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Nr. 161 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Freitag, den 13. Juli 1934 Sie Ausgaben -er MrtsWr-WW d Kleie Heute MW spricht der Führer inendem eilweiss Spezia- swärts- Charak- iaerung nd zum Blanko- ir Ver- l Kauf« > wurde 10. 7. 23.10 23,40 12,90 13,00 sden. abrik in essen Be nd zwei e Balleu und das Kartons ßen Teil Feuers -12,67; Franc Italien -56,61: -chillina 1-0,60; tff, eil. -den-N. sdruist unke, lorvnung er Stell- mdschrei- tzes über . M. im uzen die Leitung rmmlung relverbot werkebr ig auf: ier im itztätig« Zahnen. Futter- festere ikundet. tde ge- rnmebr gt und liegen 7,5-19,0 1,0-12,5 1,0-15,0 1,0-11,0 1,5-10,0 f,2- 7.7 1,5-11,0 8,80 ;,6-8,9 7,5 i,9-8,2 H2-8.6 Brau-, tation. n l«34 Schafe, -30 (47); ')! c) 43 ichslnötiz efchäfts- 3 Kühe, Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtsyauvlmannschaft Merken des Stadt- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Bemerkenswerte Ausführungen des Grafen von der Goltz. Der mit der Führung der Wirtschaft beauftragte stell vertretende Führer der Wirtschaft, Graf von der Goltz, machte vor Pressevertretern in Berlin Ausfüh rungen über die Organisation der Wirt schaftsführung. Graf v. d. Goltz führte u. a. etwa folgendes aus: Die in der Führung der Wirtschaft tätigen Personen sind alle Männer des praktischen Lebens, die Besseres zu tun haben, als etwa eine Organisation als Selbstzweck aufzubauen und zu beschäftigen. Immerhin sind ohne die Wirtschaftsorganisation entscheidende Auf gaben der Wirtschaft nicht zu lösen. Und es hat sich be reits gezeigt, daß in sehr vielen Fällen durch die neue Organisation viele bisherige Verbände infolge Zusammenlegung überflüssig werden konnten. Die Wirtschaft ist bekanntlich in 13 Hauptgruppen mit fach lichen Untergliederungen aufgeteilt. Regional wird in den Trcuhändcrbezirken und später in den Neichsganen eine entsprechende Zusammenfassung von 13 Bczirkshauptgruppenführcrn einschließlich der Präsidenten der Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern erfolgen. Der Reichsstand der Industrie ist in diesem Zusammenhang zu einer Reichsarbeitsgemeinschaft und Ausgleichsstelle der sieben industriellen Hauptgruppen führer in allen für diese Hauptgruppen gemeinsamen An gelegenheiten geworden. Die Personenauswahl, die zugleich auf die notwendige fachliche Eignung wie auf das notwendige Vertrauen der nationalsozialistischen Bewegung Rücksicht zu nehmen hatte, war nicht einfach und verzögerte den Aufbau. Immerhin ist zu rechnen, daßEnde Iuli die grundsätzlichen organisatorischen Arbeiten im wesent lichen beendet sind. ' Wr eine nationalsozialistische Führerorganisation der Wirtschaft ergibt sich von selbst die Aufgabe, im Wege der Selbstverwaltung den nationalsozialistischen Grund- fatz zur Tat werden zu lassen, daß die Wirtschaft dem Volke dient. Es handelt sich demgemäß um keinen Jnteressen- verband, geschweige denn einen Arbeitgeberverband, son dern um eine gesetzliche Zusammenfassung aller deutschen Betriebsführer für ihre bei der Führung der Betriebe an sie herantretenden wirt schaftspolitischen Aufgaben. die unverrückbare Aufgabe, diesen Staät mit allen Mitteln zu verteidigen und jeden Angriff gegen ihn, von welcher Seite er auch immer kommen mag, a l Z Angriff auch gegen den Führer zu betrachten Die Unsicherheit, die bis zu dem tatkräftigen Eingreifen des Führers zeitweise bestanden hat, ist jetzt behoben. Aufgabe der Justiz ist cs, in vcrantwortungs bewußter, zielsicherer Arbeit ihr Teil zur gesetzmäßigen Festigung des Staates beizutragen. Wir kennen nicht den übertriebenen Satz, daß alles zusammcnbrcchen könne wenn nur das Recht bleibt, wir sehen das Recht nicht