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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 26.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189511265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18951126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18951126
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1895
- Monat1895-11
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Amts- M AiiMM für den -ZA- Bezirk des Amtsgerichts Eibenßock sertionspreis: die kleinsp. und besten Umgebung. Abonnement viertelj. 1 M 2V Pf. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. 4? 140 Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 42. Jahrgang. Dienstag, den 26. November L8SL Bekanntmachung, die Handhabung der Absperrhähne bei der Wasserleitung betreffend. Mit Rücksicht auf den jetzt herrschenden Frost wird denjenigen Einwohnern, deren Häuser an die städtische Wasserleitung anaeschlossen sind, empfohlen, ihre Rohr leitungen wenigstens insoweit sie der Kälte besonders ausgesetzt sind behufs Ver meidung des Ginsrierens Abends vor Eintritt der Nachtkälte abzusperren und zu entleeren und sie erst in den späteren Morgenstunden wieder in Gebrauch zu nehmen. Eibenstock, am 23. November 1895. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Graupner. Bekanntmachung, die Volkszählung betreffend. Am 2. Dezember dss. Js. findet eine allgemeine Volkszählung statt, auf deren Wichtigkeit die hiesige Einwohnerschaft verordnungsgemäß hiermit besonders hingewiesen wird. Die Zähllisten werden während der letzten Tage des November von den Herren Zählern in dem einem jeden zugetheilten Zählbezirke den einzelnen Haushaltungsoor ständen zugestellt iverden. Diese Listen sind nach dem Stande des 2. Dezem ber in Gemäßheit der darauf ersichtlichen Anleitung Vormittags auszufüllen und werden vom 2. Dezember Mittags ab wieder eingesammelt. Im Interesse der Sache wird gebeten, die erforderlichen Auskünfte den Herren Zählern bereitwilligst und genau zu erlheilen; Letztere sind auf Wunsch auch gern bereit, bei Ausfüllung der Listen Rath und Unterstützung zu gewähren. Eibenstock, den 23. November 1895. Der Rath der Stadt. I»r. Körner. Gnüchtel. Arenn-ol'z- u. Streureistg-Versteigerung aus dem Slaatssorstrevier Kivenstock. In Hendels Hotel in Schönheiderhammer Mn Mittwoch, den 27. November 1885, von vorm. 8 Uhr an folgende in den Abth. 16, 40, 64, 72 und 73 (Kahlschläge) und in den Abth. 37, 41, 50, 65 und 70 (Räumungen) ausbereitete 97',/, Rm. w. Vrcnnlcheite. Rui. h., 26'/, Rm. w. stelle, 41 „ „ Arennknüppek, 117 „ „ Stöcke und 589 Raummeter Ltreurcillg versteigert werden. Königl. shorstrevierverwaltung und Königl. Morstrentamt Mbenstock, Dach. am 22. November 1895. Äerkach. Tagesgeschichte. — Deutschland. Zur Frage der Militär-Straf prozeß re form hat in der Sitzung der bayerischen Kammer der Abgeordneten am 23. d. der Kriegsminister mitge- theilt, er habe bezüglich der Bcrathung der RcichS-Militär- Itrafprozeßordnung bisher keine offizielle Mitthcilung erhallen, die Sache fei aber in Fluß. Wenn sic an die bayerische Regierung herantrete, werde dieselbe bestrebt sein, dem öffent lichen Verfahren der bayerischen Strafprozeßordnung Eingang in das Reichs-Militär-Slrafprozeßverfahren zu verschaffen. Die Erklärung des bayerischen Herrn Minister« ist, falls da« Telegramm sie korrekl wiedcrgicbt, nach Lage der bayerischen Verhältnisse durchaus verständlich; ander« steht es mit einer Verallgemeinerung der Oeffentlichkeit de« Verfahren« im übrigen Deutschland. In den Acußerungen der Presse über die Reform des Militärstrafprozesses wird in der Regel über sehen, daß c« sich bei dieser Reform vor Allem doch um die Anpassung de« Verfahren« an die modernen Rechtsformen handelt, uni eine Trennung von Justiz und Verwaltung auch auf militärischem Gebiet. Dieses Erfordernis wird sich aller dings nicht mehr von der Hand weisen lassen. Ungleich wich tiger aber als die Oeffentlichkeit ist dabei die Mündlichkeit de« Verfahrens vor ständigen Richtern und die Einführung geordneter Berufungsinstanzen. Hierin liegen die wesent lichsten Garantien für eine den heutigen Anforderungen ent sprechende Gestaltung der militärischen Rechtspflege. Die Oeffentlichkeit kommt daneben erst in zweiter Linie in Be tracht, da sie keine einzige RechtSgarantic bietet, sondern