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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 23.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190001234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000123
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1900
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Amts- M Aizeineillltt für de« Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschlietzl. der .Jllustr. Unterhaltungsbl.' a. der Humor. Beilage »Seifen» blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichrpostanstalten. r». DM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 47. Jahrgang. Dienstag, den 23. Jannar «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn» abend. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 2b Ps. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Otto LlinII eingetragene Gast- Hofs-Grundstück, bestehend aus Wohngebäude, Hintergebäude, Kegelhaus, Neben- u. Scheunen gebäude, sowie Feld und Wiese, Folmm 36 des Grundbuchs für Hundshübel, nach dem Flurbuche 1 du 82,» ar groß und geschätzt auf 43,500 Mk., soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden. Hierzu ist der 8. Ievruar 1900, Mrmittags 10 Mr als Verstetgerungstermin, sowie der 15. Ievruar 1900, Mrmittags 11 Ayr als Termin z« Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhält nisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Eibenstock, den 6. Dezember 1899. Königliches Amtsgericht. Schilde, Ass. Wrm. Auf dem neueröffneten Folium 238 des Handelsregisters für den Stadtbezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma ISmill in Eibenstock und als deren Inhaber der Kaufmann Herr >I««»1» Ln»1I »««»ler daselbst eingetragen worden. Eibenstock, den 18. Januar 1900. Königliches Amtsgericht. Ghrig. Hg. Auf dem neueröffneten Folium 239 des Handelsregisters für den hiesigen Stadtbezirk ist heute die Firma »»>» Lkorlein in Eibenstock und als deren Inhaber der Kauf mann Herr «nick» t mll Ukorloin daselbst eingetragen worden. Eibenstock, am 19. Januar 1900. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hg. Bekanntmachung. Der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers Wilhem 11. wird in diesem Jahre in herkömmlicher Weise gefeiert. Freitag, den 28. Januar 1888, Abends 6 Uhr Zapfenstreich. Sonnabend, den 27. Januar 1888, früh 6 Uhr Weckruf durch das hiesige Htadtmustkchor, Vormittags 8 Uhr Schulfeier in der Turnhalle. (Festredner Herr Lehrer Ficker.) Die städtischen Gebäude werden beflaggt. Die hiesige Einwohnerschaft wird ersucht, auch ihrerseits zu einer würdigen Feier des Tages nach Kräften beizutragen. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß am letztgenannten Tage Mittags IV, Uhr im Rathhaiessaale ein Festmahl stattfindet und daß der Preis eines Gedeckes 3 Mark beträgt. Die hiesigen Kaiserlichen und Königlichen Behörden, sowie die Bewohner von Eiben stock und Umgegend werden zur Betheiligung am Festmahle mit dem Bemerken ergebenst cingeladen, datz Anmeldungen hierzu bis zum 25. dieses Monats bei Herrn Hotelier Busch au bewirken sind. Besondere Einladungen werden nicht erlassen. Eibenstock, am 17. Januar 1900. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Bekanntmachung. Sonnabend, de« 27. dieses Monats, am Tage des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers bleiben sämmtliche Rathsexpeditionen geschlossen. Das Standesamt ist an diesem Tage in der Zeit von 18—11 Uhr Vormittags geöffnet. Eibenstock, den 20. Januar 1900. Der Rath der Stadt. Hess«. Gnüchtel. Aus dem Michslage. Die Interpellation über die Beschlagnahme deut scher Schiffe durch die Organe der englischen Regierung Halle am vergangenen Freitag auf die Reichstag-Mitglieder und die Tribünenbesucher eine große Anziehungskraft ausgeübt: die Bänke de» Hause» waren gut besetzt und die Tribünen in Er wartung eine» großen Tage« überfüllt. Da» gleiche Bild bot der BundeSraih-tisch. Der Staatssekretär Graf v. Bülow er klärte sich bereit, die Interpellation sogleich zu beam Worten. Der Wortführer der Interpellanten, der nationalliberale Abgeordnete Möller, begann mit der Erklärung, daß auch nach der Auf hebung der Beschlagnahmen der tiefen Entrüstung de» deutschen Volke» über die Art und Weise, wie deutsche Schiffe von den englischen Organen behandelt worden sind, ein kräftiger Ausdruck gegeben werden müsse. Er ging sodann auf die historische Ent wickelung de« Falle« ein und wies, von lebhaften