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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188202187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-02
- Tag1882-02-18
- Monat1882-02
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1882
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Erscheint täglich stütz 6.'/, t'.hr. . . Nkdarlion nnj» Lrprditisü Johaimesgasse 33. Aprkchllnudrn -rr Aeßartis«: Vormittag» 10—tS Uhr. SÜickMNtaqS —S Uhr. tziir Sie NL-ji-dk kiiiaria»»Irr 1>i»m»rri», »s »« »«»«non mal «rbiirlich >»» ««nah», N»m»«r Wocheiitsse« bis »er sür hi, «ä»fts»ls«»»e »rstiwmtru Jnjer«te «» - - ^ , jthr Na»«itt«»s.. a» ronn» uns Fefttageu früh bi« 'i.V Uhr. 3 n -rii ckiliairn für 3us.-AtM«l»«e: Ltta Kl,»«. l'.nlversstat-straße N, LoniS Lösche, Katharinenftraße 18,». nur hi« '/.» Uhr. WpMer.TasebliÄ Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Auflage »7.LS0. Ldonnnneutonrei» vienelj. 4'/, Mt».» tnrl. Vrinqerloh» L Mk.. d«rch di« Post bezogen 0 Mk. Jede einzelm Zlummer 3L Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühre» lür Extrabeilage» «hn» vostbesördrrung ;SS Mk. «lt Postbesördennig 48 Mk. Insrrate 6gespaltene Petitzeile SO Ps. GrShere Schn sin, laut unserem Preis» verznchuig. Tabellarischer La, naa, höhere» Tarif. Keclasra unter de« kedartlonoürich die Svallzeile 50 Ps. Inserate sind nei« an die Erpedttt«« z» lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnaouiuarauüa oder durch Post» Nachnahme. ^-4S. Sonnabend den 18. Februar 1882. 76. Jahrgang. Irr gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Lonntag, -en IS. Februar, Bormittags nur bis ^s Uhr geöffnet. LxpeMlon lies I-elprlxer l'asedlattes. Amtlicher Theil. Ta» AuShcben der Schnee- und Märzglöckchen mit Zwiebeln und Wurzeln in den städtischen Waldungen wird hiermit bei Geldstrafe bis 30 oder entsprechender Hast- strase untersagt. Gleichzeitig bringen wir das Verbot in Erinnerung, die städtischen Waldungen außerhalb der gebahnten Wege zu betreten, verweisen in dieser Beziehung aus die angebrachten Plakat« und bewerten, daß das Forst- und Aussicht-personal angewiesen ist. aus strenge Durchführung der beiden vorstehenden Verbot« M achten. Leipzig, den 15. Februar 1882. Der Rath der Ltadt Leipzig. ^ Or. Tröndlin. Dr. Wangcmann. vergeblich, sobald man einen praktischen Erfolg z« erlangen gedenkt. Zugleich aber wirst die Haltung des Centrum» doch «in Kochst ergenthümiiche» Licht aus die Stellung der römischen Curie. Tie officiösen Preßorgane machm Andeutimzen. nach denen mau sich die Centrum-sührer als gegen deu friedliebenden >avst aussätzig vorzustellen hatte. Und lroydem berufen sich diese ührer für ihre Haltung immer lauter aus Rom. Dem .lapste wäre e- ein Leicbte-, die Herren fallen zu lasten. Warum läßt jede Irundgebunq derart vergeben- aus sieb warten? Angesichts dieser Lage baden die nationalliberalen Mitglieder der Commission eine gänzlich abwartenk« Stellung eingenommen. Andere Liberale haben vorgezogen, positive Borschläge zu machen; sie sehen aber jetzt bereit- die Nutz losigkeit derselben eia und schließen sich dem Etandpuncte dei Nationalliberalea an, überzeugt, daß nur so in der dermaligen Lage die Rechte des Staates gewahrt werden können. Dagegen haben dt« Eonservakiven sich mehr oder weniger in das Schlepptau des CentrumS begeben. Zwar haben sie den Antrag Brüel. welcher da- Einspruchsrecht des Staates gegen Pfarrerernennungcn zu beseitigen