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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend MeOltWS- F«xsprech-Anschlub Ami Hermsdvrs b. Dr. Rr. N. Nummer ^7 Pstzfche^-Kvutv Le^zi« M. »t48. Sch«Mei1»mß, Dn«k u. B«*»« -»»»« i 'V. "" —-r--7k- . i' , - - Mittwoch, den 21. Dezember 1921 20. Jahrgang, Die neue Zeit! Frau Lorenz seufzte schwer. Das mit auf diese Weise seine Rechte wahren, namentlich wenn der Schein echt und daher die Beanstandung zu Unrecht erfolgt ist. Im anderen Falle nützt die Beschemigung nicht» weil unechte Noten nicht mehr ersetzt werden sollen. Dresden. Ja einem in der Mitte der Altstadt ge- egenen Volksrrstaurant kam e» am Sonntagabend zu einem »eftigen Streit, in dessen Verlaus die Teilnehmer hand greiflich wurden. Zwer ältere, in der Frohn- bezw. Salz- grobe Porzellanmünze, die aus der Rückseite die Losnummer trägt. Langebrück. Am vergangenen Mittwoch ist hier, dessen Bürger er seit 1887 gewesen war, im 92. Lebensjahr der Baynhosrmspektor a. D. Friedrich Hermann Dietze ge storben. Im Jryre 1852 ln den sächsischen Slaalsorenst getreten, hat rr unter sechs sächsischen Königen gedient bezw. gelebt. Bon der ersten Eisenbahn im Jahre 1836 hat er die Entwicklung der Wanoer unserer Technik mit durchleben dürfen. Bautzen. Umfangreiche Scheckbetrügereien beging ein Betrüger, der der der Sladtgirokasse em Konto eröffnete und in drm rhm au-gehänoig en Rechnung-baHe noch selbst mehlere hohe Beträge nachtlug, woah e» oen Anschein er- weck e, al« habe er em Guthaben von vielen tausend Mark. Unter Vorzeigung des Buche» schädigte er dann viele dortige Geschäftsleute um namhafte Summen. Zittau. Der Zustrom von Ausländern die au» der! benachbarten Tschrcho-Slowaket nach oen billigen Sachsen kommen und hier den hohen Stund der tschechischen Krone, uu»nutz n, hat noch nicht aufgryört. So brachte kürzlich em N chmrtiagszug au« Reichenberg und Guttau allem über 1000 Ausländer, dre nach Einlaufen de» Zuges rm Slurm- schrttl der Remstonshallc iM Bahnhöfe zuetlten, um so schnell als möglich in dre Stadt mrl ihren geöffneten Laven zu ge langen, die sie geradezu überschwemmten. Oberfrohna. Eine hier wohnende Arbeitersfrau hatte die Warmflafche m den eisernen Kuchenofen gepellt ohne bas Veaul zu öffnen. Da der in der Flasche srch rnlwtckKnoe Dampf kem.n Ausweg fand, explodierte dre Fläche mit grober Gewalt, zertrümmerte oen erfernen Ofen uno verletzte die vor dem Ösen stehende Frau schwer rm Gesicht und an den Armen. s Frau geflossen, aber sie schwieg. Nun stand das Weihnachtsfest vor der Tür. Lo renz batte anaedeutet, die Schenkerei, der ganze Klim bim sei überlebt. Man brauche keinen Weihnachtsbaum. Der viemndzwanzigste Dezember sei ein Tag wie jeder Weitergabe an die Polizei- oder Gerichtsbehörde kaum zu bemängeln. Wt» jedoch di> R ch e dr« Ein! efer r» aabr- langt, so ist ihm von den K.ffenbeamten eme Besch nürung auszuhändigen, in der da» fragliche Stück genau bezeichnet s werden muß. Im Besitze diese» Nachweise» kann sich der Einzahler alsdann bei der Gericht«- oder Poltzeibeyördc er kundigen und Gewißheit über den Lerbl tb und die