zur Belehrung und Unterhaltung. yzstt« Stück/ den 28« November !8O8- Die nomadischen Moraiten. ^n den schroffen Bergen, welche die Küste von Napoli die Romania einfaffcn, gibt es mehrere Grotten, die den Hirten und ih ren Herden zu Wohnungen dienen. Hier bringen sie die Nacht zu, und treiben Mor gens ihr Vieh auf die hohen Dergweiden. Diese Hirten sind immer noch, wie sie Theo- krit in seinen Idyllen schildert, ede^ wie man sie auf griechischen Basreliefs sieht. Sie ha ben den einfachen alterthümlichen Anzug bei- bchalten, und der milde Himmel, unter wel chem sie leben, erlaubt ihnen fast nackt zu gehen. Ein einfaches Hemd von Daumwol lenzeug, das nur bis auf die Knies reicht und mit einem groben Gürtel oder einem Riemen um den Leib befestigt wird, ist ihre ganze Bekleidung. Die Bewohner der höch sten Berge tragen Felle von ihren Lämmern, *) Aus LsstellJn's 1.ett!68 Lur la IVlores. **) An der Westküste der Halbinsel Merea. die auf gleiche Art zugeschnitten sind. Zm Sommer wird die Pelzseits auswendig ge- keht, im Winter bedeckt sie die Haut. Ein Tuch von weißer Leinwand, das um den Kopf gewunden ist,, schützt sie vor den Strah len der Sonne, ***) und ein Stück Leder, mit Bändern befestigt, bewahrt ihren Fuß. Die Grotten, wo die Hirten Obdach su chen, werden bloß durch einen Hausen Stei ne, oder durch Hecken und trockne Dornen verschlossen. Mehr bedarf's nicht, nm dem Herdcnvieh Nachts den Ausgang zu verweh ren. Eine dieser Grotten findet man im Hintergründe der Rhede von Malvasia. Sie wird von mehreren Hirtenfamilien bewohnt. Alle waren ausgegaugen, als wir hereinka men, und wir fanden nur einen Haufen jun ger Lämmer, die von Hunden bewacht wur den. Ziegen kletterten auf den steilsten Fel sen, wo sie würzhafte Pflanzen und die run- "*) Die Griechen bedecken das Haupt gewöhnlich mit einer Kappe von rotber Wolle, welche, um sie m befestigen, mit einem Stücke Musselin umwunden wwd. Eine gleiche Kopfbedeckung war dei ihren Voraltern üblich; man findet sie auf den griechischen Vasengemählden- D yyy