Hört! Hört! begleitet, darauf hin, daß sämmtliche Nationen, auch die Eng länder, den Buren Kriegsmaterial geliefert hätten. Er knüpfte daran die Anregung, den Schutz der Postdampfer gegen willkür liche Störungen international zu regeln. Hoffentlich werde der Staatssekretär millheiien können, daß eine weitere Störung in der Beförderung der Postsachen nicht eingetreten sei. Mit einer Rücksichtslosigkeit sonder Gleichen sei der „BundeSrath" drei volle Wochen lang beschlagnahmt geblieben. Die Forderung einer Ge- nugthuung wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen und die gleiche Zustimmung sand die Bemerkung, daß sich die englische Regierung lieber über die Rüstungen ihrer Gegner besser hätte unterrichten sollen, al« falsche Nachrichten über die Ladung der deutschen Schiffe Lurch Spione einziehen zu lassen. Augenschein- scheinlich habe die Kolonialregierung in London die Zügel über ihre Schiffsbewegung verloren, da» ganze Vorgehen scheine auf dem Neide der englischen Konkurrenzlinien zu beruhen. — Den Buren und besonder» dem Präsidenten Krüger drückte der Redner unter lautem Beifall der Hause« die Sympathien de» deutschen Volke» au», ganz besonder» lebhaft war der Beifall, al» der Redner den Präsidenten Krüger gegen den Vorwurf, er habe Belassungsgelder angenommen, in Schutz nahm. Die Regierung habe nicht nur deutschen Waffenfabriken Waffenlieferungen an England untersagt, sondern überhaupt strikteste Neutralität be wahrt. Hier sei eine Gelegenheit, wo alle Deutschen einig seien und hinter der Regierung ständen. Nach einigen persönlichen Reminiseenzcn an da» Verhalten der Engländer im SecessionS- krieg (Ruf recht»: 1870!) und der Warnung an die Engländer, sich nicht den Haß aller Nationen zuzuziehen, schloß der Redner. Unter lautloser Stille de« Hause» erhob sich sodann Gras Bülow, der eigentliche Held de» Tage». Um den Tenor seiner Worte zu verstehen, bedarf e» keiner Anstrengung. Er spricht überau» deutlich und mit wohlabgctönter Steigerung. Man soll ihn am Freitag sogar bi» nach England hin verstanden haben. Er begann damit die Verstimmung al» berechtigt darzuftellen, die über die Beschlagnahme herrschte, bat aber doch, da er schon im Hinblick auf die öffentliche Meinung die Interpellation gern beantworte, die Tragweite de» Ereignisse» und den Ernst der ge lammten damit verbundenen politischen Lage zu berücksichtigen, um zu verstehen, daß er sich nur auf da« Nothwcndige und Sachliche in seinen Ausführungen beschränke. Sodann sprach der Staats sekretär davon, daß e» feststehende Normen über die Behandlung neutraler Schiffe noch nicht giebt. Auf der Haager Konferenz ist allerdings eine Anregung dazu gegeben worven und Deutsch land wird gern die Hand zur Regelung de« SeercchtS bielen. Vorläufig ist die Frage de» Seerecht« dehnbar und lückenhaft und nach Lage der Dinge ist» heutzutage schwer, eine Einigung über den Rechtsstandpunkt zu finden. Redner verliest sodann die Punkte der Vereinbarungen, welche angestrebt werden. Indessen die Hauptsache war zu vernehmen, welchen Standpunkt Deutschland gegenüber der Beschlagnahme der Schiffe einnchme. Und darüber sprach sich der Staatssekretär in nicht mißzuverstehender Weise au». Anerkannt wird völkerrechtlich da» Verhindern von Zufuhren zum Feinde, aber wir verlangen, daß die Kriegführenden diese» Verhindern nicht allzuweit ausdehnen und verlangen da« legale Recht der Neutralen, den Verkehr uneingeschränkt zu haben! Hatten schon diese Ausführungen großen Beifall erweckt, so wurden nachstehende Mitthcilungen noch lebhafter begrüßt. Der Staatssekretär sagte nämlich, daß ernste Verwahrung wegen der Beschlagnahme eingelegt, und daß auch die un verzügliche Freigabe der Schiffe gefordert wurde. Nun, diesem Wunsche ist theils sofort, theil« gestern nachgekommcn worden. Ferner forderte die deutsche Regierung Schadenersatz, den England zubilligte. Auch hat die englische Regierung Instruk tionen erlassen, daß weder in Aden noch in Gewässern gleicher Entfernung deutsche Schiffe künftighin angehallen werden. Auch hat die englische Regierung ihre Kapitäne angewiesen, deutsche Postdampfer nicht auf den bloßen Verdacht hin anzuhaften. Auch hat die englische Regierung ihr Bedauern über die Vorfälle au»gedrückt, sodaß man sich der Hoffnung hingeben kann, die englischen Seebehörden werden nicht wieder ohne Grund deutsche Schiffe anhalten. Man wird e» überall gerechtfertigt finden, wenn Graf Bülow ausrief, daß die Reellität der deutschen Rhcdereicn Rücksicht verdiene. Gerade weil wir bestrebt seien, freundliche Beziehungen zu Eng land zu pflegen, wünschen wir, daß nicht Dinge eintreten, die die» erschweren. Da» deutsche Reich, da» seit 30 Jahren gezeigt hat, wie fern ihm aggressive Politik liegt, hat ein Anrecht auf rücksichtsvolle Behandlung!' Der Redner schloß mit einem anerkennenden Hinweis darauf, daß auch dieser Anlaß wieder zeigte, daß immer, wenn c» sich nm Wahrung eine« RechtSstandpunktc« handelt, Vertretung de« Reiche» und Regierung einig seien, wa» eine Stütze der Leitung der au»wärtigen Politik sei. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die »Köln. Ztg." meldet au» Berlin: Zum bie»jährigen Geburtstage de» Kaiser« beabsichtigen, wie alljährlich, auch die Könige von Sachsen und von Württem berg, sowie zahlreiche Fürstlichkeiten zur Beglückwünschung nach Berlin zu kommen. Von der Ausführung dieser Absicht ist jedoch nunmehr, angesicht» der schweren Erkrankung der Mutter der Kaiserin Abstand genommen worden. — Wie „Truth" mittheilt, hat die Meldung am englischen Hofe einige Mißstimmung erregt, daß die Königin-Regentin von Spanien dem deutschen Kronprinzen den Orden de« Goldenen Vließe» verliehen hat. „Königin Viktoria," sagt da» Blatt, „hatte immer beabsichtigt, ihrem Urenkel zu seinem 18. Geburtstage im nächsten Mai den Hosenbandorden zu ver leihen und hoffte, Laß da» blaue Band die erste große ausländische Dekoration sein werde, die dem Kronprinzen verliehen würde." — Oesterreich-Ungarn. DaS neue österreichische Ministerium ist am Freitag endgültig konstituirt worden. Nachdem Kaiser Franz Joseph mittel» Handschreiben« vom Donnerstag das EnlhebungSgemch Herrn v. Wittek« angenommen und Herrn v. Körber zum Ministerpräsidenten und Minister de» Innern ernannt, erfolgten am Freitag die übrigen Ernenn ungen für das Kabinett. — Rußland. Ueber die russischen Truppenbeweg ungen in Mittelasien liegen neue und beachtenSwerthe Nach richten vor. Den „Times" wird au» Teheran gemeldet: „Nach einer Depesche au» Meschcd hat der russische Konsul sich trotz de» rauhen Welter» nach Seistan begeben. Briefe, die bei Armeniern in Mesched eingingen, melden, daß 30,000 Mann Truppen, au» Tiflis kommend, Aschabad passirtcn und nach Kuschk weitcrgehen. ES sei auch ein russischer Vertreter am Hofe de» Emirs von Afghanistan ernannt, und c« empfehle sich für die Armenier, zu Handelszwecken nach Afghanistan zu kommen." — Au» Odessa wird über denselben Gegenstand geschrieben: „Wie verlautet, sollen die russischen Garnisonen an der afghanischen Grenze im Ganzen um 70,000 Mann verstärkt werden. Die Offiziere, die zu den betreffenden Regimentern gehören, auch solche der Reserve, wur den plötzlich von ihrem Winterurlaub zurückberufen und zur Dienstleistung eingezogen. ES ist bis jetzt nicht üblich gewesen, militärische Operationen in jenen Gebieten mitten im Winter zu unternehmen, und wenn e« sich bewahrheitet, daß wirklich volle 70,000 Mann — zwei Armeekorps — sofort dorthin geworfen werden sollen, sieht die Sache doch ziemlich ernst au«. Anderer seits wird diese Dislokation hier mehr al» eine, allerdings sehr deut liche, Warnung an England angesehen, wie al» ein Bewei» da für, daß die Besetzung Herat« nunmehr verwirklicht werden soll." — Egypten. Bei ihrem Vorgehen gegen den MahdiSmu« ist den Engländern da« Glück treu geblieben. Nach der Ver nichtung der Macht de» Khalifen hatte England nur noch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß der entflohene Emir Osman Digma sich unangenehm bemerkbar machen könnte. Nun ist England auch diese Sorge lo«, da nach einer Meldung de» „Daily Telegraph" au» Kairo dort die Nachricht eingetroffen ist, daß O»man Digma gefangen genommen worden sei und nach Suakin gebracht werden würde. — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. In London geht da» Gerücht, daß General Warrcn die Burenstellung auf ihrem rechten Flügel angegriffen habe. Ein weiter unten mitgetheilte» Telegramm, wonach Warrcn wahrscheinlich die Be schießung der Verschanzungen auf dem Tahanyama-Berge begon nen hat, schien zu dieser bisher nicht weiter beglaubigten Meldung Anlaß gegeben zu haben. „Daily Mail" meint. Lyttleton» Bri gade werde, nachdem die Beschießung durch Geschützfeuer genügend gewirkt habe, die Buren in der Front angreifcn, während Warren eine Umgehung der rechten Flanke der Buren versuchen werde.
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