strasgr- xMtchs veuueiluug de» Geldes verschaffe«. Er kau« so«, Tannenzauber. Leihnachtserzählung von Magda Trott. Nachdruck verboten. Werkmeister Lorenz war heute guter Laune, darum beschloß seine Frau, endlich die Frage an ihn zu rich ten, die ihr seit vierzehn Tagen das Herz abdrückte. Sie hatte ihm in früherer Zeit alle Sorgen vertrauens voll mitgeteilt, aber das Ehepaar verstand sich letzt nicht mehr recht. eine Straße, wo derartiger Handel nicht erlaubt war. Hell erleuchtete Schaufenster, wohin auch seine Blicke fielen: Weihnachtskonfekt, Christbaumschmuck, Bücher für den Weihnachtstisch, Weihnachtsgeschenke — er lief weiter. Von rechts und links tönte es von fliegenden Händlern: „Engelshaar für den Weihnachtsbaum, be schneite Tannenzweige, Christbaumengel, Weihnachtsru ten" — es war entsetzlich. Drehte sich denn alles um dieses veraltete Fest, das man doch eigentlich auSrotte« sollte? Ja, bei ganz kleinen Kindem konnte man e« viel leicht noch gelten lassen — nein, im Gegenteil, den »lei nen Kindern durfte man diesen alten Brauch gar nicht erst zeigen. i An einer Ecke blieb er stehen und sah die Vorüber gehenden an. Warum waren denn alle Gesichter in so strahlende Fröhlichkeit getaucht? Sogar alte Männer verark eitcte Frauen lächelten, als hätten sie ein Gescheut bekommen. Da traf er einen Kolleren. AortstHuLg „Suchfuiqmllr" de» Henn von Jorunkowsky und „Svyter andere. eute war Ri kard so guter Laune, heute fragte sie ihn, wann sie mit den Einkäufen beginnen wollten. Er lehnte alles ab, man brauche diese überlebte Sitte nicht mehr. „So l nickt einmal ein Weihnachtsbaum brennen?" „Nein, mäh' was ordentliches zu essen. Basta'." Sie widersprach »licht, sie kannte den jähzornigen Mann, der sein Verbot nur noch hitziger bekräftigen würde. Sie mußte sich darein finden, daß der Weih- nach sbaum zum erstenmal in ihrem Heim fehlen würde. Das war schwer, furchtbar schwer. Das Schwerste war, den Kindern klar zu machen, daß es diesmal kein Weihnachtsiest geben, daß kein lichtergeschmückter Weih nachtsbaum brennen werde. So rückte das Fest immer näher heran, und immer trauriger wurden drei Augenpaare. In jedem Schau fenster sahen sie tannengeschmückte Auslagen, auf den Straßen reihenweise Tannenbäume, die der Käufer harrten. Verkaufsbuden, die allerhand Weihnachtsarti kel ausboten, Händler mit Weihnachtsketten, Engels haar, Sternen, goldenen und silbernen Kugeln sowie Leckereien aller Art. Peter und Trude> faßten sich fest an den Händen, gingen an den Tannenbäumen vorüber, sahen nicht nach rechts, nicht nach links und gingen heim zur Mut ter. Die rührte den Wcihnachtskuchen ein. Ein Blick in die Augen ihrer Kinder sagte ihr, was jene litten. Weit breitete sie die Arme aus, und nun schluchzten Peter und Trude herzbrechend. Aber sie wollten der Mutter das Herz nicht noch schwerer ma chen. Sie klagten nicht, sprachen kein Wort von dem, was an ihren Kinderherzen riß. Am Spätnachmittag kam der Vater heim. Seine Annaberg. In einem Garten im Schönfeld ist em schlechte Laune schien heute den Höhepunkt erreicht zu b.sondree» überraschende« Naturereignis emgelrelea. L otz schob die