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130 Jahre Leipziger Südfriedhof 29. Mai 2016, 17 Uhr, Südfriedhof, Hauptkapelle Leipziger Synagogalchor - Himmlisch und Irdisch Susanne Langner - Alt Falk Hoffmann - Tenor Clemens Posselt - Orgel/Klavier Reinhard Riedel - Violine Leitung: Ludwig Böhme W'schom'ru Chor, Orgel Heinrich Schalit (1886-1976) (Exodus 31, 16-17) Die Kinder Israel sollen den Sabbat wahren für alle Zeiten, ihn achten als einen ewigen Bund. Er ist das Zeichen zwischen mir und ihnen für die Ewigkeit. Denn in sechs Tagen hat der Ewige Himmel und Erde geschaffen und am siebten Tag ruhte er und labte sich. L'cho dodi Solo, Chor, Orgel Heinrich Schalit Auf, mein Freund, der Braut entgegen, das Antlitz des Sabbats wollen wir empfangen. Den Sabbat wollen wir begrüßen, er ist ein Quell des Segens. Zu Beginn in alter Zeit wurde er bestimmt, das Letzte der Schöpfung, das Erste in Gedanken. Ermuntre dich, denn dein Licht kommt, auf, leuchte! Erwache, stimme ein Lied an, die Herrlichkeit des Ewigen wir über dir offenbar. Kehre ein in Frieden, Krone des Mannes, in Freude und Frohlocken bei des auserwählten Volkes Treuen, kehre ein, Braut. Wie lieblich sind deine Wohnungen Soli, Chor, Orgel Louis Lewandowski (Psalm 84) (1821-1894) Wie lieblich sind deine Wohnungen, Ewiger. Es sehnte sich meine Seele nach den Höfen des Ewigen. Mein Herz und Fleisch jubeln zum lebendigen Gott. Der Sperling und die Schwalbe finden ein Nest für ihre Brut; so ruhe ich in deinem Haus. Heil denen, die in deinem Haus weilen, immerdar dich preisen, Heil dem, der seine Stärke auf dem Pfad zu dir sucht. Und zieht er auch durchs Tal der Tränen, er wandelt es zur Segensquelle; es wächst die Kraft auf seinem Weg, der ihn zu seinem Gott führt. Ewiger, höre mein Gebet, von deinen Höhen schau auf uns herab. Besser ist ein Tag in deinen Höfen als tausend sonst. Lieber will ich im Hause meines Gottes harren, als in den Zelten des Frevels wohnen. Denn Sonne und Schirm ist Gott. Gut und Ehre gibt der Ewige, er weigert Glück nicht denen, die in Unschuld wandeln. Herr Zebaoth! Heil dem Menschen, der auf dich vertraut. Tauras adaunoj Solo, Chor, Orgel Louis Lewandowski (Psalm 19, 8-10) Die Weisung des Herrn ist vollkommen, sie labt die Seele. Das Zeugnis des Herrn ist zuverlässig, es macht Unwissende weise. Die Befehle des Herrn sind richtig, sie erfreuen das Herz. Die Gebote des Herrn sind lauter, sie erleuchten die Augen. Die Furcht des Herrn ist rein, sie besteht für immer. Die Urteile des Herrn sind wahr, sie sind allesamt gerecht. AI naharaus bowel (Psalm 137) Soli, Chor, Orgel David Nowakowsky (1848-1921) An den Flüssen Babels saßen wir und weinten, wenn wir an Zion dachten. An die Weiden in jenem Land hängten wir unsere Harfen. Denn unsere Fänger verlangten Lieder von uns, unsere Peiniger forderten Jubel: Singt uns ein Lied von Zion! Wie können wir in einem fremden Land das Lied des Herrn singen? Wenn ich dich, Jerusalem, vergesse, soll mir die rechte Hand verdorren. Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, wenn ich nicht mehr an dich denke, wenn Jerusalem nicht mehr meine höchste Freude ist. Denke, Ewiger, an die Söhne Edoms am Tag der Eroberung Jerusalems; sie sagten: Reißt es nieder, bis auf die Fundamente! Tochter Babels, dem Untergang geweiht, wohl dem, der dir heimzahlt, was du uns angetan hast. Wohl dem, der deine Kinder packt und sie an den Felsen zerschmettert.