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!» ÄtI Üksts^ >er zu he« ÄRt vße ««> r« «? e«-ß., !N ' „Rau«' n. sie! ugr, Um. M, empfie^ Ha^ »pick ÄlB Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Die .Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- I- tag, Donnerstag und Sonnabend. U Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, (' °ei Zustellung durch die Boten 2,— Mark, Am Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, t' "gendwelchcr Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten ad. d. Beförderungs- !, kinrichtungen) hat der Bezieher keinen An- u wmch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung od.aufAückzahlungd.Bezugspreises, s- WekWiWS- M M AiizeigebltiN Anzeigen - Preis : Die tlekHispalt«« 8«S« g oder deren Raum wird mit 28 Pf-., »f M der ersten Sette mit KV Pfg. berechn«». Anzeigen werden an den Erscheinung,taaeu bis spätestens vormittags 10 Uhr tn bk Geschäftsstelle erbekn. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, men» der Auzeigen-Betrag durch Klage etngezoaen werben nwß oder wenn d»r Auftragg«er in K»»tm» geritt. ^ernsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 3f. Nummer 83 Postscheck-Ronto: Leipzig Nr. 29^8. Tchriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Groß-Gkrtüa Freitag, den ^8. Iuli <Y^9. ^8. Jahrgang, Nettestes vom Tage. — Nach einer Bekanntmachung des Militärverwalteis "es besetzten Gebietes ist von Dienstag, dem 15. Juli * Uhr nachmittags ab die Einfuhr von Lebensmitteln aus "ein besetzten linksrheinischen Gebiet in das unbesetzte Gebiet ^gegeben. — Die englische Firma Lckton Limidet führt äugen- Mlich in das besetzte Gebiet Lebensmittel im Werte von "cht Millionen Pfund Sterling (160 Millionen Goldwert) die aus alten englischen Heeresbeständen stammen. M Waren soll das unbesetzte Gebiet überschwemmt werden. Pie Lebensmittel sollen zum großen Teil nicht den Vor- Miflen des deutschen Nahrungsmittelgesetzes entsprechen oN gleicher Weise soll schweizerische Schokolade über England "Us den deutschen Markt geworfen werden, da die unmittel. M Einfuhr aus der Schweiz nicht möglich ist. Der Präsident der englischen Handelskammer und der Coxbank Köln, Haigh, steht in enger Verbindung mit einer Mner Firma Windmüller. Diese Firma hat angeblich in Verbindung mit einem Leipziger Hause die Einfuhr eng- "scher Waren vorbereitet, hauptsächlich Fertigfabrikate, die A Preisen abgefctzt werden sollen, denen die deutsche MUstrie keineswegs gewachsen ist. In ähnlicher Weise °kn große Mengen Textilwaren zur Einführung ins un- "eietzte Deutschland bereitgehalten werden. — Wie ein Wiener Korrespondenz berichtet, werden die Ungarn interniert gewesenen deutschen Truppen, darunter Generalfeldmarschall v. Mackensen mit seinem Stabe, einigen Tagen auf dem Wege nach Deutschland Wien Weren. — Das Münchner Standgericht verurteilte den Identen Ernst Toller wegen vollendeten Verbrechens des Hochverrats zu der im Gesetz vorgesehenen Mmdepstrufe von W Jahren Festungshaft. — Aus München wird geschrieben: Eine vom Mnisterium für soziale Fürsorge einberusene, massenhaft be- Me Versammlung der Münchener Betriebsräte erinnerte in Mn Verlauf lebhaft an die Sitzungen zur Zeit der Räte- spllblik. Der eigentliche Zweck der Versammlung wurde ^ig beseite geschoben und unter Ausübung eines starken ^rors eine Einschließung mit der Forderung geiaht, dm Landrecht sofort aufzuheben und die verhafteten Betriebs- Ae, für die Bürgschaft geleistet werde, freizulassen. Die Mliebsräte sollten mit allen