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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190502181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19050218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19050218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-18
- Monat1905-02
- Jahr1905
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Lounub«»-, d<»18. AodkUE HY«» 64 JaM-g Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha, des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg. Beravtwortltcher Redakteur: Ernst Romberg in Frankenberg t. Ta. — Druck und Verlag von T. B. Roßberg in Frankenberg l. Sa. Die d a« -der dä, vei sch«ürtge« und drdellmüscheu» Y-» »sschl^ nach Z MDütM den»»«ta u^«n,. -Bezirks- --WMW>Amelaer augM>mwe«. e/ Holzversteigerung auf Kichte«waLd»r Forstrevier. Am „Uugttrbwch" in- Nähe der hiesigen Schäferei sollen künftigen Montag, den 20. Februar v. Js., von vormittags IO Nhr an 17 Raummeter harte Rollen und 1020 Gebund dergl. Schlagreifig unter Vorbehalt des Angebotes und gegen bare Bezahlung an den Meistbietenden versteigert werde«., / Lichtenwalde, am 13 Februar 1905. Gräflich Bitzthnmsche Forstverwaltung. Generalversammlung für die Ortskrankenkasse der Gemeinde Sachsenburg und die Gutsbezirke des Kgl. Kammergutes und der Kgl. Landcßanstalt zu Sachsenburg Sonnabend, den 2S. Februar, abends 8 Uhr im Salichschß» Gaflhos. / Tagesordnung: I. Jahresbericht. 2. Ablegung der JahreSrechnung 1904. 3. Sonstige Anträge. Hierzu werden die Herren Arbeitgeber, sowie die Kaffenmitglieder pünktlichst eingeladen. Der Kassenvorstand: Herm. Taubert, Bors. Oertliches und Sächsisches. Frankenberg, 17. Februar 1905. -j- Echillerfeier. Auch hier soll zum Gedächtnis an unseren Dichterfürst«, Schiller am 9. Mai dieses JahreS — seinem 100. Todestage — eine allgemeine volkstümliche Feier veranstaltet wer. den. Zu diesem Zwecke hat sich au» den verschiedenen hiesigen BevölkrrungSkreisen ein Ausschuß gebildet, der bereits eifrig die nötigen Vorbereitungen trifft. ES sollen u. a. Ansprachen, szeni sche Vorführungen, orchestral« und vokal« Musikoorträge, Dekla mationen dargeboten werden. Die Feier soll ein würdiges, ge diegenes Gepräge erhalten. Man gibt sich der Hoffnung hin, daß unsere für alles Gute und Schöne begeistcrungSsähige Bewohner« schast der Veranstaltung ein warmes Jnteresie entgegenbringen wird. V -j- Die öffentliche ArbeitSIoseoversammlung, welche gestern nachmittag hiev im Restaurant „Etavtpark" abgehalten wurde, fand ein« Beteiligungsziffer von etwa- üb«r 30 Person«». Man besprach die gegenwärtige Arbeitslosigkeit in unserer Stadt und wurde sich im Lauf« der Debatt« dahin schlüssig, rin« Deputation abzuordnen, welche beim Stadtrat um Abhülse nachsuchen solle. Dieser Schritt ist denn auch heute gegen mittag unternommen worden. Die Abordnung ist von Herrn Stadtrat Stephan em pfangen worden. -j- Ins Kgl. Amtsgericht eiugeliesert wurde gestern rin am Mittwoch von der hiesigen Schutzmannschaft festgenommener Maurer, hinter dem die Kgl. Staatsanwaltschaft Dresden einen Steckbrief erlassen hatte. -j- 22. MitteldeMscheS Bunde-schießen. Die Vorarbeiten zu dem unter dem Protektorat de- König- Friedrich August von Sachsen stehenden 22. Mitteldeutschen BundeSschießen zu Döbeln <9.