als etwas Primäres an, sondern das Primäre ist und bleibi das Volk. Deshalb sind wir zwar frei von einer formalistischer Überschätzung des Rechtsbegriffes, aber das Recht zm Erhaltung des Staates und des Volkes muß felbstver- stündlich mit allem Nachdruck vertreten werden. Zu diesem Rechtsbegriff gehört auch, daß jeder das Recht zu achter hat, gleichgültig, in welcher Stellung er sick befindet. Und dieses Recht, das muß immer wieder heraus- gestellt werden, ist ja von uns geschaffen, und dort, we wir es vorfanden, es unserer Weltanschauung aber nichi entspricht, wird es umgeändert. Das Recht und der Wille des Führers sind eins. Das Recht kann daher von niemandem als etwas Feindliches angesehen werden. Daraus ergibt sich also, daß Sie dieses Recht des natio nalsozialistischen Staates mit allem Nachdruck zu ver treten haben. Daß eingeschritten wird gegen Vergehen einerlei von wem begangen, ist der unerschütterliche Wille des Führers. Wenn ich Sie selbst heute berufen habe und Ihnen selbst die Dinge klarlegen will, so mögen Sie dar aus auch erkennen, daß ebenso wie der Justizministep auch ich als Regierungschef Preußens rückhaltlos hinter allen Staatsanwälten stehen werde, die ihre Pflichl tun, und ebenso rücksichtslos gegen diejenigen Vorgehen werde, die ihre Pflicht nicht erfüllen. Ich möchte nun noch auf die Lage vom 30. Juni bis. 2. Juli zu sprechen kommen. Was hier vor sich gegangen ist, wai die Befreiung des deutschen Volkes von einer ungeheurer Gefahr, von einem ungeheuren Alpdruck. Nur durch das blitzartige Eingreifen des Führers und der von ihm Be auftragten konnte es gelingen, in so kurzer Zeit die Lag« so restlos zu meistern, wie es geschehen ist. Das Handeln der Staatssührung in diesen Tagen war die höchste Verwirklichung des Rechtsbcwußtscins des Volkes. Nachdem nun dieses Handeln, das an sich schon rechtens war, auch seine gesetzliche Normierung gefunden hat, kann keine Stelle mehr das Recht zu irgendeiner Nach prüfung dieser Aktion für sich in Anspruch nehmen. Nie mand durfte aber die Reinheit dieses Vorgehens trüben. Soweit A u s s ch r e it u n g e n vorgckommen sein sollten, sind sie als Verbrechen ohne Ansehen der Person zu ahnden. Die Erfahrung zeigt auch, daß, wenn einmal Gericht gehalten ist, eine Unmenge von Verleumdun gen hervortreten und an die Staatsanwaltschaft heran getragen werden. Ich verlange, daß solchen Verleumdungen auf das schärfste cutgcgengetreten wird. Auf der anderen Seite verlange ich aber unnachsichtige Strafverfolgung und strengste Bestrafung, wenn eine Be schuldigung sich als richtig erweist. Es kann nur eine Ncchtsauffassung gelten, und zwar , die, die der Führer selbst festgelcgt hat. Es darf nicht Vorkommen, daß irgendeine Persönlichkeit kraft ihrer Stellung oder ihres Amtes zu einer Plage für die Bevölkerung wird. Sie haben — ohne Ansehen d e r P e r s o n — so zu handeln, wie das Gesetz es Ihnen gebietet und wie es die Staatsführung von Ihnen ver- langt. Rcichsjustizminister Dr. Gürtner sprach dem preußischen Ministerpräsidenten Göring seinen besonderen Dank aus für die ernsten und ungewöhnlich emdruMwA«! Ausführungen. « Göring über die Aufgaben der Justiz zur Erhaltung von Volk und Staat. Der mit der Wahrnehmung der Geschäfte des preu ßischen Justizministeriums beauftragte Reichsminister dei Justiz, Dr. Gürtner, hatte die Generalstaatsanwälte und Oberstaatsanwälte Preußens zu einer Besprechung cinbcrufen. Auf dieser Sitzung machte der preußische Ministerpräsident Göring u. a. folgende bedeutsame Ausführungen: Aus der allgemeinen Lage in den letzten Wochen werden Sie ersehen haben, daß derFührer gewillt war und es durchgeführt hat, absolute Ordnung im nationalsozialistischen Staate zu