Mittel, wenn nötig mit dem Meralstreik, für diese Forderungen emtreten. Gegen den Mrag wagten nur zwer Betriebsräte zu stimmen. — Die Verhängung oes Belagerungszustandes über Pommern hat unter den Sozialdemokraten ziemltche ^equng verursacht. Der Stetiiner „Volksbote" verurteilt A Belagerungszustand auss schärfste und gibt die ganze schuld an der unter den Landarbeitern herrfchenoen Er- , Sung dem pommcrschen Landbund, mit dem die Verhand- nach dreitägiger Albert abgebrochen weiden muhten. ^ Bergen reizt der Vorsitzende des Arbeuerrats zum Ernte- ^k. Dre Reichsiagsabgeordnetcn, Sladlverordnetcn und ^vremdeoerlreler der S. P. D> haben in einer Konferenz Me Entschließung gefaßt, in der es heißt: Die besonderen ^hältnisse Pommerns mit der immer noch domenierenden ^nterherrschaft erfordern auf das allerdrtnglrchste die bald- ^Ochste Erneuerung eines neuen Regierungspräsidenten Unseren Bezirk und auch die Neubesttzang aller Land- ^iämter, wofür nur lalkräslige Sozialdemokraten in Frage "Uimen dürften. In Anklam ist es am Montagnachmlttag einem Generalstreik gekommen. Zuerst traten die Arbeiter landwirtschaftlichen Elnkaufsveretns in den Ausstand. M begaben sich ,n geschrostenem Zuge nach anderen Be rben und zwangen die Arbeiter zur sofortigen Arbeits teilung. Durch den Streit ist der Betrieb des Gaswerks ^gelegt. Die „Anklamer Zeitung" kann nicht erscheinen. M Wasserwerk arbeitet vorläufig noch. Die Gewerkschaften gegen den Streik. „ — Wie aus Königsberg gemeldet wird, verlangen die llUeardeiter im Kreis Allenstem und im Kreife Tilsit einen ^-elohn von 2b Mark bei freier Station Ber Bewilligung Forderungen wü.de eine .E^vtMlg deo Bro.Preises etwa bas Zehnfache oerurfachl. — Die Lage in Wilhelmshaven und Kiel hat in den Mu Tagen eure Beschaffung erfahren, uno zwar dadurch, d MM M . ro> ber Mioeajuch - Ad..Uung entriss, r , Urro. ,n..offenen Mar oun wri^e.n pch ater ^Määtg, ihre Ausrüstung und Wassen aozUgeoeN sowie Kiel und Wilhelmshaven zu verlassen. Es wird insolge- oessen wahrscheinlich eine große Abteilung Regterungstruppen nach Kiel und Wilhelmshaven beordert werden müssen, um die Entwaffnung und Ausweisung der widerspenstigen Matrosen durchzuführen. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, st. Juli Wy — Fleischoersorgung in der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt einschl. der Sladt Radeberg. Für die Woche vom 14. bis 20. Juli 1919 erhalten auf die Reichs- fleifchkarte Reihe „V" Personen über 6 Jahre auf die Reichsflerschmarken 1—10 125 gr Konserven zum Preise 1,55 Mk., Personen bis zu 6 Jahren aus die Reichsfteisch- marken 1—5 65 gr Konserven zum Preise von 78 Pfg. Bei Abgabe ganzer Dosen beträgt der Preis für die Pfunddose 4,80 M., für die Kilodose 9,60 Mk. Außerdem kommt auf Abschnitt 5 der Einfuhrzusatzkarte amerikanisches Schweinefleisch zur Verteilung und zwar an Personen über 6 Jahre 110 Gramm, an Personen biS zu 6 Jahren 55 Gramm. Bei Belieferung ist der Abschnitt 5 von dem Fleischer abzutrennen und auf dem Slammabschnitt das Felo 5 mit Tinte oder Tintenstift zu ourchstreichen. Als Berlaufspreis an die Verbraucher sind festgesetzt: für 110 gr 88 Pfg., für 55 gr 44 Pfg. Wegen Mangel an Kleingeld ist es dringend nötig, den zu zahlenden Betrag abgezählt bereit zu halten. — Billige reine Seifen! Im Monat September wird zum erstenmal wieder reine deutsche Serse geliefert werden. Es handelt sich dabei um pilierte Feinseife mit 80 v. H. Fetlinhalt in 100-gr-Stücken, ferner um reine Kernseife mit 60/62 v. H. Felunhalt in 100- bezw. 200-gr-Slücken, und schließlich um eine reine Rasierserfe mit 80 v. H. Fettinhalt m 50-gr-Slücken. Das 100 gr-Stück Feinseife wird 1,20 Mk., das 100-gr-Slück Kernseife wird 80 Pfg., das 200-gr-Slück Kernfeife wird 1,60 Mk., das 50-gr-Slück Rasterseife wird 50 Pfg. kosten. Die Seife kann zunächst nur gegen den Feinseifenabschmtt der Seifenkarte abgegeben werden, damit sie auch wirklich in den Besitz der berechtigten Verbraucher gelangt und nicht im Schleichhandel verschwindet. K.