Händler, sondern Erbauer der gelieferten Futter mittel ist. Stach Ansicht der Generalzolldirektion bilden der artige Schlußscheine nicht einen Schriftwechsel zum Zwecke der Einigung über den Lieferungsvertrag, sondern einen urkundlichen Nachweis des bereits mündlich oder in anderer Weise zustande gekommenen Vertrags. (Aus Nr. 6 der Mitteilungen der Handelskammer zu Dresden, Juni 1912). — Aür Hvstöaumöefitzer. Jetzt sollte kein Obstbaum besitzer es unterlassen, das Fallobst auflesen zu lassen, da mit die in demselben sich aufhaltenden Maden nicht aus- schlüpfen, wieder auf die Bäume kriechen und dort ihre Verderblichkeit von neuem beginnen und im nächsten Jahre noch viel größeren Schaden anrichten. Alles Fallobst soll aufgelesen werden und wenn es noch so klein ist. Pflaumen werden vernichtet, auch die ganz kleinen Aepfel, aber die schon ein wenig Umfang zeigen, die können natürlich zu Kompott resp. zur Essigbereitung verwertet werden. — Kotier Besuch. Prinzessin von Schönburg-Wechsel burg-Glauchau weilte am Sonnabend nachmittag hier bei Frau Baronin v. Oppell zu Besuch und begab sich am Abend nach Rothschönberg. — Der hiesige Militärvsrein hat in seiner letzten Sitzung am Sonnabend beschlossen, die Feier des dies jährigen Stiftungsfestes mit der Feier des Sedattfestes, Montag, den 2. September, zu verbinden. Im Verein ver tritt man den Standpunkt, daß es unserer Zeit an Gelegen heiten fehle, sich national erheben zu lassen. Man will sich viel zu wenig darauf besinnen, was uns die große Zeit von 1870/71 gebracht hat. Leider steht man mannigfach auf dem Standpunkte, daß es veraltet, ja rücksichtslos gegen Frankreich sei, sich durch den 2. September an die Waffen erfolge unserer Armee erinnern zu lassen. Wir bitten daher schonheute alle unsereVereinsmitglieder,dieser 49. Stiftungs- sestfeier und der 41. Feier unseres Sedantages ihr ganzes Interesse zuzuwenden. Auch sollen die im Herbste d. I. zur Fahne einberufenen jungen Kameraden ganz be sonders sür die Festfeier eingeladen werden. In nächster Zeit wird der Vorsitzende für alle national gesinnten Bürger unserer Stadt und Umgegend einen Vortrag halten „lieber den Nutzen des Heerwesens für die deutsche Volkswirtschaft". Dieser hochinteressante Vortrag dürfte nicht nur für die Männer, sondern auch für unsere Jünglinge und Frauen großes Interesse haben. — Zu der seinerzeit gemeldeten Prämiierung hiesigen Fleischermeisters Herrn Martin Neubert wird uns aus unserem Leserkreise noch berichtet: „Dem hiesigen Fleischer- meister Herrn Martin Neubert ist ein Ehrendiplom zu ge gangen, dessen Text allgemein interessieren dürfte: Die unterzeichnete Preisjury des Preisausschreibens betreffend Neuerungen, Förderungen, Kalkulationen, gute Ratschläge rc. für das Fleischer- uud Wurstmachergewerbe, hat Herrn Fleischermeister Martin Neubert in Wilsdruff sür die von ihm eiugereichte Preisarbeit dieses Ehrendiplom zu er kannt. Berlin S W. 19, den 8. Juni 1912. Die Direktion der Allgemeinen Fleischerzeitung Aktien-Gesellschaft: Zuelzer. — Die Preisjury i. A. Paul Burg, Altmeister der Fleischerinnung Berlin. — Wir freuen uns über diese Auszeichnung unseres Herrn Mitbürgers und nehmen gern Gelegenheit dies für unsere Leser zu veröffentlichen. Das Diplom ist künstlerisch ausgeführt, von einer Engelsge stalt flankiert, unter der steht: „Ohne Fleiß kein Preis." — Wetteraussichten für heute: Südwestwind, wol