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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187609278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-27
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1876
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Lrtzacti»» »ad <kpr>«lto» JohanniSgasie «S. Ar: rnNvortt. Haupt - Redacteur Kr. Hittnrr in Reudnitz. Für v. polit. Theit orrannvortli» Or. Arnold Bodrk w yeipzig. »naabme drr s«r dir nSchit- iolamdr Nummer britimmlen Fisseratr a» Wochrntagrn bis 6 lldr Nachmittags, an Loun- »ad Festtagen früh bis'//.»Uhr. 1« lt» Filiale» für Zal Annukmk: L-tto Klemm. Universttalsstr. 22. -out- Llfchr, «ocharmenstr. 18. p. nur bis '/,ll Uhr. und TagMM Anzeiger. LiM für Politik, LocalMichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Metz-Auflage 14,75E A,>ilaeme»t,»rei» viertelt. SV.DN, nicl. Bringerlotm L Mk. durch dre Pot« bezogen 6 Mt- Jrde einzelne Nummer »0 Pf. Belegexemplar io Ps Gebühre» für Extrabeilagen ohne Pvstbe'ördnuiiz 3«; Mk. mit Pvstbe'brdcruiig 4L PL Zaftrale igesp Bourgeoisz. 2nPt Größere «Ernten laut unsere« Preisrerzeichniß — Tabellarischer Sitz nack böbcrcni Tarif ttr.iamca unter Sem Lrdmlio»»-Nch die L pallzeile 4u Pf. ^userare sind stcls an d Lrprdtna» zu senden — Nabalt wird Nicht gegeben. Zahlung pri»«-uuwer»r,ch oder Lurch Posrvorjcbuß W 271. Mittwoch den '27. September 1876. Oeffcntliche Sitzung der Stadtverordneten Freitag an» 2». September Abends >/z7 Uhr i« Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Gutachten des DersaffungsausschüsseS über a die vom Rathe erklärte Ablehnung des vom Collegium gestellten Anträge- auf Einsetzung einer gemischten Deputation zur Abnahme von Schulneubauten, li. daS Statut für daS Gewerbeschiedsgericht, c. die Ueberlasiung einer Arealstäche an der Sternwartenstraße an den Besitzer des darauf errichteten Gebäudes. II. Gutachten des Bau- und Oekonomicausschusses über a. Regulirung des an der Ecke des Marktes uns der Petersstraße Nr. 16/1 gelegenen HauSgrunbstückes (6»iü national), lr. den nördlichen Bebauungsplan. IN. Gutachten des Bauausschusses über verschiedene bauliche Herstellungen in der I. Bezirksschule. IV. Gutachten deS OekonomieauSscbusses über a veränderte Eintheilung der Kaiser Wilhelm- und ^onprinzsiraße, d. Arealverpachtung an die Gemeinde Eutritzsch. V. Gutachten de- Finanzausschusses über a. die Eingabe verschiedener Scbankwirtbe wegen fernerer Belastung ihrer Meßschankbuden auf dem Roßplatze, b. die Beschaffung neuer Hundesteuermarken. VI. Gutachten deS ScbulauSschusses über a. Beschastunq von Lebrmitteln für die III. Bürger schule, b. die Fübrung der Kataloge für die Scbulblbliotbeken. Bekanntmachung. Jeder ««kommende Fremde, welcher hier übernachtet, ist am Tage seiner Ankunft und, wenn diese erst in den Abendstunden erfolgt, am anderen Tage Vormittags von seinem Wtrthe bei unserem Fremdenbureau anzumelden. Fremde aber, welche langer als drei Tage hier sich aushalten, haben Anmelde schein zu lösen. Vernachlässigungen dieser Vorschriften werden mit einer Geld buße von LS Mark oder verhältnißmäßiger Haftstrafe geahndet. Leipzig, am 16. September 187V. DaS Polizeiamt der Stadt Leipzig. LZ in. Rüder. Daegner, Secr. Höhere Bürgerschule für Mädchen. Die für Michaelis zur Aufnahme angemeldeten Schülerinnen haben sich Montag den 9. Octbr. Morgen- IS Uhr im Turnsaale der Anstalt zur Aufnahmeprüfung einzufinden und die erforderlichen Scheine und Zeugniste mitzubringen. vr. W. Rüldekr. Bekanntmachung. Am 19 dieses MonatS ist aus dem hiesigen neuen Friedhose am Tbonbergc ein mittel großer, männlicher, kurzhaariger, schwarzer Hund mit gelblichen Füßen und deral. Bauch, bis 1 Iabr alt, ohne Maulkorb und Steuerzeichen betroffen und wegen Ver dachts der Wuthkrankheit getödtet worden, ohne daß bisher der Besitzer diesig Hundes zu ermitteln gewesen. Die erfolgte Sektion des Hundes hat diesen Verdacht bestätigt Indem w»r Solches hierdurch zur öffentliche» Kenntniß bringen, fordern wir den unbekannten Besitzer vorbezeichneten Hundes, sowie jeden Hundebesitzcr sonst, besten Hund mit dem obengedacblen wuthverdächtigen Hunde in letzter Zeit etwa in Berührung gekommen sein könnte, ingleichen Alle, welche bezügliche Wahrnehmungen gemacht haben, hierdurch auf, hiervon unverzüglich in unserer Ralhswache Anzeige zu erstatten. Die in unseren Bekanntmachungen vom 24 und 25. August 1876 verfügte Verschärfung der Vorschriften über die Hundemanlkörbe wird auf weitere zwölf Wochen, vom 19. dieses Monats ab gerechnet, erstreckt und wird daher innerhalb zwölf Wochen, also biS mit 12. December 1878, jeder Hund, welcher ohne gutsitzenden vorschriftsmäßigen Maulkorb auf Straßen, Wegen, Plätzen oder sonst außerhalb geschloffener Räume betroffen wird, vom Caviller eingrfange« bez getödtet, der betr. Hundebesiyer aber, oder Derjenige, welcher einen maulkvrblvsen Hund mit sich führt, daS erste Mal um IO Mark, im Wiederholungsfälle höher bis zu ÜO Mark bestraft werden Alle Hundebesitzer haben ihre Hunde genau zu beobachten und bei Wahrnehmung irgend welcher verdächtigen Krankheitscrfcheinung sofort die erforderlichen Borkehrungen zu treffen und davon bei Vermeidung von 30 Mark Strafe unverzüglich bei uns Anzeige zu erstatten. Unsere Wachorgane sind übrigens zur strengsten Aufsichtsführung ange wiesen worden. Leipzig, am 22. September 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Reichel. Bekanntmachung. Den Abmiethern städtischer Meßbude» wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Miethzinfen für nächste Qstermeffe bereits in gegenwärtiger Messe, und zwar spätesten- biS zum Schluffe der Böttcherwoche, also biS zu« !»0. dieses MonatS, bei Verlust des Con- tractes an unsere Einnabmestube zu berichtigen sind. Leipzig, am 21. September 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Ncesserschmidt. Achühenhaus. * Leipzig, 26. September. Wir konnten unS in unserem ersten Berichte über die Leistungen der Künstler im Schützenhaus durchweg anerkennend äußern, und der rege Besuch der Vorstellungen seitens des PublicumS in der abgelaufenen ersten Meßivochc hat junser Urtheil bestätigt. Die Un gunst der Zeitverhältniste erstreckt sich in ihren Folgen gewiß auch auf unsere größeren Vcr- gnügungolocale, und wenn eS denselben dennoch gelingt, eine zahlreiche Zuschauer- und Zuhörer- Menge herbei zu locken, so muß DaS, waS sie bieten, gut und originell sein. In dieser glücklichen Lage befindet sich, wie auch die gestrige, von unS besuchte Vorstellung ausS Neue bewies, unser ScbützenhauS. Wir glauben, einmal hervorheben zu sollen, welche Vortheile dem Publicum dadurch gewährt find, daß sich die Künstler-Vorführungen auf drei Säle vertheilen. In jedem dieser Locale ist das Programm ein anderes und es besteht zwischen ibnen ein ungehemmter Verkehr. Zn dem großen, neuerdings bei Gelegenheit des Kaiserfestmahles neu hergestellten Saale kommt, neben den Dar stellungen der verschiedenen Künstlergruppen, auch der ernstere musikalische Genuß zur Geltung. Die altbewährte Hauscapelle unter Leitung des Herrn Direktor Büchner concertirt daselbst in vortreff licher Weise. In dem Trianonsaal überwiegen da gegen die Künstler, und die Musik bildet gewister maßen nur ihre Begleitung. Für die ersteren ist das Programm auS diesem Grunde ein weit ausge dehnteres und wir möchten auch sagen, sie gehen hier mehr aus sich heraus. Der Parterrefaal endlich hat wieder seine specielle Eigenthümlichkeit. Es haben von ihm ausschließlich die Coupletsänger Besitz ergriffen, welche es nun schon eine lange Reihe von Jahren verstanden haben, alle Abende während ihres hiesigen Auftretens ein eben so zahlreiches wie dankbares Publicum um sich zu versammeln. Und um alle- DaS zu sehen und zu hören, dazu bedarf es nur der Erlegung eineS einmaligen, gering bemessenen Eintrittsgeldes. Der Besitzer des Schützenhause- hat übrigens besten Abonnenten ein großes Entgegenkommen dadurch erwiesen, daß sie gegen Nachzahlung des kalben Eintrittsgeldes Zutritt zu allen Vor- siellungen baben. Am gestrige« Abend batten wir wieder vor Allem die drei Schwestern Fo ucart zu bewundern. Was diese Bravour-Turnerinnen leisten, erhebt sich weit über da- Maß der herkömmlicher Dar stellungen auf diesem Gebiete Man hat Jahr au- Jahr ein Gelegenheit gehabt, Künstler und Küustlerrnneu zu sehen, welche am Trapez, am Seil rc. arbeiten, und eS begreift sich, wenn im Publicum allmälig eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber derartiaen Vorführungen sich bemerklich macht. Wir selbst sind von diesen Empfindungen nicht frei geblieben, um so mehr Haben wir es aber anzuerkennen, wenn plötzlich wieder Er fcheinungen austauchen, welche daS etwas ver minderte Interesse von Neuem anregen. Und solche Erscheinungen sind die Geschwister Foucart. Es vereinigt sich in ihnen Alles, um auf daS Auge des Beschauer- eine imponirende und nach haltige Gesammtwirkung hervorrubringen. Wir sahen gestern zum ersten Male den englischen Clown Herrn Äther ton mit seinen gymnastisch vorzüglich abgerichteten Hunden. Die Vorführung solcher drolligen Vierfüßler ist zwar auch nicht etwas ganz Neues, jedoch sie wird bei dem Publicum immer aus dankbare Anerkennung zu rechnen haben, da sie, wenn die Hunde gut dressirt sind, von einer unwiderstehlichen Komik begleitet ist. Herr Atherton verlangt von seinen Pfleg lingen außerordentlich Viel. Sie müssen über mannshohe Hindernisse springen, die schwierigsten Balancir-Uebungen auSführen, ihre Turnkünste an schräg gestellten Leitern beweisen und dergleichen mehr. Die muntere, mit pfiffigen Augen drcin- schauende Hundeschaar entledigt sich aber ihrer Aufgaben mit fabelhafter Behendigkeit und ruft fortdauernd Heiterkeit und Beifall in den Reihen der Zuschauer hervor. Einer der Vertreter des Hundegeschlechts spielt den professionellen Komiker und sucht seinen Collegen bei ihren Uebungen fort während Verlegenheiten zu bereiten. Der übrigen Künstler und Künstlerinnen haben wir im letzten Bericht schon ausführlich gedacht und wir können uns daher heute darauf be schränken, hervorzuheben, daß eben sowohl die Damen-Gymnastikergesellschaft der Frau Sidonia Anastasia mit ihrem großen, mit Lebhaftigkeit auSgeführten Seiltanz, als auch die Equilibristin Fräulein Colli ns mit ihren plastischen Dar stellungen auf Flaschenpyramiden, ihren Pro duktionen auf dem Telegraphendraht, sowie die polnische National - Sängerin Fräulein Terka Kohanowska mit ihren munteren und anregen den Vorträgen sich auSzeichneten und lebhaften Beifall ernteten. Die letztgenannte Dame wird sich auch gestern wieder überzeugt haben, daß sie die Gunst deS Publicums in weit höherem Maße zu erwecken versteht, sobald sie die ihr geläufige deutsche Sprache bei ihren Gesängen wählt. In der Central- sind am gestrigen Abende zum ersten Male die drei Teufel (les trois viables) mit außer ordentlichem Erfolge aufgetreten. Hatte sich bis her schon immer ein zahlreiche- Publicum einge funden, welche- den gebotenen Kunstproductionen mit großem Interesse folgte, so war doch gestern Abend der Saal in allen seinen Räumen gefüllt. Tke Hazeltons nennt sich die auS zwei Herren und einer (beiläufig bemerkt, liebenswürdigen) Dame bestellende Gesellschaft, deren groteske Leistungen allerdings schon nach den ersten Be wegungen sie als weit über dem Niveau deS Alltäglichen stehende Künstler erscheinen lassen. Für die Vorstellung war eine breite und ziemlich hohe Treppe, vom Hintergründe biS zum vorder» Tbeil der Bühne reichend, hergestellt worden, von welcher die drei Teufel nach einander herabkamen und nunmebr ein phantastisch-groteskes Spiel be gannen. Die Gewandtheit aller Drei, namentlich aber die wunderlichen Körperverdrehunaen und vor Allem daS höchst komische Spiel de- SeniorS der Gesellschaft mit den Beinen war frappant, und stürmischer Beifall und Hervorruf von Seiten des Publicums lohnte das erste Auftreten der Gesell schaft, mit deren Engagement Herr Bernhardt einen unbestreitbar glücklichen Griff gethan hat. Die Annahme, daß dadurch etwa der Erfolg der Leistungen der übrigen Künstler beeinträchtigt würde, widerlegt sich durch den nach wie vor reichlich gespendeten Beifall, welcher sowohl dem Mundflötisten Signor Alves da Silva und dem Jongleur Herrn Ordei, als auch dem Japanesen Herrn Kotaki und den Darstellern der lebenden Bilder, vor Allem der reizenden Schlußgruppe „Ein Sommermorgen auf der Mühlengrotte" ge zollt wurde. Das Publicum verließ hochbesriedigt und in der Ueberzeugung den Saal, einen in jeder Beziehung genußreichen Abend verlebt zu haben. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 26. September. Der „Schwäbische Merkur", welcher die Festlichkeiten auS Anlaß der Anwesenheit Sr. Majestät des deutschen Kaisers in Stuttgart bespricht, enthält an einer Stelle folgende Bemerkung: Ganze Scbaaren von Menschen belagern den Ein gang des Schloßflügels, welcher nach dem Weißen «aale benannt wird. Hier bat der deutsche Kaiser Absteigequartier geuommen. Alle hoffen und sebnen sich, den Kaiser unter dnn Portal zur Aussahrt oder an einem Fenster erscheinen zu sehen und mit Hurrah begrüßen zu können. Bon den Zinnen dieses Flügels weht hier zum ersten Male die Flagge, welche, ob sie in Stuttgart oder in Berlin ausgezogen ist, die Anwesenheit des Kaisers bezeichnet. Der Grund der Flagge ist gelb, das eiserne Kreuz »heilt die Fahne in vier Felder; aus dem Kreuze steht: „Gott mit uns, 1870." Da, wo die Balken des Kreuzes über- «inauderlaufen, ist der Reichsadler angebracht; um die Balken des Kreuzes schlingen sich die Ketten des Schwarze» AdlerordenS. In den Feldern vertheilt sind preußisch« Adler. Gewissermaßen als nothwendige Ergänzung der über die Leipziger Kaisertage gebrachten Festbe richte Meilen wir noch mit, daß dieselbe Flagge auch während der Anwesenheit unseres Kaisers neben der de- Hauses Wettin auf dem Palais des Königs ausgehißt war. * Leipzig, 26. September. Ueber die Ankunft de- Königs von Sachsen in Wien wird von dort gemeldet: König Albert von Sachsen ist heute (am 24.) Morgen-, kurz vor halb 9 Uhr, mit dem Courierzucze der Nordwestbahn in Wien ein- getrasfen. Aus dem schön geschmückten Perron des Bahnhofes hatten sich außer den dem hohen Gaste zugetbeilten Militairs FML- v. Baumgarten und Flügel-Adjutant Oberstlieutenant Freiherr v. Löhneysen, der Landes-Commandirende FZM. Freiherr v. Maroicic, der Statthalter, der Polizei- Präsident, der sächsische Gesandte v. Helldors eingesunden. LinkS vom Hofwartesalon nahm die Ehrencompagnie des Infanterie-Regiments Ludwig II., König von Bauern Nr 5, mit der Musikcapelle Ausstellung, mit dem Divifionair und dem Brigadier an der Spitze. Kaiser Franz Joses traf in Begleitung des General-Adjutanten FML. Freiherrn v. Monde! wenige Minuten nach 8 Uhr auf dem Bahnhofe em und wurde von de» anwesenden Herrschaften ehrfurchtsvoll begrüßt Der Monarch, welcher die Marschallsuniform trug, besichtigte, während die Capelle die öster reichische Volkshymne spielte, die Ehrencompagme und beehrte dann die meisten der Anwesenden mit kurzen Ansprachen. Um 8 Uhr 25 Minuten fuhr der vom Ober-Inspector Glück geleitete Courier« rüg in die Halle ein. Die Majestäten, welche langjährige innige Freundschaft verbindet, begrüßten sich in der herzlichsten Weise. König Albert, welcher die Uniform seine- österreichischen Dragoner- Regimentes Nr. 3 trug, nahm unter den Klängen der sächsischen VolkShvmne, die die Musik capelle intonirte, die Parade über die zu seinem Empfange ausgestellte Ehren-Compagnie ab und fuhr nach erfolgter Vorstellung der anwesenden "onoratioren mit dem Kaiser nach Schönbrunn. i» zahlreiches Publicum, daS vor dem Bahnhos- gebäude sich angesammelt hatte, begrüßte die Majestäten in sympathischer Weise. Nach dem Diner, daS Nachmittags in Schönbrunn stattfand, fuhren die Majestäten, der Kronprinz Rudolf, der Großherzog von Toscana und niedrere Cavaliere zu den Hochwildjagden nach Mürz zuschlag. Die Abfahrt erfolgte von der Station Hetzendorf und die Majestäten bedienten sich dabei des Hofjaqd-Salonwagens der Südbahn. * Leipzig, 26. September. In der letzteren Zeit Haien mehrfach Diöcesan-Versamm- lu ngen in Sachsen stattgefunden. Die Diöcesan- Persämmlung in Werdau beschäftigte sich unter Anderm mit einer sehr brennend gewordenen Frage, mit dem traurigen U eberhandnehmen der Meineide in unseren Tagen. DerReserent über diesen Punct, Pastor Horlbeck in Langen- hessen, bezeichnete als Mittel der Abhülfe gründ liche Belehrung über den Eid und die Sünde des Meineides, seltenere Zulassung zur Eidesleistung, häufigere seelsorgerliche Warnung vor Meineid, höhere Feierlichkeit bei Eidesadnahmen. Die Versammlung nahm schließlich den Antrag an. bei der Landessynode zu beantragen, dieselbe wolle dahin wirken, daß die Eidesleistung in möglichster Beschränkung und mit größerer Feierlichkeit vor genommen werde. — Der AbendgottcSdienst in der Univer sitätskirche St. Pauli beginnt vom nächsten Sonntag »n wieder um 8 Uhr. — In der Woche vom 10. bis 16. September starben in Leipzig 61 Personen, darunter waren 28 unter 1 Jahre alt. Todesfälle kamen vor an Diphtheritis 2, Darmkatarrh 5 und Brech durchfall 5. — Im Schaufenster der Del Becchio'schen Kunst handlung in der Passage bemerkten wir dieser Tage ein sehL interessantes Kunstblatt, daS deshalb scheu allgemeinste Beachtung verdient, weil sein Original von einem unserer Mitbürger, dem Historienmaler Rob. Krause, herrührt Das in saubere«, den Ton de- Original- sehr täuschend wiederaebenden Lichtdruck durch Jos. Albert in München reproducirte Gemälde stellt daS Sgraffitobild an Rich. Wagner'S HauS: Wahnfned in Bayreuth, eine allegorische Compo- sition des „Kunstwerkes der Zukunft" dar Die Zeichnung zeigt als Mittelsigur den deutschen MvthuS in der Gestalt Wo tan's (Schnorr
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