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MsdmfferTagMtt ZwangSvergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. Wilsdrusf-Dresden Nr. 168 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt' Sonnabend, den 22. Juli 1939 Postscheck: Dresden 2640 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Anzeigenpreise laut aufliegendcr Preisliste Nr. 8. — Z i f s e r - G c b ü h r : 20 Rpf. — Vorgeschrn» bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e n-A n n a h m « Uch °^rnruk Übermil. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 L AnzNn U-rnN men wir kein- Gewahr. — 7— 's—— — — Bet Konkurs und DoS „Wilsdruffer Tageblatt" erscheint werktags l« Uhr. Bezugspreis monatl. 2 NM. frei Haus, bei Postbestcllung l,Su RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer lv Rps. Alle Postanktalt!»» Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle SW-rGlwattodtt Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sÄlg^B-ntN^ gen besteht lein Anspruch — ' auf Lieferung der Zei. tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts WittschaWche Wochenschau Kei« Zweifel: Glaubt man den täglichen Meldungen der großen und kleinen ausländischen Hetzblätter und den Reden ihrer politischen Helfershelfer in hohen und höchsten Staats stellungen der westlichen Demokratien, so sind wir Deutsche nicht nur in weniger als drei, vier Monaten verhungert oder zumindest durch völlig unzureichende Ernährung siech und ent kräftet, dann ist im gleichen Zeitraum auch unser völliger wirt schaftlicher Ruin eingetreten, dann ist auch der letzte Mann der deutsche« Wehrmacht nach Polen übergelaufen, und schließlich ist es tatsächlich der „ständig wachsenden Opposition" im deut schen Bolte gelungen, das ach so verhaßte Raziregime hinweg zufegen. Wir können es uns leisten, mit erhabener Ruhe all- morgsndlich am Frühstückstisch diese Ergüsse und düsteren Prophezeiungen, die von kommendem Krieg und Wafsenlärm zu melden wissen, zur Kenntnis zu nehmen. Ja, wirklich nur zur Kenntnis zu nehmen, denn — weit davon entfernt, etwa nach Art des Spießbürgers, sich nicht um den ausbrechende» Brand zu kümmern, solange nicht der Zipfel des eigenen Schlafrocks zu sengen beginnt — gehen wir mit offenen Augen durch den Alltag der Arbeit unseres Volkes und sehen die Wahrheit, die uns stolz auf die eigene wiedererwachsene Kraft vertrauen läßt. Die anderen Hetzen — wir arbeiten. Um von dieser Arbeit z« reden: Kein Mensch fällt heute mehr auf den Schwindel von Deutschlands schwindender Wirtschaftskraft hinein. Leistungsfähiger als je zuvor hat unsere Industrie einen Aus stieg genommen, der durch einige Zahlen hier gekennzeichnet sei. Der Gesamtindsx unserer industriellen Produktion im Monatsdurchschnitt ist — wenn man das Jahr 1928 gleich 100 setzt — fett 1933 von 61,5 auf 128,0 im Jahre 1838 gestiegen. Er betrug im ersten Vierteljahr 1938 120,6 und hat sich im ersten Vierteljahr 1939 weiter aus 132,7 erhöht. Das Volks- ein kommen stieg von 46,5 Milliarden 1933 auf 77,0 Mil liarden im Jahre 1938. Die deutsche Rohstahlerzrugung 1938 übertraf mit rund 23 Millionen Tonnen die Rohstahl- erzeugung Großbritanniens in Höhe von 10,6 Millionen Tonnen um weit mehr als 10V v. H. Die deutsche Steinkohlenerzeugung stieg von 104,7 Mil lionen Tonnen 1932 aus 186,2 Millionen Tonnen im ver gangenen Jahr. Aehnlich laute» die Zahlen für die Braun- kohlenförderung. Mit der Steigerung der industriellen Er zeugung aber hat die Erhöhung der landwirtschaft lichen Produktion Schritt gehalten; ist es dem deutschen Bauerntum doch gelungen, den Selbstversorgungsanteil an landwirtschaftlichen Erzeugnissen von 75 v. H. im Jahre 1932 aus 83 v. H. 1938 