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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. UM. E^heimmgstage: Dienstag. Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^schSetzüch Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der «itnng, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen oder Aachlieferrmg der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- prell«- Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder deren Raum 8 H/. Mk« wetkeoeKb« Nachlatz usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis 16 Uhr vvv» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird ked»MwiWk für Richtigkeit übernommen. Bet Konkurs und Zwangsoerglüch «iWi.W»^DWW^ anspruch. Diese Zett««« veröffentlicht die amtliche» Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de» Finanzamtes zu MOMeeW. ^auptschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Deilreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 2S148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Sumner 128 Fernruf: 231 Donnerstag, den 28. Oktober 1937 DA.: IX. 2Ü5 36. Jahrgang L68li6kt äie am I'reitaK Lie Kleinarbeit in der DAF. beherrscht von der Sorge um den schaffenden Menschen Wie in unserem ausführlichen Bericht über die Gan- arbeitstagung der Deutschen Arbeitsfront in Leipzig kurz sditgeteilt, wurden von den Reichsbetriebsgemeinschaften w 29 Sondertagungen die Berichte erstattet über die tvirtschaftliche, vor allem aber über die soziale Lage des Betriebes und die sozialistische Einstellung der Be- sriebssührer gegenüber ihrer Gefolgschaft. Ausnahmslos lede Fachgruppe konnte von Erfolgen auf diesem wert vollsten Gebiet nicht nur der Betreuung des schaffenden Menschen sondern auch dem wertvollsten Gebiet der ^esamtwirtschaft berichten; denn die Betriebsführer erken nen nun doch, daß ihre Sorge und Hilfeleistung für ihre Gefolgschaft nicht allein zufriedene Mitarbeiter schafft, sondern ihrem Betrieb eine erhöhte Leistungs - lrast gibt. Besonderen Eindruck machten die Darlegungen der Neichsbetriebsgemeinschaft Textil, der an Betrieben Und Gefolgschaftsmitgliedern stärksten Arbeits gruppe im Gau Sachsen; so hörte man mit Stolz, daß in den sächsischen Tertilbetrieben die Spitzenleistung in der Herstellung von Erzeugnissen der Textilindustrie im Reich erreicht wird. In Sachsen bestehen 4280 Lextilvoll- betriebe; hinzukommen 1157 Ein-Mann-Betriebe, Lohn- gewerbetreibende und Heimarbeiter. Im September 1936 lvurden in den sächsischen Tertilbetrieben 292 635 und im September 1937 395 857 Volksgenossen beschäftigt; es tonnten also in einem Jahr mehr als 13000 Volksgenossen von der Textilindustrie in Lohn genommen werden, ein Beweis sür die wirtschaftliche Besserung der sächsischen Textilindustrie. Zum Leistungs tampf meldeten sich 1100 Textilbetriebe aus unserem Gan oder ein Achtel sämtlicher Betriebe aller Berufsgruppen in Sachsen. Am vierten Neichsberufswettkampf nahmen aus unserer Textilindustrie 13 240 Jugendliche teil, aus denen drei Neichssieger hervorgingen. In der Fachgruppe F1 e t s ch w a r e n-, Fisch- und ^onservcnindustrie wurde mitgeteilt, daß die Fischabsälle sowie die nicht in der menschlichen Ernährung Verwen dung findenden Fische in die Fischmehlfabriken zur Ver arbeitung zu Fischmehl gegeben werden. Die Erzeugung von Fischmehl beträgt im Jahr rund eine Million Zentner; das reicht aus, um 300 000 Schweine zu klittern. Außerdem wird seit einiger Zeit dem Fisch das Eiweiß entzogen, das im Wert dem Hühnereiweiß gleichkommt; es ist geruchlos und unbeschrankt haltbar. Man verwendet es in Bäckereien, Konditoreien und den ueinkostgeschäften zur Herstellung von Mavonaise. — Die RVG. Vau umfaßt rm Gau 4836 Betriebe mit rund M ooo Gefolgschaftsmilgliedern, die sich durch zahlreiche Baustellen vervielfachen. Ein besonderes Aufgabengebiet gaben die großen Arbeitsmaßnahmen, die Neichsautöbah- ken, Talsperren, Straßenbauten usw. Die NBG. ist sür die Ueberwachung der Tarife und für die Verordnung zum Schutz der Arbeiter usw. zuständig. 