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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187106238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-23
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1871
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a dmä ieichttruzl ZtL Mich, rhaudal !r Matbl ituuge» cn dir erreich»! würde cn Luih solche»! cr hrbl jonserevz i e gute»! neue " Weise < ärt schliG nat mt, dax erreich- iege nm ch durch dij igr. Ne inistmM i iner Mi, n Wieder!» Papste- die listmumr versau ne neue i »ft eine ! fährt ' beirage» > Frankreich s m. Dal! ähr Ml! i 301 " stalirt sed, Folge de» I M. Kr-»., vrtifinuzo Rede«> enen erig aber, ede wurde > >ie Lifluz j c>S. Nalie« r den 8u 1 wird t sodaun, i r besag,. entsprich 'dingungeu vic die üb !mei Hrschttut tiiglich ' früh 6»/, Uhr. INaclt«» o»d Lr-ettlt«« ZchauniSgaste 4/S. WM,. Redakteur Fr. Hültan. tzpnchstunde d. Redactioa >«»«11»« kr» n—ir Uhr >«4»nniz» »»» 4—i Udr- MW« der für die nächst- itzade Rümmer bestimmten jPjmtt in den Wochentagen M 8 Uhr RachminagS. TaMM Anzeiger. LmMatt des König!. BcjirksgcrichtS und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage vstvst. XdouukMknlSpreiß vlerteljLbrlich l Tblr. 7'^ Ngr.,' iucl. Bringerlobn l Thlr. lu 2igr. Zuserate die Spalizcilr l'/« Ngr. Xrclamk« unter d. vcdaclionrkiich dir Spaltzeile 2 Ngr. * Filiale Otto Klemm. UnivcrsitätSslraße 22. Local-Comptoir Hainstraße 21. W 174. Freitag dm 23. Juni. 1871. Bekanntmachung. Die noch nicht erhobene Entschädigung für allhier einquartiert gewesene DurchzugStruppen kann i, de» nächsten drei Tagen bei uns erhoben werden. Der den Ouartierzettel Vorweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, am 20. Juni 1871. DaS Quartier-Amt. oder Veränderungen an den Beischlcußen vorzunehmen beabsichtigen, aufgefordert, derartige Anlagen rechtzeitig und bevor die Neupflasterung die betreffenden Grundstücke erreicht, bewirken zu wollen. Leipzig, den 21. Juni 1871. DeS RatbS Deputation ;u« Straßenbau. Bekanntmachung, M icthveränderungen betreffend. Um daS Verzeichnis der VtnquartierungSpfttchtiAen und der zur Giuquartierung geeigneten Räume in Ordnung zu erhallen, geben wir den Hausbesitzern und Ad ministratoren hiermit auf, jede in ihren Hausgrundstücken eingetretene Mieth- resp. ZinS- veränderung längstens acht Tage nach deren Eintritt bei unserem Quartier- Amte Rathhaus erste Etage schriftlich anzumelden. Jede Unterlassung oder Versäumniß dieser Vor schrift wird mit einer Geldstrafe von fünf Thalern geahndet werden. > Leipzig, den 20. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. ! Dr. E. Stephani. Lamprecht. Bekanntmachung. ES sollen vom 17. Juli d. I. ab der Brühl in der Strecke von der Katharinenstraße biS zur HMstraße, ingleichen die PeterSftrafie in ihrer gesammten Länge neugepflastert werden. Um Mige Wiederaufreißungen der Neupfiasterung zu vermeiden, werden diejenigen Hausbesitzer, >tzyjchmtlich deren Bevollmächtigte, welche Gas- oder Wasserleitungen in ihre Grundstücke einzuführen aanzcvrvn :den habe, eisen. Der, lich einstll t. Hambmz. de Pol»;»t nberg, - , Miliche» i ^ufi>«sslch :ath a. g au» kW in, Miff v» Fr-Un, H, te Prifies au, Glatt PI au« au» Hum« > und Er. Nüruterz. j :'« Halel. rs. grümr Bimdeij« I stlden, Sr. S« . Berlin erfe d, o -ich tt. a. Nev-st Peler-burg, l h. de P»l»jief agdeburg, Aweihau wt nvurg, H bürg und iherr. M-jn i