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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186308278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-27
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1863
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au« sden. birg !ruffr^ rt. >. und nt. alber, erg. »an. M. ig aus Zahnh. Madrid, teipzig- Pruffe. ologne. f-H . g. !onbon. Pruffr. le. 101.30; am» urg 5.32; an. 48. n. diff. 128.75; > 72,75. >ersiyl«t. lvo Pfd. s 42 . Frühj. erste pr. afer pr. öl: loco Krühjahr Aug. Krühjahr 4K. und or» bme.) — Ilrv. Anzeiger. Amtsblatt dki Kimgl. BrMgmchlk und des Raths der Stadt ÄtpM. Donnerstag dm 27. August. 18K3. Nie Grabstätte Theodor Lörners. Im Berlage von Anton Elb in Dresden ist ein der Körner feier gewidmetes, photographisch auSgeführteS ErinnerungSblatt erschienen. Dasselbe besteht aus einer Abbildung des DichtergrabeS m Wöbbelin; die eine Ausgabe des Blattes ist mit schwarz-roth- goldener Umrahmung verziert, eine zweite mit einem einfachen Goldstreifen eingefaßt. Wir benutzen die Anzeige dieser Novität, am mit einigen Worten die Grabstätte Körners zu schildern, an welcher soeben eine große Gedächtnißfeier stattgefunden hat. Nachdem Theodor Körner am 26. August 1813 beim Verfolgen einer feindlichen Schaar tödtlich verwundet worden und nahe dem Unglücksplatze bei dem Dorfe Rosenberg unweit Gadebusch, einer kleinen mecklenburgischen Stadt, verschieden war. brachte man die Leiche nach Wöbbelin, wo sie im Beisein des ganzen Lützow'schen Corps unter einer Eiche, dem Symbole Deutschlands, feierlich bestattet wurde. Zwar wollte man die Leiche zuerst wieder auS- graben und nach Ludwigslust bringen, aber auf Wunsch von Körners Vater blieb sie hier, und der Körnerschen Familie ward von dem Herzoge Friedrich Franz I. der Platz nebst dem Materiale zu einer Einfassung geschenkt, weck „Theodor Körner als ein Retter des Lande- gefallen sei". Der Vater ließ nun seinem geliebten Sohne hier ein Denkmal setzen; dasselbe besteht aus einem antiken Altar, auf dem sich Leier und Schwert befindet, von einem eisernen Eichenkranze umwunden. Die Blätter dieses Kranzes sind von pietätlosen Raritätensammlern gepflückt und auch der entlaubte -ranzring ist verschwunden, aber statt der eisernen habe» dankbare Hände in der heitern Jahreszeit stets frische Eichenkränze gewunden, von einer sieben Fuß hohen Mauer war früher das Grab um geben, bis im Jahre 1843 der jetzige Großherzog, der sich persön lich für Körners Grab interesstrte und die Stelle selber besuchte, die Mauer niederreißen und ein hübsche- Gitter um das Denkmal aufführen ließ. Der ganze Bezirk, der 114 Fuß breit und 588 Fuß lang ist und auf dem sich hübsche Anpflanzungen befinden, wurde zu gleicher Zeit mit einer niedriger» Mauer aus Raseneisenstein umgeben. Der Eingang zu diesem Vorhofe besteht aus einem »ach dem Plane Schinkels im Jahre 1819 erbauten Triumph bogen in römischem Style aus Backsteinen, der aus eisernen Buch staben die Inschrift: „Vergeßt die treuen Todten nicht!" führt. Ja diesem Portale befindet sich eine eiserne Gitterthür, deren ein zelne Stäbe Lanzen sind und deren mittlere mit einem Helme verziert ist. Das Denkmal selbst, welche- am Fußende des Grabes steht, ist mit verschiedenen Inschriften versehen. An oer Vorder seite, die »ach der Ostseite zu liegt, stehen die Worte: „Hier wurde -arl Theodor Körner von seinen Waffenbrüdern mit Achtung und Liebe zur Erde bestattet". Auf der Rückseite finden wir: „Karl Theodor Körner, geb. au Dresden am 23. September 1791, wid- «ete sich zuerst dem Bergbau, dann der Dichtkunst und zuletzt dem Kampfe für Deutschland» Rettung. Diesem Berufe weihte er Schwert und Leier und opferte ihm die schönsten Freuden und Hoffnungen einer glück ichen Jugend. Als Lieutenant und Adjutant m der Lützow'schen Freifchaar wurde er bei einem Gefechte zwischen Schwerin und Gadebusch am 26. August 1813 schnell durch eine feindliche Kugel getödtet." Auf der rechten Seite von vorn gesehen stehen die Verse: „Dem Sänger Heil, erkämpft er mit dem Schwerte Sich nur ein Grab in freier Erde!" Zur Linken steht endlich: „Vaterland, dir woll'n wir sterben, Wie dein große- Wort gebeut. Unsre