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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187702117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- fehlerhafte Bindung; Image 21-24 ent. Beil. vom 13.02.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-11
- Monat1877-02
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1877
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1 «rlchetNl tSglich früh 6 V, u-r. »rbaclio» mU trpitttt», Joharmtsgasse ZS. >M«tß»a»r» brr Rrbactto,: Vormittag« lo—12 Uhr. Nachmittag« 4—« Uhr. »nmhmr der für die nächst- falurnde Nmmner bestimmte» »nserute an Wochentage« bi« /tUtzr Nachmittags. an Sonn, rmd Kestta-en früh bi« V,S Uhr. I, de» «Male« für Zas.-XoaahMr: Otto Klemm. UntverfitätSstr. 21, d—tt« Lüsche, Katharmenstr.! 8, p. »»r di« '/^ Uhr. Mp.üM.Tagclilall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. A«fl«ie 15,000. Ldo>ue»r>l«prri» vtettelj. 4'/,Mk., incl. Bringerlohn 5 Ms, durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer so Pf. Belegexemplar lO Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 3V Mk. Mit Postbesörderung 45 Mk. Inserate taesp. Bourgeoisz. 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preisverzrlchmß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Srciamra unter dem Ledarttomstrich dir Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Srpeditia» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»eoumvr»itck« oder durch Postvorschuß. M 4L. Sonntag den 11. Februar 1877. 71. Jahrgang. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch «um 14. Februar ». v. Abend» V,7 Uhr tm Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Zwei Ergänzung-Wahlen für den OrtSschnlausschuß. II. Gutachten der Ausschüsse zum Bau-, Oekonomie. und Finanzwesen sowie zu den Schulen über ») unentgeltliche Ueberlassung deS Eckplatze- an der Pfassendorfer und Parthen- straße an die StaatSregieruyg behufS Errichtung eine- StaatSgymnasiumS; d) Ab änderung de- Projekt- der Bi-marckstraße und Herstellung dieser sowie der anderen Straßen de- neuen westlichen StadttheileS. Hl. Gutachten de- OekonomieauSschusseS über a) eine Nachforderung für Reparatur der A-mu-brücke; d) die Budgetconten 24 bi- mit 28 und 33. IV. Gutachten de- Oekonomie- und StiftungSauSschusseS über die Herstellung der Straßen ^ und 8 de- Bebauung-plane- für da- IohanniSthal. V. Gutachten de- Au-schusseS zur Gasanstalt über ») Abänderung der Beleuchtungsanlagen in der Sophien« und Braustraße: d) da- Budget der Ga-anstalt. VI. Gutachten de- VerfassungSauSscdusseS Über die Abgabe von Master au- der städtischen Wasserleitung an auswärtige Consumentcn. VH. Gutachten dÄ StiftungSauSschusseS über das Budget de- IohanniShoSpitalcS. Bekanntmachung. dt« »or««»dschastliche» Srziehu»g»d«richt« betreffend. Da- Unterzeichnete Königliche GericbtSamt wird in den nächsten Wochen den bei ihm in Pflicht stehende« Vormündern die Formulare für die von ihnen alljährlich zu erstattenden ErziehungS- berichte zustellen lasten. Die Vormünder haben diese Formulare, welche in den ersten Spalten bereit- hier au-gefüllt worden sind, in den übrigen Spalten mit den nölhigen Einträgen zu ver sehen und selbige sodann binnen 14 Tagen, vom EmpfangStage an