— « - Mitthetlnngen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Vierter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post 16 gr. Sächs., bei Beziehung des Blatte» durch Botengclcgenhekt 12 Gr. Sächs. > ^§12. Erscheint jeden Donnerstag. 22. März 1838. Einiges über das Schuldenwosen der europäischen Staaten. (Fortsetzung'). Oestreich's Schuldcnwesen hängt genau mit dem System des Papiergeldes zusammen. Oestreich hatte von*jeher Schulden. Schon Joseph II. (1790) hin terließ deren, sie wuchsen aber In den Kriegen gegen Frankreich, vorzüglich «805, 1809 und itzis^ bis auf eine Hohe von 800 Mill. Gulden.. Bei der Wie derkehr des Friedens betrug die verzinsliche Schuld 650 Mill. Fl. und außerdem liefen noch circa 650 Mill. Papiergeld um. Mit dem Kredit des östrcichi- schen Staates stand es um diese Zeit schlecht. Erst vom Jahre 1816 an wurden Seiten der Regierung kräftigere Maßregeln ergriffen, den gesunkenen Kre dit des Staates wieder emporzurichten. Namentlich wurden nach einander 4 durch die gangbaren öst- rcichischcn Staatspapiere bekannte Anleihen kontra- hirt. Neuerdings, im Jahre 1835, ist jedoch wieder eine neue Anleihe (von 4o Mill. Fl.) hinzugekommen. Ueberhaupt läßt sich berechnen, daß seit 1815 zu den ältern östreichischen Staatsschulden an Zoo Mill, neuere kontrahirt worden sind. Jetzt betragt die ganze Schuldenlast des bstrcichischcn Kaiserstaats (mit Ausschluß des lombardisch - venezianischen Kö nigreichs, dessen Schuldenwcsen besonders verwaltet Wird) gegen 850 Mill. Fl. (Alexander Müller tm „Archiv für die neuste Gesetzgebung aller teut- 7) Siehr Nr. 1 und S dieser Blätter. schen Staaten" hat nur 793,360000 Fl. '), also zwi schen 530 und 570 Mill. Thaler, wobei jedoch daS Papiergeld wahrscheinlich mitgercchnet ist; ohne das Papiergeld nicht ganz 500 Mill. Thaler. Von dem kursirenden Papiergelde ist übrigens in 7 Jah ren für mehr als 284 Mill. Fl. cingelös't wordttt» Wie viel die jährliche Verzinsung der Schuld re. be-, trage, läßt sich zwar hier nicht genau ermitteltt» Allein -man kanrr-viese An-gabr mit dem Tilgungs fonds zusammcngenommen auf 21 Mill. Thlr. recht füglich annehmen -). Rechnet man auf den bstreichk- schen Staat (ohne die Lombardei und Venedig) 29L Mill. ?) Einwohner, so kommt auf jeden jährlich alt Beitrag zur Verzinsung und Tilgung der Staats schuld etwa Z Thlr. Von der jährlichen Staatsein nahme, die zu 80. 100, (von Aler. Müller sogar auf 205 Mill. Fl. und mithin auf mehr als) 130 Mill. Thlr. angegeben wird, verschlingt das Schul dcnwesen, je nachdem die eine oder die andere An gabe der Wahrheit näher konimt, den vierten, fünf-? tcn oder nur den sechsten Theil. 1) Der neue in Weimar herausgekommene „Handel--Alma nach" auf das Jahr 1838 giebt—ohne weitere Berechnung — gar nur 500 Mill. an. . 2) Nach dem angezogencn „Handels - Almanach" hat der Vcrmögensstand bei der SchuldentilgungSkasse Ende April 1835 über i77j Mill. Gulden betragen. Die Einnahme war im ersten Halbjahre 5,202000 Fl. die Ausgabe 5,083000 Fl. 2) Nach der Angabe de» vr. Schreiner, Professor der Statistik in Gräz, zu Ende des Jahres 1836 im Ganzen 35,802,685., also ohne die Lombardei und Benedig jetzt beinahe 31Z Mill.