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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186408238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-08
- Tag1864-08-23
- Monat1864-08
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1864
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— - ----- mid TaMllü Anzeiger. Amtsblatt dcö König!. Bezirksgerichts und bcS Raths der Stadt Leipzig. Tagesbefehl an die Communalgarde zu Leipzig den 22. August L81S4. Die nach tz. 24. des revidirten Communalgarden-Regulativs vom 14. Mai 1851 vorgeschriebene alljährliche Revue der Com munalgarde findet Montag den 20. dieses Monats statt. Die Mannschaften haben sich hierzu an diesem Tage Nachmittags Punct 1/2 4 Uhr in parademäßiger Dienstkleidung, Käppi und weißen Beinkleidern ohne vorheriges Dienstsignal auf ihren resp. Sammelplätzen einzufinden. Sollte die Revue an obigem Tage nicht stattfinden können, so wird das Signal , Los!" gegeben werden. Das Eommando der Communalgarde. F. M. Weinoldt, R. d. K. S. V. O., Vice-Commandant. Verschiedenes. Leipzig, 22. August. I. k. Maj. die verwitw. Königin von Preußen kam heute Vormittag 11 Uhr mittelst Extrazuges von Berlin hier an und fuhr ohne Aufenthalt auf der Verbindungs bahn nach dem bayerischen Bahnhofe, von wo aus Dieselbe ihre Reise mittelst Extrazuges nach München weiter fortsetzte. Se. Maj. der König von Sachsen wird morgen — Dienstag — Abend hier eintreffen und mit dem Nachts 12 Uhr auf der sächsisch bayerischen Bahn abgehenden Eilzuge eine Reise nach der Schweiz antreten. —l>— Leipzig, 21. August. Gestern Vormittag nach be endigtem Gottesdienste fand in Schönefeld die feierliche Weihe der großen Glocke statt, welche bei der von uns in Nr. 232 d. Bl. berichteten Gelegenheit gesprungen und neuerdings von Herrn Glockengießermeister Iauck umgegossen war und ein Gewicht von 27 Centnern und 90 Pfund hat. Nachdem sie von dem Herrn DiakonuS Rothe an der Windmühle in Empfang genommen wor den, bewegte sich der von einer Anzahl weißgekleideter Jungfrauen geleitete Zug, welchem sich die Gemeindevorstände der zur Parochie Schönefeld gehörigen Dörfer, so wie die Schuljugend von Schöne feld rc. rc. angeschloffeu halten, auf dem Fußwege nach dem obern Dorfe bis vor die Kirchenthür, wo Herr Pastor Schmidt die Weih rede hielt; nach ihm sprachen noch die Herren Pastoren von Eutritzsch und Elenden, so wie Herr DiakonuS Roche und hierauf erst wurde die Glocke in Zeit von 10 Minuten von den Schöne felder Turnern auf den Kirchthurm gewunden. — b — Leipzig, 22. August. Heute Morgen 2/48 Uhr hat der Oberpostsecretair Eduard Hiller von hier auf der Verbindungs bahn unmittelbar vor dem BahnhäuSchen Nr. 4a sich von dem von den vereinigten Bahnhöfen nach dem bayrischen Bahnhofe ab- gegaugenen Güterzug freiwillig überfahren lassen, nachdem er dem Lokomotivenführer zuvor noch ein Lebewohl zugerufen hatte. Die Räder der Maschine sind ihm quer über den Kopf gegangen und haben diesen zerschnitten, so daß unmittelbar darauf der Tod erfolgte. Hiller ist verhewathet und hinterläßt eine Witwe mit zwei Kindern. Die Aufhebung fand, da der Selbstmord auf der Reudnitzer Flur geschehen, durch daS königl. Gerichtsamt Leipzig I. statt. Ueber die Motive der That verlautet zur Zeit noch nichts. Leipzig, 22. August. Gestern Abend um 7 Uhr wurde in dem Erlengebüsch zwischen Gohlis und der Halleschen Chaussee der aus Oberröblingen gebürtige, hier wohnhaft gewesene Schneiderge selle Friedrich August L. erhängt aufgefundeu. Nahrungssorgen, hervoraerufen durch