Drestea. lhin a. Berliis recenslll a. i lin. w Sch«» >. Sieltiu, rl au» Brekl . H de «u ge. s a. Eaugnp goltner HaNj anst.r au» Lu cheoderg. ?eb'«l dt. St. ' »rüfieler Ws. n uod „btrribefitza Eöürzbarßn l Professor Lulhardt's Vortrag üer die erste sächsische LandeSsynode. r. Leipzig, 21. Juni. Am gestrigen Abend hielt Har Professor Dr. Luthardt ,m Saale der Buch- Üudlerbörse vor einem zahlreich versammelten sirblinim einen Vortrag über die erste sächsische Lwde-synode. Zn seinen einleitenden Worten er- tlirte der Herr Redner, daß in ihm zwar mehr fach« Bedenken aufgestiegen seien, daß er dieselben indessen in Folge der an ihn von hochachtbaren Männern unserer Stadt gerichteten Aufforderung «Mgedrangt habe. Der Borlrag werde nur Horte der Aufklärung und Beruhigung enthalten, «< verstehe sich von selbst, daß der gegebene Laicht trotz deS persönlichen UrtheilS, das in ihm vielleicht zur Geltung komme, ein objectiver sau «erde. Da erste Tbeil des Vortrags befaßte sich mit allanneineren Betrachtungen. Es sei ein neuer Zeitabschnitt für die Entwickelung der sächsischen Lande-lirche angebrochen, die Schwelle, vor welcher Mlsn Fuß lange zögernd gestanden, sei überschritten s und e- missen nun auch dre Consequenzen des ge- lhaueu Schrittes anerkannt werden. Wie sich die Arürost der Kftche gestalte, das wisse nur Gott «Um. Während bei Vielen überschwengliche Hoff- «qrn bestehen, daß das Synodalleben da- wahre Um und Jnterefie der Kirche mächtig fördern »erde, hege man wieder von anderer Seit« schlimme Befürchtungen, insbesondere von der MajoritätS- harschast. Beide Auffassungen seien zu weit gehend; tmmal kommt daS Leben der Kirche von Gott allein, andererseits ist zwar möglich, aber durchaus nicht uothrrendig, daß sich die Majoritätsherrschaft mit ihren Uebeln in der Kirche einbürgert. Die synodale Form de- kirchlichen Lebens konnte nicht länger von der Hand gewiesen werden, denn die Kirche steht im innigen Zusammenhang mit der Entwickelung de- allgemeinen Geistes, und für diese ist i» der Gegenwart die Mitthätigkeu auf den verschiedenen Gebieten deS öffentlichen Lebens charakteristisch. Man solle auch daran denken, daß in den Gemeinden viele edle Kräfte schlummern, die geweckt werden müssen. Der biSharrge Weg der Gesche und Verordnungen ist verlassen und dafür der Vea der freien Uevereinkunft betreten; aller dings ist eS, wenn dieser Weg zum Heil gereichen soll, uolhwendig, daß die Synoden sich nicht als Herren der Kirche betrachten, sondern sie müssen der Kirche dienen und auf dem Boden der Kirche «d chreS Bekenntnisse« stehen. Wenn das der stall ist, dann wird das Svvodalleben von großem keoeu sein. Die Mitglieder der Synode hätten vollkommen die schwere Verantwortlichkeit gefühlt, die auf ihre Schultern übertragen worden sei, und sckbst Männer, die schon Jahrzehnte hindurch im parlamentarischen Kampfe gestanden, verhehlten das Gefühl dieser schweren Verantwortlichkeit nicht. Eine Folge davon sei gewesen, daß die Synode fiä> alleznt den Charakter der Würde bewahrt Haie; kein verletzender Ton wurde angeschlagen uvd die sich gegenüberstehenden Parteien haben nie da- Princip gegenseitiger Achtung auS den Augen -escht- Wenn die Maioriiät der Synode den erprobten langjährigen Präsidenten der Zweiten Etändekammer, der sich immer und auch hier wieder als ein treuer Freund der Kirche und tüch tiger Kenner in kirchlichen Dingen erwiesen, nicht t»m