480 Tarifordnungen Wurden vom Juli letzten bis Juni dieses Jahres geschaf- ftn, wobei großer Wert auf die Verbesserungen der So* iialbedingungen gelegt worden sei. — Im Rechenschafts bericht der RBG. Holz wird Zeugnis abgelegt von dem ^eistungswillen der Holzindustrie in der Sozialpolitik. Nahezu eineMillion Reichsmark seien in den letzten )wöls Monaten für sozialeLei st ungen und Schön- Mt der Arbeit ausgewiesen worden. — Die NBG. hemie legt bei der Beurteilung der Betriebe im Lei- oungskampf den Hauptwort darauf, wie weit der Ge baute der nationalsozialistischen Betriebsgemeinschaft verwirklicht worden sei. Diesem Ziel diene eine großange- "gte Schulung der Betriebssichrer und Detriebsobmänner großer Sammelbeiriebe und Aktiengesellschaften einschlietz- uch der Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder. Es müsse ^reicht werden, sich von den noch vorhandenen jüdi schen Auslandsvertretern zu lösen, weil bas nationalsozialistische Deutschland im»Ausland nur xurch nichtjüdische Personen vertreten werden dürfe. — RBG. Freie Berufe berichtete, daß die erst seit Mem Jahr hauptamtlich besetzte Gaufachgruppe „Ge- mndheft" schon Beachtliches aus sozialpolitischem Gebiet Leistet habe. 3500 Betriebe mit rund 15 000 Gesolgschafts- svügliedern wurden ersaßt. Richtlinien über Berufser- Wungsmaßnahmen, notwendige BerussbereinigUngen Masseure, Kurbademeister usw.) und Über die Vorarbei- M zur Schaffung neuer Tarife wurden bekanntgegeben. esm Leistungskampf beteiligten sich 107 Betriebe. Im Gau Achsen seien 7500 Betriebe mit rund 14 000 Gesolgschäsis- "Utgliedern erfaßt worden. S—r. Aadolf bei MEoltttr Aeberreichung des Ehrendolches der FalchiNilchen Miliz Im Anschluß an den Besuch des Stellvertreters deS Führers und der nationalsozialistischen Parieiabordnung tm Palazzo Chigi begab sich Rudolf Heß in den Palazzo Littorio, um der Faschistischen Partei Italiens in ihrem Parteigebäude den Gruß der NSDAP, zu entbieten. Vor dem Palazzo Littorio hatte sich eine vieltausend köpfige Menge eingefunden, die die deutsche Abordnung mit Beifallsstürmen begrüßte. Als Rudolf Heß nach Abschreiten der Ehrenformation den Pälazzo Littorio betrat, spielte die Kapelle die deutschen Nationallieder sowie die Giovinezza. Zunächst begab sich die deutsche Abordnung im Palazzo Vittorio zum Ehrenmal der Ge fallenen der faschistischen Revolution. Nach einem stillen Gedenken legte Rudolf Heß einen riesigen Lorbeerkranz als Gruß der NSDAP nieder. Anschließend begab sich die deutsche Abordnung in die oberen Räume des Hauses des Faschismus, wo sie Mini ster Starace, der Generalsekretär der Faschistischen > Partei, an der Spitze der Führerschaft der Faschistischen Partei erwartete. Nach herzlichen Begrüßungsworten stellte Minister Starace dem Stellvertreter des Führers der Generale der Faschistischen Miliz sowie die höchsten politischen Führer der Faschistischen Partei vor. Es schloß sich ein Gang durch die Säle des Palazzo Vittorio an zum Mittelpunkt des Hauses, der Sala della Vittoria, in der die ehrwürdigsten Erinnerungsstücke der faschistischen Revolution eine würdige Stätte gefunden haben. Hier Überreichte Minister Starace dem Stellvertreter des