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°' MWg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend M AnzeigeblM Anzeigen - Preis : Die kleingespaUe« A«ü« oder deren Raum wird mit 25 Pfg., mif der ersten Seite mit 60 Pfg. berechnet. Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis spätestens vormittags 10 Uhr in die Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch aus Nachlaß erlischt, wenn der Anzeigen-Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder wenn der Auftraggeber in Konkurs gerät. UNd ertpapie^ »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- i! tag, Donnerstag und Sonnabend, j?ezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, M Zustellung durch die Voten 2,— Mark. Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. Aendwelcher Störungen des Betriebes der Auung, der Lieferanten od. d. Beförderungs- Mrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- Mch auf Lieferung oder Nachlieferung der mitung od. auf Rückzahlung d. Bezugspreis es. ^nsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 3j. Poste«, von M svar^e"' m Postscheck-Aonto: Leipzig Nr. 29j^8. Lchriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Groß-Gkrilla Sonntag, den 4- Mai 4949- 48. Jahrgang Neuestes vom Tage. ite B'tu seführt" «UV' !kl<« trist aus 5.^ iahre »ds . Kaltowitz. Zur Slrecklage wild gemeldet: Hu in am Mittwoch strerkenoen Gcuven ist noch c er Meazer- Mcht hmzugekommen. Es ureiken somit die Meumtzel Auben, Berglnfpettron 2 Zaborze, Bergrnspelrion 3 Blet- Mwitz, Berginfpeklion 4 Kümo, ferner Wolfgang, Gra; st anz, Aschenborg, Hilvebranvt, MeNzel. Von der Monlan- ^Ufllle prellen dle siskatffchen Hullen in Glerwitz. Nm ^^u^ekommen pnv oie ubettclnenichea Koks - Welke in — Preußische Truppen sind vorgestern abend von Men aus in München eingedrungen. Bis zum späten Md war das Kriegsministerium, die Residenz und das Melsbacher Palais von ihnen besetzt. Zurzeit finden in st Umgebung des Hauptbahnhofes und des Karlsplatzes, mit Kanonen und Maschinengewehren der Roten Garde Mckt sind, heflige Straßenkämpfe patt. . — Der 1. Mai brachte der Reichshauvtstadt einen Mgen Ruhcta'. Die Geschäfte, die meisten Restaurants, Mehäuscr, und die Theater waren geschloßen. Nur Me Kinos hatten geöffnet. Keine Straßenbahn, kein? Mbahn fuhr, nur die Stadtbahn in Bet ieb und harte Mgemäß einen gewaltigen Verkehr zu bewältigen. Dao Me Welter hatte aber doch große Mengen auf die Straße , -,'Mt. Dazu kamen die zahlreichen von den Sozialisten Versammlungen, die zum größten Teil im '' - Men abgehalten wurden. . — Die württembergischen Truppen setzten nach der MNahme von Fürstenseldbruck den Vormarsch in südöstlicher Achtung fort, ohne ernsten Widerstand zu finden. Zur Äderung einiger Strecken mutzte die Artrllerie eingreifen. MllerSlag vormittag wurde Planegg, Gaesesing und stHhan, alles beliebte Ausflugsorte der Münchner, von den Appell des Detachements gesetzt. , — Die Besetzung des Bahnhofs Poffenhofen. Nach amtlichen Bericht hat die Division Epp den Bahnhof Menhosen nach kurzem Kampf genommen. Tue Spai- Mlen hatten 20 Tote und zwei Schwerverletzte. P^ecking Starnberg wurden ohne Kampf besetzt, ein Maschinen lehre und zahlreiche Handwaffen erbeutet. Die Gesamt- st'We der Spartakisten betragen 50 Mann. Keine eigenen Mlupe. — Rosenheim hat trotz dec Abmachungen Führer und Men nicht ausgeliefert. Die Stadt wurde daher von Freikorps Passau nach Kampf genommen. Die Spar- Men haben sich bei Kolbermoor verschanzt. Bei einem E istosenherm ecbeuteren