Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 03.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192307034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19230703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19230703
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-03
- Monat1923-07
- Jahr1923
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.07.1923
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 54 22. Jahrgang Mittwoch, den 3. Juli 4Y23 mit 45 Millionen Mark angegeben. und hier Wicken 275—300000, Lupinen blaue 250—275000 Lupinen Helft der deutschen Jugend l Der Vorstand der Sächsischen Lehrerverein«. Radeberg. Wegen Betrug beim Pferdshande! wurde derselbe am Abend wieder auf freien Fuß gesetzt. Dresden. Nech Aufbrechen eines Eisenbahngüter- wagens in der Näh ' des Neustädter Bahnhofs sind in der mancherlei Entsagung der Erziehung-pflichtigen und dann auch noch nicht ausreichend geschafft werden. Rachitis, Skrophulose und Tuberkulose finden in dem geschwächten Körper der Kinder einen günstigen Nährboden und verbreiten sich, von dem Wohnungrelend gefördert, in unheilvollem Maße und in erschreckender Schnelligkeit. Mehr als die Hälfte der dis Volksschule besuchenden Kinder ist schwer blutarm, und die Zahl der Tuberkulosen unter der Schul jugend hat sich im Vergleich zur Vorkriegszeit verdoppelt. Tausenden fehlen Hemden, Strümpfe und Schuhe und aus reichende Winterkleider. Unregelmäßiger Schulbesuch und schwere Erkältungskrankheiten sind die Folgen dieses Mangels. Diese Not der Kinder unserer Tage sehen und nicht dir Wege zur Rettung und Linderung suchen, wäre eine Ver sündigung an der Zukunft unseres Vaterlandes, hieße, unser Volk dem Untergang entgegengehen lassen. Darum auf zur Tat in Reich und Einzelstaat, in Stadt und Land! Hellt, daß den Neugeborenen zuteil wird, was fie am nötigsten brauchen, Erstlingswäsche und Milch, Wege und Abmattung! Richtet Mütterberatung und Säuglingsfürsorge an allen Orten ein und schafft eine durchgreifende Wäsche- und Kleiderhilfr.! Sorgt dafür, daß die Heranwachsende Kinder- welt genügend Pflege und Aussicht finde, wo Vater und Mutter genötigt sind, auf Broterwerb zu gehen! Gründet Kinderheims und Horte und helft, daß fie bestehen können, wo sie eingerichtet find! Nehmt den Kampf auf gegen den Würgeengel Tuberkulose und unterstützt nach Kräften alle Bestrebungen zur Bekämpfung der Volksseuche. Verhelft den Blutarmen und Lungrngefährdeten zum Aufenthalt im Ge- birge oder an der See, daß sie durch Luft, Sonne und aus reichende Ernährung genesen können. Richtet für die Daheim bleibenden Schulspeisungen und Fahrten in die Wälder der Heimat ein. Laßt allüberall Wanderheime und Jugend- Herbergen für das wanderfrohe Jungvolk erstehen und fördert und veredelt den Wandertrieb! Die Lehrerschaft fühlt sich als Anwalt der Jugend verpflichtet, für fie in der Oeffent- lichkeit einzutreten. Sie kennt aus ihrer täglichen Arbeit die Not des Kinder und da» Gebot der Stunde. Der Sächsische Lehreroerein wird versuchen, jedem, der ernsthaft helfen will, mit Rat und Tat beizustehen. Er will zeigen, war bisher in den verschiedenen Orten unseres Landes ge tan worden ist zur Jugeudhilfe und was noch zu tun bleibt. Wo man begonnen hat, an diesen Aufgaben zu arbeiten, da stelle sich jeder, wo und wie er kann, mit in die Reihe und rufe die zu Opsersinn und tätiger Mithilfe auf die bis- her tatenlos