-A.- Seffe, d e bisher gegen die Ferns senabschnitle abzugeben war, ist küuj.tghm maUenffe». Aui einen Femflisenablchmlt oer Sersenlarte tonnen wahlweise b« gr Feinseife oder 50 gr Kernseife oder 50 gr Rafierfetfe bezogen weroen. — Die große Vermögensabgabe wird den Namen Reichsnotopser tragen und sieht Sleuerprogressionen vor bis zu 75 0. H., die ganz große Vermögen über 100 Millionen oelressen sollen. Es soll in weiterem Umfange aus die kinderreichen Familien Rücksicht genommen werden, ebenso auf die Steuerzahler mit kleinem Einkommen dadurch, daß eine zinsfreie Gestunoung der Adgave gewährt wird. — Verschärfte Autokontrollen. Da die Automobilisten sich trotz aller Warnungen auf dem Wege des Schleich handels werter Benzol und Pneumatiks zu Wucherpreisen beschaffen und damit die Aufrechterhaltung des für die Levensmittelzusuhr und die Freiwilligenkorps nöligen Kraft- wagenverkehrs gefährden, werden jetzt besonders scharfe Kontrollen Angeführt werden. Die Automobilisten werden sich den Beamten gegenüber nicht nur auf die ordnungs mäßige Zulassung ihrer Wagen zu legitimieren haben, sondern sie werden auch den Nachweis über die Herkunft von Betriebsstoffen und Reifen führen müssen. Besitzern von Wagen, die auf Vergnügungsfahrten betroffen werden, orohl sofortige Entziehung der Fahrterlaubnis. Es ist oeShalb allen Automobilbesitzern anzuraten, ihre Wagen ausschließlich für Geschäftszwecke zu benutzen uno zur Ver meidung von Weiterungen von unerlaubten Fahrten mit Damen, Angehörigen usw. avzusehen. Dresden. Am Dienstag vormittag gegen 10 Uhr zogen etwa 100 Männer und Frauen in sehr erregter Stimmung vor das Grünwacen- und Obftwarengeschäft von Klotz, Keffelsdorfer Straße 13, in Dresden-Löblau und forderten diesen auf, seine Kirschen und Beeren nach den Richtpreisen zu verkaufen. Als er sich nicht willfährig zeigte, schütteten sie die zum Verkauf gestellten Kirschen uno Erdbeeren auf das Pflaster. Der hierüber verärgerte Händler schüttete nun auch noch ferne Heidelbeeren dazu. Die aufgeregte Menge versuchte alsdann auch bei anderen Händlern in ähnlicher W ise Selbsthilfe zu üben, wurde aber au vielem Vorhaben von Palizeimannschaflen gehindert. Das Publikum, das sich nach Taufenoen angesammelt hatte, steule sich auf ow Seile der „Kommission" und beteiligte sich an den Kundgebungen. Schließlich wurde gegen Mittag die Menge zerstreut. — Der Streik der hiesigen Gasthausangestellten durch folgenden Vergleich beendet: Unter Fortgswährung der in iem bisherigen UebergangStarif festgesetzten Löhne wird Be dienungsgeld für Wein und Spirituosen mit 5 v. H. er hoben. In den Kaffeehäusern 10 v. H.; für alles übrige, also insbesondere Bier und Speisen, 8 v. H. In den Pflegehöfen werden erhoben: 20 v. H. Aufschlag auf die Tages Rechnungen, 15 v. H. bei Wochenrechnungen und 10 v. H. bei Pensionsrechnungen. Die Verteilung erstreckt sich nur auf Oberkellner, Zimmerkellner, Zimmermädchen und Hausdiener. Köche werden nach dem Retchslohntarif bezahlt. Für das nach den bisherigen Tarifen nicht Trinkgeld