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MMufferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, D»» ,WU»druffer Ta,«blatt» erscheint täglich nachm. S Uhr für Le» Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in »er Drsqäftsslelle und den Ausgabestellen 2 Md. im Monat, bei Zustellung durch di« Boten 2,30 Md., bei Postbestellung » Md. zuzüglich Abtrag- . gebühr. Einzelnummern U Pfg. All-Postanstal,en Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Postboten und unsere Aur- -tger und D-schLftsstcllen — ! 2-2 nehmen zu i«der S-,t Be. Belangen entgegen. Im Falle hiiherer lSewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht Kei» Anspruch aus Lieferung »«r Zeitung oder Kürzung de» Bezugspreise». — Rücksendung eingesandtcr Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto deiliegt. für Lürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8gespaltene Naumzeile 20 Goldpfennig, die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Gold pfennig, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 100 Goldpfennig. Rachweisungsgebühr 20 Goldpfennig. 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Im Anschluß an den Entwurf, den Lord Robert CccN im Auftrage der englischen Negierung der in Genf tagen den vorbereitenden Abrüstungskommission überreicht hat, hat nunmehr auch der Vertreter Frankreichs ein Ab- rüstungsprojckt der französischen Negierung in Genf ver öffentlichen lassen. Nach dem französischen Entwurf soll Uch die Abrüstung nur auf das aktive Militär beschränken, die Reserven und Rekruten sollen außer halb der Abrüstung bleiben. Dagegen müssen Polizei, Gendarmerie, die Zoll- und Bostwacken sowie sämtliche Regelung der Arbeitszeit. Der Interfraktionelle Ausschuß der Regie rungsparteien des Reichstages verhandelte unter Beteiligung des Reichsarbettsministers Dr. Brauns und der Fraktzonsführer Graf Westarp (Dtn.) und Dr. Scholz (D. Vp.) über das Arbeitszeitnotgesetz mit dem Erfolg, daß eine Kompromißlösung gefunden wurde. Die Einzelheiten liegen noch nicht ganz fest, doch soll im wesentlichen die Aufrechterhaltung der frei willigen überarbeit ermöglicht sein. . Es hat viel Mühe gekostet, zwischen den Regierungs parteien eine Einigung darüber herbeizuführen, welchen Inhalt das Arbeitszeitnotgesetz erhalten soll. Zwischen manchen Kreisen der Deutschen Volkspartei, die dem Unternehmertum nahestehen, und dem Arbeiterflügel des Zentrums hatten sich hinsichtlich der Frage der Arbeitszeit Gegensätze gezeigt, die anfänglich unüberbrück bar zu sein schienen. Aber man kam sich entgegen, weil man entschlossen war, die ganze Frage vom wirt schaftlichen, gleichzeitig auch yom sozialpoliti schen Standpunkt aus zu behandeln, nicht aber, sie als Politische Streitfrage zu betrachten. Äußerlich gesehen, will das Arbeitszeitnotgesetz lediglich eine Änderung der Ver ordnung über die Arbeitszeit vom Dezember 1923 in manchen Punkten herbeiführen. Man vergegenwärtige sich die damalige Zeit: Die Stabilisierung der deutschen Währung führte eine Absatz krise herbei, da die gesamte deutsche Ausfuhr, soweit sie überhaupt gegen Goldwerte erfolgte, nicht mehr wett bewerbsfähig war oder, weil ein solcher Export nur durch den Gifthauch der Inflation hatte vorwärtsgetrieben werden können. Dazu kam schwerste Absatzstockung auf dem Binnenmarkt, ein riesiges Heer der Arbeitslosen und auch die Erkenntnis, daß im deutschen Wirtschaftsleben eine Reform in der Erzeugungskostensrage erfolgen müsse. Daraus entsprang das Drängen nach Mehrarbeit und nach Verbilligung. Dieses Bestreben richtete sich natürlich auf den Punkt des geringsten Widerstandes, also auf die Lohnfrage, bei der angesichts des Überangebots an Arbeitskräften die Forderung nach verlängerter Arbeits zeit durchdringen mußte. Nun hat sich in den drei Jahren vieles stabilisiert, manches aber geändert. Geblieben ist vor allem die zwingende Notwendigkeit einer möglichst billigen Erzeugung, damit sie auf dem Welt markt konkurrenzfähig bleibt oder wird. Vor allem diese Überlegung ist es gewesen, die dem Drängen großer Teile »er deutschen Arbeiterschaft nach dem achtstündigen Arbeitstag widerstrebte und einen Mittelweg suchte, ge mäß dem Vorgehen der Völker rings um uns, die mit Ausnahme Deutsch-Österreichs den schematischen Achtstundentag nicht kennen. Durch das vorliegende neue Kompromiß wird zunächst einmal die Leistung von Mehrarbeit über den Achtstundentag hinaus zuge lassen, wenn die Unterbrechung der Arbeit schwerwiegende Folgen haben würde. Die Entscheidung hierüber steht nicht unbedingt dem Arbeitgeber zu, sondern hier haben, übrigens entsprechend den Bestimmungen des Washing toner Abkommens, die Behörden, vor allem aber tari farische Vereinbarungen mitzusprechen. Diese Mehrarbeit wird geleistet nur gegen einen Lohnzuschlag, der 25 beträgt, wenn keine anderen Vereinbarungen vorliegen oder ein Schlichtungsschiedsspruch bzw. behördliche Be stimmungen den Zuschlag nicht anders regeln. Außerdem hat man einen zweiten Mittelweg in der Frage derfrei - willigen Mehrarbeit gefunden, die ursprünglich ganz untersagt sein sollte. Auch hier wird das grundsätzliche Verbot durchbrochen in solchen Fällen, wo es die wirt schaftliche Notwendigkeit, also die Schadensverhütung, verlangt. Und schließlich hat man nicht daran vorbei- b .auch die Saisonarbeit den MN ineinem nicht verträgt, überall dort, möbrcudeiue^ die achtstündige Arbeitszeit Wahrend einesteils des wahres nickt erreicht wird kann ge in aiweren Jahreszeiten, in denen besondere An'sorde- rungen gestellt werden, hach Ausführungsbestimmungen des Rerchsarbettsnnmstenums überschritten werden. Man hat sich vorläufig innerhalb der Regierungs parteien nur grundsätzlich geeinigt und die redaktionelle Regelung der Einzelheiten noch einer besonderen Kom mission übertragen. Das Ergebnis ihrer Arbeit wird in vas Notgesetz eingefügt werden und damit ergibt sich die Möglichkeit, daß es auch in Deutschland zu einer vor läufigen Regelung dieses außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen und sozialpolitischen Problems kommt. veutlchlancks Zechtsltanckpunkt Außenpolitik im Reichstage. (2S4. Sitzung.) 68. Berlin, 23. März. Die Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. Feder (Nationalsoz.) wegen Beleidigung des Ministers Dr. Strese mann wurde nicht erteilt. Fortgesetzt wird die zweite Lesung des Haushalts des Auswärtigen Amtes. Abg. Dr. Haas (Dem.) klagte die Regierung an, daß sie in Gens sowohl in der Saarfrage wie in der oberschlesischen Schulfrage aus einwandfreie deutsche Ansprüche verzichtet habe. Für Deutschland wie für Frankreich sei die Verständi gung so sehr eine Lebensnotwendigkeit, daß eine glückliche Entwicklung dieser Bestrebungen nicht hätte leiden können unter einer stärkeren Betonung des deutschen Rechtsstand punktes. Der Redner tritt dann unbeschadet der deutschen An sprüche auf eine Berichtigung der deutschen Ostgrenzen für eine Verständigung mit Polen ein. Mit der im Versailler Vertrage versprochenen Rüstungsbeschränkung müsse endlich Ernst gemacht werden. Zum Schluß sprach der Redner die Hoffnung aus, daß in absehbarer Zeit die Rheinland räumung doch erreicht wird. Abg. Dr. Bredt (Wirtsch. Vgg.) erklärte, wirklich zufrieden sei keiner mit dem Ergebnis von Genf, aber dennoch bestünde fast eine Einheitsfront für den Außenminister. Die jetzige Außenpolitik sei zwangsläufig geworden. Der Redner be dauerte, daß man seinerzeit im deutschen Volke so übertriebene Hoffnungen auf die Früchte von Thoiry gesetzt habe. Die Weftpolitik würde heute beherrscht von den ruffisch-englischen Gegensätzen. Abg. Emminger (Bayer. Vp.) wies darauf hin, daß die außenpolitische Lage Deutschlands sich in den letzten Monaten nicht unwesentlich verschlechtert habe, es sei aber ein Unsinn, wenn man den Eintritt der Dcutschnationalcn in die Re gierung dafür verantwortlich machen wolle. Ein großer Teil der deutschen Außenpolitik werde jetzt in Genf gemacht. Der Redner verlangte strengste Neutralität Deutschlands bei allen etwa auftanchenden internationalen Verhandlnngcn und wünschte, daß der Reichsaußenminister auch weiter erfolgreich für den Frieden arbeiten möge. Reichsaußenminister Or. Stresemann ttahm erneut das Wort und erklärte: An Kritik an der Hal tung der deutschen Delegation in Genf hätte es ja nicht gefehlt. Es hätte in dieser Frage beinahe eine Einheitsfront gegeben. Mit Ausnahme einer Fraktion hätten seine Darlegungen über die Stellung der deutschen Reichsregierung in der gegenwär tigen politischen Lage Zustimmung gefunden. Der Minister wandte sich dann gegen die kommunistischen Ausführungen, wonach die ganze Art seiner Rede bewiesen hätte, daß feste Vereinbarungen zwischen Chamberlain, Mussolini und Strese mann über Deutschland als Aufmarschgebiet und Kriegs schauplatz gegen Rußland beständen. Es liege nicht im Inter esse der deutschen Beziehungen zu den anderen Mächten und auch nicht im Interesse der Beziehungen zu Sowjetrußland, v Wenn solche Behauptungen fortgesetzt wiederholt würden, i Es liege durchaus nicht im deutschen Interesse, wenn die Dinge ' immer so hingestellt würden, als ob die deutsche Regierung nicht in der Lage sei, ihr Programm durchzufnhren. Einen Außenminister, der jedesmal befriedigende Ergebnisse aus Genf zurückbringe, werde man schwer finden. Jede Lösung des Völkerbundes werde der Natur dieses Bündnisses entsprechen und ein Kompromiß sein müssen. Man sagt. Deutschland hätte sich lieber im Völkerbundrat über stimmen lassen sollen. Es gäbe aber ungeschriebene Gesetze in der Politik, die von größter Bedeutung seien. Im Völker bundrat sei es bisher Tradition gewesen, daß nicht nach Nationen abgestimmt, sondern immer eine Einigung berbei- ^rganlfattonen militärischen Charakters m die Ab rüstung einbezogen werden. Eins Unterscheidung von Militär- und Aivilflugzeugen findet nicht statt. Eine grundlegende Neuerung bedeutet die Schaffung eines ständigen internationalen Kontrollorgans, das nicht nur die Durchführung der Konvention bewachen, sondern auch örtliche Untersuchungen unternehmen soll. Dieses Organ soll auch die im Kriegsfall notwendige Rüstungsverrnehrung einzelner Staaten gestatten, diese Rüstungsvcrmchrung soll aber für Deutschland, Lsterrcich, Ungarn und Bulgarien keine Anwendung finden. Der Vertreter Polens erklärte, daß Polen grundsätzlich bereit sei, an dem Abrüstungsziel mitzuwirken. Es müsse jedoch fordern, daß die allgemeine Abrüstung mit allen Garantien der Sicherheit ausgerüstet sei. Bei der gegen wärtigen Lage der meisten Staaten seien restlose Ab rüstungen noch nicht möglich, ohne moralische Abrüstung sei auch eine materielle Abrüstung nicht denkbar. Große Aufmerksamkeit sanden die Darlegungen, die der Vertreter Deutschlands, Gras Bernstorff, zu der Frage der Abrüstung in der Abrüstungskommission machte. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand dieForderung nach Herabsetzung der Rüstungen. Die Lösung des ALrüstungsproblems, so sagte der Vertreter Deutschlands, ist der Grundstein sür den Völkerbund. Graf Bernstorff betonte mit Nackdruck, daß nach den vielen mühsamen Verhandlungen der Sachverständigen nun auch Taten folgen müßten. Zu ernster Mitarbeit beim Werke wahrhafter Abrüstung entschlossen, könnte die deutsche Negierung unbefriedigenden Lösungen ihre Zu- stimmuna nickt aeben. geführt worden sei. Es wäre vielleicht sehr bedenklich ge wesen, diese Tradition zu verletzen, in dem Augenblick, wo zum erstenmal der deutsche Außenminister den Vorsitz führte. Auf den Bahnschutz im Saargebiel hatte sich der Völker- bundrat schon vor Deutschlands Eintritt in den Völkerbund sestgelegt. Tatsächlich sei bei dem deutschen Vorgehen in Genf vor aller Welt der deutsche R e ch t s st a n d p u n k 1 fest- gestellt worden. Deutschland babe in Gens nicht alles erreicht, was cs wollte, aber es hätte nicht einmal so viel erreicht, wenn es nicht Mitglied des Völkerbundes gewesen wäre. (Beifall.) In der obcrschlesischen Frage sei ausdrücklich sestgelegt wor den, daß durch die Kompromißlösung in keiner Weise der deutsche Rechtsanspruch angelastet werde. Die Lösung konnte am besten so gefunden werden, daß Deutschland praktisch das erreichte, was die deutschen Petenten wollten. Dem deutschen Vertreter bei solchen internationalen Verhandlungen dürfe man nicht zu schwere Fesseln anlegen, wenn man seine Kraft nicht lähmen wolle. Der Minister erklärte weiter, es könne keine Rede davon sein, daß Deutschland deshalb in der pol nischen Frage nachgcgeben habe, weil es an die westliche Politik gegen Rußland gebunden sei. Rein sachlich müsse aber jeder Vernünftige cinsehen, daß auf die Dauer Deutschland von einem Zollkrieg mit Polen keinen Vorteil habe. Es hätte kein Zweifel darüber bestanden, daß man in Thoiry einig geworden sei, die Basts der deutsch-französischen Verständi gung müßte die Rheinlandräumung sein. Nach Thoiry hätte in Frankreich ein lebhafter Ansturm der Gegner Briands begonnen. Der Kampf sei dort noch nicht entschieden; er sei aber überzeugt, daß diejenigen schließ lich sich durchsetzen würden, die für die Verständigung seien. Zur Abrüstungsfrage müsse er sagen, daß Locarno ein Unsinn wäre, wenn man sich als Friedensstifter bekenne, aber rings um Deutschland Bajonette sich aus Bajonette häuften. Darauf wurden die Verhandlungen unterbrochen und die zurückgestellte Abstimmung zum Reichsministerium des Innern vorgcnommcu Vorher kam es noch zu ziemlichem Lärm, do die Kommunisten versuchten, die politischen Zusammenstöße in Berlin, Duisburg und anderswo zur Erörterung zu bringen. Der kommunistische Versuch scheiterte nach großen Tumultszeneu an dem Widerstande der Regierungsparteien. Die kommunistischen und sozialdemokratischen Anträge wurden abgclchnt, auch der Mißtraucusantrag der Kom munisten gegen den Minister von Kcudcll. Zur Behebung der Junglehrernot wurden 2)4 Millionen Mark bewilligt. An genommen wurde dann u. a. eine Entschließung, die die Reichsrcgierung ersucht, bei den beteiligten Länderregierungen daraus hinzuwirkeu, daß vorbcugeude, der gesetzlichen Begren zung entbehrende Rede- und Versammlungsverbote nicht er lassen werden. Damit war der Etat des Innern erledigt. Darauf wurden die Verhandlungen zum Auswärtigen Amt fortgesetzt. Abg. Graf zu Rcventlow (Natioualsoz.) er- klärte, daß seine politischen Freunde nach wie vor grund sätzlich Gegner der Strcsemanuschcn Außenpolitik seien. Abg. von Graefe (Völk.) verglich das Niveau des jetzigen außenpolitischen Kabinetts mit den Etatsdcbattcn unter Bis marck und meinte, jetzt gleiche der Reichstag einem Krema- torinm, worin die letzten Reste des deutschen Landes vcr- verbranut werden. Der Abgeordnete bezeichnete die Ergebnisse von Genf im übrigen als kläglich. Damit schloß die Aussprache. Der kommunistische Miß. traucnsantrag gegen den Außenminister wurde gegen die Stimmen der Kommunisten und der Völkischen bei Stimm enthaltung der Sozialdemokraten nbgelchnt. Vor der Abstimmung hatte der Abg. Brcitscheid (So;.) erklärt, daß seine Fraktion gegen die Zusammensetzung des Kabinetts die denkbar schwersten Besorgnisse habe und sich der Stimme enthalten würde, um die Vcrautworttmg für die geführte Außenpolitik den Regierungsparteien zu überlassen Das Haus ging zur Beratung des Etats des Vcrkchrs- ministeriums über. Keine LbMeeael-er mehr sür Kraftfahrzeuge. Die Beratung des Finanzausgleichs. Im Stenerausschus; des Reichstages, der sich mit der Einzelberatung des Finanzausgleichs beschäftigt, bean tragten die Regierungsparteien, daß Chaussee- und ähn- tiche Wegegelder von Kraftfahrzeugen für die Benutzung öffentlicher Wege und Brücken nicht erhoben werden dürfen. Die Länder haben die auf sie entfallende Kraft- oerkchrssteuer zu Zwecken der Unterhaltung der öffent lichen Wege z» verwenden; sie können die Steuer auch zu Zwecken der Unterhaltung der öffentlichen Brücken ver wenden. Nachdem von der Regierung erklärt worden war, daß Ausnahmen von dem Verbot der Wege- und Brücken gelder in Zukunft nur mit Zustimmung des Reichsrats und eines Ausschusses des Reichstages bewilligt werden können, wurde der Antrag angenommen. WeLiere Beruhigung aus dem BaLkan. Dank Albaniens an Italien. Die Beruhigung, die unter allen am Balkankonflkkt interessierten Mächten bereits Platz gegriffen hat, hält weiter an. Die Rede des dentschen NcichsanßenministerS Dr. Stresemann, daß eine akute Gefahr nicht bestehe, hat ruch in Belgrad einen gewissen Optimismus wachgcrufcn, der noch dadurch verstärkt wird, als auch der französische Außenminister, Briand, in der Kammer versicherte, daß llcr junoslawisch-italicniscke Konflikt auf dem besten Weae