bezweckte, abgelehnt; anderen auf Durchlöcherung der Maigesepgebung abzietenden Vorschlägen aber haben sie zugestimmt und da durch zur Annahme verhelfen, ohne daß ihnen da- Cenlrum irgendwelche Gegenleistung rnviesen hätte. Die Taktik der Eonservativen führt also dahin, di« bc- leHend« kirchenpolilische Gesetzgebung zu zerstören, und Das jenige, was an deren Stelle treten soll, von dem guten Willen keS Papste» abhängig zu machen. Mit Recht hat der Aba. v. Bennigsen diese ungcbeuerliche Position einer preußisch- eonservativen Partei einer scharfen Kritik unterzogen. Mit Ostern diese» Jahre» sind von un» für Söhne oder Töchter hiesiger Ellern zwei ganze, nach Befinden in vier Kalle zu tl eilci.de Kreistelle« «in königliche» Co« servatoriun, der Musik allbier zu vergeben. Die Vergebung rriolzt aus ein Jahr. Bewerbungen find unter Bescheinigung der OrtSangehörigkeit der Eltern der (Hesucksteller und. soweit möglich, unter Beifügung von Zeugnissen über Wobtverhalten und Befähigung bi» zum A. MSrz d. I. schriftlich «n da» Direktorin», de» k»«»altche» Coaservatorium« der Musik allhier zu nchlcn. Leipzig, den 10. Februar 1882. Der Rat- de» Stadt Le1«1g. Lr. Tr ö n Vrliemlmchmg. Der seither im Waisenhaus- bcsindliche verkauf der Leipziger Gesangbücher und Katechismen befindet sich vom heutigen Tage an im Stadtbause, Obstmarkt 3, in der Ex pedition der städtischen ArbeitS-Nackweisung-anstalt, Eingang Müblgässe Nr. 7, iin Hofe parterre link-. Leipzig, den 15. Februar 1882. Der Ratk der Stadt Leipzig. (Armeuarnt.) Ludwig- Wolf. Vöhme. HolMctlon. Mittwoch, de« L. März I88H sollen von Nachmittags 3 Uhr an im Forstreviere Connewitz ans dem Holzschlage in Abtleilung 18 ä ea. SG? Stück klein geniachte Stockholzha«se« unter den im Termine öffentlich auSgehangencn Bedingungen miv der Rblkchrn Anzahlung an Ort und Stelle nach dem Mcistgebole verkauft werden. Z«sa«ne»»kunft: ans dem Holzschlage im sogenannten Stempel' bei Connewitz, hinter der neuen Filteranlagc. Leipzig, am 15. Februar 1882. De» Rath» Korst-Drpatatio«. 8!dxunS «168 ürStlieken VoLirks-VereinG 6er 8tsät «len 21 Ledinnr, ätbons» » Vdr, Im Ser Lrotea «>krif«r»elinlo. VrgerorSaon^: 1. weitere ölittbellim^va «der ckla Bekolsmi? »er neuesten Uekamwen - Instruction (k«f. I)r. I-eopol-l). — S. Lr-siMrun^Keri-lit «der äi« kemiltst« <ler >ng«n,nter «ebuo^en luesixor ilebalüivcker (L«L vr. Stimmst). vr. klo«. Nichtamtlicher Theil. Die Vorberathmlg des preußische« Lirchesgelehes. Tie bisherigen Commissionsderbanblunaen de» preußischen Abgeordnetcnbause» Uber die kirchenpoutische Vorlage gestalten »och kein sicheres Nrtheit über deren rndgiltige» Schicksal. Wohl aber lassen sie die Stellung der Parteien deut licher erkennen. Und da fällt denn zunächst in die Augen, daß da- Centrum sich hartnäckiger als je erweist. Es laßt von seinem protestantischen.Hospitanten" Brüel Anträge stellen, die nickt ans eine „ehrliche Revision", sondern au «ne stückweise Aussiebung der Maigeletze binau-laufen. Z)m klebrigen ist sein evtornm conseo, daß e» aus eine. Archen- politische Gesetzgebung ickr cingchen könne, wenn dieselbe mit dem Paps» vereinbart sei. Der Eultnsminister v. Goßler macht hier ein« ziemlich kerbe Ersabrnng. Er glaubte die Zauberformel für die Lösung de« Conflict« d«rin gesunden zu baden, daß nia« sick glicht, nach Art der pkilosopbirenven Deutschen, ans den Boden eme« allgemeinen Prineip« stellen dürfe, sondern die einzelnen Fragen