-16. Juli) schreiten rüstig weiter, sodaß in allen Teilen rin gutr- Gelingen in Aussicht strht. Dem Ehrenausschuß gehören folgend« Herren an: Der kommandierende General des 19. ArmrekorpS Graf Vitzthum von Sckstädt, KrriShauptmann v. Ehren« stein, Kammerherr AmtShauptmann v. Nostitz-Wallwitz, Oberst und Regimentskommandeur v. Hennig, Oberstleutnant und Be« zirk-kommandeur Richter, Rektor Professor vr. Rühlmann, Ober» amtSricht«r Lahode, Stadtoerordnetenoorfteher Johnsen, Landtags« abgeordn. Geh. Kommerzienrat Niethammer. -f- 8vbr»tbt Mit dieser Aufforderung ist Mr, Göttin drs Elürlis. Roman von Reinhold Ortmann. tio. Aorpetzu»,.) t«aqd«»ck UrrLst«.! 4. Kapitel. Kaum - hatten - di«- Geschwister die Straße gewonnen, als Hanna ihren Arm in den de- Bruder- legte und mit «inrr gewissen Er« regung sagte: „WaS um d«S HimmelSwillen sollten diese Reden von einer Millioneneröschast Deiner Braut und von einer nach Hunderttausendrn bemessenen Mitgift bedeuten? Wie soll ich S mir erklären, daß » Du bisher von alledem mit kein«r Silbe ge« sprachen?" „Ich wollte Dir zuvor Gelegenheit geben, Herrn von Restorp kenn«» zu lernen, Honnal- Vein« kleinen Eigrntümlichkeitrn, die ja Drittem Scharfblick unmöglich entgangen sein können, sollten «S Dir- begreiflich machen, weshalb ich ihn gegen meine Uebe» zeugung noch immer in einer für ihn so beglückenden Selbst täuschung laße." „Ah, «»handelt sich also nur um ein« Wahnidee? Der Mann ist geistig nicht ganz gesund?" „O doch. Der Anspruch,- auf dm sich seine hochfliegenden Hoffnungen stützen, - ist möglicherweise sog« rin völlig berechtigter. Stur, daß er sich eben niemals beweisen lassen wird, und daß e» aus diesem Grund« kaum etwas Aussichtsloseres geben kann, als den Prozeß, von dessen AuSgang er die glückliche Wendung in seinem Schicksal erwartet." „Wd» Hür ein Prozeß ist da- ? Komm, laß und einen kleinen Umweg durch den Tiergarten machen! Ich mag noch nicht nach Hause gehen, und man wird un- dort ebenso wenig belauschen, als dahrim in unsern vier Wänden." Bernhard willfahrt« ihrem Verlangen, und als sie in da» Halbdunkel «in« matt erleuchteten Baumallee eingetretrn waren, begann «: „Du weißt, daß der Vater meiner Braut einen ktineSweg» eine Einmischung oder Parteinahme in dem alten Streit über bessere Lesbarkeit von deutscher (Fraktur) oder lateinischer (Antiqua) Schrist beabsichtigt. Hier soll nur auf einen Fall auf merksam gemacht werden, in dem die Verwendung lateinischer Schristzrichen nicht allein praktisch, sondern direkt geboten ist: Wir meinen die Adressierung von Briesen nach dem Au-lande, besonders an Seeleute in außereuropäischen Häfen. Manche Fa« milienbande zwischen Eltern und Sohn, zwischen Schwester und Bruder find lediglich de-halb zerrissen, weil die Angehörigen ihre Briefe an den im Ausland« weilenden Sohn oder Bruder in deutschen Schriftzügen adressiert haben! Es gibt sehr viele Aus länder, die zwar mehr oder weniger gründlich di« deutsche Sprach«, nicht aber die deutschen Schristzrichen kennen. Die Folge ist, daß ein« große Anzahl Briefe, die an sich ganz richtig adressiert sein mögen, zwar von der deutschen Post auf den richtigen Kurs ge leitet «erden» aber unterwegs irgendwo stecken bleiben, weil der betreffende Postbeamte die deutschen Schristzrichen nicht entziffern kann. Sie «andern dann im günstigsten Fall an daS Postamt für unbestellbar« Brirfe, lagern dort die vorschriftsmäßige Zeit und verfallen dann unrettbar dem Schicksal deS Einftampfens. Jan Maat aber erwartet beim Einlaufen in den Hafen vergeben» den erhofften Brief, auch sein Gang nach dem deutschen Konsulat er weist sich al» vergeblich und, erbittert über die ihm widerfahrene Enttäuschung, sagt er sich: Schreiben „die von zu Hause" mir nicht, schreib« ich ihnen auch nicht wieder! Zu Hause aber warten die Angehörigen im Bewußtsein, rechtzeitig an die ausgegebene Adrcfse geschrieben zu haben, vergeblich auf