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Milchtücher können im Gemeindeamt (Meldeamt) entnommen werden. Otrrndorf Mor tzdorf, am 15. Juni 1918. Der Gemeindevorstand. Kartoffeln aus L-Lbjchnitte Die aus C-Äbschnitte etwa noch entfallenden Kartoffeln sind ungesäumt und längstens bi- 20» Juni dfs. IS. beim Händler Herrn Herrich zu entnehmen. Nach dem 20. I««t werden C-Äbschnitte nicht mehr beliefert. Ltteudorf-Morttzvorf, am 14. Juni 1918. — Der Gemeindevorstand. Ludendorff - Spende. Am 1S. und 16. Anni d, Is. findet auch in unserer Gemeinde eine Sammlung zu Gunsten der Kude«dsvff-SPe»d< natt. Die einkommenden Gelder lammen unseren Kriegsbeschädigten zu Gute und werden dem Helmatdan! zugefuhrt. Dre bewährte Opferwilligkeit unserer Einwohnerschaft möge sich auch bei dieser Sammlung wieder erweisen. Lttenvorf»Moritzdorf, am 12. Juni 1918. Der Gemeindevorstand. Sammlung von Laußßeu. Die hiesige Schule hat die dringend nötige Sammlung von Laubheu übernommen. Da große Mengen gebraucht werden, ist es nötig, daß sich alle verfügbare« Kräfte in den Dienst der guten Sache stellen. Daher werden alle Guts- und Gartenbesitzer auf- gesüldcrt, der Schule alles '.entbehrliche Laub zur Verfügung zu stellen, entweder dadurch, baß sie die Blätter selbst abernten oder durch Schulkinder unter gewissenhafter Aufsicht ab- emten lassen. Es wird gebeten, sich deshalb mit der hiesigen Schule in Verbindung zu sitzen. Gttrndorf-Gkriüa, am 13. Juni 1918. ' Der Schuldirektor. Neuestes vom Tage. — Die Wechselwirkung zwischen den Operationen der Armee Boehn und Hutier Seht mit mathematischer Sicherheit vorwärts Teils hatte die Armee Hutter sich dis zur Oise vorgekämpft, als die Franzosen ge zwungen waren, den Sack, der jetzt im Nordsluget ihrer Front enliland, bei Larlepom iu räumen und sich in eine alte, zum Teil etwas zerfallene Stellung aus den früheren Kämpfen zurückzuziehen. Au« der strategischen Zwangslage aber, in die wir sie durch unsere Offensive gebracht haben, sind sie damit noch »ichl herausgekommen. Sie sind in der un- »nglücklichen Lage, dag ihre Front einen ttchlen Winkel bildet, so daß sie me wissen Milten, ob unser neuer Anglist von Norden »der vvil Osten, oder gar von beiden Selten ttnßtzen würde, um das dazwi chenliegendr »ronlslück abzuquetschen. Sie liegen also bauernd zwischen zwei Feuern und waren ^nöügt, starke Massen an diesem Winkelzug zu halten, um gegen jeden Angriff von ^md.n oder von Osten gewappnet zu sein, darüber hinaus lst aber General Foch auch iu Gegenangriffen übergegangen, deren letzter allein 15 Divisionen in Bewegung gegen unsere Linien brachte. Er hat die Franzosen 15000 Gefangene und mehr als 150 Ge schütze gekostet, ohne ihnen au» der Verlegen heit herauszuhelfen. — Seit dem 10. d». Mt« hat nun General Foch sich zu einem Angriffe auf die siegreichen Deutschen entschlossen. Ec hatte er hatte es hier von Monldidier bis Noyon eigentlich leicht. Der deutsche Angriff richtete gegen ein von Natur sehr schwieriges, hüg. liches, waldreicheiche» Gelände, da» Hoch- plareau von Eompiegne, das aus klaren Granden der naheliegenden Hauptstadt wegen besonders stark besetzt war und aus einem Gewirr zahlloser Gräben und Stützpunkte bestand. Drillens waren Compiegne und Pari« in einer unmittelbarer Nähe, die großen Speicher der feindlichen Macht, und endlich hatte der Feind hier schon deshalb starke Reserven stehen, weil er bei einem Borstoß der Armee Hutier nach Westen ge nügend Kräfte zur Hand haben mußte, um emen solchen Vorstoß in die Flanke zu fallen, und trotz aller dieser für ihn so günstigen Umstände mißlang sein Angriff AÄorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend. Bezugs-Preis: vierteljährlich beim ^bholen von öer Leschästsstelle 1,W Mb., fiel ins Haus 1,80 Mk. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unä 5onnabenos Nachmittag. WtthMngs- Nnzeigen-Preis: tt U Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum U U 20 pfg., Lokislpreis 18 pfg. N Neklamen auf öer ersten Seite 40 pfg. N st Nnzeigen-Nnnahme st N bis spätestens Mittags 12 Uhr Ses U st Lrscheinungstages. Äruck unä Verlag von Hermann ktühle, OttenSorf-Okrilla. Nummer 69 Sonntag, den ^6. Juni ^9^8. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nühle, Lrotz-Osirill». - 1?. Jahrgang Amtlicher Teil. Nahrmittelkarlen. Die Abschnitte I der auf die Zeit vom 9 Juni bis 6. Juli 1918 laufenden Nährmittelkarten sind von den Inhabern in einem Kleinhandelsgeschäft am 15. oder U. Juni abzugeben Die Geschäftsinhaber haben die einzelnen Abschnitte in Paketen zu 100 Stück nach Farben getrennt zu bündeln und am 19. Juni im Gemeindeamt (Meldeamt) abzugeben. Der Termin ist unbedingt etnzuhalten, später eingehende Abschnitte werden nicht beliefert. Ottendorf'Moritzdsrs, am 15. Juni 1918. Der Gemeindevorstand. völlig. Stärkste Aitillerievorbereitung, Einsatz großer Luft- und Tankgeschwader, alle» half nichts. Sein Hauptstoß auf das deutsche Angriffs-Zentrum Courcelles—Mery wurde blutig abgeschlagen oder durch Gegenstoß wettgemacht. Einige 30 von den hier ein gesetzten etwa 100 Tanks liegen erledigt auf dem Kampfplatze. Weiter östlich über die Aronde vorstoßende Abteilungen wurden ebenso zurückgeschlagen. Die hartumstrittenc Perte-Ferme blieb nicht nur in unserer Hand, im Gegenstoß drangen wir noch südlich darüber hinau«. Wie ein nördlich Eompiegne aus Chateau-Rimberlicu geführter, so wurde an unserem rechten Flügel ein von Tanks unterstützter Angriff blutig abgewicsen. Das selbe Schicksal wurde um Mitternacht einem wütenden Angriff auf unserem linken Flügel bereitet längs der Straße Villers sur Couvun - Vadelincourt. Seinen Angriff machte Foch mit mindestens 12, wahrscheinlich 15 Divi sionen und zahlreichen Tank. Jedenfalls hielt er den Besitz des Hochplateau« von Eompiegne für entscheidend. Den Oberbefehl führte hier derselbe General Humbert, der, al» die Verbindung zwischen Engländern und Franzosen in der März-Schlacht durch, krochen war, in die Lücke geworfen und seit dem als „Retter von Paris" gefeiert wurde. Jetzt muß er sich überall geschlagen zurück ziehen. Unsere neue Angriffstaktik hat sich wieder glänzend bewährt. Die Angriffe selber waren mit lehr erfreulich geringen Verlusten verbunden. Die schweren Abwehr kämpfe sind natürlich verlustreicher. Bis jetzt sind eine größere Anzahl Geschütze, darunter ganz unversehrte Batterien, gemeldet. — Südwestlich von Dpern führten die Franzosen heftige Angriffe gegen unsere Linien zwischen Voormezeele und Vierstraat. Sie wurden blutig adgewiesen. Mehrere Offiziere und mehr als 150 Mann blieben hierbei gefangen in unserer Hand. Ettola. reiche EckuudungSgefechte am Kcmmcl — Im Monat Mai beträgt der Verlust der feindlichen Luststreitkräfte an den deutschen Fronten 23 Fesselballone und 413 Flugzeuge, von denen 223 hinter unseren Linien, die übrigen jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar abgestürzt sind. Wir haben im Kampfe 180 Flugzeuge und 28 Fesselballone verloren. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, i». Juni ,9,8. — In Anerkennung von Kriegsverdiensten wurde Herrn Ober-Schutzmann Pötzsch die Friedrich-August-Medaille mit der Spange verliehen. (M. I.) Erinnerungsblätter an die Luden dorff-Spende. Die Erinnerungsblättec (da» bekannte Vogel'sche Bild von Hindenburg und Luden» orff) scheinen viel Antlang zu finden. Die Blätter enthalten einen Dank an den Geber der Spende in faksimilierter Niederschrift und Unterschrift Ludendorff's. Sie lassen zudem auf der Rückseite Platz für die Eintragung de» Namens de» Spenders oder der Familie. Das Blatt wird in zwei Ausführungen geliefert: a) in farbiger Aus führung für Spender von mindestens 20 Mk., b) in schwarz-werßer Ausführung (Trefdruck) für Spender von mindestens 