Lieben mögen'- erben, Wa- wir mit dem Schwert befreit. Wachse, du Freiheit der deutschen Eichen, Wachse empor über unsere Leichen!" Diese» Denkmal ließ der Vater, der selber die Inschriften auS- stvvählt hatte, schon im Jahre 1814 erricht«, und am 27. Sept. desselben Jahre- wurde es durch den Oberhofprediger Studemuud eengeweiht. Die dem Bruder so theure Schwester, die mit dem ganzen Enthusiasmus einer hingebend« Frauenseele an dem Dabin- gescheedenen hmg, überlebte ihn nicht lange, sie starb am 15. März 1815. Eine Sandsteinplatte bedeckt das Grab der Schwester, aber die verwitterte Oberfläche läßt kaum noch die Inschrift entziffern. Sie lautet: „Unter den Nachgelassenen Theodor Körners folgte «hm zuerst seine gleichgesinnte Schwester Emma Sopbie Louise. Sie . war geboren zu Dresden am 19. Aprck 1788. Durch Charakter, Geist und Talente verschönerte sie die Tage der Ihrigen und er freute Alle, die sich ihr näherten. Den geliebten Bruder betrauert« sie, wie eS der deutschen Jungfrau ziemte. Aber indem sich die Seele zu ihm erhob, wurde der Körper allmählich entkräftet. Ein Nervenfieber endete ihr irdisches Leben zu Dresden am 15. März 1815." Seinen beiden Kindern folgte dann zunächst der Vater; er starb am 13. Mai 1831 als geh. OberregierungSrath zu Berlin. Seme Grabstätte ist ihm an der linken Seite seines Sohne» be reitet, wie man aus der kleinen eisernen Tafel am Kopfende de» Grabes ersehen kann, sie lautet: „ Christian Gottfried Körner, geb. zu Leipzig am 2. Juli 1756, gest. zu Berlin am 13. Mai 1831." Endlich legte sich auch die Mutter Theodors zur ewigen Ruhe und ward mit Gatte, Sohn und Tochter wieder vereint. Sie schläft an der linken Seite de- Monumentes unter dem Fußende de» VaterS. Auf der eisernen Tafel ihres Grabes lesen wir die In schrift: „Anna Marie Iacobine Körner, geb. in Nürnberg am 11. Mai 1762, gest. zu Berlin am 20. August 1843." * In der Elche, welche da- Grab überschattet, finden wir ein alte- Erinnerungsmal auf dem blosen Stamme, nach Wegschälung der Rinde mit glühendem Eisen hinein gebrannt, welches „der alte Markwort", ein Fünfzigjähriger aus Berlin, an dem Begräbniß- tage gelhau hat. ES lautet: „Theodor Körner, 26. August 1813." An der Eiche findet sich noch ein Schwert von einem der tapfersten Lützower, Gottlieb Schnelle aus Schwerin, hier seinem unver geßlichen Freunde gewidmet. Im Jahre 1816 wurde dasselbe von eurer Schaar Lützower an dem Baume befestigt und mit einer Denktafel versehen. (Dr. I.) Innungen und Iünglingsvereine. Am 19. Juli feierte der Christliche IünglingSverein, der be kanntlich in unserer Stadt blüht, sein zweite» Stiftungsfest, welches durch eine Rede des Herrn Pastors vr. Ahlfeld über Nehemia 2, 15—18 verherrlicht wurde. Anknüpfend an die Verwüstung, welche Jerusalem durch Nebukadnezar erfahren hatte, und an die gebro chen« Mauern der GotteSstadt, deren Fall die au» dem Exil heim- kehrend« Israeliten beklagten, zeigte der Redner, daß auch in unserer Zeit manche alte Mauern, manche alte Ordnungen zer stört worden seien; so namentlich auch die Innungen und Zünfte. Sie sei« einst theuere Erinnerungen gewesen; hinter ihr« Mauern, in ihren Ordnungen sei da» Handwerk, die Kunst und der Handel großgezogen worden, in all« großen Nöthen de» Vaterlandes hätten sie auf dem Platze gestanden, za im 13. Jahrh, als die Mongolen horden hereinbrachen, hätten zumal die Zünfte christliche und deutsche Art und Eultur mit ihrem Blute gegen heidnische Barbarei ver- theidigt. „Woher aber stammte solcher gottselige Muth? Woher stammte die schöne Mannheit, deren wir uns so oft im alten Hand werkerstände freuen? Au- dem Glauben. Der HErr wohnte in den Innungen. Es giebt kein altes Innungs statut ohne ein Bekenntniß zu dem dreieinigen Gott." Und Viele» von dem alten Ernste habe sich noch bis in diese» Jahrhundert, wenn auch nur in Trümmern und Ruinen erhalten. Noch be stehen, auch in Sachsen, Gewerke, die ihr Hauptquartal allemal mit einem kirchlichen Gottesdienste begehen. „Unsere MontagSqotteS- dienst« in Leipzig, welche bi» vor Kurzem früh 7 Uhr, jetzt Abends 6 Uhr gehalten werden, sollen ursprünglich in der Hauptsache für
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