Kinder unsanft von sich. Er aß der h-fttgen «Lite hat vie Namr dort -in- reis- Erddce re Ui« und unAr l°rt; denn seme Frau machte hervmgeb^cht Dieselbe Pflanze trägt noch zwei F.Uchl- Seine Blicke wurden unwrwegs noch finsterer. Da ansätze und zwei Blüten. - lebte man nun in einer neuen Zeil, und überall sah vertliche- N«d Sächsisches. S)tt<mdorf.VkrtlIa, den ro Dezember :?2>. H WZHnachttbesckeruns! des Frauenvereiv«: Am Sonn tag 4 Uhr versammelten sich Mitglieder de« Frauenvereins und eine ganz« Anzahl von Erwachsenen und Kindern zur W lhnnchtsbescheruna. Auf mehreren langen Tsichen waren für jeden, der beschenkt werden sollte, die Gaben ver- fchied'ner Art, Lebenrm ttel und GebrauchSgegenstLnde, aus- gelegt. Die Feier selbst begann mit dem Gelang eines Weihnach'Sliede« unter freundlichster Uvteiflützuna de« Kirchenchore« unter Leitung de» Herrn Oberlehrer Gemgi. Sodann hielt Pfarrer Gräf eine kurze Ansprache, in der die au«gelegten G^ben al« Gaben der Liebe bezeichnet, die aber zugleich Sinnbilder sein foll-n, der höchsten Gib« Gott «, de« Christkinde« Dem Wüten folgte G f ng eine« WeihnachtSlsi'de«, An Sckl'ß dankte Pfarrer G'ä? im A stwa urG Namen der Beschenkten für die reichen Gab n ollen Sv ndern und cllen, die sich um tu « Zustandekommen de, Beiche un r bemüht hakten. Ein Weihnochtsvers bildete den Abschluß der schönen F ier, der ein gemütliche« Zu sammensein bei Kaffee und Kuchen folgte. — Ein starker Feuerschein rötete in den frühen Mo.gen stunden de« Sonntag« den Himmel. Er rührte von einem großen Brande in Rideberg her, wo der Lagerschuppen und «in Holzlager einer Glasfabrik völlig durch ein Großfeuer zerstört wurden. Die Dresdner Feuerwehr wurde telephonisch um H lfe gerufen und rückte '/«7 Uhr mit einem Fahrzeug nach der Brandstäite ab. Nach halbstündiger Fahrt trof die W hr dort ein, brauchte aber nicht in Tätigkeit zu treten da da« Feuer schon im Niedergehen begriffen war. Die Wehren von Radeberg uud Umgebung, die den Brand be kämpften, hatten unter Wassermangel und geringem Leitungs druck zu leiden. — Die neuen Postlarise vom 1. Jmuar ab Der Reichstag bat am Sonnabend nacht zwischen 12 und 1 V, Dr die neu« Postgebührenvorlage im allgemeinen nach ve> Re gierungsvorlage angenommen. E« betragen nach der end- yültigen Fassung die Gebühren also: Postkarten: Fern verkehr 1,25 Mark fOllsv rkehr 75 Psg.) Brief: Fern verkehr 2, 3 und 4 Mark (Gewichtsgrenze wie bisher). O>«- verkehr 1,25 und 2 Mark. Drucksachen: 50 Psg, 1, 2. 3 und 4 Mark (Gewichtsgrenze unverändert), D'ucksachcnkarle 40 Psg, Ansichtskarte mit fünf Worten 40 Pta., Geichälls- papt«, 2, 3, 4 Mark, Wa> np oben 2, 3 Ma k, Päckchen 4 Mark. Zugeständnisse sind nur gemacht be» Ansichtspost karten und Päckchen. Pakete kosten 6, 12, 20, 30 Mark in der Nabzone, 9, 18, 30 und 40 Mark in der Fernzone bet unvt'änderten Gewichtsgrenzen Dringende Puk le das Dreifache B.i Wertsendungen werden die Gebühr sür Ein- fchrribsedungen und eine Berstcherunasaebühr von 1,50 Mk. pro 1000 Mark bet Briefen, 2 M rk b i Paketen erhoben. Postanweisungen kosten 2 bi» 7 Mark (bi« 100 Mk. 2 Mk, bi» 350 «k 3 Rk., bi» 