zu steigern, ein Erfolg, der um so höher zu bewerten ist, als inzwischen der gesamte Lebensmittelverbrauch erheblich anstieg. Während in Deutschland im Jahre 1929, also zur Zeit einer wirtschaftlichen Hochkonjunktur, je Kopf der Bevölkerung 44,9 Kilogramm Fleisch, 9,2 Kilogramm See fische, 8,0 Kilogramm Butter, 51,8 Kilogramm Roggenmehl, 23,4 Kilogramm Zucker — um nur einige der wichtigsten Nah rungsmittel herauszugreifen — verbraucht wurden, stieg dieser Verbrauch 1938 für Fleisch auf 47,7 Kilogramm, Seefische 11,8 Kilogramm, Butter 8,7 Kilogramm, Roggenmehl 54,0 Kilogramm und Zucker 24,4 Kilogramm. Auch die Halbjahresbilanz des deutschen Außenhandels zeigt ein recht erfreuliches Bild, wenn auch die für den Monat Juni verzeichnete starke Ausfuhr- steigerung im wesentlichen auf die verbesserte Statistik zurück- gesührt werden soll. Für das Halbjahr insgesamt ist jedenfalls die Handelsbilanz aktiv, und bei einer Ausfuhr von über 2,8 Milliarden Mark wurde ein Ausfuhrüberschuß von 60 Mil lionen erzielt. Im Vergleich zu den Vorjahrszahlen hat sich der deutsche Außenhandel, auch unter Berücksichtigung des ver größerten Reiches, behauptet. Als bemerkenswerte Einzelheit sei in diesem Zusammenhang im Hinblick auf die Klagelieder mancher Kaffeetanten hervorgehooen, daß in der neuesten brasi lianischen Außenhandelsstatistik für die Kaffeeausfuhr Deutsch land in Europa als weitaus größter Abnehmer erscheint. Deutschland ist ständig bemüht, seine Außenhandelsbeziehungen auszubauen, wie dies auch die neuen Verträge mit Frank reich und der Schweiz zeigen. Das neue Abkommen mit Frankreich ist gerade angesichts der politischen Spannungen ein bedeutender Aktivposten unserer Außenhandelspolitik. Es sichert uns den Bezug wichtiger Rohstoffe im bisherigen Rahmen und regelt gleichzeitig die Wiederaufnahme des Warenaustausches mit dem Protektorat, der seit dem Frühjahr zum Erliegen gekommen mar. Auch die mit den Nieder landen geführten Verhandlungen beweisen unseren Willen zum Außenhandel. Besonders eng wird naturgemäß das Ver- hälters zu Italien gestaltet. Diesem Ziele dienen auch die Verhandlungen über die Anpassung und Ergänzung der Agrarerzeugung beider Länder, bei denen es gewissermaßen um die Schaffung einer Ernährungsachse geht. Das ist der vom Ausland so gern zitierte bevorstehende Wirtschaftsruin und die bereits ständig wachsende Hungers not! Uns genügt dieser Blick aus unsere wirtschaftliche Kraft, das feste Vertrauen auf die stärkste Wehrmacht der Welt und die einzigartige Geschlossenheit der Nation, um all die Lügen fluten amtlicher und nichtamtlicher Propagandisten und Hetzer an uns abprallen zu lassen. Denen jenseits der Grenze aber trübt die Hetze wiederum den Blick für die wirkliche Lage Deutschlands. Sie mögen gewarnt sein. MzßnM leistet EnteWe! Nächstes Mr 100000 Volkswagen ver stelze LeWnarlmi»! von „Krall 0«r» sreM" In einer unruhigen Welt begeht Deutschland in Hamburg das Fest der Freude. Die Hansestadt ist in diesen Tagen der fünften KdF.-Reichstagung im wahrsten Sinne des Wortes das Symbol des Friedens, wird doch ein Fest der Freude und der Arbeit gefeiert inmitten einer kriegslüsternen Welt. Im großen Saal der Musikhalle fand in einem würdigen Rahmen die Eröffnungsfeier der diesjährigen Jubiläums- Reichstagung statt. Nach einer musikalischen Einleitung er stattete Reichsamtsleitcr Dr. Lafferentz den stolzen Lei stungsbericht für das abgelanfene Jahr. In diesem Bericht spiegeln sich die gewaltige Entwicklung des Gedankens der Volksgemeinschaft, die imposante Verwirklichung einer Idee des praktischen Sozialismus und eine unermüdliche Arbeit. Hier spiegelt sich weiter die große geschichtliche Entwicklung des