nur ein Dekorationsstück ist, dessen Einfügung in die Reform sich daher auch wesentlich al« eine Forderung der fortgeschrittenen liberalen Parteien und ihrer Verlängerung nach link« hin dar stellt. Man kann ein vorzügliches Militär-Strafprozeßverfahren ohne Ocsfenllichkcit u. ein recht mittelmäßige» mit derOeffent- lichkeit haben. — Die Oeffentlichkeit ist mit dem Militärstraf- prozcß durchaus nicht organisch verbunden, sondern steht völlig außerhalb diese« Organismus. Im Großen und Ganzen wird man aber zugeben können, daß die Oeffentlichkeit in manchen Fällen dem Interesse der Armee durchaus nützlich, in andern entschieden abträglich sein kann. Armee-Interesse und StaatS- Jnteresse sind aber durchaus identisch, e« dient also dem einen wie dem andern, wenn die Entscheidung über die Zulässigkeit der Oeffentlichkeit in die Hand de« Vorsitzenden des Gerichts hofes gelegt wird. In diesem beschränkten Umfange dürfte die Verallgemeinerung der Oeffentlichkeit keinen Grund für eine weitere Verzögerung der Reform bieten und sowohl an Allerhöchster Stelle in Preußen wie bei den in erster Linie in Betracht kommenden Bundesfürsten kaum einem Wider spruche begegnen. — Berlin. Sieben Offiziere der Militär-Lust- schiffer-Abtheilung unternahmen vorige Woche eine größere Hebung«fahrt. Die Herren hatten sich in zwei Ballon«, den „Bussard" und „Albatroß" verthcilt. In der Gondel de« ersteren, die Hauptmann Groß führte, nahmen der Kommandeur der ersten Garde-Cavallerie-Brigade, Ge neral-Major von Sick, Major Gündell vom großen General stabe und Major Nieder, Kommandeur der Luftschiffer-Ab- Ihcilung Platz. Mit dem „Albatroß", den Lieutenant von Kehler I vom Feldarlillerie-Regiment General-Feldzcugmeister Nr. 18 führte, fuhren Hauptmann Moedebeck vom Schles wig - Holsteinischen Feldarlillerie-Regiment Nr. 9 und Pre mier-Lieutenant Ottow vom Füselier-Regiment Graf Roon Nr. 33. Um 9>/z Uhr Morgen« erfolgte der Ausstieg beider Ballon«. Der eine von ihnen, „Albatroß", landete um 1 Uhr 15 Minuten bei Rothdorf, unweit von Lissa, ivährend der „Bussard" eine Stunde länger fuhr und circa 10 Min. von der russischen Grenze niederging. Beide Ballon« hatten eine gute Fahrt und schöne Sicht; sie befanden sich immer in nächster Nähe und gaben sich von Zeit zu Zeit Flaggen signal. Die größte Höhe, die erreicht wurde, betrug circa 2500 Meter. Die größte Windgeschwindigkeit war 23 Meter in der Sekunde. Mit der Eisenbahn langten die Theilnehmer der Fahrt wohlbehalten am anderen Morgen um 6 Uhr wieder in Berlin an. — Zu den Wirren im Orient liegen heute zwei beachtenSwerthe Preßstimmen vor. Die „Kölnische Ztg." spricht sich in einer Korrespondenz aus Konstantinopel ziem lich energisch gegen eine Flotten-Kundgebung der Mächte vor Konstantinopel au«, von der man übrigens vor läufig abschcn zu wollen scheint; und die russische „Nowoje Wremja" veröffentlicht einen Artikel: „Wer hat die orienta lische Frage zu entscheiden und wie soll es geschehen?", in welchem sic die Stellung Rußland» zur Orientfragc näher charaktcrisirt. Die „Kölnische Ztg." konstatirt zunächst, daß es ein ncnncnswerthe« militärische« Hinderniß für die Durch fahrt der Dardanellen vom Westen her oder der Russen au« dem Schwarzen Meere durch den Bosporus kaum gebe und daß die Flotten mit ziemlich ungeschwächtcr GefcchtSkraft trotz aller angeblichen Minen u. Batterien im Marmarameer vor Anker gehen könnten, aber die Folgen eine« solchen Ereignisse« könnten sehr ernste sein. „Eine Flottenkundgebung vor Kon stantinopel, so heißt e« dann wörtlich weiter, kann da« Signal zu einem Gemetzel geben, bei dem auch alle Landungstruppen die Fremden nicht zu retten vermöchten, und nicht nur in der Hauptstadt selbst, sondern auch im ganzen Reiche könnte dann leicht der erhitzte Fanatismus sich aus die verhaßten Ungläubigen stürzen. Doch lassen wir dies beiseite und halten uns an die Stimmung in den fremden Kolonien und die An sichten, die dort herrschen. Man muß da die beachtenSwerthe Thatsachc fcststellen, daß allgemein die Frage aufgeworfen wird: „Was bezweckt die Flottenkundgcbung, wodurch ist sie bedingt und hervorgcrufen?" Und die Antwort lautet dann in der Regel: „Wir wissen e« nicht, zu unserem Schutze ist sie unnöthig; denn uns bedroht Niemand." Zwar erzählt man sich, die türkische Bevölkerung mache Waffencinkäuse; aber Niemand