ein Leb«n»zeichrn. Sie ahnen nicht, daß sie selbst unbewußt schuld daran find, daß sie in 80 von 100 Fällen sicher Antwort erhalten hätten, wenn sie die Adresse lateinisch geschrieben hätten! — Chemnitz. Ein Bäckermeister - Sängerbund ist in Chemnitz gegründet worden. Dem neuen Bunde, welcher den Namen „Saxonia" erhielt, schloffen sich an die Bäcker-Äesang« vereine von Chemnitz, Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Zwickau und Mittweida. DaS erste BundeSsängersest wird am 4. Juli d. I. in Mittweida abgchalten werden. Als Vorort deS neu gegründeten Bundes wurde für die nächsten drei Jahre Chemnitz bestimmt. Bundesvorsitzender ist P. Martin in Chemnitz. — AuS Anlaß seine» 50jährigen BürgerjubiläumS ist gestern der Privatmann Meynjg vom Rate unter Ueberreichung eines Ehrendiplom» beglückwünscht worden. — Chemnitz. In dem vor der Postpaketannahme an der Albertstraße tot aufgefundenen Manne, der sich mittels Doppel» pistol» erschpffen hatte, wurde ein 30 Jahre alter Schneidemüller auS Hohndorf bei Lichtenstein festgestellt. Unheilbar« Krankheit wird al» Ursache für den Selbstmord angenommen. — Dresden. Don den über die Montiguoso-Affäre heute früh vorliegenden Nachrichten ist die die glaubwürdigste, daß Justizrat Körner all» Florenz wieder nach Deutschland zurückgereist und den Advokaten Muttaroli mit seiner Vertretung beauftragt hat. — Im Anschluß an die Mitteilung, den Diebstahl eine» Bilde« in der hiesigen König!. Gemäldegalerie betretend, wird noch bekannt gegeben, daß die Generaldirektion der Kvnigl. Sammlung für Kunst und Wissenschaft zu Dresden den Betrag bi« zu 100 Mark als Belohnung für einen verwendbaren Stachwei« zur Wiedererlangung der entwendeten Bilde- und von 300 Mark al« Belohnung für die Hetbrischaffung de» Bilde« auSgeworfen hat. — Eine Abordnung des LandeSocrbande« der Saalinhaber im König reich Sachsen wird am nächsten Eottntag vom König in Audit«» empfangen werden. Der Sächsische Gastwirt«»«rband wird? zur Herau-gabe einer Denkschrift demnächst im Königreich Sachsen eine Enquete veranstalten, um festzustellen, mit welchen Steuern und Abgaben die Gastwirte, Saalinhaber u. s. w. in den einzelnen Gemeinden belastet find. — Am Mittwoch starb im Atter von 77 Jahren Herr Geh. Rat vr. weck. Günther, Präsident de« LandeSmedizinalkollegiumS a. D. und seit 1902 Ehrenmitglied dieser höchsten sächsischen Medizinalbebörde, auch außerordentliche» Mitglied deS Kaiserlichen GesandheitSr^te« in Berlin. Jhni war e» vergönnt, am 22. Juni 1900 sein fÜnfligjährige» Jubiläum al» vr. meä. zu begehen und dabei hohe Au»zeichnunge« und Anerkmnungen zu erfahren. Seit 1873 war Günther Mitglied der ReichS'Cholerakommisfion, seit 1886 außerordentliche» Mitglied de» Kaiserlichen Gesundheitsamtes und seil 1890 deS Kaiserlichen Gesundheitiräte». Ein Augenleiden nötigt« ihn 1892, von seinen Hohm Akntern zurückzutreten. — Waldheim. Einem Schadenfeuer fiel gestern früh da« Seitengebäude de« Telbrichschen Gute« in Schönberg, in dem sich der Pferde« und Schwein«stall befanden, zum Opfer: Da« Vieh konnte sämtlich gerettet werden, doch ist Heu und Stroh »erbrannt. Durch die rasch geleistet« Hülf« gelang e«, die anderen Gebäude vor der Vernichtung zu bewahrm. Die Entstehungäursache ist noch unaufgeklärt. älteren Bruder hatte, und Du hast in unserm Elternhause sicher« lich oftmals von diesem Dietrich von Restorp erzählen hören. Er gatt für einen genialen Kopf. Und in einem gewissen Sinne mag er eS wohl auch gewesen sein, wenngleich seine sogenannte Genialität ihm nicht gerade zum Segen gereicht hat. Er hatte beständig die