zur Seite standen. Alle, die unser Volk lieb haben, müssen sich zusammenschließen zur großen Notgemein schaft der Kinderhilfe. Reich, Länder und Gemeinden müssen sich dessen bewußt bleiben, daß die unschuldigen Kinder ein R:cht auf baldige und gründliche Hilfe haben. Noch ist die Steuerkraft der neuen und alten Reichen unseres Volkes nicht voll erfaßt, und nach Beseitigung des noch bestehenden Struerunrechtes werden die Mittel fließen, den Kindern zu geben, was ihnen fehlt. Wer jetzt nicht gibt, obwohl er geben kann von seinem Ueberfluß, ist ein Feind an Volk und Vaterland. Wohl herrschen in dieser schweren Zeit Wilsdruff. Bei einem Einbruch in ein Gut in Neukirchen fielen den unbekannten Dieben je zwei Schinken und Speckseiten sowie Fleisch, Wurst und Butter von ganz beträchtlichem Werte in die Hände. Großenhain. Dar hiesige Amtsgericht hat dieser Tage den Buchhändler Hrinzmann-DreSden auf Grund de« Gesetzes zum Schutze der Republik wegen Einberufung einer verbotenen national-sozialistischen Versammlung in Großen hain am 10. Februar d. I. zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Merbitz. Auf hiesiger Flur wurde ein Wafferpump- werk erbrochen und daraus ein Boschmagnet mit Zündkerze, sowie andere Metallteile gestohlen. Die unbekannten Spitz buben haben das erbrochene Vorlegeschloß mitgenommen, aber vor ihrem Weggänge ein anderes daran befestigt. Dadurch wurde der Diebstahl nicht sogleich bemerkt. Zittau. Am Sonnabendmittag stürzte mit weithin hörbarem Getöse der östliche Teil der über 100 Meter langen und 20 Meter hohen Felswand Rabenstein am Eich- berge bei Bensen plötzlich ab. Die Schutthalde reicht etwa 80 Meter am Berge hinunter. Die Stelle war von Be suchern tief unterwühlt worden, weil man dort seltene Pflanzen- und Blattabdrücke fand. Unglücksfälle haben sich bei dem Bergsturz nicht zugetragen. Waldenburg. Von Dieben, die im Herbst 1921 in den benachbarten Orten Grumbach, Tirschheim, Kuh- schnappe! Callenberg ihr Unwesen getrieben haben, gingen einer Anzahl Bestohlener jetzt aus verschiedenen Nachbar- städten Briefe mit 2- bis 5000 Mark zu, die mit „Ein reuiger Sünder" und Bibelvers unterzeichnet waren. Der Geldentwertung haben die Spitzbuben jedoch keine Rechnung getragen, denn der Gutsbesitzer Etzold-Grumbach erhielt für ein großes Mutterschweln 5000 Mark, der Gutsbesitzer Prüstel im gleichen Orte für fünf fette Gänse und der Guts besitzer Schubert-Callenberg für acht Gänse und ein Fahrrad den gleichen Betrag während Gastwirt Lindner in Tirschheim für ein Beil und ein fettes Schwein gar nur 2000 Mark bekam. Eine ganze Anzahl Landwirte erhielt ähnliche Be träge. Plauen. Eine freudige Ueberaschung durfte am Sonn abend eine hiesige Arbeiterfrau nach ausgestandenem Schrecken erleben. Sie hatte im Hausflur einer Bäckerei am Post platz versehentlich eine Handtasche liegen lassen, in der sich 1400000 Mark befanden. Als die Frau ihren Verlust später bemerkte, eilte fie sofort zur Polizei. Durch diese wurde dann festgestellt, daß die Tasche von einem jungen Stecher gefunden und bei dem Bäckermeister abgegeben worden war. genm-hl 470—485000. Die Preise verstehen sich in Mar, für 50 Kilogramm. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken- gsrste, sächsische 310—325000, Hafer, guter 330— 340000, geringer 320—329000, Raps 380—400000, Produktenbörse. 2. Juli 1923. Weizen 425—435000, Roggen 315—325000, Sommer- Dresdner Schlachtviehmarkt. 