glaubt, daß die Revolver und Messer gegen Euro päer und Levantiner in Thäligkeit gesetzt würden, die Arme nier allein sieht man al» Opfer einer etwaigen Volksbeweg ung an." — Die „Köln. Ztg." räth deshalb, von der ge planten Flottenkundgebung vor Konstantinopel abzusehen. Was nun den Artikel der „Nowoje Wremja" betrifft, so wird hierin besonder« betont, daß die orientalische Frage eine russische sei. Da« Blatt schreibt: „Die „orientalischeFrage" ist weit mehr eine russische al« eine armenische, und sobald ihr furchtbarer Schatten einmal künstlich auf die politische Bühne beschworen wird, so müssen wir schon die Herren ar menischen Patrioten bitten, un« nicht gram zu sein: ihnen ist vielleicht ihre Sache wichtiger, un« aber aus jeden Fall die unsrige. Unsere Sache fällt im gegebenen Falle durchaus nicht mit der der Armenier zusammen, wie sehr auch die Freunde der armenischen Patrioten, die in einzelnen russischen Blattern auftreten, da« Gegenthcil behaupten mögen. Kein Russe, der zu den historischen Geschicken seine« Vaterlande« bewußt Stellung nimmt, zweifelt daran, daß die orientalische Frage, sobald sie einmal zur Lösung herangcreist ist, nicht ander« als durch Rußland und nach seinem Plane gelöst werden muß. Hier ist nicht von Rechten die Rede, obgleich nicht« leichter wäre als der Beweis de« Rechte« Rußland« auf die erste Rolle bei der Lösung der orientalischen Frage. So ist e« aber historisch geworden, so haben sich sie tnoto unsere Beziehungen zum Orient gestellt, daß wir unserer Rolle nicht entsagen können, ohne unsere ganze Zukunft als die eines großen Volke« in Frage zu stellen." — Rußland könne sich daher, so heißt e« weiter, nicht leichthin mit dieser Frage befassen, könne nicht auf ein Spiel eingehen, das man be gonnen habe, um cs zu einem falschen Schritt zu verleiten, der ihm für die Zukunft bei der endgilkigcn Lösung der orien talischen Frage Schwierigkeiten bereiten könnte. Rußland müsse, so schließt das Blatt, eher Alles aufbieten, um die künstliche Aufrollung der orientalischen Frage aufzuhaltcn, weil Rußland, wenn diese Frage die genügende Reise erlangt haben würde, nur die Hand auszustrecken brauche, um die reife ihr von der Geschichte bestimmte Frucht zu brechen. Locale und sächsische Nachrichten — Eibenstock, 25. Novbr. Gestern Abend gegen 11 Uhr ertönte wieder der Fcuerruf in unserer Stadt. Es brannte die dem Ockonom Louis Petzoldt gehörige, hinter den Häusern de« Brühl gelegene massive Scheune, welche be reits vor ll Jahren einmal abgebrannt ist. ES scheint wie damals wieder böswillige Brandstiftung von fremder Hand vorzuliegen. Der Calamitose, welcher nicht versichert hatte, erleidet großen Schaden, da ihm nicht nur die ganze Ernte, sondern auch sämmtliche landwirthschaftlichcn Maschinen und Geräthe mit verbrannt sind. — Eibenstock. Se. Königl. Hoheit der Prinzregent Luitpold von Bayern haben allergnädigst geruht, Hrn. I)r. mml. Schlamm hiersclbst untcrm 8. d. MtS. zum Stabs arzt der Landwehr zu ernennen. — Eibenstock. Von zuverlässiger Seite wird uns mit- gctheilt, daß am 18. und 22. Dezember (4. Advent) im Saale de« Fcldschlößchen« der hiesige Jünglingsvcrcin da« Weihnachtsfcstspiel „Christi Geburt" von Mosen aufzuführen gedenkt. Da« Stück ist schon in unserem engeren Vaterlande und auch sonst an vielen Orten dargestellt worden. E« hat in allen Schichten de« christlichen Volke« lebhaften Beifall gesunden. Verhelfen haben ihm dazu vor allen Dingen der schlichte und echt volk«thümliche, ebenso dichterische wie reli giöse Ton, in dem e« gehalten ist. Der gute Zweck der Auf führung macht einen zahlreichen Besuch derselben recht wünschenSwcrth. Ein etwaiger Reinertrag soll der Förderung der Sache de« Iüngling«verein« dienen. — Dresden. Zu einer recht schwierigen Arbeit wurde die Feuerwehr gerufen. In einem Grundstück der Wald- schlößchenstraße war ein Dienstmädchen auf dem Abort von der 'Niederkunft überrascht worden, wobei da« Kind in die Grube hinabficl. In Folge Geschreies de« Kinde« waren Hausbewohner aufmerksam geworden und halten das Weitere veranlaßt. Die rasch vom Neustädter Depot cingetroffene Mannschaft konnte, da die Grube fast ganz gefüllt war, von Außen nicht zu dem Kinde gelangen, weshalb vom Erdge schoß au» mit dem Wcgrcißen der Abortanlagc vorgegangen
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