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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185612035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-12
- Tag1856-12-03
- Monat1856-12
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1856
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Burgsdorff mit mehreren Rächen der hiesigen königl. Kreisdirection, der Stadt kommandant Generalmajor v. Hake an der Spitze des gesammten hiesigen Ofsiciercorps, der Rector Magnisicus, der Präsident des Appellationsgerichtes, der Geheimrath Präsident Vr. Günther, der Oberpostdirector, der Polizeidirector, der Stadtrach Or. Vollsack— in Stellvertretung der durch Unwohlsein am Erscheinen verhin derten beiden Bürgermeister — an der Spitze einer Deputation des Stadtrathcollegiums, der Superintendent vr. Großmann, der hiesige königl. Staatsanwalt, der Commandant der Communal- qarde mit seinen Adjutanten, die Divectoren der sächüsch-bayLyischen Staatseisenbahn und der Leipzig-DlwDMßr kifeNhahn-Colutzognie, so wie mehrere andere distinguirte Personen eingefunden, auch war in dem Bahnhofe ein Bataillon der hier in Garnison stehenden Jagerbrigade in Parade ausgestellt, dessen Musikcorps bei der An kunft und der Abfahrt des Auges einen Parademarsch anstimmte. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften geruhten die von dem Kreisdirector v. Burgsdorff im Namen der Stadt Leipzig aus gesprochene ehrfurchtsvolle Begrüßung huldvollst entgegen zu nehmen und setzten nach kurzem Verweilen, so wie nach einem von dem Stadtrath vr. Vollsack auf Se. Majestät den König, die hohen Neuvermählten und das ganze königl. Haus ausgebrachten Hoch ihre Reise unter Benutzung der Verbindungsbahn Zunächst nach Plauen fort, von wo Se. Majestät der König heute nach Dresden zurückkehren wird, während die hohen Neuvermählten mit dem Großherzoge von Toscana sich übef München nach ihrem hei matlichen Florenz begeben werden. OeffenUlche Gerichtssitzung. Heute den 3. December Vormittags um 9 Uhr findet laut Anschlag am Gerichtsbret auf unmittelbare Vorladung öffent liche Hauptverhandlung ln der Untersuchung wider August Wilhelm Taubert wegen ausgezeichneten Diebstahls statt. Religiöse MusikauMhrung ves Niedelschen Gesang vereins. In den Vormittagsstunden de- 30. November, unmittelbar nach Beendigung des Gottesdienste-, brachte der Riedelsche Gesangverein in der Pauliyertirche aberryal- eine Reibe kirch licher Musikwerke vor einem dam finglladenen fthr zahlreichen Publicum zu Gehör. Die-mal kamen jedoch nicht ausschließlich berühmte Werke au- dm Zeiten, zu dmen die katholische Kirchen musik und der protestanttsche Kirchengesang' ihre höchste Blüthe erreicht hatten, zur Aufführung, auch mir der Eompvßttvn eines jungen, zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit tretenden Ton setzers machte uns der Verein bekannt. Es war dieselbe der 24. Psalm, als Advent-Cantate für zwei Chöre a eapell» eom- ponirt von dem in Leipug lebenden Tonkünstler Arrey von Dommer au- Danzig. Je seltener es vorkommt, daß in unserer Zeit sich aufstrebende Talente dem Schaffen auf dem Gebiete re ligiöser Kunst widmen, um so erfreulicher ist es, wenn da- ein mal wie iw vorliegmdem Falle mit so viel Ernst, künstlerischer Begeisterung und einem für die Zukunft noch viel versprechenden Erfolg geschieht. Dommer« Psalm ist das Resultat einer echten und reinen Kunstgesinnung, für ein erstes Werk namentlich eine höchst beachtenSwerthe Erscheinung. Es ist dem Componisten bis auf einige moderner und fast dramatisch gehaltene Stellen in dem Psalm gelungen, den für kirchliche Musikwerke erforderlichen Ton anzuschlagen und seinem Werke überhaupt die Grundftimmung zu verleihen, welche unerläßlich für die hohe Würde der Bestimmung dieser Musikgattung ist. Durchgehends und besonders in der großen achtstimmtgen Fuge zeigt sich Dommer al- gründlicher Har monier, wie er überhaupt dar künstlerische Material selbstständig beherrscht. Rur etwa- mehr Gangbarkeit in der Stimmführung hätten wir gewünscht. Durch die nicht immer dem Wesen der Menschenstimmen entsprechenden Modulationen und Intervallen, und besstlders durch die hohe Lage der weiblichen Stimmen wird die Ausführung des Psalms sehr erschwert. Daß trotzdem die Lösung der großen Aufgabe dem Verein bis auf minder Wesent liches gelang, gereicht dessen Mitgliedern wie dem Dirigenten nur zur Ehre. — DommerS Psalm bildete den Schluß der Auffüh rung. Mit vieler künstlerischer Einsicht waren in dem Programme die Uebergänge von der alten Zeit der Kirchenmusik bis auf deren Gegenwart vermittelt. An der Spitze desselben stand das berühmte LtLkal mrrter für zwei Chöre L. oapeUa von Palestrina. Im posant in seiner Einfachheit, erhebend durch den ihm innewoh nenden Geist tiefster Gläubigkeit, ist dieses Werk eine der glän zendsten Verherrlichungen de« römischen Cultus. Dieselbe Begei sterung, die Rafaels Sixtinische Madonna und den Dom von St. Peter zu Rom erschuf, ist auch die Mutter des 8tadat mater von Palestrina. An dieses Werk schloß sich die vierstimmig Motette „0 vo» omnes" von Viktoria, des Freundes Pa lestrina's, an, ebenfalls ein tiefergreifendes, von religiöser Be geisterung getragenes Werk. Auf diese Gesänge aus der alt römischen Schule folgte das 8alve rexiua (Motette zu vier Stim men) von Ercole Bern ab ei 1690), eines Componisten aus der jüngeren römischen Schule. — Die zweite Hauptabtheilung der Aufführung enthielt altdeutsche Musik. Zuerst hörten wir hier dm rhythmischen Choral zu vier Stimmen „Jesus Christus, unser Heiland" von I. Steurlein (-s 1613); der Text dazu ist von Luther 1V24 als „Ein Lobgesang auff das Osterfest" gedichtet. — Emm sehr freudigen Eindruck machte da« nun folgende Weih- nachtSlied für zwei Chöre a erhell» „O Freude über Freud'" vo» dem berühmten Gründer der preußischen Lonschule, Jo- Hanne-Eccard. Desselben Componisten sechsstimmiges Marien- tted „Maria wallt zum Heiligthum", das der Verein schon ein mal zu Gehör gebracht hatte, kam diesmal in Wegfall, da durch die ungewöhnlich späte Beendigung des Gottesdienstes auch der Anfang der Musikaufführung verzögert worden war. — Die nächste Numürer war der rhythmtscbe vierstimmige Choral „Zion klagt mit Angst und Schmerzen" d«S Betliner geistlichen Sängers Joh, Erügr-r (ged. 1ÜS6 zu Groß-Breese bei Guben). Eden so
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