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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185303181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-03
- Tag1853-03-18
- Monat1853-03
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1853
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77. Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Freitag dm 18. März. 1853. Bekanntmachung. . ^ 3ur Nachachtung für die Betheiligten wird hiermit wieder in Erinnerung gebracht, daß, bei Fünf Thaler Strafe für jede Zuwiderhandlung, Schnee und Eis aus den Höfen und Häusern nicht auf die Straßen oder öffentlichen Plätze, mit Ausnahme gewisser von uns dazu angewiesener Stellen, geschafft werden dürfen. Zur Ablagerung von Schnee und Eis sind zur Zeit folgende Orte bestimmt: 1) die Sandgrube hinter der Gas-Beleuchtungs-Anstalt, ^ ^ 2) das vor dem Dresdener Ehore zur Rechten zwischen der Chaussee und dem Eaubchenweg gelegene Stuck Feld, 3) der sogenannte Kanonenteich nebst seinen Ufern, ^ ^ ^ 4) der freie Platz an der alten Lehmgrube, längs der Planke des Platzmann'schen Grundstücks, vor dem Zecher Thore, 5) die Wiese hinter dem neuen Ehorhause an der nach Lindenau führenden Chaussee und 6) die große Wiese im Rosenthal. Zugleich werden die hiesigen Grundstücksbesitzer und beziehentlich deren Stellvertreter auf ihre Verpflichtung: durch Bahnschaufeln bei starkem Schneefall und durch Streuen von Sand, Asche oder Sägespähnen Hei Glatteis unverzüglich für Herstellung eines gangbaren Fußweges längs der Straßenfronte ihrer Grundstücke zu sorgen, mit dem Bedeuten aufmerksam gemacht, daß wegen jeder Vernachlässigung dieser Obliegenheiten der Schuldige Fünf bis Zwanzig Lhaler Strafe zu gewärtigen hat. ^ ^ Leipzig, den 15. Februar 1858. Der Math der Ttadt Leipzig. Koch. Schleißner. . Äach's Passionsmusik. Mit glücklichem Tacte haben die Leiter unserer ersten Gesang vereine als Oratorium für bevorstehenden Charfreitag wieder die sogenannte MatthLuS-Passion von Sebastian Bach gewählt. Dielen wird diese Musik voll höchster Poesie wie innigster Re ligiosität noch von der vorjährigen Aufführung her in gesegnetem Andenken sein. Einer und die Andere hat sich dadurch vielleicht auch bestimmen lassen, nähere Bekanntschaft ru suchen mit jenem unvergleichlichen Genius, von welchem einst Zelter an Goethe schrieb: „Alle- erwogen, «aS gegen ihn zeugen könnte, ist dieser Leipziger Cantor eine Erscheinung GotteS: klar, doch unerk larbar" —; diesen und Allen, welche einen offenen Sinn haben für klassische Kunstschöpfungen, braucht nicht erst gesagt zu «erde», daß man gerade ein solche- Werk nicht oft genug hören kann, weil erst dadurch — je öfter je mehr — seine erhabenen Schön heiten dem Geiste sich erschließen. Dagegen mögen einige Aeuße- rungen hier Aufnahme finden, womit einer der größten Kenner in diesem Fache, Mustkdir. MosewiuS zu Bre-lau, sein kürzlich erschienenes Buch: „I. S. Bach'-MatthLuS-Passion, mu sikalisch-ästhetisch dargestellt" re. einleitet. CS heißt da: „Unter allen Werken evangelisch-kirchlicher Tonkunst nimmt Joh. ^Sebastian Bach'- PassionSmusik nach dem Evangelium Matthäus „unbestritten den ersten Rang ein. Wir mögen eS betrachten in „welcher Beziehung wir wollen — überall tritt e- un- in der höchst mögliche« Bollendung mtgegm. Der Kenner de- Satze- findet „darin die kunstvollsten Formen mit erstaunen-werther Leichtigkeit, „wie hingeworfen, entwickelt; der Harmoniker bewundert die ge- „wandte Zusammenstellung seltener und wirksamer Akkorde, der „Metodlker dm Reichthum und die Mannichfaltigkeit neuer und „tiefgefühlter Gesang-weisen; selbst für die Ktangform findet hier „ln einer, dse heutige Instrumentalmusik kaum im Keime «wen denden Zeit schon eine sorgfältige, charakteristische, bedeirtun-s- „und effektvolle Au-wahl und Verwendung der verschiedenen Lon- „werkzeuge statt. Und doch ist alle- die- nur äußeres „Mittel für die poetische Darstellung musikalischer Gebilde der „Leidensgeschichte Christi — Gebilde, welche mit größter Bestimmt heit und Deutlichkeit und in vollster Wahrheit nicht blo- die „einzelnen Züge de- erhabenen Drama'- dem Zuhörer anschaulich „machen, sondern bi- in die kleinsten Detail- jeden einzelnen Zug „verdeutlichen, die Worte des Evangeliums durchdringen, sie poe tisch zersetzt und begreiflich erklärt dem Gefühle zuführen und „zugleich in mächtiger Einheit verknüpft ein großes Ganze bilden, „in dessen Rahmen, dem Drama selbst gegenüber, noch die ganze „christliche Gemeinde mit all' ihrem Glauben und ihren daraus „fließenden Empfindungen, mit ihrer Theilnahme an der Darstel lung der Leidensgeschichte und ihrer Beseligung durch den Tod „des Herm — in eben so großer Wahrheit als Würde hineinge- „zoaen ist." — Wer da- Werk kennt, wird die Begeisterung in diesen Worten verstehen; eS wäre überflüssig und vermessen, noch etwas zur An preisung hinzuzufügen (MosewiuS selbst bemerkt im Vorwort sehr richtig, daß Bach vielmehr gepriesen al- gekannt undgenossen zu werden pflege) —; hier heißt eS: Kommt und höret! Wa- von der Kunst überhaupt, gilt auch vom einzelnen Meisterwerke, ^.rs non badet osorem uisi ixnorantem! — Ein aufmerksamer Beobachter konnte vorm Jahre schon vielfach einen tiefm nachhaltigen Eindruck von jener so wohlgelungenen Aufführung wahrnehmen, selbst bei solchen, welche mit „Kirchen musik" den Begriff „Langeweile" zu verbinden und den alten Bach nur al- TypuS von musikalischem Zopf sich zu dmken gewohnt waren. Die Wiederholung wird, wir hoffen e- fest, noch weit mehr wirken. — Aber noch in anderer, mehr praktischer Beziehung darf man sich -roßen Nutzen dtavon versprechen, wenn auf diese Art Sebastian Bach auch denen wieder näher gebracht wird, welche unter dem Schellengeklingel modern-raffinirten Virtuosen- und Com- ponisten-Unwesen- den Sinn für höhere, wahrhaft geistige, den Zweck, nicht den Mitteln unterordnende Musik schon beinahe ganz verloren haben. Freilich wäre e- besser, wenn damit schon bei der
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