kühnst«» und abenteuerlichste» Ideen, die sich bald auf irgend eine neue Lösung der sozialen Frage, bald auf eine weltbewegende Erfindung oder ein gewaltiges industrielle» Unter nehmen richteten. Als er bei den Versuchen, seine menschrnbe« glückenden Pläne auSzusühren, den größten Teil seines Vermögen» eingebüßt hatte, verlegte er sich allerdings nur noch aus rein ge« schäftlichr Spekulationen. Und «S kann gewiß als ei» Beweis für seine ungewöhnliche Begabung gellen» daß eS ihm mehr al» einmal gelang, große Reichtümer zu gewinnen, die dann freilich immer wieder ebenso schnell bei anderen, mißglückten Projekten darausgingen. Da er eigentliche kaufmännisch« Kenntnisse nicht besaß, konnte er für die Verwirklichung seiner ost geradezu toll kühnen Entwürfe den Beistand eine» schlauen Geschäftsmannes nicht entbehren.- Und er fand einen solchen in der Person eines gewissen Wedrking, mit dem «r übrigens schon von Jugend aus bekannt gewesen war. Nach allem, waS ich davon weiß, muß da- Verhältnis zwischen dies«» b«iden Männern ein höchst sonder bare», von allen Gepflogenheiten kaufmännischen Verkehr» ab weichende» gewesen sein. Es war offenbar ganz auf rückhaltloses gegenseitige» Vertrauen gegründet, und wenn ich auch nicht be haupten möchte, daß Wedeking da» Vertrauen seine» Freunde» in betrügerischer Weise mißbraucht hat, so scheint Dittrich von Restorp doch in seiner genialen Verachtung der einfachsten Vorsichtsmaß regeln vielfach weitergegangen zu sein, al» e» für seinen Vorteil ersprießlich war. Jevrnfall« ist e» eine Tatsache, daß Herr Wedeking al« sehr wohlhabender Mann au» dem Liben schied, während Restorp um dieselbe Zell gänzlich verarmt war. E» ge schah da» vor ungefähr zehn Jahren, al» Inge» Vatn noch al» Rittergutsbesitzer auf Klitzow hauste, und vermutlich bereits einen schweren Verzweiflung-kampf um seine Existenz zu führen hatte. Hinsichtlich der Vorgänge, di« sich damals abgespielt haben, bin ich ganz und gar auf seintn Bericht al» auf di« einzige heute noch zugäygliche Quelle angewiesen." „Da» klingt fast, al- ob Du von der Zuverlässigkeit dieses Berichts keine allzu hohe Meinung hättest. Hältst Du Deinen zukünftigen Schwiegervater für einen Lügner?" „Nicht gerade im gewöhnlichen Sinne dieses häßlich klingenden Wortes. Wenn er hier und da «in wenig von der Wahrheit abweicht, so geschieht eS immer nur, weil ihn zuvor eine allzu lebhafte Phantasie und ein unverwüstlicher Optimismus verführt hatten, sich selbst zu belügen, und weil da» schöne Wahngebilde dann in seiner Vorstellung allgemach zur Wirklichkeit geworden war. Ich weiß nicht, Hanna, ob Du verstehst, wie ich da» meine?" „O ja — auch mir find derartige sonderbare Phantasten schon begegnet, und ich weiß, daß sie unter allen Lügnern die gefähr« lichsten find. Wa» also ist damals geschehen? Und waS haben Dietrich von Restorp» Spekulationen mit den Millionrn-Ansprüchen süneS Bruder» zu tun?" „Um Dir da» klar zu machen, muß ich mich wohl genau an den Bericht meine» Schwiegervater» halten. Er erzählt, daß vor nunmehr zehn Jahren sein Bruder Dietrich, mit dem er sonst eben nich^ in lebhaftem Verkehr stand, eine» Tage» zu ihm nach Klitzow gekommen sei, krank, hinfällig, ein völlig ge« brochener Mann. Er hatte alle» verloren, wa» er besessen, und er fühlte, daß ihm die-mal nicht mehr Spannkraft genug ge blieben war, sich von dem Schlage zu erholen. In bitteren Worten erging er sich über seinen alten Freund Wedeking, dessen kalte Selbstsucht ihm eine s«hr schmerzliche Enttäuschung b«r«llet hatte." (Fortsetzung folgt.)
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