praktisch behandeln müsse. Und sofort bei dem ersten Versuche, mit dieser Formel vorwärts zu kommen, wird ibm nicht allem der schrofistcPrincipirnstanrvNnct entgegengestellt, sondern er selbst sieht sich gezwungen, sich auch seinerseits alsbald aus «inen solchen zurück;»sieben. To sieh-n sich die allen Forderungen: au der einen Seile der vcranaegangenen Zustimmung Roms, auf der anderen Seite der selbstständigen Staatsgesetzgebung aass Nou« in voller Schärfe gegenüber. Alke Bemkmingen. diesen Bewußlsriit zurück unversöhnliche:» Gegensatz au- dem zuträngen. ihn zu ocrsLleiern — und der Minister Kat e« daran wahrhaftig nicht fehlen lassen — sie erweisen sich als wie man rer ' r»" -?i- Fr. Pr. Nirrsre'S inr Lösung der Donausrage oslic^ell I, ^ «r ausgegeben, weil man ihm für diese Ha schlag Camille Wollenstem hatte die Auigabr. sich! Beweggriindc unterschieben könnte. Auch ' - ----- elben ein und schließen sich dem Standpunct« dir ^ d^"nau"Co"mmisston ^.sich«^ Da «ne vollständig gerichtete Interpellation He r m a n"?^,-t^n deutscher rum Schn» und Trutz", im deutschen Reiche osten gegen vw ungarische Nation ansreizt; 2) daß »' der ersten Kummer der genannten Ftugschrisl Ausdrücke g-braiicht w-rde». durch welch- oie deutsche Nation gegen die ungarische zu den Wassrn lr) ik in ab Leipzig, 18. Frbrnar 1882. Die Schicksale der kirckenpolitischen Vorlage der Commission de« preußischen Akgcorvnetrnhause- orbiren säst ausschließlich das Interesse an vcx inneren Politik. Die „Post" findet, daß bis jetzt die Cbancen der Vorlage sich recht ungünstig anlassen, glaubt indessen, vaß da» letzte Wort erst später werde gesprochen werden. Da- genannte Blatt saßt die bisherigen Ergebnisse in der Berathung wie folgt zu sammen: „Die Verlängerung der Vollmachten d«S Juliaesetze» und der Artikel 4. welcher durch Beseitigung des kirchlichen Gerickt-Hcse- al» Recürsmstanz gegen veu staatlichen Einspruch «in bisher als sohr schwer erkannte- Hinkerniß für die An erkennung der Anzeigepflicht seiten» der Curie aus dem Wege räumt, sind gefallen. Die Bischofsfrage ist in theoretisch und praktisch gleich bedenklicher Weise mit dem Allerhöchsten Be gnadigungsrecht verquickt, durch die Abschaffung des Cultur- examenS ohne gleichzeiligen Ersatz ist eine unerwünschte Lücke in die bestehende Gesetzgebung gerissen, der neue tz. Sa bricht ohne zwingenden Grund in einer theoretisch wichtigen, prak tisch bedeutungslosen Frage mit dem Grundsatz Besttinmnngcn der Maigesctze ander» al» in dem Zusammenhang« mit einer organischen Revision nicht zu beseitigen. Tie Conservativen sind in allm diesen positiven Fragen mit dem Centrum ge- gangen, in BeZtH auf da« Eutturcxaiiien allerding» nicht ohne gleichzeitige Rnckstcht aus die Wünsche der Hochtirchlichen evan gelischer Consession; Gegenliebe haben sie bei den Klerikalen in Bezug auf die beiden wichtigen, jetzt abgelehnten Arliket der Vorlage nicht gesunden. Die Natiönalliberalen ihrerseits haben theilweife gleichfalls gegen diese beiden Be stimmungen gestimmt, die Erklärungen Herrn v. Bennigsen'» gestatten inzwischen den Schluß, daß auch die negirenden stimmen der Vorlage zusalleü würden, wenn sie von den den Natiönalliberalen unannehmbaren Bestimmungen befreit würde." Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" tritt in einem inspirirtcn Artikel dem in der bairischen Kammer hervortretenden ParticularsSmu» entgegen. Die Rechte der bairischen Kammer der Abgeordneten habe neuerdings wieder Anträge aus zwei Gebieten gestellt, welch« unbestrittenrr- maßen der Gesetzgebung der Einzelstaaten entzogen und durch di« Reich-Verfassung al» Angelegenheit de» Reich« er- tlärt sind. Es gehöre dahin der Antrag des Abg. Lerzcr aus Einführung der zweijährigen Präsenzzeit und Herabniinderunx der Mititciirtasten und der Antrag de» Abg. Cchel» gegen da» Tabak-mooopol. weichet zu so dramatischen und lehr« reichen Debatten im Abgeordnetenhaus- geführt hat. Auch in der vorigen Session de» bairischen Landtag» hätte der da malige Führer der Rechten, Jörg, eine der Eompetenz de» Reich» unt«rliegendeFrage> die Unfallversicherung, zum Gegen- U« Reich- unieriiegenoestrage> d»e uistauveriicherung, rum Geae stand einer Interpellation und mit derselben eine» heftigen A griff«gegen da- bairischeMnistrrium gemacht. Es könne und solle nun gewiß keiner Volk-Vertretung eine» deutschen Staat» verwehrt werten, wenn sie Angelegenheiten de« Reich» in ihrem Kreise zur Verhandlung ziehe. Die Natur der Sache scheine jedoch von selbst zu gebieten, daß Reich-angelegen heilen von den Particular-Landtagen im Allge ' we im Allgemeinen nnr dann werden, wenn der betreffende Einzclstaat in einer kervor ragenden Weise an dem zur Entscheidung stehenden Gegen stand betbeiligt ist. Würde die- nicht beobachtet, würbe jeder Gegenstand der Neich-aesetzgebung vor oder nach der Entsckci düng durch die ^eichSgrsctzlichen Factoren von den Legislationen der "Einzelslaatcn, fei eS in Gestalt von Interpellationen oder aus andere Weise, durchverhaudett, so wäre, abgesehen von einer sehr unerwünschten Vervielfachung des parlamcn tarischen Strohdreschen-, dem Anschein, wenn auch nicht dem Wesen nach, der Staatenbund wieder an die Stelle des Bundesstaates gesetzt. — Daß diese Herd« und derbe Ab fertigung in Baiern große Sensation Hervorrusen wird, liegt wohl anf der Hand. Die Annahme, daß sämmNich« 44 bairisch« Abgeord nete, welche gegen den da» Tabakinoitopol betreffenden Antrag des Heirn Abg. Schel» gestimmt haben. Anhänger de» Monopols feie«, ist, wie der „Allg. Ztg." versichert wird, ein lknthnm. Tine vielleicht nickt unbeträchtliche Zahl der betreffenden Kaimnennitgtieder glaubte vielmehr nur unter den obwaltenden Verhältnissen iind bei dem Gange, den die Debatte, Tank der bekannte» parlamentarischen Geschicklich keit der Fübrer der Rechten, genommen hatte, gegen den Antrag summen zu sollen. Wenn man die Gegenprobe bätte machen und einen Antrag für Einführung de» Monopol« hätte :ur Abstimmung bnnaen können, so würde eS sich ge- zeigt haben, wie klem dir Anzahl der Freunde de» Tabak- Monopol» in der Hainichen Kammer ist. Es ist biSber viel sach angenommen worden, daß die bairisch« Regier»!!., nicht zu den Freunden des Äonopol» gehort» »nb es liegt und namentlich AnSkunst darüber zu verlangen, warum da» Eabinet da» Gesetz vom Jahre 1819 gegen Lavroff zur der annehmen ließe, daß diese ^ ^ vv», wenigsten» kem. ^ dessenungeachtet d« > gebracht bade, während e» dock beschlossen bade. s,tion»«den zu halwn. da» zeugt even ^ parlamentarffchen ^!.cklichk-i-^ Dolkenstein hatte. ' Die Berliner MiffiondckGf. insbesondere wie man der Wiener „N- Ss- Pr- Berlin für ambetta ist von seiner Reise nach Nizza in Pari» eingetroffen. Wie dem „Standard" gemeldet wird, soll der Papst erklärt haben, daß in seinen Augen überhaupt keine Pilgerfahrt, also auch die spanische nicht, einen politischen CkaraNcr habe. Würde