500 «t 4 «k., bi» 1000 Mk. 5 Mk., bt« 1500 Mk. 6 Mk, b>» 2000 Mk. 7 Mk). — Der sächsisch« Landtag hat dieser Tage da» Besoldungsgesetz sür die sächsischen Beamten verabschiedet, in dem im Gegensatz zu Preußen und allen anderen Ländern die Gehälter der sächsischen Minister denen der Reichsminister gleich gesetzt werden. Danach erhält jeder sächsische Mtnistel ein Grundgehalt von 180000 Mark. Dazu kommen OrtS- zuschlag und TeuerungSzuschlag, so daß ein sächsischer Minister jährlich 225600 Mark erhält. — Für die Behandlung salscher Geldsch me haben R chspott und Reichsbankvielektoitum folgende Beatmmungen getroffen: Sämtliche Reich«- und Lande-kassen haben die von ihnen al« falsch angesehenen Zahlungsmittel anzuhalren Pirk b. Plauen. Ein im hiesigen ElektrizitäSwerke nran den alten Hokuspokus. Ganze Reihen von Tannen- beschasiigler 65 jähriger Angestellter geriet nur der Stark- bäumchen — ob es wirklich noch so viele Menschen gab, M-ME« 'n g-M«. , d» d-s „ Bab Elster W e die OrtSprcffe zu melden weiß, - - hat em L-lpziger K^ujomum ine derben bekannten Sprudel rasse wohnhafte Männer erlitten hierbei blutige Verletzungen im Gesicht uns an der Hand, und wurden in der SamtälS-s wache an der Marschallfuaße verbunden. Emige der Täler Leben war nicht Vesser geworden, im Gegenteil. Der wurden festgeftellt. j Verdienst, der größer war als früher, zerrann in den »»» ' Händen der sparsamen Frau Lorenz. Die neue Zeir Der Berkaus von Gegenständen der Meißner staat- alle ihre Rechenkunststücke über den Hausen. Einst lichen Porzellanmanusaklur zu Gunsten der Knegergedächtm»- kcnnte man den Wochenlohn einteilen, heute war das hätte tn Meißen Hal begonnen. Es werden 60000 Lose ganz unmöglich, weil immer etwas dazwischen kam. zu 22 Mark da» Stück auSgegrben, von denen 6000 mit Das Allerschlimmste aber war, daß ihr guter Richard Gewinnen gezogen werden. Die sechs ersten Geuunne be- > nichts mehr von den schönen Einrichtungen von einst stehen au« hervorragenden Meißner Spetseservice« sür 12 wissen wollte. Ter Kirchenbesuch war unnutz, oas ge- Pc sonen. Außerdem werden noch zahlreiche Meißner mut A ^"Nllcnleeen w^ spa- Gruppen und Figuren verlost. Al« Lo« erhält jeder Teil- war manche Träne aus dem Auge der wackere,» nehmer eine von dem Meißner Kunstler Börner enlworfene ^,1 aefloffen. aber sie schwieg. . - ... . Sauelbiuua" de« H.rrll Ptarh Mll allen Grundstücken und nach Feststellung de« Tatbestände« mit dem Etnlteferer «^mben. E« verlautet, das K ufrverhandlunveu sofort der zuständigen Gericht«- oder Polizeibehörde zu übe-- mehreren GrundbeNtz rn noch schweben, daß dem den. senden. Diese Borschrtst bezweckt bet wirklichen Fälschungen K^jorltum em Kapital von 50 Millionen zur V-rfügUng eine beschleunigte Ermittlung der Hersteller der Fatsch,iücke,, petst und daß ihm u. a. San -Ral Dr. Werdam«, der be vor allem die Au«hebung etwaiger Falschmünzerweikstätten. k^nte Baoearzt, angehört. Weiter wub b-yauplel, daß der Da bei derartigen Schritten Eile geboten ist, so ist die Hau «ne» grogen neuzeitlichen Sanatoriums geplant scr. Einbehaltung beanstandeter Stücke und ihre unverzüglich«