Geschütz der Spartakipen wuroe vou Meiungslruppen Gasmunition vo-gefunden. . — Am Donnerstag sind in Ingolstadt Reichswehr- Mpen von Thüringen zum Vormarsch gegen München ^getroffen. , Rotterdam. In Paris ist es anläßlich der Feier si 1. Mar zu schweren Zusammenpötzen gekommen. Ver- Müene Berichte erwecken den Eindruck, als seren die Be- Ke von der französischen Zensur stark beschnitten worden. Ze sprechen von einem Toten und zwei Verwundeten. Darstellung eines Augenzeugen läßt oie Sache dagegen Miger harmlos erscheinen. Nach dieser Darstellung kam * zu einem furchtbaren Zusammenstoß zwischen Polizei und dt Menge, wobei mit Säbeln und Stöcken dreingeschlagen l mrndepens zwanzig Personen verwundet wurden. ,, Wien. Wie verlautet, ist das Schicksal Demsch- ^MenS noch nicht entschieden, entgegen den von fiawrscher Me fortwährend lancierenden Nachrichten, daß das deutsch? Miet unweigerlich dem tschecho-slowakischen Siaate ern- Meibt worden sei. Auch bezüglich der Frage Deulfch- Mrols ist noch keine klare Aeußerung erfolgt. Sowie in deutsch-böhmischen, als auch der süd.riroler Frage Hal Reihe von Politikern mit dem Botschafter Allrze Be- . flechungen gepflogen, der erklärt, über die Entscheidung in », -1A Men Fragen selbst noch nichts zu wissen. R,Ms , Bromberg. Hier geht mit besonderer Bestimmr- üt das Gerücht um, die Polen beabsichtigen, am 3. Mai M Deutschen den Krieg zu erklären. Zn der Sitzung Arbeilerrates erklärte der Vorsitzende Sloessen, daß er aus Berlin eine solche Mitteilung erhalten habe. Wie Mt sie zutreffe, könne er Nicht beurteilen; da infolge der Munfl der Hallerschen Truppen die gesamte polnische Msse seit mehreren Tagen ganz offen Angriffsabsichten dec Polen änderte, wird das Gerücht hier allgemein ge- Mbl. Die Erregung unter der deutschen Bevölkerung in ^i Provinz, besonders in den nicht an der Demarkauons- Me gelegenen Orlen ist auss höchste gestiegen. OerMcheS und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, z. Mai Md — Fleischversorgung im Bezirke der Amtshauptmann schaft Dresden-Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg. Für die Wocke vom 28. April bis 4. Mai 1919 kommt mchchließlich Buchjenfteiich und Büchsenwurst zur Verteilung Es erhalten auf die Rerchsflerschkarten Reihe „K" Personen über 6 Jahre auf die Reichsfleischmarken 1—10 150 gr Büchsenfleisch oder 150 gr Büchsenwurst, Personen unter 6 Jahren auf die Rerchsfleischmarken 1—5 75 gr Büchsen- fleisch oder 75 gr Büchsenwurst. Ein Anspruch auf Zu- leilung einer bestimmten Sorte besteht nicht. Es muß vielmehr der Verbraucher einen entsprechenden Teil Wurst mit abnehmen. Gefäße zur Abholung find mitzubringen. Wird die Ware zugewogen, so beträgt der Preis bei Büchsenfleisch 4,50 Mk., bei Büchsenblutwurst 3,10 Mk., bei Buchsenleberwurst 3,90 Mk. für das Pfund bei Abgabe an den Verbraucher. Bei Abgabe ganzer Dosen beträgt der Preis für die Pfunddose mit einem Inhalte von ungefähr 400 gr bei Büchsenflelsch 3,60 Mk., bei Büchsenblutwursi 2,48 Alk., bei Büchsenleberwurst 3,12 Mk, sür die Kilodose mit einem Inhalte von ungefähr 800 gr bei Büchsenfleisch 7,20 Mk., bei Büchsenblutwurst 4,96 Mk., bei Büchsenleber- wurst 6,24 Mark. — Verteilung von ausländischem Schweinefleisch im Bezirke der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt einschl. oer Sladl Radeberg. Aus den Flerschabholabschnitt der Reichs- flerchlarte für dre Woche vom 28 April bis 4. Mai erhallen bei oem Flerscyer am Sonnabend, den 3. Mai 1919 Personen über 6 Jahre 125 gr Personen unter 6 Jahren 65 gr. Der Kleinverkausspreis beträgt 6.10 Mark für das Psund, 1,53 Mark sür 125 gr, 0,80 Mark für 65 gr. — Die Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt hat sür ihren Bezirk einschl. der Stadt Raoeberg bestimmt, daß auf Abschnitt 10 der Brotaufstrichkarte wahlweise wieder entweder HZ Psund bestes amerikanisches Weizenmehl zum Preise von 1,11 Mark oder Psund inländisches, bis zu 94 "g ausgemahleues Weizenmehl zum Preise von 16 Pfg. verteilt wird. Zum Erwerb des inländischen Weizenmehles ist keine Voranmeldung nötig, während zu Bezüge des amerikanischen Weizenmehles der Abschnitt 10 in der Zeit vom 3. bis 6 Mai 1919 anzumelven ist. Die Abgabe des inländischen Weizenmehles Hal in der Zeit vom 3. bis 6. Mai durch die Klernhandelsgeschäste zu erfolgen, während das amerikanische Weizenmehl durch die Kleinhändler spätestens brs zum 12. Mai 1919 in den Besitz der Ver braucher gelangen muß, — Hermatdankspende. Dem Verein Heimatdank sür den Bezirk der Amlshauptmannschasl Dresden-Neustadt einschl. der Stadt Radeberg sind nachfolgende namhafte Spenden in dankenswerter Weise überwiesen worden: 2500 Mark von der Radebeuler Guß- und Emaillirwerken (vorm. Gevr. Gebler), 605 Mark von Herrn Privatus K unter, Weißer Hirsch 10 Mark von Herrn Herm. Klößer, Hellerau. — Kriegsgesellschaften machen keine Gewinne! Hierzu wird dem „Dresdner Anzeiger" geschrieben: In Ihrer Nummer 136 veröffentlichen Sie eine Mitteilung, worin die durch die Presse gehende Nachricht von den märchenhaften Gewinnen der Knegslederaktiengesellschaft sür ihre fast aus- schließlich jüdischen Aktionäre als Unwahrheit gebranomarkt werden soll. — Das eme stimmt und auch das andere stimmt. — Es liegt hier anscheinend zuerst eine Namens verwechslung, dann aber auch eme hartnäckige Verdrehung vor. Es handelt sich eben um die Reichsieder-Handels- gescllschast. — In dieser Gesellschaft haben die Juden 4 Millionen Mark Kapital, die Schuhmacherinnungen 5000 Mark. Im Jahre 1917 betrug der Gewinn aus 4 Maronen erwa, 12 Millionen, auf 5000 etwa 15000 Alk. Im Jahre 1918 betrug der Gewinn von 4 Millionen Mk. etwa 105 600000 Mark, auf 5000 Mark 132 000 Mack. Lieie hohen Gewinne srno in der letzien Generalversamm lung der Reichslederakliengesellschast in Berlin festgestelli worden; dreserben Angaben befinden sich auch in den Protokollen der Schuhmacherinnungen, an deren Wahrheil .mchr zu drehen und zu deuteln lft. — Was erklären die Herren Einsender zu dieser Tatsache? Was sagen sie ferner zu folgenden Tatsachen, die der Deutsche Schutz- und Trutz bund berichtet?: Vorsitzender der Kontrollstelle für freige gebenes Leder ist Kommerzienrat Wallerstein. Vorsitzender oer Gutachierkommission sür Schuhwarenprerse ist Kommerzien- j.al Voocheuoec oes UcoecwllchllUgSllllSschUjses der Schuhindustrie ist Kommerzienrat Wallerstein. Vor sitzender der Reichsstelle für Schuhversorgung ist Kommerzien rat Wallerstein. Geschäftsführer der Gutachterkommission für Schuhwarenpreise ist Dr. Mainzer, Schwager des Wallerstein. Leiter der Rechtsabteilung des UeberwachungS- ausschusfes ist Dr. Mainzer. Beirat der Reichsstelle für Schuhversorgung ist Dr. Mainzer. Mitglied des Aufsichts rates der Ersatzsohlengesellschaft ist Dr. Mainzer. Stellver tretender Geschäftsführer der Gutachterkommission für Schuhwarenpreise ist Herr Königsberger, Freund und Wohn- genoffe des Kommerzienrats Wallerstein. Angestellt in der Rechtsabteilung der Gutachtegckommission ist Rechtsanwalt Rhode, Sozius des Herrn Dr. Mainzer usw. usw. Weiterer Kommentar überflüssig. Lausa. Der Gendarmerie von Klotzsche gelang es, die hier wohnhaften Kunze, Ziesche und Kieschnick und den Dresdner Keim zu verhaften. Sie hatten wiederholt Güter züge auf der Fahrt zwischen Klotzsche und Langebrück aus- geraubt. Sie sprangen während der Fahrt am ersten Block haus nach Klotzsche auf, erbrachen mit Scheren und ähnlichen Werkzeugen die gut verwahrten Wagen, warfen ihre Beute ab und verließen den fahrenden Zug am sogenannten Hackenweg. Dem Dresdner Einbrecher, der über erstaunliche Körperkräfte verfügen muß, gelang es, aus der mit Doppel- türen versehenen Hastzelle auszubrechen und zu entfliehen. Die anderen wurden nach Dresden übergeführt. Der Ent sprungene konnte bereits wieder in Dresden in einer Gast wirtschaft festgenommen werden. Pratzschwitz. Als in der vorigen Woche aus der hiesigen Sandgrube Sand abgefahren werden sollte, fand man darin vergraben 20 Karabiner und einen größeren Vorrat Munition. Die gefundenen Sachen wurden der Behörde übergeben. Meißen. Eine schwere Schiffshaverie ereignete sich Mittwoch Mittag in der 12. Stunde an der hiesigen Elb- brücke. Der zu Tale fahrende eiserne Kahn von A. Ermer in Nünchritz rannte mit dem Vorderteil gegen den rechts seitigen Strompfeiler und legte sich dann quer vor das linksseitige Stromjoch der Brücke. Neben dem schweren Schaden, der dem Besitzer des Kahnes trifft, ist aller Vor. aussicht nach die aus Klarkohle bestehende wertvolle Ladung, die sür das hiesige Elektrizitätswerk bestimmt war, als ver loren zu betrachten. Der Kahn hatte eine Wasserverdrängung von 674 To. und sollte hier unterhalb der Brücke auSge- laden werden. Die Besatzung mußte sofort an die Rettung ihrer Habe gehen, du bei dem hohen Wafferstande infolge des starken Stromdruckes Gefahr bestand, daß der Kahn dann mitten durchbrechen würde. Das Wasser drang schnell ein. Chemnitz. In einer am 29. April im Chemnitzer Volkshaus abgehaltenen, vom Zentralverband der deutschen Kaufleute einberufenen Versammlung wurde eine Ent schließung angenommen, laut der am nächsten Montag den 5. Mai in den Streik eingetreten werden soll, wenn die Chemnitzer Metallindustriellen nicht in Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag, der wesentliche Erhöhungen der Gehälter vorsieht, eintreten. — Wegen der Schließung der Reinecker-Werkzeug maschinenfabrik hatte sich ein Vertreter der „Chemnitzer Volks stimme" mit dem sächsischen Arbeitsminisier Held in Verbindung gesetzt, um mit diesem die für Chemnitz un gemein wichtige Angelegenheit zu besprechen. Das Ergebnis der Besprechung gipfelt darin, daß der Arbeitsminister die bündige Zusicherung gab, daß in diesem Falle die Regierung schnellstens eingreifen werde. Redakteur Müller von der „Volksslimme" wurde ausdrücklich ermächtigt, die Arbeiter schaft des in Frage kommenden Betriebes und darüber hinaus die Arbeiterschaft des Chemnitzer JnvustriebezirkeS in Kenntnis zu setzen, daß die Regierung unter keinen Um- ständen ein Verfahren zuläßt, wie es von der Reinecker-A.-G. beliebt werde. Leipzig. Am Nachmittag des 30. April hat sich ein 45 Jahre alter Kaufmann aus Metz im Innern des Völkerschlachtdenkmals von der obersten Galerie aus, einer Höhe von 75 Metern, herabgestürzt und dabei den Kron leuchter mit herabgeriffen. Tot mit zerschmetterten Gliedern wurde er aufgehoben. Lengenfeld. Aus Anlaß der Falkensteiner Unruhen ist eine Grenffäger-Abteiluug von drei Kampanien aus dem Erzgebirge hierher verlegt worden als Ersatz für die von Zwickau nach Falkenstein entsandte, aber wieder zurück gezogene Kompanie o. Minckwitz,