2. Juli 1923. Auftrieb: 98 Ochsen, 93 Bullen, 155 Kalben und Kühe, 400 Kälber, 194 Schafe, 444 Schweine. Ochsen Lebendgewicht 50 kg 660000—1040000, Bullen Lebendgewicht 50 kg 660000—1040000, . Kalben u. Kühe Lebendgewicht 50 kg 500000—1040000, Kälber Lebendgewicht 50 kg 820000—1000000, Schafe Lebendgewicht 50 kg 600000—1000000, Schweine Lebendgewicht 50 kg 1130000—1150000, Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfungsstelle für Rinder 20 o/o, für Kälber und Schafe 18 o/o und für Schweine 16 «/v niedriger als die hier aufgeführten Marktpreise. ein Angehöriger der auf dem Roßplatz lagernden Zigeuner verhaftet und dem Amtsgericht zuaeführt. Nach Hinterlegung einer Kaution von 20 Millionen Mark wurde Not und Elend an vielen Stellen, aber nichts ist dringlicher entscheidender für unseres Volkes Schicksal als das: OerMche- «ub ELchßsche». Gttmd.rf-Dkrilla, den s. Juli fyrs. — Vermißt wild seit 28. Juni d. I. die geisteskranke Olga gesch. Schlegel geb. Schneider von hier. Die Ver mißte ist 46 Jahre alt, hat fahle Gesichtsfarbe und war wie folgt bekleidet: grauer Kleid, hohe Knöpfschuhe, schwarze Strümpfe, Unlerrock mit roten Streifen, weißes Barchent hemd und Beinkleid gezeichnet O. S-, Nachtjacke oder Unter- tatlle und grauem Plaid. Ihr Außeres läßt ohne Weiteres auf ihre Geisteskrankheit schließen. Sachdienliche Mitteilungen werden umgehend an den Gemeindevorstand erbeten. — Unterschiedliche Bewertung der Sonderzugfahrgäste. Die am 1. Juli eingetrrtene gewaltige Erhöhung der Eisen- bahnpreise erstreckt sich auch auf die Frrimsonderzüge, die Turnerzüge nach München usw. Wenn diese Erhöhung, die allerdings vielen, die sich auf Grund der vor einiger Zeit von der Eisenbahn bekannt gegebenen Sonderzugsfahr- preise eine Ferienreise zurechtgelegt haben, eine außrrordent- tich unangenehme Ueberraschung bringt, auch schließlich wie so vieles jetzt im Hinblick auf den gesunkenen Marktwert hingenommen werden muß, so sollte aber doch wenigstens keine Ungleichmäßigkeit bei den Fahrpreiserhöhungeu eintreten. Da« ist aber der Fall und zwar in ganz merkwürdiger Weise. Während nämlich die Sonderzüge nach der Ostsze, die am 14. Juli abgcfertigt werden, den erhöhten Fahrpreis kosten, brauchen die Fahrgäste der Züge nach der Nordsee am 15. Juli nur den alten Preis zu bezahlen. Was mag hier wohl de« Aasschlag gegeben haben, eine solche Verschieden heit vorzunehmen? — Alle Wanderlustigen, die ein Rad besitzen, wird es interessieren, zu erfahren, wie die Eiseubahn ihr Stahlroß auf der Fahrt im Zuge behandelt. Auf allen Stecken über 100 Kilometer, in Süddeutschland aber 150 Kilometer gilt das Rad al» Gepäck. Es muß aufgcgeben werden und wird vom Personal des Bahnhofs zum Gepäckwagen gebracht. Entweder wird das Rad gewogen, oder — wa« jetzt am häufigsten geschieht — es wird einfach auf 20 Kilogramm Gewicht taxiert. Sieben Kilogramm kosten zurzeit 3000 M. Fracht. Billigere Beförderung kommt nur für Strecken unter 100 bi» 150 Kilometer in Betracht. Für diese Strecken muß man eine Fahrradkarte lösen und erhält zwei Abschnitte von denen man den einen behält und den anderen an das Rad heftet. Der Radler muß das Rad selbst zum Gepäck- wagen bringen und ss auch an der Ztelstation selbst wieder vom Gepäckwagen abholen. Diese Fahrradkarte kostet jetzt 2100 Mark. Nacht zum Dienstag zwei Kisten, enthaltend Goldnüsse, so- , wie Schokolade und Zuckrrwaren, Marke in 5 Kz.