gerechnet, unterschriftlich vollzogen anher einzureichen. Diejenigen, welche dieser Anordnung nicht pünktlich Nachkommen sollten, würden die Kosten de- al-dann eintretenden Erinnerung-verfahren- au- eigenen Mitteln zu tragen haben. Leipzig, den 8. Februar 1877.' Königliches GertchtSamt L. von Bose. Städtische Gewerbeschule. Der Unterricht de- SommersemesterS beginnt Montag de» S. April. der CursuS der Tagesschule mit wöchentlich 36 Unterrichtsstunden früh 7 Uhr, die Curse der Abendschule mit wöchentlich 14 Unterrichtsstunden Abend» 7 Uhr. L-hrPlan. ». Tagesschule. 8 Stunde» Mathematik. 3 Stunden Arithmetik. 3 - Geometrie. 8 Stunden Aealwiffenschast. 2 Stunden Physik. 2 - Chemie. 2 - Geographie und Geschichte. 18 Stnndeu Zeichne». 4 Stunden ConstructlveS Korwenzeithnen. ^ > Geometrische- u. ProzectronSzeichnen. - Freihandmusterzeichnen. - Freihandzeichnen nach Vorlagen nnd Modellen 6 Stunde« Sprachunterricht. 3 Stunden Deutsch. 3 Stunden Französisch. ff». Abendschule. I. CursuS 2 Stunden ConstructiveS Formenzeichnen. l 2 Stunden Deutsch. - - Geometrische- u. ProzeclionSzeichnen ! 2 - Französisch. Freihandzeichnen (f. o.). 12 « Arithmetik und Geometrie. II. CursuS. 8 Stunden Zeichnen, 2 Stunden Deutsch, GeschäftSstyl und gewerbliche Buchführung, 2 Stunden Französisch und 2 Stunden Mathematik und technische Gewerbekunde. e. Fachcnrse. 14 Stunden Modelliren und Bossiren in Thon 14 Stunden Baukunde ». architektonische-Zeichnen. und Wachs. 14 - Mechanik und Maschinenzeichnen. Schulordnung. Holz-Auction. D»«»er»tag de« IS. Februar «. v. sollen von Vormittag» 9 Nhr an im Forstrevier« WraSdors auf dem Schlage im sogenannten Schanz ca 111 Langhanse» «nd « LS Adrannehanfe» unter de» nu Termine öffentlich au-gehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: im Schanz in der Nähe de- Bahnwärterhanse-. Leipzig, am 6. Februar 1877. De» Rath» Forgdepntatto». Bekanntmachung. Nach den Messungen de- Herrn Geh. Rath Professor vr. Kolbe betrug die Leuchtkraft de- städtistbe» Leuchtgase- >m Monat Januar d. I. (mit Ausnahme weniger Tage, wo da- GaS an Kohlensäure reicher war als gewöhnlich) das 14sache von der der Normalwach-kerze bei durchschnitt lich 6.6 svecifischem Gewichte. Leipzig, den S. Februar 1877. De» Rath» Deputation zur Gasanstalt. Städtische Fortbildungsschule für Mädchen. Die Anstalt hat von Ostern 1877 ab: 1) einen zweijährigen Eursu- für eine umfassendere und tiefere allgemeine Bildung, in welchem dre Schülerinnen Unterricht in deutscher Sprache und Literatur, französischer und event. englischer Sprache, Rechnen und Geometrie, Buchführung, Geographie, Geschichte, Naturkunde, Zeichnen, weibl. Arbeiten, Singen «nd Turnen erhalten; 2) einjährige Fachcnrse, welche die specielle Au-bildung der jungen Mädchen für bestimmte, dem werblichen Geschlecht? zugängliche BernsSarten (von Ostern ab zunächst für ^dat kaufmännische Geschäft und für kunstgewerbliche Zweige) bezwecken. Anmeldungen neuer Schülerinnen erbitte ich mir von Montag, den 12. Februar, bi- Freitag, den 16. Februar, Nachmittags von S —S Uhr im Directorialzimmcr de» KnabenflÜgelS der I. Bürgerschule. Außerdem bm ich jederzeit bereit, nähere Auskunft zu ertheilen. Leipzig, den 1t. Februar 1877. O. Aalnnei', Direktor. 