schaffen. Der Führer Hal ausdrücklich betont, daß er jeden Angriff und jedes Unter- wühlen dieses Staates als einen Angriff und eine Unter- Wühlung auch des Nationalsozialismus be trachtet. Es ist notwendig, das einmal ganz ernoeutrg Damit eraibt sich für Sie als die Hüter des Rechts Leipziger stöhr 1,5, Leipziger verloren ;er Wolle 1 Proz. in Kom- -Altbesitz Kg. 201, k, Sand- 0, Mais zgenkleie :ßt 3,75. Eine Ehrengerichtsordnung wird die völlige Aus merzung aller volkswirtschaftlichen Schädlinge möglichen, die als Betrüger, Wucherer, Prcistreiber oder dergleichen fchuldig werden, allerdings auch solcher Leute, die durch unbegründete Denunziation um eigenen Vorteils willen Konkurrenten vor ein Ehrengericht zu schleppen suchen. Eine solche Ehrcngcrichtsordnung soll ein Leistungs prinzip unter Ausschaltung unanständiger Arbeits- , Methoden ermöglichen. Im übrigen ist die Organisation der Selbstverwaltungs-- apparat für eine nationalsozialistische Wirtschaftspolitik. Der politische Führer der Wirtschaft ist der für die Wirtschaft politisch verantwortliche Rcichswiri sch a f t s m i n i st e r. Aber von ihm ist die Organisation für eine nationalsozialistische und wirtschaftlich vernünf tige unbürokratische Durchführung des Willens der politischen Wirtschaftsführung geschaffen. Darüber hinaus wird die Selbstverwaltung der Wirt schaft in ihren eigenen Reihen die Fragen durcharbeiten und klären, die sie bedrücken, oder die zur Förderung national sozialistischer Volksgemeinschaft und Volks versorgung zu lösen sind. Gewiß ist für die Forderung der Ausfuhr in jeder Richtung zu arbeiten, und wie bei jeder anderen Ge legenheit so auch hier zu betonen, daß die deutsche Volkswirtschaft willens ist, mit dem Auslande Tausch- bezichungcn aufrcchtzuerhalten und zu fördern. Ebenso sicher aber ist, daß ein nationalsozialistisches Deutschland sich in dieser Richtung nicht von dem man gelnden Willen, deutsche Gegenwerte sür die erwünschte, Einfuhr anzunchmen, abhängig machen kann. Und so wird neben der Frage der Arbeitsbeschaffung die Frage einer Sicherung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit Deutschlands unter entsprechender Lenkung des Außenhandels und Stärkung der innerdeutschen Rohstoffgrundlage Gegen stand eingehender Überlegungen auch der wirtschaftlichen Selbstverwaltung sein. So tritt die technische Frage der Organisation bereits weit zurück hinter den großen Auf gaben, die sich mehr und mehr abzeichncn. Und so wird die Organisation der Wirtschaft keine überflüssige Orga nisation äußeren Scheins, sondern eine Organi sation der Arbeit sein. Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Volksfeinde. Wieder einmal — und, leider, nicht ohne zwingende Notwendigkeit — hat sich das Reichswirtschaftsministerium genötigt gesehen, in scharfer Form vor unberechtig ten Preiserhöhungen zu warnen, und die Drohung daran zu schließen, daß bei Nachweis solcher un berechtigter Preissteigerungen mit strengen Strafen vor gegangen werden würde. Derartige Warnungen ergingen rn letzter Zeit mehrfach, und sie betrafen durchaus nicht etwa nur den Verkauf von Gegenständen des täglichen Bedarfs, also vor allem von Lebensmitteln, sondern auch z. B. von Waren, dis zu mehr oder minder großem Teil aus ausländischen, jetzt der öffentlichen Bewirtschaftung unterliegenden Rohstoffen hergestellt werden. Die War nungen sollen nicht bloß unberechtigte Preissteigerungen etwa von Eiern oder Frühkartofseln treffen, sondern z. B. auch von Textilien. Dankbar wurde darum begrüßt, daß Verkaufsstellen kurzerhand geschlossen wurden, die eine ganz vorübergehende Stockung der Zufuhr von Früh kartoffeln schnell zu unberechtigten Preissteigerungen benutzten, — von denen übrigens der