em pfangende Personal werden Teuerungszulagen von 40 v. H. auf die jetzigen Löhne gewährt. Ausgeschlossen sind Bier- Ausgaben. — Mit allen gegen zehn Stimmen wurde be schlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. — Im Taschenbergpalais fand in den letzten Tagen eine Versteigerung von Möbeln und Kunstgegenständen statt, die zum Besitze von Mitgliedern de» ehemaligen Königs hauses gehörten. Die Versteigerung erbrachte einen Gesamt ertrag von über 60000 Mark. — Auf der Permoserstraße wurde am Dienstag abend die fünfjährige Ilse F. von einem Motorradfahrer umge- risfen. Dem kleinen Mädchen ging hierbei das Motorrad direkt über den Hals. — Am Dienstag nachmittag hing sich der 6 Jahre alte Knabe Rudolf K. auf dem Schützen platz an einem Wagen. Der Junge stürzte ab und kam mit dem rechten Bein unter das Hinterrad. Beide verun glückte Kinder wurden nach der Verbandsstelle in der Wall- firaße gebracht. Cossebaude. Unbekannte Einbrecher stahlen au« dem Keller des hiesigen Bergrestaurants 32 Flaschen Obst« schaumwcin und aus dem Bahnhofshotel in Eisenberg- Moritzburg 15 Flaschen Kognak sowie verschiedene Lebens mittel Auf Viehweiden in Hartha bei Gauernitz und Winkwitz bei Meißen wurden je ein Kalb gestohlen und die Tiere auch gleich auf der Wiese abgeschlachtet. Bei einem Geflügeldiebstahl in Cossebaude wurden dem Baumschulen besitzer Teschendorf ein großer Truthahn, Hühner, indische Lausenten und Gänse im Gesamtwerte von gegen 800 Mk. geftohten. Gauernitz. Eine sogenannte Kirschenkommission, die sich aus Industriearbeitern aus Coswig und Kötitz zusammen setzte, beschlagnahmte hier die einem Großhändler gehörig-« Kirschen und verkaufte sie für 55 Pfg. das Pfund. Später wurde der Psundpreis auf 60 Pfg. erhöht. Der Händler und ein Gnnvarm konnten gegen die „Kommtffton" nicht« ausuchten. Der Erlös wurde an den Händler abgeführt. Seeligstadt. Am Freitag ging infolge Motor- defektes an der Maffeney auf einer Wiese ein Flieger nieder. In einem Graben blieb ein Vorderrad hängen, wodurch sich das Flugzeug überschlug und der Propeller zerbrach. Der Flieger war wohlbehalten noch herausgesprungen. Da« Flugzeug wurde aus einem Lastauto nach dem Flugplatz Großenhain wieder zurückgebracht. Kamenz. Nach den vorläusigen Bestimmungen be findet sich Kamenz nicht in der Reihe der Stäote, die al» Garnisonen für die Reichswehr in Aussicht genommen sind. Dagegen soll Bautzen eine fehl starke Belegung erhalten, auch Löbau und Zittau bekommen Reichswehr-Bataillone. Kamenz wird also, wenn nichts anderes noch bestimmt wird, garnisonlos werden, da die Auflösung der Sicherheilstruppe nahe bevorsteht. Neustadt i. Sa. In der letzten Stadtverordneten- sitzung wurde die Bildung einer Einwohnerwehr gegen vier Stimmen abgelehnt. Grimma. In einem Steinbruche bei Beucha wurden am Sonnabend zwei Arbeiter aus Albrechtshain durch ab- brechende Gesteinsmaffen verschüttet. Leipzig. Die am 12. Juli wegen ihrer Beteiligung an der Erpressung städtischer Gelder in Höhe von 400000 Mk. vom hiesigen Landgericht zu vier Monaten Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilten unabhängigen Leipziger Stadtverordneten Scheib und Krug wollen gegen das Urteil Revision beim Reichsgericht einlegen. Hierfür sollen auch parleitaktische Gründe maßgebend sein. Altenburg. Das Kuchenbackverbot ist am Dienstag für Sachsen-Altenburg aufgehoben worden. Es wird jedoch die Erwartung ausgesprochen, mit Rücksicht auf die geringen Bestände an Mehl und Butter beim Backen von Kuchen und Feingebäck Maß zu halten.