letzten Jahres, die auch die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" vor eine ganze Reihe neuer Aufgaben stellte. In gigantischen Zahlenreihen spiegelt sich hier die immer stärkere Verwirklichung der Arbeit und Freude. „Das praktische Beispiel des nationalsozialistischen Deutsch lands und des faschistischen Italiens" — so betonte Dr. Lafferentz — „hat die internationale Freizeitbewegung in stärkster Weise befruchtet und aktiviert. Wir haben mit un seren italienischen Freunden einen Nrlaubcraustausch aufge baut, der die Völkerverständigung nicht auf dem Papier, son dern von Volk zu Volk und von Arbeiter zu Arbeiter ver wirklicht. * Mehr als 10 Millionen Urlauber Wir können heute auch sagen, daß die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" die Belastungsproben des letzten Jahres in Ehren bestanden und ihr Leistungsvermögen hervorragend unter Beweis gestellt hat. Wir haben unser Programm trotz dem durchgeführt. Die Zahl von zehn Millionen Urlaubern, einschließlich der Kurzfahrten, Seefahrten und Wanderungen, wurde in diesem Jahre erstmalig überschritten. Der Bau des gigantischen KdF.-Sccbadcs auf Rügen ist so weit vorangcfchrittcn, daß im nächsten Sommer der Teil betrieb programmäßig ausgenommen wird. Eine in diesem Umfang noch nicht dagewesene Aufgabe war die Betreuung der Hunderttausende deutscher Arbeiter, die am Bau der Westbefestigungen eingesetzt wurden. „Kraft durch Freude" hat auch diese Aufgabe gelöst. In allen Lagern wurden regelmäßig bunte Abende, Theatervorstellungen und Filmvorführungen veranstaltet, sie hat für Sportmöglichketten und Büchereien gesorgt Lleber hunderttausend erlebien das Mittelmee» Die Disziplin des deutschen Arbeiters hat sich aus allen unseren Auslandssahrten glänzend bewährt. Unsere Mittel meerfahrer besuchen Italien und die italienischen Besitzungen in Asrika, ferner Griechenland und Jugoslawien, Portugal und nunmehr Spanien. Im Winter 1937/38 sind 30 610 KdF.- Urlauber mit unsorer Flotte in Italien gewesen, im Winter 1938/39 konnte diese Zahl auf 57 000 gesteigert werden. Im Frühjahr 1939 haben wir erstmalig 26 000 KdF.-Urlauber als Landurlauber an die italienische Riviera und an den Garda see geschickt, im Herbst werden ihnen weitere 30 000 folgen. Es ist mir ein Bedürfnis, die vorzügliche Organisation der Italiener bei der Betreuung unserer Landurlauber hervor- zuheben. Im Sommer 1938 und im Sommer 1939 haben uns je 30 000 italienische Urlauber besucht. Bis zum Herbst dieses Jahres werden es 145 000 deutsche Urlauber sein, die im Aus tausch Italien besucht haben, davon 60 MO zu Lande und 85 000 mit unserer KdF-Flotte. KeieraSen-veranstattungen für SO Millionen „KdF."-Theater-Veranstaltungen wurden im Jahre 1937 Von neun Millionen, im Jahre 1938 von 14 Millionen Teilnehmern besucht, ohne Varietö-Veranstaltungen und bunte Abende. Im ersten Halbjahr 1939 wurde bereits die Zabl von acht Millionen Theaterbesuchern erreicht, die Zahl der Kon- zerle wurde um 2S Prozent, dte Zahl der Werkausstellungen um 50 Prozent und die Zahl der Veranstaltungen in Lagern der Reichsautobahn und anderer Bauvorhaben um über 100 Prozent gesteigert. Insgesamt wurden in Veranstaltungen des Amtes „Feierabend" im Jahre 1937 38,4 und im Jahre 1938 54,6 Millionen Teilnehmer erfaßt. Im ersten Halbjahr 1939 27,4 Millionen. Besonders erfreulich ist die fortschreitende Verankerung der Kulturarbeit in den Betrieben, und zwar durch Aufbau eigener Feierabend-Gruppen, die bei festlichen Anlässen zum Einsatz gebracht werden. Insgesamt find im Reich bis jetzt rund 6500 solcher Gruppen vorhanden. Diese Feierabendgruppen ergeben die wertvolle Möglich keit, die Kulturarbeit aus dem Betrieb in das benachbarte Dorf zu tragen. Eine besondere Schwierigkeit für die beab sichtigte Ausweitung der Kulturarbeit aus dem Lande ergab sich bisher in dem häufigen Mangel an geeigneten Sälen. Durch die Saalverbefferungsaktion sind bereits 50 000 in Be arbeitung genommen worden. Die besten Freizeitstätten in Werk, Stadt und Land erhalten vom Reichsorganisations leiter die Bezeichnung „Freizeitstätten Kraft durch Freude* verliehen. Den bisher verliehenen 37 Auszeichnungen werden in Kürze weitere folgen. Weiter hat das Amt „Schönheit der Arbeit" in Zusammen arbeit mit den Zeppelinwcrken eine neuartige Zeltkonstruktion entwickelt, die besonders leicht zu transportieren ist und 800 Personen Platz bietet. Die „Neue KdF.-Bühne" wird uns in die Lage versetzen, auch alle Orte zu bespielen, die über keine eigenen Säle verfügen. Auch der Fortschritt, den die Arbeit des Amtes „Deutsches Volksbildungswerl" genommen hat, wird durch eindrucksvolle Zahlen belegt. Die Zahl der V o l k s b il d u n g s st ä tte n wurde seit dem Vorjahr von 232 auf 325 erhöht, außerdem wurden 30 neue Musikschule« gegründet. Die Zahl der Büchereien stieg von 200 im Jahre 1936 auf 5260 im Jahre 1938. Die Zahl der Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Volksbildungsstätten stieg feit dem Vorjahr von 53 000 auf 108 000, die Zahl der Teilnehmer von 3L auf 6,3 Millionen. Betriebssport schafft gesundes Volk Der auf der vorjährigen Tagung in Hamburg erstmalig verkündete Sportappell der Betriebe hatte einen über raschenden Erfolg. 10000 Betriebe mit 1,5 Millionen Männern zwischen 18 und 55 Jahren haben an diesem ersten Wettbewerb teilgenommen. Der Sportappell 1939 wird, wie die bisherigen Ergebnisse zeigen, den des Vorjahrs noch erheblich übertreffen. Als unmittelbare Folge des Sportappclls wurden 3000 Be triebssportgemeinschaften neu gegründet. Mit ihnen ist die Zahl der Betriebssportgemeinschaften seit dem Vorjahr von 5000 auf 14 000 gewachsen. Insgesamt wurden in den sportlichen Bcranftaltungcn der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" einschließlich des Be- triebssportcs 1937 9,6 Millionen, 1938 22,5 Millionen und im ersten Halbjahr 1939 13,5 Millionen Besucher gezählt. Nun zu den Leistungen des Amtes „Schönheit der Arbeit". Von den Mitarbeitern des Amtes wurden bis jetzt 67 000 Betriebsbesichtigungen und Beratungen durchgeführt. Von den überragenden Ersolg gerade dieses Amtes geben jedoch Zahlen nur ein äußerst unvollkommenes Bild. „Schön heit der Arbeit" ist zu einem Begriff geworden, über dessen Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit jede Diskussion ver stummt ist 1940 die ersten 100000 Volkswagen Wenn wir nun unseren Blick der zukünftigen Entwicklung zuwenden, ersteht vor uns das Bild einer vollkommenen Revo lutionierung der Freizeit — und Urlaubsbeireuung, die durch den KdF.-Wagen zwangsläufig herbeigefiihrt wird. Die Brodültion des KdF.-Wagens beginnt in Fallersleben bereits Ende dieses Jahres, so daß 1940 die ersten 100 OVO KdF.-Wagen ausgclicfert werden können. 1941 werden es 200 OVO und 1942 250 000 Wagen sein. In den folgenden Jahre« ümn die Vroduktion beliebia aeüeiaert werde«. Hamburg im Zeichen der Freude. Zum 5. Male tagt die NS.- Gemeinschaft „Kraft durch Freude" in Hamburg, wo sich das deutsche Volk inmit ten einer unruhigen Welt zur Freude und zum Frie den bekennt. Abordnungen aus 21 Nationen nehmen an diesem Fest teil und lernen erneut Deutschlands füh rende Stellung auf dem Ge biet der Freizeitgestaltung kennen. — Unser Bild zeigt den Schöpfer des KdF.» Werks, Reichsorganisations leiter Dr. Ley, inmitten cher Trachtengruppen aus Li tauen, Finnland und der Slowakei (Weltbild-Wagenborg-M).