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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185611065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-11
- Tag1856-11-06
- Monat1856-11
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1856
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AH. Donnerstag den 6. November. 1856. All. Donnerstag den 6. November. 1856. Geffenttiche Gerichtssitzung. Leipzig, den 5. November. In dem auf heute Vormittag 11 Uhr anberaumten öffentlichen Termine wurden den in der vor gestrigen Sitzung verurtheilten Angeklagten, Ernst Eduard Beuchelt und Gustav Ernst Beuchelt, die Entscheidungs gründe zu dem vorgestern über sie gefällten Urtheile in Gegenwart de- Herrn Staatsanwalts Gebert und der beiden Herren Ver teidiger, Mättig und Krug, durch den von dem König!. Be zirksgerichte dazu delegirten Herrn Gerichtsrath Pr eil publicirt. Die nächste öffentliche Hauptverhandlung dürfte im Laufe der nächsten Woche stattfinden. Stadllheater. Am Abend des 4. Novbr. gab man neu einstudkrt nach einer Mhe von mehreren Jahren die Oper „Der Templer und die Jüdin" von Marschner. Die von feuriger Begeisterung für den Gegenstand getragene, äußerst charakteristische und besonders die glänzenden Seiten de- Ritterthums zur Zeit der Kreuzzüge ver herrlichende Musik dieser Oper wird trotz der großen Mängel des Textbuches für immer ihren Glanz behalten und verfehlte auch diesmal ihre Wirkung nicht. Wenn man auch oft Einwände gegen Marschners Musik im Allgemeinen aussprechen hört — wie ein starkes Anlehnen an die von C. M. v. Weber eingeschlagene Richtung, eine allerdings etwas zu starke, die Singstimme oft er drückende, dabei nicht immer dem beabsichtigten Effect entsprechende Znstrumentirung, Schwerfälligkeit in der äußeren Form der größeren Nummern rc. — so sind das doch nur Mängel, in die ein großes Talent, das sich rückhaltslos den Eingebungen einer glühenden Phantasie überläßt, sehr leicht verfallen kann. Ein Talent von hohem Range ist aber Marschner unbestritten und die Musik seiner drei Hauptwerke hört man stets mit größter Befriedigung;! sie ist als unverfälschter Ausdruck deutschen Geistes populär im besseren Sinne geworden und verdient allein schon der edlen Kunst- aesinnung wegen diese Auszeichnung. — Os freut Referenten sagen zu dürfen, daß die Aufführung dieser Oper im Allgemeinen eine befriedigendere war, daß daS Ensemble auf der Bühne und im Orchester bei aller musikalischer Schwierigkeit billigen Erwar tungen entsprach. — M Heiden größten und sehr anstrengenden Partien des Bois Gilbert und der Rebecca sangen Herr Brassin und Frau Boni-Bart^l. Die Leistung des Elfteren ist von früh« her bekannt. Herr Brassin löste auch diesmal diese be sonders schwere Aufgabe in sehr anerkennenswerther Weise. Sehr befriedigt hat uns die Rebecca der -Krau Boni-Bart^l. Es gilt diese Partie nicht allein für eine der angreifendsten, sondern auch musikalisch wie dramatisch schwierigsten, die je geschrieben worden. Die Sängerin führte ihre Rolle bis zuletzt mit unge schwächter Kraft, mit großer Sicherheit und musikalischer Correctheit durch. Die gelungensten Momente hatte sie im zweiten Finale, in der Preghiera und in dem Duett mit BoiS Gilbert im dritten Acte und in dem letzten Finale. Namentlich in dem letzten Acte zeigte sich in Frau Boni's Leistung ein höherer Grad von Leiden schaft, wie da- auch bei dieser Partie durchaus erforderlich. Ueber Haupt ward im dritten Acte von den Sängern der beiden Haupt Partien (von Herrn Brassin und Krau Boni) eine sehr glückliche Sttigeruna erzielt. Wir dürfen der Krau Boni zu dieser aber maligen Bethätiguag ihrer schönen Begabung nur Glück wünschen. Wen» vir für diesmal bei Besprechung dieser Leistung noch etwas erinnern sollen, so betrifft das die Prosa der Partie; es stand die Wiedergabe derselben mit dem, waS die Sängerin in den Gesangs - scenen der Oper leistete, noch nicht in einem entsprechenden Ver hältnisse. — Eine im Gesänge wie im Spiel sehr gelungene und höchst drastische Leistung gab uns Herr Behr als Bruder Tuck. Herr Kreuzer sang den Jvanhoe, wie das zu erwarten stand, sehr brav. Wie stets wirkte das bekannte Lied des Jvanhoe im dritten Acte besonders nachhaltig. — Die kleinere aber sehr hübsche und dankbare Partie des Wamba führte Herr Schneider an- erkennenswerth durch. Die übrigen kleineren GesangSpartien der Oper waren durch Herrn Gitt (Lucas de Beaumanoir) und Herrn Cillis (Locksly) genügend vertreten; den König Richard Löwen herz gab Herr Stürmer mit der hier erforderlichen Würde und ' Ritterlichkeit. — Die äußere Ausstattung der Oper war diesmal eine sehr anständige und einem größeren Kunstinstitute angemessene. Wir bemerken schließlich, daß es in unserer Besprechung der Reichel'schen Matinee musieale in Nr. 309 d. Bl. Zeile 11 vom Anfang heißen muß: Trio für Pianoforte, Violine u. Violoncell. Ferdinand Gleich. Wissenschaftliche Uoti). Wie wir hören, beabsichtigt Herr Professor Tischendorf in diesem Winter für Alle, die sich dafür interessiren, einen Cyclus von Vorlesungen über da- heilige Land (Aegypten, Sinai, Palästina) zu halten. Er wird dabei jedenfalls alle gelehrten Erörterungen fern halten und es auf eine Darstellung der Eindrücke absehen, die er persönlich bei seinen wiederholten Reisen in's Morgenland empfangen hat. Der Eintrag dieser Vorträge, denen wir wohl mit Recht eine große Theilnahme versprechen dürfen, ist für den Fonds zum Wiederaufbau der Kirche zu Lengenfeld, Tisch en do rfS Vaterstadt, bestimmt. Beförderung. Der hier an der neuen Synagoge als Prediger angestellt ge wesene Herr vr. Jellinek ist einem Rufe in gleicher Eigen schaft nach Wien gefolgt und hat dort bereits sein neues Amt angetreten. Berichtigung. Zu besserem Berständniß lese man in der vor gestrigen Nummer S. 4976 in der letzten Ueberschriit der ersten Tabelle „ ProcentualischeS Verhältniß des wasserfreien BrodeS nach dem Einkaufs preise. " Tageskalrnder. jeStadttheater. Heute Donnerstag dm 6. Nov. kein Theater. Morgen Freitag den 7. Nov., neu einstudirt: Die beiden Billets. Lustspiel in einem Act von Anton Wall. — Zum ersten Male: Der Bürger-General. Lustspiel Ln einem Act von Göthe. — Ballet-Divertissement, arrangirr von Herrn Balletmeister Martin: 1) ausgeführt von Fräul. Hentze und Fräul. Fanny Mryer; 2) S»LR»r (Gchiffsjungentanz), ausgefiihrt von den Fräul. Clara Meyer, Linow, Pürst und Teu- mer; 3) GonntagS-Polka (Fantasie), getanzt von Herrn Balletmeifter Martin und Fräul. Rudolph. — Angela. Liederspiel in einem Act von R. Bene dix. *** Angela — Krau von Marra, als Gast. (1ü. Abonnemmtsvorstellung.)
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