Erzeuger, also der Bauer, nicht das geringste hat. Er gerät nur in eine durch aus berechtigte Empörung darüber, wenn es im Handel immer noch einige Elemente gibt, die mit dem Erzeugnis Ler bäuerlichen Arbeit und Mühe dem darauf an gewiesenen Verbraucher gegenüber Wucher treiben und durch Ausnutzung der Notlage eines anderen Volks- genosten übermäßige Gewinne einheimsen wollten. Aller dings ist ihnen durch diese üble Rechnung sehr schnell ein überaus dicker und sür sie unerfreulicher Strich gezogen worden. Zum zweitenmal werden es jene Elemente bestimmt nicht riskieren und dazu auch Wohl — gar nicht Mehr in der Lage sein! Die Verbraucher selbst können ja leicht das eifrige Bestreben des Einzelhandelsstandes unterstützen, derartige Leute zu entfernen, denen der Eigennutz weit über den Gemeinnutz geht. Es gibt genug behördliche oder berufsstundische Stellen, die rasch nachprüfen können, ob unberechtigte Preissteige rungen vorliegen, gegen die „mit aller Strenge em- aegriffen wird", wie der Minister angedroht hat. Ganz allgemein gilt ja, daß in einer Zeit, in der die Löhne und Gehälter der Verbrauchermassen keine Steige rung erfahren, es geradezu unwirtschaft lich ist, durch Preiserhöhungen eine Gewinnsteigerung erraffen zu wollen: Nur „die Menge macht' s", kann es machen. Aber im besonderen verspürt der Lohn- und Gehalts empfänger etwaige unberechtigte Preissteigerungen am Lebcnsmittclmarkt sehr deutlich, weil über diesen rund 40 bis 50 Prozent seines Einkommens gehen müssen. Der Konsument weiß, daß ihm durch das Festpreissystem der nationalsozialistischen Regierung der Preis für das „täg liche Brot" gesichert ist und daß jenes System nun bald auch ausgedehnt wird auf den Fleischmarkt. Er weiß, daß wir Kartoffeln im Überfluß haben und die vorjährige Ernte darin nur mit großer Mühe im Verbrauch unter gebracht werden konnte. Und schließlich weiß der Ver braucher auch, daß die Ernährungspolitik seiner Regie rung durch Schaffung einer gewaltigen „nationalen Brotgetreide-Reserve" ganz systematisch auch für den Fall vorsorgt, wenn eine weniger gute Ernte er folgt. Die für unser ganzes Volk einst so gefährliche Kluft zwischen Erzeuger und Verbraucher, zwischen Stadt und Land, ist durch diese geradezu ungeheure Arbeit der Führung des Reichsnährstandes geschlossen worden, äußerlich und innerlich. Und somit ist es ein Verbrechen an der Volksgesamt heit, wenn etwa unberechtigte Preissteigerungen von Lebensmitteln auf dem Wege erfolgen, den diese vom Er zeuger zum Verbraucher gehen müssen. Das ist heute mehr denn je ein Verbrechen, da Deutschland in dem Ringen um seine Weltgeltung nun auf Leben und Sterben nicht durch äußeren Druck, sondern durch innere Überzeugung fest zusammengeschlossen sein und bleiben muß. fast. li.. en Chem. r bezahlt. Sachsen- senburger Prozent, ent bzw. mehreren r Reichs- t höher, inbüßten. Nationale Tageszeitung für (andwirtschast und Das .Wilsdruffer Tageblatt« «scheint an allen Werklagen nachmittags 4 Uhr. 'Bezugspreis monatlich r,— AM. frei Haus, bei Postbestellung 1.80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern lo Rpfg. Alle Postanstalten und Poll, boten, uniereAusttager u. ,, ,, . Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- WücheNvlatt fÜl WllsdrUff U. UMgegeNd gegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg od. sonstiger « - - Betriebsstörungen besieht kein Anspruch auj Lieierung Ler Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises, Rücksendung eingesandtcr Schriftstücke- ersolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks LU Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 L^n-ML-Ä erlischt, wenn der Betrag durch Klage «ngezogen^ werden. must oder dea Au^ebe? ch°"«o^