10 Mark. Die Blätter sind bei den örtlichen SammelitcUen während der Sammlung und auch noch nach dieser zu haben. (M. I ) Zur Aepfel, Birnen- und Pflaumen- ernte 1918. Bei dem Mangel an fetchalngen Brotausstrichmitteln läßt sich nicht vermeiden, daß auch die diesjährige Obsternte zum großen Teil zur Herstellung von Marmelade heran gezogen wird. Eine Bewirtschaftung zur Versorgung der Marmeladenfabriken und de» FrischmarkteS wird sich umsoweniger umgehen lassen, als die Ernteaussichten wenig günstig sind. Die Bewirtschaftung wird voraussichtlch im wesentlichen in derselben Form wie im Vorjahre erfolgen. Es joll jedoch dafür gesorgt werden, daß das Edelobst nur dem Frischmarkt zugesührt wird, und in guter Beschaffenheit zum Verkauf kommt. Ebenso soll die Unterscheidung zahlreicher Gruppen mit verschiedenen Preisen vermieden werden, welche im Vorjahre zu dem Mißstände geführt hat, daß vielfach Obst geringerer Beschaffen heit zum Preise der besten Sorten seilgehalten wurde. Die Londesstelle für Gemüse und Obst ist deswegen bereits im Laufe de« Winters mit Vorschlägen an die Reichrstelle herangetreten. Dielen Vorschlägen ent sprechend, beabsichtigt die Reichsstelle bei der diesjäh'.igen Ernte nur folgende Obstgruppen zu unterscheiden: 1.) Edelobst. Als solche« kommen ausschließlich ausgesuchte Stücke bester Sorten in Frage. Das Edelobst wird jedoch nicht auf besondere Sorten beschränkt werden, sondern werden nur beispielsweise benannt werden, lieber das Edelobst wird die Landesstelle besondere Bestimmungen (er lassen, um die Zuführung auf den Frischmarkt und die Auseinanderhaltung de» Edelobste« und de« übrigen Obstes zu sichern. 2.) Tafel obst. Tafelobst sind alle übrigen gepflückten, nach ihrer Beschaffenheit sofort oder nach Ablagerung zum Rohaenuß geeignete Früchte unter Ausscheidung sämtlicher kleinen, ver krüppelten und beschädigten Früchte. 3.) Wirtschaftsobst. Wirtschaftsobst ist alle« Schüttel-, Most- und Fallobst sowie das au« der Gruppe 2 ausgeschiedene Obst. Al» Er zeugerhöchstpreis werden von der Reichsstelle bei mittlerer Ernte in Aussicht genommen: 1.) Aepfel: a) Tafeläpfel 28 Pfg. je Pfund b) WmschaftSäpfel 10 Pfg. je Pfund. 2.) Birnen: a) Tafelbirnen 25 Pfg. je Pfund b) Wirrschaftsbirnen 8 Pfg je Pfund. — Zwei Jahre Reichsbekleidungsstelle! Am 10. Juni sind zwei Jahre vergangen, seitdem die Reichsbekleidung-stelle ihre Wirk samkeit begonnen hat. Bereits die erste Verordnung war dazu angetan, eine völlige Umwälzung in den Geschäftsmethoden der Bekleidungsindustrie und des -Handels hervor gerufen. Die Einsührnng des Bezugsscheine« wurde für den 1. August d. Js. angekündigt und gleichzeitig erschien eine Freiliste von den Waren, die von der Bezug«scheinpflicht ausgenommen bleiben sollten. Die weiteren Vorgänge sind bekannt. Immer größer wurde der Kreis der Waren, die der Bezugs scheinpflicht unterworfen wurden und immer mehr ist dementsprechend die Freiliste zu- sammengeschmolzen. Die KriegS-Wirtschaft»- Aktien - Gesellschaft, welche der Reichsbe- kleidungsstelle als Geschäftsabteilung ange- gliedert ist, hat sich zunächst nur mit dem Ankauf von Waren in den besetzten Gebieten beschäftigt, ist aber schließlich dazu über- gegangen, die Anfertigug von Bekleidung»- stücken in großem Maßstab vorzunehmen. Da» eine ist unzweifelhaft: sich beliebt zu machen, hat die Reichsbekleidungsstelle in den zwei Jahren ihres Bestehen« nicht vermocht. Wie das endgültige Urteil über die Wirk samkeit der Reichsbekleidungsstelle ausfallen wird, steht noch nicht fest. Zu einem guten Teil wird es davon abhängen, wie schnell es der genannten Behörde gelingen wird, sich nach dem hoffentlich nicht mehr allzu fernen Friedensschluß überflüssig zu machen. Niedercunnersdorf. Wegen mangel Hafter Butterablieferung wurden hier durch die Polizei bei mehreren Landwirten Zentri fugen und Buttermaschinen angesiegelt.