Führers als besondere persönliche Auszeichnung den Ehkßndolch der Faschistischen Miliz. Starace betonte bei der Ucbergabe, daß dieser aus einsachen Metallen verfer tigte Dolch für alle Faschisten ein Zeichen ihres Kampfes darstelle. Rudolf Hetz möge ihn als Zeichen der Kampf Verbundenheit der beiden großen Par teien cntgegcnmhmen. Im Anschluß an diesen eindrucksvollen Akt begab sich der Stellvertreter des Führers, geleitet von Minister Starace und gefolgt von der Abordnung der NSDAP, sowie der gesamten Führerschaft der Faschistischen Partei, zu Fuß durch die von Tausenden umsäumten Straßen zu dem etwa acht Minuten entfernten Palazzo Venezia. Dieser Marsch war erfüllt von einer tiefen Bedeutung. Der Marsch durch die Straßen einer Stadt bildete einst das Kennzeichen manchen Kampftages der NSDAP, und ebenso der Faschistischen Partei. Heute marschierten die alten Kämpfer dieser beiden großen Volksbewegungen unter dem Jubel der Massen gemeinsam! Die Klänge der Kapelle der Faschistischen Miliz wur den Übertönt von dem begeisterten Klatschen und den unaufhörlichen Begrützungsrufcn der Mrnfchenmasseu, die diesen Marsch durch die Straßen Noms zum Haus des Duce des faschistischen Italiens begleiteten. Jude! um Rudok Hetz und Mussolini Die Kranzniederlegung am Grabmal des Unbekann ten Soldaten durch den Stellvertreter des Führers gestal tete sich zu einer feierlichen Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges. Die durch mächtige Scheinwerfer taghell erleuchtete Piazza Venezia bot mit ihren Tausenden und aber Tausenden von Zuschauern, mit dem militärischen Aufgebot von Miliz und Wehrmacht, mit den faschistischen Gliederungen und der geschlossenen Gliederung der Braun hemden Noms einen fesselnden Anblick. Um 18.15 Uhr erschien der Stellvertreter des Füh rers mit den Mitgliedern der Parleiabordnung in Be gleitung des Parteisekretärs Staatsmintster Starace am Grabmal des Unbekannten Soldaten. Unter den Klängen des Horst-Wcsscl-Liedes und der Giovinezza schritt der Stellvertreter desFLHrers mit dcrParteiabordnung hinauf. Vor ihm trugen zwei Carabinieris und zwei Braunhem den einen riesigen Lorbcerlranz nul der Hakenkrcuzschleife und der Aufschrift; „Am fünfzehnten Jahrestag des Marsches auf Rom die NSDAP." Miliz und Militär zu beiden Seiten der Stufen präsentierten. Als der Kranz am Grabmal des Unbekannten Soldaten niedcrgelegt worden war und der Stellvertreter des Führers mit '»er Parteiabordnuttg mit der erhobenen Rechten salutierte, stand für einige Minuten die ganze Gruppe im gedämpften Licht eines Scheinwerfers, während die Menge auf dem Platz die Rechte zum römischen Gruß erhob. Unter den Klängen des Deutschlandliedes verließ die Abordnung der NSDAP, das Grabmal, von der festlich ergriffenen Mena« beaetstert bearüßt. Von dem mächtigen Säulenbau des Nationaldenk- malS begab sich der Stellvertreter des Führers mit der Partetabordnung sofort in den nahen Palazr" Venezia. Der Duce empfing hier den Stellvertret oes Füh rers in seinem großen Arbeitszimmer in Anwesenheit deS Außenministers Graf Ciano zu eiuer Unterredung, nach deren Abschluß die Parleiabordnung dem Duce vom Stell vertreter des Führers persönlich vorgcstellt wurde. Im Palazzo Chigi hatte der Stellvertreter des Füh rers nach seiner Unterredung mit dem italienischen Außen minister die Abordnung der NSDAP, bereits dem Gra fen Ciano vorgestellt, der sich mit den deutschen Gästen einige Zeit angeregt unterhalten hatte. Während des Empfanges durch den Duce strömte die Menge vor dem Balkon des Palazzo zusammen und verlangte mit immer wieder neu cinsetzenden Duce- und