sic einen solchen haben, so würde er sie nicht andtung kcr >^Jm- parcial" bestätigt diese Haltung de» römischen Stuhles. Wie er mittheilt, wurde der spanische Gesandte beim Vatikan am Montag vom heiligen Vater empfangen. Der Gesandte theitte seiner Regierung mit, daß der Papst ihm d,'ö Ver sicherung gegeben habe, die Pilgerfahrt solle auSschlreßlich unter die Aussicht und Leitung der spanischen Bischöfe, gestellt werde«. Wie bereit» telegraphisch gemeldet, haben nunmeb« Eng. tand und Frankreich identische Noten an ihre Vertreter in Berlin, Petersburg, Wien und Rom gesandt, iw.lche den dortigen Regierungen überreicht werden sollen; oder vielleicht wird e» rickiliger sein, zu sagen, daß sie ihre Bolsch.Hter durch leichlautendc Weisungen beauftragt haben, Erttckvingen in 'etrcff der cgyplischen Frage abzugcben, gewisferinaßru al» Antwort ans die Collectivnole der Mächte in Kon« stantinoprl. Demnach dürste man vielleicht ans eine gewisse Fortdauer de» „jetzigen" Stande» der Dinge rechnen, wenn man Überhaupt noch von einem „Stande" daselbst rckden darf. Denn in EgvPten Kat sich, ohne Pulver und Mei, ohne Schlackt und Blutvergießen in der jüngsten Zeit eine der folgen schwersten Umwälzungen vollzogen, die mit einer vollkommenen Machtvbertragung geendet hat. An die Stelle der Europäer, die bi» jetzt da-Hest in Händen hatten, sind Einheimische gerufen wird, und 3) daß der agikatvrische Jndalk ,ener,!s>i g I x>aS Wort „Egvplcn für die Eghpter" hat sich schon ckrist ausschließlich gegen die ungansche Nation gcrichlel, w I „Mt. was auch das Schicksal dcrFinanzcontrole sein möge. Und icnes Schutvereins zu enc» i. > - - , — - ... überdies auch einem Berichte k:neS Schutverinn» zu ^ ^ ^ nehmen ist, der sogar zu erklären wagt, daß der volk-thümlicksie Mann Milatiedcrn und den von Sachsen bewohnten -i.ve en ^ ^ ^ Siebenbürgens durch Emissäre Verbindungen «-«"ha"«, werden? — Die Regierung wird ausgesordert, gegm V«s« »m« triebe aus Grund der Strafgesetze vorzugehen und von den in dieser Richtung eingeleiteten Schritten dem Hause Bericht n erstatten". Die Nachrichten, die von kompetenter Stelle au« Wien u UN- gelangen, sprechen sich sehr zuversichtlich Uber die baldig« Bewältigung des Aufstande» au». S« würde für die Beruhigung Europa» von großem Bortheil.ffm, wenn e» der österreichischen Armee gelingen sollte, thrc Actiou m dieser Weise zu beschleunigen, namentlich würden damit auch die Regungen in Rußlanv, welche die Balkanhalbinsel aus» Neue in Flammen setzen möchten, mit einem abkühlenden Wasserstrahl überqossen. Das Treiben ber Panslavilten mit ckiarseni Auge zu verfolgen, ist «ine ernst« Pflicht der öffent. licken Meinung Oesterreich» und Deutschland« und deren Vertretung. Aber wie die ,.N. Pr. Ztg " dieser Tage ganz ricktig mit Bezug aus die Aufgabe der Presse sagte: „eme Schildwachr darf nicht ncrvö» sein!" Der „Stanvard". dessen Correspondent aus dem Jnsur rection-schauplaye sich befindet, bringt die Nachricht, daß Oesterreich ursprünglich die Occupatio« Montenegro« beabsichtigte, jedoch diesen Plan au» Rücksicht für Rußland ausgab und daß nnnmehr mit dem Fürsten Nikolau» unter handelt werde, um österreichischen Truppen, im Falle des Bo darf», den freien Durchzug aus montenegrinischem Gebiete zu sichern. Wieder „Golo»" berichtet, hat der deutscheKronprinz sein« Ankunst in Moskau zur bevorstehenden Kaiserkrvnung «ngemelvet. Die Krönung soll, wie die „Nat.-Ztg," meldet, bis zum September verschoben worden sein. Da- „Journal de >st. Pätersbonrg" widerspricht den au-wärl- verbreiteten Gerüchten von neueren nihilistischen Attentat-Versuchen; bo sonder» weiß e» die Meldung, daß der Oberprocurator de» heiligen Shnod», Pobcdonoszew, Drohbriefe erhalten habe, in da» Gebiet der Sensationen; „an dieser dummen Geschichte ist kein Wort wahr." In London macht die Rückkehr der Frau von Novitow nach Rußland viel von sich reden. Diese Dame war der Rathgeber Gladstone'» während de» letzten Otientkriege»; von ihr empfing er die Inspirationen zu seiner Opposition gegen die antirussischr Politik Beacon- sield'S. Neuerdings machte sie sich bemerkbar durcb einige Journalartikel über russische Verhältnisse, vornehmlich aber durch ihre Beschönigung der Judenverfolgungen in Rußland. Wie verlautet, bat sie sich durch ihren uebereiser da« Miß fallen der Petersburger Regierung zugezogen, we«halb sie au» der englischen Hauptstadt abberusen wurde. Die hat der Mann, der die» zu Wege brackte, Arabi Bcy. ist jetzt der volk-thümticksie Mann in Egypten. W. H. Gregory beschreibt in einem höchst interessanten Briese an die „Time»" diesen gewaltigen Umschwung im Zustande der Dinge. Nach ihm g«ut Arabi vor einigen Monaten noch für «inen rohen Meuterer; jetzt schwebt sein Name al» der eine» National heiligen aus den Lippen aller Egypter von Svene bi» Pelu- sium und selbst die Kairotcn und Levantiner bequemen sich dazu, an ihm höhere Eigenschaften zu entdecken. Sein Wille hat die ganze Bewegung geleitet u»v diese Bewegung ist der Art, daß sie unmöglich iin Sande verlausen kann. Er hält da» egyptische Parlament völlig in der Hand und würde e« behandelt haben wie Oliver Cromwell, hätte e» ihm nicht gehorcht. E» ist bezeichnend für da» neue Cabinet, daß dessen Chef. Mahmud Barudi Pascha, der erste egyp tische Premier seit langer, langer Zeit ist, der kein« eure- päische Sprache geläufig spricht. Nach dem Programm de» nenen Eabinet» zu urtkeilen, wird e» mit der westlichen Control« Hand in Hand gehen; indessen nur vorläufig. Al» erster Schritt zur Abschültctung derselben wird der Feldzug gegen die Sinccuren und hoben Gehälter der englisch-französischen Finanzbeamten gelten. Einige derselben erhallen wirklich ein sündhasteS Geld, und Niemand wird billigerweise Ein spruch erbebe» können, wenn da» Parlament diese Schmarotzer elnsckränkt. An diese Maßnahmen werden sich andere schließen; und da die Controleurc eigentlich nur eine rathgebende Stimme besitzen, so wird man sie allmätig daraus Hinweisen und ihren Rath nur dann annebiiie», wenii e» den Notablen paßt. Den Sultan fürchtet inan nicht. Die Europäer munkeln zwar von einer Abschaffung der egyptische» Ausnahmestellung und von einer Einlheilung in zwei egvptische VilajetS, iin Falle die Pforte sich einmischt; doch ist Arabi ganz unbesorgt. Die Vorschläge England» nnd Frankreich» wegen Behandlung der egyptische» Frage sind, wie die „N. Z." meldet, dein Berliner auswärtigen Amt am Donnerstag übergeben worden. Wenn die Andeutungen von Blättern, welche der französischen Regierung nake sieben, sich bewahrheiten, so würde unter Umständen eine Confercnz der Cvngreßmächte in Aussicht genommen. Aus dem österreichischen Neichsrathe. In der Mittwoch-Sitzung de» österreichischen Abge ordnetenhauses platzten gelegentlich der B udgetverhand- lung die nationalen Parteien wieder einmal heftig aus einander. E» war. wie unser gestrige» Telegramm schon erkennen ließ, «ine stürmische Sitzung, in der die Wogen der nationalen Gegensätze und Erbitterung brausend gegen da» besprochen Sonnabend England verlassen, um sich nach Mo-kau "zu be-1 Staat-schisi Oesterreich schlugen. Hervorragende Redner peben »nd wirb voraussichtlich nicht an di- Themse zurück-> am Der Telegraph berichtet von einem unangenehmen Aben teuer. da» zwei englischen M-rineosfici-ren. di« inAnato- lien dem Jagdsport sröhnte». durch thättichc Jnlultirnng settcn« dortiger a,nautischer Hirten begegnet sein soll. Zwar bat die Pforte alsbald Maßregeln zur Bestrafung der Schuldigen angrorvnet. aber der englische Botschafter in Lonstantmopel verlangt für die seinen Landsleuten gewisser- maße» durch eigenes verschulden — weil sie sich unvorsichtiger Weis, aus eigene Faust in «otorisch unsicheren Gegenden umhertncben — widerfahrene Unbill noch eine diplomatische Grnugthuung. die angeblich darin bestehen soll, daß ein türki sche- Krinzsschiff m Begleitung eine« englischen sich nach dem Schauplatz der llnthat verfügt. telMrqphisch vom Donnerstag ae- meldrt: Der Depntirte de ka Fosse wünschte in der heutigen di« Regiernnq zu inlerpelliren über die Politik Frankeich« »m Orient, namentlich in Bezug ans Egvpte«; dt-Verhandlung darüber wird aus die nächste vertagt. Vom Justizminister wird der Gesetzentwurf über dw R-ionn des Gerichtswesens eingrbrackk. Für die in Wien ltaltfiavrnd« internationale AuSslelluna von Werke» d.-r Die votlage über den Bau der Eisenbahn von Soukaras bis iunestsch« Grenze wurde genehmigt. Die nächste Sitzung wurde aus kommenden DonaerStaa anberanmt ^ d-r elben beabsichtigt di- äußerste Link? auch »«'s>mg Lavr»ff's"«me Änsra^ 'da"« "k!dme? zu^richtcn , „ , an der Verhandlung, zwei Minister ergriffen da» Wort, nm lheil- die Regierung iin Allgemeinen, »Heils die Haltung der einzelnenRessoriministericii gegen die Angriffe der Opposition zu vertheidiaen. Den Neigen eröffnet- der Abg. Fürst Georg C;artory»ki. der selbstverständlich im slavi scheu Sinne für da» Vor gehen der Regierung sprach. Ihm entgegnet- in überan- schneitiger Weise der deutsch-liberale Abgeordnete Plcner. Er sagte u»tcr Andern.: „Wir haben Grund genug, gegen diese Regierung zu kämpfen. Sie bat un» zur Minorität gemacht, sie hat unsere Partei im Herrenhaus- zerschlagen, sie bat unsere Beamten entfernt, sie hat eine Aera der Unter drückung der Preßfreiheit cingesührt. Aber wir bekämpfen die Regierung nicht blo» al» politische Partei, sondern wegen unserer Besorgnisse für die Znknnst de» Reiche«. Ich für meine Person bekämpfe den Gedanken der Prager Univer sität in der gegenwärtigen Form, ohne ausreichende Clause» für die Kcnntniß der deutschen Sprache, an» dem einfachen Grunde, weil ick eine ganz unglaubliche Abnahme der Kenntniß der deutschen Sprache bemerke, worüber sogar ein Führer der rechten Partei im Herrenbause geklagt. Wir haben ein System czechischer Mittelschulen, wo eine junge Generation erzogen wird, welche kein deutsche» Wort mevr kennt. Die jungen Leute werden in de» vier bi- fünf Jahren ihrer akademischen Bildung-zeit lediglich >» ibrer eigenen Sprache lernen und dann nach ikrem bürgerlichen Berufe, nach ihrem Brod sick umsebe». Der junge Mann muß. bas kann ihm Niemand übel nehmen, wünschen, daß in Böbmen die böbunscbe Amtssprache überall einaesührt sei, kenn er ist nicht fähig, sonst ein vi'/ntlicheS Amt zu b»
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