Präsidenten der Synode wählte, so lag darin »icht etwa ein MiStrauenSvotum, sondern eS sollte «r durch den Wechsel der Personen ausgedrückt »erden, daß die Synode nicht eine politische, son dern eine kirchliche Versammlung sei. Der nun folgende Theil des Vortrags behan dele die Gesetzvorlagen, welche an die Synode zur Beschlußfassung gelangt sind. Der Herr Redner verbreitete sich zunächst über die PatronatS- »orlage, die, wie bekannt, im Wesentlichen nach de» Vorschlägen des Kirchenregiments acceptirt worden ist, und ging dann auf die Vorlage über, welche die Errichtung deS LandeSconsisto- riums betrifft. Der StandPunct de- Herrn Pros. Dr. Lut Hardt in diesen Fragen, den er mit de» übrigen theologischen Synodalmitgliedern auS Aipzig tyeilt, ist auS den Eynodalverhandlungen schon »r Genüge bekannt geworden, so daß wir »t nues längeren Eingehen- auf die gestrige Dmstellung, die im Wesentlichen diesen Slanv- wtederaiebt, für überhoben erachten können, ortvnte, daß es sich wesentlich um das Verhältniß der Kirche zur Volksschule handelte, er führte aus, warum die Majorität der Synode sich mit der Beaufsichtigung bloß des Religionsunter richts d. h. der Religionsstunden von Seiten der Kirche nicht begnügen, sondern auch noch die Seite ver sittlich-religiösen Erziehung der Schule bean spruchen zu sollen glaubte. Nachdem der Herr Redner die in der Synode gestellten Anträge — a) die gesammle Kuchen- und Kirchen- und Synodalverfassung einer Total revision zu unterziehen, d) die Hälfte oder die Oesammlheit der Mitglieder des Landes-Eonsisto- riums durch die Synode wählen zu lasten, o) den Wahlmodus zur Zusammensetzung der Synode zu ändern, ck) die Ausbesterung des Einkommens der gering besoldeten Geistlichen betr., e) die Einfüh rung eines Landesgesangbuches betr., — einer kurzen Betrachtung unterzogen, beleuchtete er in ausführlicher Werse die Anträge auf Abän derung des Religionseides der Geistlichen, die zu einem praktischen Resultate geführt haben. Es ist auS den Synodal-Verhandlungen bekannt, das Herr Prof. Luthard sich den zuerst einge drückten Anträgen gegenüber als darüber bestellter Referent verneinend verhielt, in der Plenarbe- rathung aber zur großen Ueberraschung Vieler sich «vt dem später von Herrn Prof. Dr. Baur ge stellten, den bisherigen ReligionSeid in ein freierer Austastung Raum last»nd«« Gcl0b»isj umwan- velnven Antrag einverstanden erklärte. Wie daS gekommen, darüber brachte der gestrige Vortrag einigermaßen Aufschluß. ES war vielleicht möglich, daß der alte ReligionSeid das Feld behauptete, jedoch mit einer bloßen Stimmenmehrheit laste sich tn einer solchen wichtigen Sache keine Zukunft be gründen. Sollte die Synode mit einem Mißklang enden? Deshalb ea-Wed sich die Mehrheit de- Peti- tionSauSschuffeS für ven Baxr'schen Antrag und damit war sein Schicksal entschieden. Obwohl die Moti- virung dieses Antrags bei Manchen Bedenken her vorgerufen, so habe man die Formel selbst von der Motivirung unabhängig und für sich fasten zu dürfen geglaubt — flch doch auf dem gemeinsamen Boden des Evangeliums zusammen gefunden. Zudem stehe der Wortlaut der neuen Gelöbnißformel auf dem Boden de- Bekenntnisses, eS sei damit nicht etwa der individuelle» Willkür freier Spielraum überlasten, sondern »nr dasjenige Maß von Frei heit bewilligt, welche- man nicht verweigern könne und welches sich «mf dem allgemeinen Boden de- Bekenntnisse- bewege. WaS aber die Form de- Gelöbnisses betrifft, so habe der Justizminister er klärt, daß ein Gelöbniß vor Gott einem wirklichen Eid völlig gleichkomme. Sage man: „die Zu stimmung zu dem Antrag war ein Act deS Ver trauens", so könne die Antwort nur lauten: „Ja ES kann da- Vertrauen zwar gemißbraucht wer den, doch davor habe auch der alte ReligionSeid nicht geschützt. Herr Professor Luthardt schloß seinen Vortrag mit der Betonung des hohen WertheS, welcher darauf zu legen ist, daß die ganze Synodalzeit eine Zeit einträchtigen Zusammenwirken- gewesen sei, und daß ein Jeder die frohe Hoffnung, sich an friedlicher und segensreicher Arbeit belheiugt zu haben, mit nach Hause genommen habe. Äus Lta-t und Land. H Leipzig, 22. Juni. Ein schreckliches Un glück hat in vergangener Nacht einen auf der Rückkehr auS Frankreich begriffenen Milttair- ertrazug mit dem 2. Bataillon deS Grena dier-Regiments Nr. 2, König Friedrich Wil Helm, bald nach der Abfahrt von hier auf der Bahnstrecke zwischen Rackwitz und Zschortau der Berliner Bahn betroffen. Noch ist nicht ermittelt, wodurch das Unglück herbeigeführt worden, leider aber ist der Umfang desselben ein sehr bedeutender und ein schwerer Verlust an Menschenleben zu be klagen. Der Zug war um 1 Uhr . NachtS hier abgegangen, als eine halbe Stunde danach die Nachricht hier eintraf, derselbe sei in der Nähe von Zfchortau verunglückt. Bald darauf wurde bringend um Absendung von Arztpersonal gebeten, und es gingen auch schleunigst so viel an Aerzten sofort disponibel nach der UnglückSstätte ab. Gräß lich muß der Anblick daselbst gewesen sein, denn nicht weniger alS K Wagen waren mit allen darin befindlichen Menschen über und durch einander ge stürzt, apS einander geborsten und zum Theil in Stücke zertrümmert, Todte und Lebendige unter sich begrabend, während die Locomvtive sich durch Sprengen der Ketten loSgelöst hatte und unbe schädigt geblieben war. Der Zug enthielt 34 Officiere, 1023 Mann und 43 Pferde. Davon sind 21 Mann todt und bereits bei Zschortau in einem Mastengrabe, das die trauernden Soldaten ihren so nahe der Heimath auf so schreckliche Weise ums Leben gekommenen Kameraden bereiteten, unter militairischen Ehren begraben, eine große Anzahl, 42 Mann, sind, zum großen Theil schwer verwundet, hieher zurückgebracht und 4 Ambu lanten sind unausgesetzt mit der Forlschafsung derselben thätig. Die Verwundeten, unter ihnen vom Fahrpersonal der Feuermann und der zug führende Packmeister, Letzterer schwer, schasste man in das Barackenlazareth, auch ein mitverunglückicr Officier wurde auf einer Bahre dahin gebracht. So weil der Zug unbeschädigt war, ist er wieder hieher nach dem Berliner Bahnhof mit den Truppen rurückgekehrt, inmutels sind bereits zwei weitere Militairextrarüge mit zwei Bataillonen des Pom- merschen Jnf.-ReaimentS Nr. 34 hier angelangt und deren Weiterfahrt vorläufig hier unterbrochen. Die Bahn war bi- heute Vormittag uuyahrbar, ist aber dann wieder in Stand gesetzt worden. Mitthctlurigr» sichc lu» „NsUüraac".) r. Leipzig, 22. Juni. Der deutsche Reichstag hat bekanntlich in seiner letzten Session ein Ge setz, betreffend die Inhaberpapiere mit Prä mien, genehmigt. Dieses Gesetz ist unterm 8. Juni durch die Reichsgewalt publicirt und in Kraft gesetzt worden. Nach diesem Gesetz müssen alle Jnhaberpapiere mit Prämien, deren Ausgabe vor dem 1. Mai 1871 erfolgt ist, ab ge stem pelt werden, widrigenfalls ihre Besitzer in Strafe verfallen. Die Schuldverschreibungen müssen spä testen- bi- zum 15. Juli d. I. an die betreffenden Stellen eingereicht werden; in Leipzig befaßt sich die Oberpostcasse (OberpostamtSgebäude, 1 Treppe, Eingang vom Grimma'schen Steinweg) mit der Abstempelung und zwar vom 1. Juli an. Für die Abstempelung ist eine Gebühr von fünf Groschen bis zum Nominalwerth von 100 Thlr., von zehn Groschen bei höherem Nominalwerth zu entrichten. — AuS Dresden berichtet das „Dr. Journ.": Für die Feier deS Dürer-Jubiläum- im Schlosse zu Meißen am 25. Juni werden Seiten unserer Künstlerschaft große Vorbereitungen ge troffen. Die alterthümlichen schönen Festräume erhalten eine malerische und plastische Aus schmückung. AlS Festspiel ferner wird eine in Weimar bereits mit großem Beifall zur Auf führung gekommene Dichtung von JuliuS Große: „Meister Dürer's Erdenwallen" einstudirt. Auch die Theilnahme des PublicumS, insbesondere der höheren Gesellschaftskreise der Residenz, ist, wie wir hören, eine sehr rege, so daß eine in jeder Be netzung glänzende und würdige Feier in Aus sicht steht. — In Waldheim ist folgende Bekanntmachung öffentlich angeschlagen worden: Die Unterzeichneten Cigarren - Fabrikanten erklären hiermit, baß sic sich gegenseitig verpflichtet haben, ihre Fabriken für Fabrik- und Hausarbeit vollständig zu schließen, sofern auch nur in einer Waldheimcr Cigarren- Fabnk eine Ärbeits-Einstellung eintritt. Waldheim, den 20. Juni 1871. Heinr. Bergmann. Heinr. Rob Bergmann. Ernst Böttger. C. A. Döring L Eo. Bruno Fritsch. E. F. Günther. Krenkel L Köhler. Mehle L Co. Uhlmann L Schütz. Eamillo Wehle. Adolph Weißker. Herrmann Wild. C H. Weise. — Die Berliner „Börsenzeitung" sagt: Der Bau einer Zweigbahn von Eilenburg nach Leipzig, über welches Project die Actioncure der Halle - Guben - Soraurr Bahn in ihrer heutigen Generalversammlung zu beschließen haben werben, wurde bereits bei der endgültigen Feststellung der letzt noch im Bau begriffenenHalle-Sorau-Gubener Bahn in sichere und baldige Aussicht genommen. Während die Hauptbahn in Halle die Verbindung mit den großen VerkehrSstraßen nach Westen und Südwesten Deutschland- und von da nach Frank reich u. s. w. erreicht, ist die genannte Zweigbahn erforderlich, um auf nächstem Wege den Knoten punkt Leipzig zu erreichen und auf diese Weise der Hauptbabn und damit der großen von Insterburg- Posen kommenden Linie den Verkehr mit dem Süden DeuischlandS, mit Thüringen und Bayern zuzuführen. Erst durch die Herstellung dieses Ver bindungsgliedes und die damit gewonnenen beiden Endpuncte der Hauptstraßen Süd- und Mittel- Deutschlands, Leipzig und Halle, wird der von dort kommende Verkehr in ausgedehntester Weise auf der Linie Halle - Eilenburg - Guben und Leipzig- Eilenburg - Guben concentrirt und damit sogleich jede Eoncurrenzlinie unschädlich gemacht werden. Die Wichtigkeit besagter Zweigbahn erkennend, sind schon vor Jahren technische Vorarbeiten ge macht worden, die jedoch thcilS der allgemeinen politischen Verhältnisse wegen keinen Abschluß fanden, theils auch die Unterstützung der sächsischen Regierung nicht erhielten, da man damals auS SparsamkeitSrücksichlen die Stadt Taucha umgehen wollte, während gerade Seitens genannter Regie rung die Berührung von Taucha als Bedingung der Eoncessionsenheilung gestellt wurde. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes sind nunmehr neuerdings im Aufträge des VcrwaliungSraths der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahngesellschaft die tech nischen Vorarbeiten wieder ausgenommen worden und dabei zwei Linien in besondere Erwägung ge zogen, von welchen die eine einen selbstständigen großen Bahnhof in Leipzig erhalten, die andere dagegen dort in den Thüringer Bahnhof mit ein- geführt werden sollte. Die stattgehadlen Ermit telungen lasten die erstgenannte Linie als die gün stigere erscheinen, da sich dieselbe sowohl erheblich kürzer und mit weniger Eurven versehen, als auch trotz des großen EndbahnhofeS noch um 20,000 Thlr. billiger herausstclll, waS sich hauptsächlich durch die bedeutende Anzahl größerer Brücken in der zweiten Linie erklärt, da diese nicht weniger als fünfmal die Parthe überschreiten müßte. Be sonders auch der Umstand, daß die zweite Linie und hiermit die ganze Bahn an ihrem vielleicht wichtigsten Endpunkte ohne eigenen Bahnhof ab- chlreßen und somit die so erwünschte völlige Selbst- ländigkeit deS Betriebes entbehren würde, und erner die Erwägung, daß sehr bald bedeutende Lrweiterungen deS Thüringer BahnhofeS unum gänglich nothwendig werden möchten, deren Kosten noch gar nicht zu übersehen sind, welche jedoch zum größten Theile, wenn nicht ausschließlich, von der neu einmündenden Bahn getragen werden müßten, dürfte der Wahl der kürzeren Linie mit besonderein Bahnhof in Leipzig wohl in jeder Hinsicht den Vorzug geben. Nach dem aufgestellten Kostenan schläge erfordert diese Linie einen Kostenaufwand von 2,220,000 Thlr. Diese für eine Bahn von einschließlich der Verbindungsbahn mit den Nach barbahnhöfen in Leipzig pr. prt. 3,» Meilen Länge verhältnißmäßig hohe Summe wird theilS durch den in der unmittelbaren Nähe von Leipzig sehr theuren Grunderwerb, theils und hauptsächlich durch den mehrerwähnten Bahnhof, welcher allein auf 068,000 Thlr. Kosten berechnet ist, verursacht, wo bei noch erwähnt sein mag, daß letzterer allerdings mit Rücksicht auf Leipzig nur mit dem durchaus Nothwcndigen und Unerläßlichen auSgestattet ist. Läßt man den Bahnhof und die Verbindungs bahnen außer Betracht, so ergiebt sich für vie 2,» Meilen lange Strecke von Eilenburg bis zum Eingänge deS Bahnhofs Leipzig ein Kostenbetrag von 1,157,000 Thlr. oder pro Meile von 308,065 Thlr., eine durch ihre Höhe keineswegs auffällige Summe. — Der Privat-Depeschenverkehr in den französischen Departements Seine und Seine et Oise, ist, nach einer neueren Mittheilung der ! französischen Telegraphen Verwaltung, noch nickt ' wieder hergestellt. Die genannten beiden Departe ments, zu welchen u. A. die Telegraphen - Sta tionen zu Paris, Versailles, St. DeniS, St. Germain en Layc, Eorbeil rc. gehören, bleiben daher von der laut Bekanntmachung vom 10. d. M. am 16. d. M. einaelretenen Wiederaufnahme des Privat-Depeschen-Verkehrs zwischen Deutschland und Frankreich vorläufig und bis auf Weitere- ausgeschlossen. P Drrsdrn, 20. Juni. Ja, es stiebt noch kind lich gläubige Seelen in der Welt, mögen sie nun in klösterlichem, social-demokratischem oder sonst welchem Gewände einherschreilen; so dachten wir, alS wir am Tage nach dem Siegeseinzuge in Berlin, am 17. d. M., auf dem Wege nach Zschertnitz an einer alten Weide folgende, auf einen Streifen Papier geschriebene Worte angeklebr fanden: „Alter würdiger Weidenbaum! Tu hast einstens Frankreich- großen Sieger gesehen, bald
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