1) Die Gewerbeschule hat einen einjährigen CursuS mit voller TageSichnle und einen daraus folgenden zweijährigen AbendcursnS. 2) Nur wer die Ziele der 2. Elaste einer hie sigen Volksschule erreicht hat, kann in di« Tage», schule ausgenommen werden. S) Der Unterricht «n der Tage-schnle wird in wöchentlich 36 Stund« ertheilt. 4) Nur wer die Lage-schule ein Jahr lang be sucht »der deren Ziele erreicht hat, nm» in den ersten AbendcursnS ein treten, und nur wer den erst« Abendcurfu» vollendet »der dessen Ziele er reicht hat, kann in den zweiten AbendcnrsuS auf- 5) In jedem CursuS der Abendschule werden wöchentlich 14 Unterricht-fiunden ertheilt, 12 St. an Wochentagen Abend- von 7 bi- 9 Uhr »ud 2 Stunden am Sonntage früh von 10—12 Uhr. 6) In der Tagesschule beträgt da» Schulgeld jährlich 40 in der Abendschule jährlich 20 ^k 7) Die Aufnahme in die Gewerbeschule findet aus Grund der Ergebnisse einer besonderen Auf nahmeprüfung statt. 8) Nur wer den vollen Cursu- der Gewerbe schule beendet hat, erhält ein AbgangSzeugniß mit einem Uriheil über die Leistungen. Leipzig. 10. Februar. Au- London brachte unS gestern der Tele graph eine ganze Blumenlese von Mittheilungen über die Orient frage. Nachdem diese schon in der Thronrede berührt worden war, wurde sie in^der sich unmittelbar anschließenden Adreß« debatt« im Ober- wie im Unterhanse von den leitenden Staatsmännern und von Mitgliedern de- Parlament- von den verschiedensten Seiten beleuchtet. Eine ausführliche Wiedergabe der Reden «nd Schriftstücke liegt noch nicht vor; doch glanben wir kaum, daß sie den schwachen Eindruck, den die telegraphischen Andeutungen machen müssen, erheblich ändern würde Eng land will Nichts für und Nicht- gegen die Türkei Ihn»; da- Vorhandensein von Uebeln und Schäden erkennt e- an, und die Bürgschaft einer Heilung erblickt e- nicht in der neuen türkischen Ver fassung, die auch ihm nur ein leerer Schein ist Dennoch will e- nicht nur selbst Nicht» thun. sondern mißbilligt auch ein Einschreiten Ruß land-. ja ein gemeinsame- Vorgehen Ruß laut» »nd Oesterreich- (da- in der Lust zu liegen scheint) ist den englischen Staatsmännern „verdächtig". Was also ist denn nun eigentlich da» Programm der englischen Orientpolitik'/ Will sie die Türkei ihrem Schicksal überlasten ? Dann hätte Rußland gewonnene- Spiel, welches sicher niemals erwartet hat, daß England ihm helfe, der Türkei den Garans zu machen, sondern schon zufrieden ist, wenn diese» nicht offen Partei für den „kranken Mann" nimmt. In Rußland stellt man sich sogar an, al- ob man auch dort sich mehr zu emer Politik de- TescheheulastenS, de- behäbigen Zuwartens neige, ba ja die Türkei in letzter Zeit die deutlichsten Zeichen der Zersetzung «nd Selvstzcrfleischung gebe Der „GoloS" schreibt, an den Sturz Midhat'S anknüpfend, da- Ende de- türkischen Reiche- in Euopa sei gekommen; e» sei nur Geduld notb- wendig und da- Warten sei nicht schwer, da e» unmöalich sei, mit einem Staate Krieg zu führen, der schneller durch innere Krisen al- durch ein fremde- Heer untergehen werde Rußland werde Zeit genug haben, um die Christen vor dem Un glück zu retten, welche- sie durch den Untergang de- türkischen Reiche- treffen könnte. Für Ruß land aber wie für die christliche Bevölkerung der Türkei sei e- vortheilhafter, abruwarten, welche Richtung der Proceß der Verwesung de- Staate» nehmen werde, alS denselben durch irgend welche Einmischung zu verlängern. Es ist viel Wahres in diesen Worten. Die Türkei benimmt sich eben so, daß ihr Erbfeind vollständig zufrieden mit ihrem Betragen ist; Schlimmere- kann ihr nicht pafsiren. Sie ist zwar nicht so mausetodt, wie der „GoloS" sie gern sehen möchte; ihr Niedergang wird sich aber nicht avshalten lasten, sondern immer rapider sortschreiten, und dann hat Rußland leichte Arbeit. Was nützt eine Verfassung, die ihren eigenen Schöpfer verzehrt'? Wenn selbst der allmächtige Midhat nicht sicher war unter ihrem Schatten, — sind dann etwa die Christen in der Bnlgarei sicherer ? Midhat wurde trotz der Verfassung, ja—o JroniedrS Schicksal- — auf Grund der Verfassung abgesetzt, in Wahrheit aber, wie sich jetzt deutlicher herauS- flellt, durch eine Palastrevolution gestürzt, die von dem ehrgeizigen Schwager de» Sultans, Mahmud Pascha Damat, und dem früheren Groß vezier Mehemed Ruschdi »Pascha angrstistet zu sein scheint. Ein Artikel des „Journal des DebatS", welcher ein Lange- und Breites über diese neueste Serailgeschichte erzählt, giebt einen genommen werden Anmerkung. Der Besuch der Gewerbeschule befreit von der Verpflichtung znm Besuche der allgemeinen FortdildnnaSclaffen. Anmeldmigen zur Aufnahme sind im Schulgebände (östl. Flügel der HI. Bürgerschule), Dres dener Straße Nr. 17, täglich zwischen »,12 und r/,1 Uhr bi- spätesten- Ende diese- Monat» z» bewirken. Leipzig, am 6. Februar 1877. Die Dtreetto« der ELdttsche» Gewerbeschule. -Neper, Prof. Bekanntmachung, die Anmeldung taubstummer Kinder betreffend. Nach Generalverordnuog de» Königlichen Ministerium- de- EultnS und öffentlichen Unterrichts find Über da- Vorhandensein taubstummer, nicht in öffentlichen Anstalten untergebrachter Kinder Erhebungen anzustellen. E» werden daher die Ellern taubstummer Kinder, beziehentlich die Stell vertreter der Eltern, hiermit aufaefordert, binnen 8 Tagen, spffteslen» bi» -um 2V. Febrnnr diese» Jahrs», -kamen, Alter «nd W»b«»«g taubstummer, hier aufhältlicher, aber in einer öffentlichen Anstalt nicht untergebrachter Sinder schriftlich auf unserer Schul» Expedition (RathhauS 2. Etage) bei Vermeidung von 15 Strafe anzumelden. Zugleich ist dabei zu be merken, ob für em Kind die Aufnahme in eine Anstalt bereit- bei dem Königlichen Ministerium nachgesucht worden ist. Leipzig, den 8. Februar 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Refdr »nd vor Allem mit der deutschen Jurisprudenz. Diese gegenseitige Befruchtunader Throne durch die Praxis, der Praxis durch die Wissenschaft, ist für beide von unschätzbarem Werth, ist ein But, woraus das Reick unter keinen Umständen verzichten darf, soll nicht Rechtssprechung wie Rechtswissenschaft, dir ja doch erst zusammen die wahre Rechtspflege bilden, ernstlich Noth leiden. Die deutsche Bericht»Verfassung nimmt den Juristen-Facultäten die letzte Fühlung mit der Praxis, indem sie die Actenversendung aushebt: um so »ehr dürfen diese den Ersatz fordern, daß wenigstens am Sitz« des Reichsgerichts durch die lebendige Berührung von Praktikern und Theoretikern die Brücke zwischen beiden geschlagen werde. Kür Jeden, der »och nickt zu stumpf geworden ist, mit idealen Faclorc» zu rechne», steht also fest: eine größere Stadt mit möglichst bedeutender Unwerfitäi muß Sitz de« Reichsgericht» werden. Also nickt zwischen Berlin, Dresden. München und Stuttgart (wie dir» die Motiv« zur Borlage thun), sondern zwischen Berlin. München, Leipzig und Stratzburg könnte allein die Wahl sein. Uber bei näherer Erwägung scheidet Berlin alsbald au» dieser Bierzahl au». Der Nutzen der örtlichen Berbiudung von Bericht und Universität wird einfach illusorisch, wenn dieser Ort sich stundenweit erstreckt, »ud die Entfernung der Wohnunaen selbst di« nächsten Freunde und die College« an denselben Behörden wochenlang von einander getrennt hält. Professoren und Richter würden fich hi« und da einmal Abend« in Gesellschaft begegne». wo fie relativ wenig von einander hätten, aber von einem wirklichen AnStanfch von Wisseuschast und Praxis könnte in Berlin gar lettre Rebe sein Oder hat denn er» solcher zwischen dem Obertribunal und der Berliner Univerfität bestanden, wenn wir ab- sehen von den ganz unmöglich gewordenes Fällen, tatz ein Professor, wie seiner Zeit Homeyer und andere, eine halbe Stelle im obersten Berichte bekleidete'? Also waS Wissenschaft und Praxi» bedürfen — täg liche Fühlung miteinander und di« Möglichkeit ver trauten Umgang» ihr« Mitglieder — da« gewährt sehr grellen Commentar zu den oben mitaetheilten Aeußerungen de» „Golod"' da- französische Blatt schließt mit folgendem Kassandra-Ruf: Die Männer, welche das Wohl ihres Lande» um ge wöhnlicher und persönlicher Interessen willen auss Spiel gesetzt habe», werden für ihren Fehler gewiß noch bitter bestraft werben. Sie haben sich nicht gescheut, am Tage »ach ber Versendung de» Rnudschreibeo» de» Fürsten Gorischakoff und a» Vorabend der Eröffnung des englischen Parlaments Europa in der ausfälligsten Wesse zu zriae», daß die oSmauische Constitution nicht einmal im Stande ist, ihren Verfasser gegen Bewalt und Willkür zu schützen. Man wird zugebeu, daß sie keinen ungünstigeren Augenblick auserseheu kmwteu, um fich in ein avtipatriotische» Unternehme» z» stürze». Auf fi« allein fällt dir Verantwortlichkeit für die Schläge, welch« ihr Land bedrohen; fie haben das Recht verwirkt, gegen gewisse Mächte die Xlage zu erheben, daß diese die Türkei vernichten wollen; denn wenn die Türkei in Befahr schwebt, so haben fie selbst sie bloßgestrllt und dem Verderben preisgegebeu. Daß wir noch lange nicht am Ende aller türkischen Ueberraschungen angelangt sind, beweist ein Peraer Telegramm der Augsburger „Allg. Ztg ", worin e- heißt: „Unter allen Bevölkerunas- schichten ist eine gewisse Gäkruna bemerkbar. Zu sammenrottungen aus der Gasse sind untersagt. Einige leitende Minister wanken." — ES ist noch kein Reich gefallen, da- nicht schon in sich selbst zerfallen war. Der „süddeutsche" Mitarbeiter der AugSb. „Allg. Ztg." fährt fort, gegen die Wahl Berlin» zvm Sitz de» Reich-gertcht- arznkämpfen nnddasür Leipzig- Wahlzu empfehlen. In einem zweiten Artikel sagt er: Dir Motiv« der Vorlage an de« BuvdeSrath heben ganz mit Recht hervor: wir da» Berickt arbeiten müsse kn täglicher Berührrmg mit der deutschen Wissenschaft,
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