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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185806077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-06
- Tag1858-06-07
- Monat1858-06
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1858
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Illld Anz 77-7 158. Montag dm 7. Zum - 7 7-» j I, »U- . 1858. Bekanntmachung, den Leipziger Wollmarkt betreffend. Der diesjährige Wollmarkt zu Leipzig wird am 14. und I». Juni abachnilcn. Die Wolle kan» jedoch von den Verkäufern schon am >3. Juni ausgelegt werden. Leipzig, den 3«. Mai 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. - - Bekanntmachung. Montag den ». Juni früh » Uhr werten auf den, diesjährigen Schlage in, Rosenthale circa 260 Haufen Stockholz unter den am VersteigcrnngStagc bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Leipzig, den 2. Juni >858. Des Raths Aorfideputatiori. Leibliche Mege -er Linder*). Nachdem der Herr Verfasser des in der Note bezeichneten Buches die Frage: „Was soll gegessen und verdaut werden", gründlich und einleuchtend behandelt hat, kommt er auf die: Wieviel sollen unsere Kinder essen und trinken? Hier möchte ich nun zuvörderst den Ton auf „Kinder" legen; denn Kinder wollen wachsen und sollen wachsen, und ohne kräftigen und flotten Stoffwechsel ist das nicht möglich. De-Halb müssen auch Kinder verhältnißmäßig, d. h. im Vergleich mit den Erwachsenen, viel essen. Haben wir daher Kinder vor uns, welche vergleichsweise wenig essen, so sind sie sicherlich nicht ganz gesund, und eS muß selbst durch Arz neimittel — und dahin gehören bei den Kindern bie geistigen Getränke, wie der Wein, weshalb sie oben bei den Nahrungs mitteln gar nicht genannt worden sind — ich sage, es muß selbst durch Arzneimittel auf größer» Appetit hingewirkt werden. Unbequem find nun freilich hier Ausdrücke wie: viel und wenig; denn es sind eben Begriffe, die vergleichsweise und be ziehentlich einen sehr verschiedenen Inhalt haben. Was der Eine viel nennt, ist dem Andern noch wenig u. s. f. Um hier auS der Verlegenheit zu kommen, wollen wir unterscheiden sich satt essen und trinken, und sich voll essen und trinken. Und dieser Unterschied läßt sich schon äußerlich bei den Kindern wahrnehmen. Hat da- Kind so gegessen und getrunken, daß a) es sagt: Ich kann nicht mehr, d) daß es schwer athmet, und e) daß e< geistesttSge wird, wie man von manchen Kindern sogar sagen hört, sie hatten sich um den Verstand gegessen: nun, so hat es sich mehr, als satt gegessen, so hat es sich voll gegessen, voll gestopft, und da- ist nicht gesund. Der Magen darf nicht überladen sein, sonst hat der Körper, der ja doch nur ein bestimmte- Maß Nahrung braucht und verwendet, hinterdrein noch die Plage, den gährenden und entarteten Ueberschuß als ekel haften Ballast durch die Därme zu schleppen und zuletzt mit Mühe auszuscheiden. Go müßten denn die um da- Kind sitzenden Erwachsenen da- Kind beobachten und nach jenen äußern Erschei nungen den Maßstab nehmen ; denn ganz gleich find die Kinder auch im wirklichen Bedürfnis de- Essen- und Trinken- nicht. Für dergleichen Beobachtungen sind bei zahlreicher Familie die runden Tische, an welche im Fall der Noch ein Kranz gelegt werden kann, den l an gen Tischen vorzuziehen, da man an langen Tischen die Kinder oft zu sehr aus dem Auge verliert. Wie aber die Kinder hinsichtlich des wirklichen Hungers verschieden sind, so auch hinsichtlich des blos eingebildeten Hunger-, des bloßen Gaumenkitzels oder sogenannten Appetit-. Manche Kinder bedürfen kaum der Beaufsichtigung; denn sie legen, sobald der Hunger gestillt ist, und selbst wenn neue und leckere Bissen auf den Tisch kommen, ruhig Messer. u»b Gabel niebar mch s-AM: Ich bin satt", während andere kein Ende finden können. G- zeigt sich diese Ungleichheit schon bei den Säuglingen. Viele trinken sich gemächlich satt uttd legen nach einem Viertelstündchen ganz von selbst da- Köpfchen auf die Seite, um nun ihr Schläf chen zu machen, wie sich das gehört; andere dagegen trinken un aufhaltsam fort, und der Magen entledigt sich bald nachher durch einen gewaltigen Gegenstoß der überflüssigen uno deshalb über fließenden Milch. Aber hier schon muß man anfangen, fein Kind zu ziehen: dergleichen Kindern kann man getrost die Btuft zu einer gewissen Zeit entz ehen und ihnen also jetzt schon einen heil samen Zwang anthun. Lieber mag da- Kind einmal öfter des Tags trinken, wie auch unsere größer» Kinder öfter essen und trinken, als wir Erwachsenen, so daß man wohl für alle Kinder alS Regel aufstellen könnte: Laßt sie oft, aber niemal- viel auf einmal essen und trinken. Nur bittß.,ich, die- nicht etwa dahin auszudehnen, daß unsere Kinder immer essen, den ganzen Kinder verderben Kra Hunger einstellen a) bei übrigen- gesunden Kindern, wenn ßch z. B viel saures Brod, wie bei Erwachsenen durch viel f" Magensaft zu einer ätzenden Flüssigkeit gejft » ch« ober afu ') Au- dem jetzt bei F. A. Brockhaus erschienenen Buche „ die leib- nr liche Pßege der Kinder zu Hause und in der Schule" von vr. E. I. Hauschild,, Schuldir. in Brünn; ein Buch, welche- des Nützlichen viel enthalt, und da- wohl kaum ein Leser unbefriedigt au- der Hand legen wird. der Magensaft zu einer ätzenden FlüssigiM gesteigert Kinder sieht man wohl da sitzen, wem;n und essen, wenn sie nur sonst etwas zu eff« stehlen, wenn sie nicht- zu essen haben) und eS ist der ^ Zustand bald zu erkennen, der natürlich dem Arzt, nicht^M^än- heimfLllt. Ebenso ist'- aber auch d) bei kranken Kindern, nemlich bei blutarmen und hleich süchtigen Mädchen, welche oft nicht blo- sehr^pk^ sondern sehr wunderliche Dinge essen und sogenannte ^ diesen armen Wesen ist'- jedenfalls verkehrter AkH>enreiz, natürlich auch — wie oben — nicht mir, sondan dem Arzte, heimfällt. Und so bliebe denn die Wie sollen unse ie Frage noch übrig, re Kinder essen un d trinken?
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