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Amtsblatt Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf,, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, RöhrSlwi Nr. <1Z. Lonnsbenck, ck«n 28. September <912 71. Zskrg Kmtlicker rieil. Kaiserliche Hver-^ottdirektion. Wilsdruff, am 27. September 1912. 3. Vierteljahr Schulgeld »04» -fällig Schmeineffeisch im rohen Zustande. Preise: 1,20 Mk. pro KZ Misch, 1,30 Mk. pro KZ Aett. die sur.oen «epremver. S Monduntergans M 6" g Mondaufgang - E Merkblatt für bek S8. September. 6" V. 6" N. daselbst übertragen haben, und bitten wir, das Wochenblatt nunmehr dort in Empfang zu nehmen. — König Ariedrich August, der Ende des Monats Jagdaufenthalt in Grillenburg nimmt, begibt sich von dort bis zum 10. Oktober nach Rehefeld. — Der König wird mit an der bevorstehenden Feier des 50jährigen Bestehens der sächsischen Gewerbekammern teilnehmen. Um dies zu ermöglichen, ist die Feier von Mittwoch den 9. Oktober auf Freitag den 11. Oktober vormittags 11 Uhr verlegt worden. Die Veranstaltung ist auf dem König!. Belvedere der Brühlschen Terrasse geplant. An den Festaktus schließt sich mittags V-1 Uhr ein Festmahl. — Zur Akeischteuerung. In Görlitz kam Dienstag das vom Magistrat bestellte dänische Rindfleisch erstmalig zum Verkauf. Es ist 10 bis 20 Pfg. pro Pfund billiger als das dortige Fleisch und findet starken Absatz. — Wom Wetter sollte man überhaupt nicht mehr reden, und doch bewegt der Witterungsvcrlauf alle Gemüter. Wie lange wird die Negenperiode noch dauern, nachdem sie nun schon Wochen währte? Vorausgesagt ist die Wetter änderung schon lange, eingetroffen ist sie noch nicht. Das Prophezeien und das Wettermachen sind zwei Künste, die Zeitraubender und tabellarischer Satz mit SO Prozent Aufschlag. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Der Plan über die Auslegung eines Aernsprechkaöeks am Gemeindewege Mohorn- Grund liegt bei dem Postamt in Sotschappel vom 27. d. M. ab 4 Wochen aus. Eonnenausgang Eonnenuntergang Die Renten sind bis 4., die Brandkassenbeiträge und das Schulgeld bis 14. und die Staatseinkommen- und Ergänzungssteuer bis 21. nächsten Monats an die Stadtsteuer einnahme zu entrichten. Gleichzeitig mit dem 2. Termin Staatseinkommensteuer ist zur Deckung des Auf wandes der Handelskammer Dresden von den beteiligten Handeltreibenden ein Beitrag von zwei Pfennigen und zur Deckung des Aufwandes der Gewerbekammer daselbst von den betreffenden Gewerbetreibenden ein solcher von drei Pfennigen auf jede Mark des jenigen Steuersatzes zu erheben, welcher nach der im Einkommensteuergesetze enthaltene» Hilfstafel auf das in Spalte 6 des Einkommensteuerkatasters eingestellte Einkommen entfällt. Nach Ablauf der festgesetzten Zahlungsfristen wird das Mahn- und Zwangsvoll streckungsverfahren gegen säumige Zahler eingeleitet. „ . ... . . . ... . .... .. iöhrso^l bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen, Dicklamllicker rieil. von Baum »u Baum schwanke Brücken^ schlugen über' die Wege, wie »ierliche Fähnchen winken von dem scheuen Grün der ersten Wintersaatgräslein. und den milden Merkblatt fürlben 27. September, Eonnenaufgang Eonnenuntergang Aus Ztaät unä Lanä. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Körner abholten, zur gefälligen Mitteilung, daß wir Ausgabestelle vom 1. Oktober ab * Herrn Sattlermeifter Max TLranse sowie der 2. Termin Staatseinkommen- und Ergänzungssteuer, ferner am 1. nächsten Monats der 2. Termin Immobiliarbrandkaffenbeiträge nach '/i Pfg., bez. der Beitrag der freiwilligen Versicherungsabteilung nach 1V» Pfg- für die Beitragseinheit und das Mit laufender zlnterhaltnngs-sRoman-)Krilagt, wöchentlicher illustrierter Anlage „Welt im Kild" und mnatlicher Anlage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. Am 30. d. W. wird der 3. Termin landeslmlturrrntr Freibank Wilsdruff. Sonnabend, den 28. September 1912, von vormittags 8 Ahr ab Achtung! Mhrsdorf! Unseren verehrlichen Abonnenten in Röhrsdorf, welche das „Wochenblatt für Wilsdruff" bisher von Herrn E. bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei inS Haus, ab^eholt von der Expedition 1,30 Nik., durch die Post und unsere LandauSträgcr bezogen 1,54 Mk. Fädchen, und wir und froh, als schritten wir durch eine ver zauberte Welt. Wie ein Geheimnis sah die Einfalt dieses Wunder, und aus diesem Geheimnis stiegen die Sagen und Märchen des Volkes auf. deutend und noch mehr ver schleiernd! Aber die kalte Naturwissenschaft zerriß den Zauber der Altweiberfädchen. Sie sah nicht die Elfen und die emsige Jungkau Maria. Sie sah nur ein Geschlecht zier- ltcher Spinnen, die diese Fäden wie Taue in die Lüfte werfen und sich auf diesen Brücken von Ast ,u Ast schwingen. Luftseglerinnen, denen die Kunst des Fliegens versagt ist, die aber auf selbgeschaffenem zarten Fahrzeug die Abgrünoe überwinden. Mögen eS also Spinnen sein. Sind wir be scheidener und verinnerlichter geworden, daß uns die Spinne so viel Poesie bringt wie die Schicksalsgöttin? Samtglan» breiten über die herbstlichen Felder. Wer durch die Lande wandert, wo nicht das steilragende Steinhaus die Andacht der Natur zerrAt, der geht wie durch ein Netz werk. Um Haar und Wange legen sich die kribbelnden Fädchen, und wir sind Koh, als schritten wir durch eine zauberte Welt. Wie ein Geheimnis sah die Einfalt d Wunder, und aus diesem Geheimnis stiege Märchen des Volkes auf, deutend uno Dresden-A., 23. September 1912. LAS SON Der Stadtrat. 1772 Ungarischer Dichter Alexander Kisfaluby in Sümeg geb. — 1830 Philologe Johanne- Bahlen in Bonn geb. — 1856 Afrikareisender und Kolonialpolitiker Karl Peters in Neuhaus «. b. Elbe geb.. -- , ,, 1803 Maler Ludwig Richter in Dresden geb. — Französischer Schriftsteller Prosper Msbimee geb. — 1840 Dichter Rudolf Baum bach geb. — 1870 Die von Venera! Ullrich verteidigte Festung Straßburg ergibt sich den Deutschen — 1883 Enthüllung des Nationaldenkmals auf dem Niederwald — 1888 Französischer Marschall Franyois Achille Bazaine gest. — 18S5 Chemiker Louis Pasteur gest. — 1899 Maler Giovanni Segantini gest. — 1907 vroßher-og Friedrich von Baden gest. , M Altweibersommer. Wenn draußen die gütige Sonne uns nur für wenige Stunden ihre Gnade beut, um bald müde und in der Trübsal dunkler Gedanken Abschied zu nehmen, dann sitzt wohl die Jungkau Maria an ihrem Spinnrocken und webt ein feines Garn. Marienfäden nennen s die Leute, und sie wissen, daß ein schönes Geschick ^aden harrt. Sie werden hineingewebt in die Schleppe der Gewandung des Herrn. In anderen Landen die das duftige Gespinst machen. Oder tUn^ä'cksalsgottinnen. Mit der Innigkeit der gläubigen «inderieele sah das Volk.die weißen Fäden flattern, wie kie in diesem Jahre ganz gründlich danebenhauen. Selbst der Hundertjährige hat nicht ganz recht, wenn auch seine An gabe für den Schluß des Monats ziemlich zutrifft. Er gibt für die letzte Woche Nebel, Wind und Schneeflocken an und für den Monatsschluß kalten Regen. Wie wird nun der Oktober nach dem Hundertjährigen? Die ersten Tage sollen klares Herbstwetter und kalte Morgen bringen, die zweite Woche ist trübe, in der dritten Woche ist Regen zu erwarten und es sollen Wind, Regen und Schnee folgen. Der Schluß wird hell und kalt sein. Allzugünstiges Wetter sagt der Hundertjährige also für den Oktober nicht voraus. — Aeber Schneefall während der Kruke liegen uns folgende Meldungen vor. Im Erz- und böhmischen Mittel- gebirge ist nachts Schneefall eingetreten. Das Winterkleid bedeutet eine Schädigung für die Ernte. — Mittwoch vor- mittag schneite es in Sayda i. E. heftig. Während gegen mittag der Schnee auf den Straßen schmolz, blieb er aus Dächern und Gärten längere Zeit liegen. Zu bedauern sind die Bauern hiesiger Gegend, die das Getreide meist noch auf dem Felde liegen haben. Auch aus anderen höher ge legenen Orten des Erzgebirges kommen Meldungen von Schneefall, so von Großhartmannsdorf bei Freiberg. — In der vorgestrigen Sitzung des hiesigen König- kichen Schöffengerichts, das zusammengesetzt war aus den Herren GerichtSaffeffor Hänel als Vorsitzendem, Bahnver walter a. D. Göpfert und Möbelfabrikant Sinemus, beide hier, als Schöffen, Sekretär Weiß als Vertreter der Staats anwaltschaft und Referendar Hampe als Gerichtsschreiber, standen folgende Verhandlungen an. 1. Gegen den Wirt schaftsbesitzer W. und gegen den Bergarbeiter L, beide in Kleinopitz, wegen öffentlicher Beleidigung und Widerstands gegen die Staatsgewalt. Die Angeklagten hatten am 7. Juli dss. Js. in Herzogswalde ein Renkontre mit Herrn Gendarm Thomas, hier, bei welchem W. den letzteren beleidigt und angefaßt haben soll. Er gab dies zu, doch sollen seine Worte zwei anderen Herren gegolten haben, was aber ge nannter Gendarm als Zeuge bestritt. L. stellte in Abrede, den Zeugen geschlagen zu haben, was von diesem auch be stätigt wurde. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte hierauf nur die Bestrafung des W, da L. nach der Angabe des Zeugen nicht in Frage komme. Das Urteil lautete gegen W. auf 10 Mk. Geldstrafe, an deren Stelle im Un einbringlichkeitsfalle 2 Tage Gefängnis treten. L. wurde freigesprochen. Dem Beleidigten wurde die Befugnis zu- gesprochen, die Verurteilung des Angeklagten W. wegen Beleidigung auf dessen Kosten eine Woche lang an Gerichts stelle innerhalb eines Monats nach Rechtskraft des Urteils auszuhängen. — 2. Verhandlung gegen den Arbeiter Sch. in Sora wegen Entziehung von der Alimentationspflicht. Dem Angeklagten war vom hiesigen Amtsgericht ein Straf befehl über 2 Wochen Haft zugestellt worden, da er sich trotz Aufforderung des Ortsarmenverbandcs zu Kesfelsdorf weigerte, für sein uneheliches Kind zu sorgen, obwohl er dazu imstande gewesen sei. Hiergegen erhob er Einspruch, da er glaubte, zur Fürsorge nicht verpflichtet zu sein. Die Beweisaufnahme ergab jedoch, daß das Gegenteil der Fall ist, weshalb der Vertreter der Staatsanwaltschaft die Be strafung des Angeklagten beantragte und hier für Aus werfung einer Geldstrafe, deren Höhe er in das Ermessen des Gerichts stellte, plädierte, da der Angeklagte vor seinem für die Kvnigl. AmtsyauMnannschäft Weihen, für das Kvnigl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Kvnigl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für MilsäruN, venkfpruck für Gemüt unü VerNanck. Der Sand verrinnt, die Stunde schlägt, Und eh' ein Hauch dies Blatt bewegt, Kann auch die deine schlagen. Deues aus aller Mell. Prinz Heinrich von Preußen, der seit dem 21. September in Tsing- lau weilt, wird Anfang Oktober die Heimreise auf dem Landwege anlretcn. Der sächsische Minister dcS Acußcren, Gras Vipihum von Eckstädt, ließ dem Auswärtigen Amte in Berlin zum Tode des Freihcrrn Maischall -v. Bieberstein den Ausdruck aufrichtigsten Beileids übermitteln. Die nationalliberale Fraktion und die fortschrittliche Fraklion der Zweiten Kammer werden nach Zusammentritt des sächsischen Landtages Interpellationen zur Lebcnsmitteltcuerung einbringen. Das Militärlujtschifs „Z 3" legte am Mittwoch die Strecke Goiha- Metz (etwa 400 Kilometer) in fünf Stunden zurück. Frankreich wird im Jahre 1913 vier Miliiärlenkballone bauen lassen. Die ilalienischcn Kriegcskreditc belausen sich bisher aus 403 Milli onen Lire, wovon 331 für das Landheer und 72 für die Marine be stimmt waren. Eine rufsischc Expeditton hat das Gebiet um den Belsund, einen der wertvollsten Teile Spitzbergens, annekliert. Der Flieger Abramowilfch stellte in St. Petersburg beim Fluge mit vier Passagieren einen neuen Weltrekord aus. Ter serbische Gesandte in Konstantinopel hat energisch die Freigabe des in Uesküb beschlagnahmten serbischen Kriegsmaterials gesordert. Der Eisenbahucrstreik in Katalonien hat zu Ausschreilungen und Verkehrsstörungen geführt. Die chinesische Regierung crgreist Maßnahmen gegen das Vorgehen der Russen in der Mongolei und gegen die Operationen der Engländer in Tibet. In Japan hat ein Taifun schweren Schaden angcrichtet; namentlich hat er viele schwere Schiffsunsälle herbeigesührt. WMtt R MM Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, JnsertionspreiS 15 Psg. pro sünfgespaltene Korpuszeile. Donnerstags und Sonnabends. Inserale werden tags vorher Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Pfg. 5" ü Monduntergang 8" V. 5" g Mondaufgang 6" N.