kig, Abkühlung, Gewitter, später zeitweise Niederschläge. — Luftwärme gestern mittag -j- 19"L. — Kinkruchsdiebstähke. Einige Bahnhofsgebäude der Kleinbahnen nach Wilsdruff sind in der Nacht zum Sonn- 1660 Spanischer Maler Don Diego Velazquez in Madrid gest. — 1789 Nationalökonom Friedrich List in Reutlingen geb. — 180S Englischer Dichter Alfred Tennyson in Somersby geb. — 1859 Staatsmann Karl v. Raumer in Berlin gest. — 1886 Literarhistoriker Wilhelm Scherer ln Berlin geb. — 1904 Musik- schriftsteller Eduard Hanslick in Baden bei Wien gest. v Neisekraukhett. Die Reisesaison steht auf dem Höhe punkt. Ein gut Teil der Menschheit hat die Freuden und Leiden des Reiselebens gekostet, ja mancher hat auch die Reisekrankheiten kennen gelernt. Das Zugpersonal bat dauernd darunter zu leiden: denn es ist das ganze Jahr hindurch unterwegs. Der Reisende hat aber schon in den paar Sommerwochen so viel davon kennen gelernt, daß er fürs ganze Jahr befriedigt ist. Da ist zunächst das stunden lange Schütteln und Rütteln des Körpers, das das Nerven system in schärfster Weise angreift. Die Lungen werden arg benachteiligt. Denn daß bei der Fahrt in einem über füllten Kupee, in dem jeder eine andere Sorte Zigarren raucht, in dem man itzt und trinkt und kleine Kinder „trocken legt", die Geruchsnerven barbarisch malträtiert werden, liegt auf der Hand. Fährt man in der Nacht, so ist an Schlaf nicht zu denken, man müßte denn Akrobat und an die gewundensten Stellungen gewöhnt sein. Von regel- mähigen Mahlzeiten ist nicht die Rede: man itzt nicht, wenn man Hunger hat, sondern nur, wenn man die Gelegenheit bat, etwas zu kaufen. Staub erhält man von allen Sorten und in ausgiebiger Menge. Alle diese Unbequemlichkeiten sind Reisekrankbeiten, die den Wanderer mißmutig und nervös machen. Nirgends ist er vor solchen Krankheiten sicher. In den Bergen verfolgt ihn die Berg-, auf dem Wasser die Seekrankheit. Merkblatt für de« 5. August. Sonnenaufgang 4^ f Monduntergang Sonnenuntergang 7" Mondaufgang Gottfried Silbermann in Dresden gest. — 1846 Bildhauer /?udhauer Steshan Sinding in Drontheim geb. — 1867 dichter Hanz ^sauer in Kreuznach gest. — 1875 Dänischer Märchen- etdmaftciM ^nstian Andersen in Kopenhagen gest. — 1877 General- v. Steinmetz in Landeck gest. Sonnen , Merkblatt für deu 4. August. Ssnnevn^ang 4^' Monduntergang n^ergang 7^ Mondaufgang Aus Staät unä Land. Ölleitungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. für die Königl. Amtshauptmannschaft Weihen, für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Königl. Forstrentamt zu Tharandt. Jnsertionspreis 15 Pfg- Pro sünsgespaltene Korpuszeile. Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Aufschlag. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät Lokalblatt für Milsckruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kambach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdors bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit taufendrr Uiltkrhaltungs-Gomau-jKeilage, wöchentlicher illustrierter Keilage „Welt im Kild" und monatlicher Beilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerslags und Sonnaöends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. BezugZprejZ in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei inS Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post und unsere Landausträger bezogen 1,54 Mk. unä Amgegenä. Amtsblatt