Heilrufen, den Stellvertreter des Führers mit dem Luce zu sehen, bis sich die Flügel des großen Balkon- fensters öffneten, und Mussolini mit dem Stellvertreter Les Führers und der Parleiabordnung auf den Balkon trat. Rauschender Beifall tönte über dcu weiten Platz. Beim zweiten Erscheinen gab Mussolini das Zeichen zur Ruhe, worauf Parteisekretär Staaisminister Starace nach faschi stischem Brauch ein dreifaches: Eja, Eja, Eja auf Adolf Hitler und auf Benito Mussolini ausbrachte, in das di« Menge mit einem jubelnden Alala einstimmte, während d-as Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied erklanaen. Lügen über Deutschlands Wehrmacht Begrüßenswerte nationalspanische Abwehr Pariser Verdächtigungen Die als besonderer Schachzug in die französische Preffe geleitete Lüge von der angeblichen Einflußnahme des deutschen Generalstabes (1) in Spanien wird mit Recht von der nationalspanischen Presse scharf zurückgewiesen. Erfreulicherweise gehen die nationalspanischen Blätter auf das schroffste gegen die gemeinen Unterstellungen vor, die die Ehre der Wehrmacht des Reiches verleumderisch anzutasten sich erfrechen. Eine derartige Einstellung, wie sie in den gefälschten „Informationen" einiger franzö sischer Zeitungen dem deutschen Gcneralstab unterschoben wird, besitze — so stellt die Presse des nationalen Spa niens fest— „ausschließlich der Generalstab der jüdisch- freimaurerischen Sowjetinternationale"! Ebenfalls muß man sich dem Bedauern der spanischen Blätter anschlie ßen, daß ein Schriftsteller wie Läon Daudet in der „Action Francaise" das üble Spiel mitmacht. Voll und ganz zu begrüßen ist die kräftige Zurückweisung der sagenhaften Behauptung, daß der größte Teil der nationalspanischcn Marine von deutschen Seeoffizieren geführt werde (!). Mit Genugtuung muß deshalb die feierliche nattonalspa- nische Erklärung unterstrichen werden, daß sich in der Marine des Generals Franco nicht ein einziger Offizier, Unteroffizier, Matrose befinde, der nicht Spanier sei. Es entspricht dem gewohnten Ablenkungsmanöver fo mancher ausländischer Zeitung, das Blaue vom Him mel über maßgebliche deutsche Beteiligung an dem srm- Nischen Krieg herunterzulügen. Beschimpfungen der deut schen Soldatenehre, die neuerdings mit derartigen sich schon üblen Meldungen verbungen werden, , ,cu jedoch zu wett. Deshalb entsprechen die dankeswerten Klarstellungen der spanischen Presse völlig dem deutschen Standvunkt. Rieknleuer in Mapei 10 000 Mann Verluste der Chinesen Blutroter Abendhimme' zeugt davon, daß die im Stadtteil Tschapei wütenden Brände das gewaltigste Feuer darstellen, von dem die Großstadt Schanghai jemals betroffen worden ist. Vielleicht handel! es sich um eine der größten Feuersbrünste oer Wel 1 g e - schichte. Vier Kilometer lang und drei Kilometer tief wütet die Feuerwelle, die sich immer hartnäckiger.in dieses von chinesischen Scharfschützen besetzte Widerstandsnest einsrißt. — Nach Nankinger Schätzung sollen die chine fischen Verluste bei den Kämpfen um Tatschang 10 000 Lote und Verwundete betragen. Llmuhe in Französisch-Marokko Nach einer Havasmeldung kam es in Port Liautey in Marokko zu einer Kundgebung vor der Moschee. Unter Führung eines marokkanischen Nationalisten versuchten mehrere hundert Kundgeber, gegen die Festnahme von Funktionären der Nnstonalbcwegung zu demonstrieren. Lie gereizten Kundgcber stürzten sich aus den Ordnungs dienst, wobei sechs Poiizeibeamte durch Revolverschüsse nNd Dolchstiche schwer verletzt wurdcn. Die Polizei machte von der Schußwaffe Gebrauch; zwei Eingeborene wurden getötet, drei erlitten lebensgefährliche Verletzungen.