difsoluten Lebenswandel, sowie die Furcht vor einer ihn wegen mehrfacher Unterschlagungen erwartenden Unter suchung mögen ihn mm Selbstmord getrieben haben. L. war 29 Jahre alt und hinterläßt eine Frau sowie zwei Kinder. (D. Allg. Z.). * Reudnitz, 21- August. Heute Nachmittag hielt der hiesige Turnverein', begünstigt von dem herrlichsten Wetter, Allgemeine , „ . ^ ,, , sein Stiftungsfest verbunden mit ejnem Schauturnen ab. Wie wir hörm, haben sich Sachverständige sehr lobend Über die Lei stungen der Knaben und der erwachsenen Turner ausgesprochen. Nach Beendigung des Schauturnens vereinigten sich die erwachsenen Mitglieder zu einem solennen Balle im Colosseum. * Reudnitz, 22. August. Gestern Abend kurz nach 7 Uhr, als sich die hiesigen Turner nach ihrem Balllocal begaben, wurde auf der Dresdner Chaussee ein Schulknabe, angeblich von den Thonbergstraßenhäusern, von einem Pferde eines Omnibuswagen so erheblich geschlagen, daß er, unfähig nach Hause zu gehen, auf gehoben und in die Stadt geschafft werden mußte. Am Sonntag den 21. August sind auf die westl. StaatSbahnen 261 Tour- und 540 TagesbllletS bei hiesiger Expedition verkauft worden. Herr Adolph Grimm, ein Vetter der verstorbenen Sprachforscher Gebrüder Grimm, ist unstreitig der älteste Freiwillige in Ohio. Er ist der Veteran der Veteranen. Geboren im Jahre 1790 zu Degau bei Plauen im Königreich Sachsen, erhielt Grimm eine gute Er ziehung, trat im Jahre 1812 als Soldat in daS 8. preußische blaue Husarenregiment und focht unter Befehl des alten Blücher gegen die Franzosen in den siegreichen Schlachten bei Bautzen und an der Katzbach. Unverwundet ging der junge Soldat aus den blutigen Gefechten, erhielt aber in der Völkerschlacht bei Leipzig drei schwere Wunden, welche seiner kriegerischen Laufbahn ein Ende machten. Genesen, widmete er sich wieder den bürgerlichen Beschäftigungen, bis ihn 1853 daS Schicksal nach den Ver. Staaten brachte. Beim Ausbruche des Bürgerkrieges regte sich die Kriegslust in dem alten Degen wieder und bald war der bereits siebenzigzährige ergraute Mann in dem 47. Ohio-Regiment als Soldat eingereiht und hat mit demselben alle Strapatzen und Gefechte durchgemacht bis zur Uebergabe von Vicksburg. Kurz nachdem Vicksburg gefallen war, und nachdem er noch die Freude gehabt, in den Reihen der Sieger in dasselbe einzuziehen, erkrankte er heftig und wurde in das Hospital gebracht. Gegenwärtig befindet sich der greise Krieger, welcher wieder frisch und munter ist, wieder in den Reihen seines Regiments und gedenkt den Kampf glorreich mit beenden zu helfen. DaS Eis wird immer mehr ein alltäglicher Verbrauchsartikel, seine wohlthuende und für die Gesundheit wichtige Wirkung im Sommer verschafft ihm überall Eingang; allein trotzdem sind es fast nur die großen Städte, wo man es hat. Sonderbarer Weise hat man gerade dort am meisten und das billigste Eis, wo dffsen am wenigsten erzeugt wird. In Italien führt es die kleinste Wirthschasi und fast nirgends erhält man Wasser außer in Eis gekühlt. Der allgemeine Gebrauch erleichtert auch die Beschaffung so, daß der Preis ein sehr geringer ist; und dies könnte nament lich bei uns sein, da die Errichtung eines Eiskellers mit nur wenigen Kosten verknüpft ist. Früher hielt man dazu große Keller oder unterirdische Behälter für da- Beste, jetzt hat man gefunden, daß trockene, wenn auch warme — Luft als schlechter Wärmeleiter die beste Umgebung für einen Eiskeller ist und baut sie deßhalb ganz einfach über der Erde.
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