r? Bsterlündische Beitrüge 1 Z u 6 vrr. Dresden, den 4- Octobcr 1316. Militmnschc Hin - und Hcrzüge in Sach- scn, Schlisicn und Polen. (Fortsetzung.) §)cr Abmarsch von Camenz (den 9. Febr 1812) gab, da ^ir die Bahn durch n richtige Schneetiefen brechen nnißtcn, den Verschmack nordischer Z'ukunft, und die freundliche Aufttahme im Nachtquartier Senftenberg grüßte gleich Mi tage-Sonnen strahlen in Eisgestldcn. Zwischen Wasser - (damals EiS-) Flachen ladet dieses lebhafte Städtchen Wirth- lieh ein, und die Geselligkeit der Einwohner, so wie ihr reger Kunstsinn für Musik) bietet dem Fremden die angenehmste Unterhaltung. Das DL» lettanten - Concert Sonntags eint ost zwanzig und mehr heimische Tonkünstler durch die Harmonie der Tone. Das in ein Amthaus verwandelte eher mals feste Schloß wurde als Granzveste vom Chur- fürsten Moritz sehr in Ehren gehalten. Am folgenden Tage betraten wir die Nieder- lau sitz. So unfreundlich der größte Theil der Gegend dieser Provinz vermöge des todten Schwarz holzes auf Sandboden und der zahlreichen Haide flächen ist, so freundlich bewlllkommt die allgemein herrschende Gastfreundschaft. Dieses bewiesen uns gleich am ersten Tage die ökonomisch benamten Be sitzer der beiden Rittergüter in Laub u st bei Treö- kow, Herr Korr: und Herr Muller. — Un- angcnehme Eindrücke auf jedes freisinnige Gemüth macht der geringe Grad von Freiheit, welcher in der Nledcrlausitz den Bauern zugetheilt ist, und welchen die sächsische, alle Vertrage heilig bcwah, rende Negierung nicht vermehren konnte, da er sich auf die garantierte Verfassung begründet. Einen mächtigen Contrast bildet die bedeutende, Wohlstand zeigende Handelsstadt Cottbus gegen die armselige vormalige Festung Peiz. Bedeu tende Armuth herrschte im Cottbuser Kreise vor, und machte das Wiederbetreten der Niederlausitzer Granze bei dem frohbelcbten Städtchen Forste um so angenehmer. Als letzter Nuhepunkt im Heimathlande nahm uns das freundliche, mit städtischer Würde glan zende Sorau auf (den 16. F.bruar). Das schöne Schloß mit allen feinen Herrlichkeiten fürst licher Pracht hatte Se. Majestät der König den Freuden der Geselligkeit öffnen lassen, welche durch dieses einladende Asyl ungemein erhöht wurden.