-Blech- Mais mixed 330—340000, La Plata 350—360000, büchsen verpackt, gestohlen worden. Wicken 275—300000, Lupinen blaue 250—275000 Lupinen — Das Dresdner Schöffengericht verurteilte den 1900 ^lbe 275-300000, Peluschken und Erbsen 275—350000, zu Weißenberg geborenen ehemaligen Wachtmeister der Trockenschnitzel 140—150000, Zuckerschnitzel 160—180000, Lande-polizei, jetzigen Schuhmacher Willy Stübner wegen Kartoffelflocken 325—335000, Weizenklrie 190—200000 Unterschlagung von Ausrüstung« und Bekleidungsstücken zu Roggenkleie 190—200000, Weizenmehl 645—675000, Rogk einer Million Mark Geldstrafe. < " — - - - -- - - — — Helft der Jugend aus Not, Elend und Verderben!' Weinböhla. Hier wurde aus der Villa eines , . , Der Nachwuchs unsere« Volke« ist bedroht und damit unseres! Zahnarztes mittels Einbruchs unter erschwerenden Umständen Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Zuk nst. Geboren in der schlimmsten Zeit der Kriegs- und ein großer Posten Silbsrsachen, zumeist Tafelbestecks, ein i Lager Dresden, alle« andere in Mindestmcngen von 10000 Nachkrttgäsorgen wächst da« junge Geschlecht heran unten silberner Samowar, sowie dergleichen Tafelgerät, zum Teil. Kilogramm wgfr. Dresden. Feinste Ware über Notiz. dem harten Druck einer maßlosen Teuerung. Ernährung! mit eingravierten Buchstaben, gestohlen. Der Zeitwert wird und Bekleidung, Wohnung und Pflege, Erziehung und L— Bildung können für die Masse unserer Kinder nur noch unter Amtlicher Teil. freitsg, am b. Zuli, MM s Udr MemiM kemelnäeratt-Sitzung im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause an geschlagen. Httevdorf-HLrilla, den 3. Juli 1923. Der Gemeindevorstand. Als Vorschuß auf die nächsten Viehseuchenbeiträgc find bi« spätestens 15. Juli 1923 zu entrichten: 1. für ViebseuchenkMschädigung 5000 Mark für ein Pferd und 1000 Mark für ein Rmv, soweit diese Tiere nicht dem Reiche oder dem Sächs. Staate gehören, 2. für Emschädigung bei den r.ichtgewerblichen Schlacht ungen 9000 Mark für jedes im Privat- oder Staats- besitz befindliche Rind im Alter von 3 Monaten auf wärts. Maßgebend für die Beitragsberechnung ist die letzte Aufzeichnung vom 1. Dez. 1922. Die Gewerbekammer hat ihren Beschluß auf Erhebung ihrer Beiträge für 1923 dahingehend abgeändert, daß für jede Mark de» festgesetzten Steuerbetrag- 5 Mark zu ent richten find. Htteudorf-HLrilla, den 3. Juli 1923. Der Gemeindevorftand. Lokal-AnZeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 118. Schristleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Di, .Ottendorfer Zeitung" erscheint Müi- - wachs und Sonnabends. js Der Bezugs-Preis wird am Ersten jeden sj Monats bskannigcgcüsn. st Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, st irgendwelcher Störungen dos Betriebes der i! Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderung»» 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än» 0 spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der st Fettung od.aufRückzahlungd.Bezugspreises, st Anzeigen werden an den Lisch eiuungttag«« bi» spätestens vormittag« 1V Uhr t» dk« Geschäftsstelle erbeten. Die Festsetzung des A»zetgeu-Pr«is«< wird bei eintretender Änderung eine Nimm« vorher bekanntgegeben. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn der Auzeigen-Detrag durch Klag« ei»g«z»aea werden muß ob« wenn d« Auftrags««» tu Konknr« g«rät.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite