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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-11
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1889
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«rfch,r»t täglich früh SV. Uhr. Nrsniio» vnt LrPtiüio, I,h»»»r«tz,ffe U. IPrnhff,»«r» her UedarNs»: vormittag 10—1» Uhr. Rachmlttag« 8—6 Uhr. ^ k>» >i» R»«s»d» »-««<»»»», du A«»»Ut»» »ich« »<r^»»t»ch, «,««»«« »er für »te »tchftf«l,e,tz« Rn««rr 9estt««tn, Infetzötr *» 9S«che»ra,rn »i« 8 Uhr Nach«tt»«,», «« r,»u->»»» Krstta»e»frütz vtzr. 3» dru /ilialrn für 3,s.-A»uatz»e: Ltl» Ule««. U«ivrrsirS»»ftr,ße 1. Leut» Lösche. Katharlnenstr. 23 Part, unv KSutg-platz?, nur bis '/,L Uhr. .1? 70. L LWiM.TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Nbo«nem»«t4prelO vierteljährlich 4>/, Mk. tncl. Vriugerloh» 5 Mk.. durch dir Hast bezöge» 6 Mt. Jede eiizelne Nnmmer »OPs. velegrrrmplor 10 Pf. Gebühren für Extrao«ll,a»n (in T«<tedlatl-F»r«at aesalzts «Hit« Pvstdeiörderung 60 Mk. «tt Postbesördeiu», 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schrille» lau« aus P,ri-»esz«ich,tß. Tadellartscher «.Zifferusa» «ich höher« Taris. Ukklamen »ater dem Redactionlftrich die 4h«fp«lt. Zelle 50Pl„ vor de, Familie, »achrtchtea die ögelpallen« Zeile 46 Ps. Inierate sind stet- o» die Gxpr-tti«» zu lende». — Radalt wird nicht gegeben. Zahlung prneuuwernväo »der durch Post- »achaahine. Montag dm ll. März 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Ausschreibung. Für den Neubau de- Polizei-Gebäude« ylerfrlbst werden die Dachdrckerarbeite», die Kle«»aerarbettei», . die B1i<ablett»»g««r»ette» hierdurch au-geschr»ebea. ArbeilSverzelchniste und Bedingungen können i» Ban bureau. WLchterstraße, gegen Erstattung von 1 »E entnommen werden. Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift Neubau Polt^i» Gebäude, Daebdecker-Arbeite», Atle«vuer-Arbeite«, Blitzabieituug-'Arbeite» bi« zum 29 d. M Rachimtlag« 5 Uhr aus uufere« Vau- amte. Ralhbau», ll. Etage, Zimmer Nr. 5 einzureiche«. Wir behallen un« die Auswahl unter den Bewerbern, bezw. auch vie Theilung der Arbeiten, sowie Ablehnung sämmt» licher Angebote vor. Leipzig, den 9. März 1889. DeS Rath» der Stadt Leipzig Id. 1086. Baudeputatiou. 3n Gemäßheit de- tz. 1 der Borschristen für die Au«- führung von Anlage» zur Benutzung der Gtadtwasierkunst vom 6. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt» daß der Schlosser Herr ivtto Bartsch in Plagwitz, Schulstraße Nr. 1», zur Uebernahme solcher Arbeiten bei un« sich anqemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen »ach- gewiesen hat. Leipzig, den 8. März 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. X. 1411. l)r. Georg». Wolfram. In Gemäßheit de- 8 l der Vorschriften für die Aur sübrung von Anlagen zur Benutzung der Skadtwasserkunf vom 6 Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempncrmcistcr Herr Eduard Dichter in BolunarSvors, Louifenstraße Nr. 9, zur Uebernahure solcher Arbeiten bei un« sich angemeldet und den Besitz der hierzu erfordrrlichea Vorrichtungen nach- gewirlen hat. Leipzig, den 8 März 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. X 14l2. vr. Georgi. Wolfram. WMnrrn-verkailk. Don dom Leipziger Forstreviere vurgaue köimm in diesem FrUbjahrr vurch den NevierverwalterHerrn Dietzr in Ferstkaus B trgaue bei Leutzsch-Le.pzig nachstehende Ho'.zpfl >»;»> zu den deigesetzten Preisen gegen Baarzahluns oder Nachnahme und vorherige Anmeldung abgegeben worden, alS: Stück- zahl Holzart. Höh. i» 4T ^l Pr ück eise 4 ll » 4 W.OOii I. Landstilzer: «. Sanipflauzeii: 2jädrige Eicheu, Euere, p iliino »8-40 1 2,00ii Hjäb-ige Eichen, Euere, pttlnoe 60-70 1 50 5.000 2>äa! ",? Eichen, Euero. rubr» 25-40 — — 3 2,00" Ljährige Eiche», Euere, pn- Iwikrk lro-so 4 5,000 3jährige Rothbuchen, k»xo» szilrnkir» 98-40 1 3,000 Zjähngr- (^rauescheNpk^LMUL ejner»ria 25-40 1 50 5.000 3jähr g? eichcnbl. Ahorn, Koor uepuiicko d. Hettter o. Allee8iA«e: Eichen, ki»». «reels.. . . «0-100 , 1 25 300 300-500 1 80 800 L »den, Dili» pnrvikvlr». . 400-500 1 25 100 — 1,000 calisorn. Ahorn, ^oer o»U- iomieum 150-200 50 40 1.000 eIche»b1.Ahorn,Ao«r nognncko 100-150 — 25 18 — 40" 240-400 — 40 30 — 2.000 B rkeo, Letal» «cid» . . . 1-50—206 — 10 12 — 10.000 « - «... 100-125 — 8 — 8,000 II. Na«ekhül,er: Fichte» m.vallruXdie» ereel». 30-40 5 8.0"V - - ». - 50-60 — — 12 — 5,000 B » « « » 75-100 — 50 40 500 B B B » » 125-150 — 60 50 — 300 - G B » » 225-300 1 25 120 -- 3l>0 - - - - M 325-400 1 50 130 — Leipzig» am 14. Februar 1889. De« Rath» Aorstdeputatiou. eonconoerfairki. Ueber da« vermögen de« Vickers L»»t« Mief» z, Haie a/G. wird len,». am 7. Mürz 1889, Rach»itt«M » Uhr da- Eonenr«. oerlabrrn eröffnet. Der Jnsv'ttor »duard Veuschrl »» Halle a/v. »trd »um Eonrui-v-rwaller ernannt. lloncni-sorde, ungen sind bi- zum 1. Mai 1889 bei de» Gerichte anzunieiden. E- wird «vr Voschlnstfaflanq über dl« Wahl eint- andere» 8er- Walter«, sowie ü er die Bestellung «ine- Glävbigera»«schuffe« „v einir ira»e > Fa"- über die in ß. 120 der Eone»r«ord»nn> ho. zeichneten M-genstinbe. auf de» 99. «Srz 188». Vormittag 1»'/. Atzt und zur Brüfing d-r anaeweldtt-n Forderungen auf »,u 17. «at 188», Y,r»M»>« 1»'t, Uhr dar dem mtterzeichneiea Gerichte, Zimmer Re. St, kermi» auberaumt. Tillen Personen, welche »ine zur CoacurSmaffe gehörige Bach« in Besitz haben od«r zur lloncur-inasse etwa- schuld a si»d, wird aufqegeben, »ich»- an den Gemeinschnldner zu »eradfvt-ea oder zu Insten, auch die Verpflicht»»« auferleg«, von dem Besitze der Lache und von den Forderungen, für welch« sie au« der Sach« abgeiouderte Befriedigung i, Anspruch nehme», de» Lanartinrwaller bi« zum ». Mai 1889 Aozeigr z, «»che». AH>t,ltche» >»1»Der1cht zu Hall« a,T. r ^orrtlioker Dexirksverein I^eiprix-Ltaüt. SN»u»» N»»tar, 1«, 1t. Mir» 188», 4d«»Li « Pbe 1» o»»i -er 1. llürgernoluttv. r»»«>or«lu»ug: 1) Aagt^nmL». >) Lmvreeduva äar VorockILx« cke» »rrtt. vor-Veretva vvdola r a. OrMuloinr ak»«r Stsrdnoamn kür »»wimlicba Ke».-V«r«w» ä»r Lmlatmvprmavmodakt, d. ra^lm-«»« Ärdlang «iom dadau Daitrna» nur luruliäniio»»»« ») IV »di rav 3 vcheGirta» m»r rorltoileav Varvtda»» älaaar Voraadl-T« i, «bwr VGagirtmeormimwtvvL. Vr. X«»d«rt. OeKentliekv Lrinäelsloliranstalt. via ^oweläuve rau ll»»«I»»ir»l»drii»g«u, «oled« kowwviui« Oatarv in äia prüd- oüer ki»äluLitt»L»eur»a äsr l,«drllng»- »btd«Il»og aivtratan «ollen, »edietat «ick «ler Vvlar^aictioet« in üer L«t ro« »«. dl» »lt 9». ltöio», Vormlitn^i ran 1» dl» 12 vdr, MomSgUed not« panSnUcder Voriiellums ckar Xoru- waläanäa» üurod idr« llsrran krineipale. 0», iseul« 8adu1- «eu-ni» oäar <iia L«o»vrU»ta äa» Sedüler, i»i dai äiaa» üalaUan- keil vorrulchran. IVükraoä äar geänodlmi 2«it rraräan »not» Xnmsläonxan kür äan etn^Ildrtr«» tnedutnnanaadnkttlade» Daran» «ataanao- eaaowmen, »n weledam «iok U»o«llangnlakrilog« bettieiln,'eo eSonao, äia im Laait»« äa» 2aupw>!-««a tstr äl« neimaaoeduttlio!,« SektzdlgnnL »um Ltoftdria-praireiUluanäieuita »in4. vnterriedt 10 Ltunäao Möadaotlicd. vodulzelä 90 ^l I^ipmL, im ZtLr, 1Ä8. Dnrl Itolkrum, viraetor. Leipzig, 11. März. * In beiden parlamentarischen Körperschaften werden vielfach verrchnungen über die noch zu erwartende Ausdehnung der Sessionen angestellt, die mdesien darum nicht zu einem sicheren Ergebniß kommen können, weil in beiden noch nicht bekannt ist, ob der Nrbeittftofs mit dem gegenwärtig vorliegenden Material der Hauptsache nach ab geschlossen ist. Mit dem vorliegenden Arbeit-stosf würde man wohl mit einiger Anstrengung in beiden Parlamenten vor Ostern fertig werden können. Wenn aber dem preußischen Landtag noch da» Eieurrresorm-, dem Reich-tag noch da« neue Gocialistengesotz zugrht. wird man allerdings eine erheblich länger« Ausdehnung der Sessionen in» Auge fassen müssen. Aus alle Fälle aber glaubt man diesmal einer ver« bältnißmäßig frühzeitigen Beendigung der parlamentarischen Iahre-zeil rntgegensehe» zu dürfe». * Dem Neichttag ist der Gesetzentwurf über die Be seitigung de« Nrinigung-zwangr« au- dem Brannt weinsteuergesetz zugegangea. * Da« Mitglied de- preußischen Abgeordnetenhauses. Daldcmar Wolfs, ist, wie schon erwähnt, am Freilag Nach mittag plötzlich »erstorben. Nrcht-anwall Wolfs, ein Sohn de- bekannten Bildhauer- Professor Wolfs (de- sogenannten .Zhierwolsf"), war in Berlin am 3. März 1852 geboren und gekörte der konservativen Partei an. Er vertrat den Wahl kreis 9 Potsdam (Teltow. Stadtkreis Eharlollrnburg, Bees- kow-Siorkow) seit dem Jahre 1882. Im Februar 1887 war Wolfs im 2. Berliner Reichstags-Wahlkreise als Gcgencandidal dr- Abg. I)r. Birchow ausg,st-llt. Der so jung Tal»»- geschiedene wurde während der Arbeit vom Schlage getroffen, nachdem er soeben noch seinem Bureauvorsteher e>n Actenslucl mit seiner Unterschrift zur Expedition übergeben baue. * Au- Petersburg wird der „vossischen Zeitung" ge» schrieben: „Die beabsichtigte Neise de- Zaren nach Deutschland schon in der zweiten Hälfte di-sesMoiiaiS zu erwarten, ist schwerlich richtig. Ganz abgesehen, baß eine Auelanbreise während der Fastenzeit nicht gerade wahr scheinlich ist, wird man in der Ansicht, daß der Gegenbesuch de- Zaren für ein« spätere Zeit in- Auge gefaßt sei, noch vnrch die Meldung bestärkt, daß bereit« Anordnungen für da» AnSlausen eine« Geschwader» nach Kiel bald n >ch Er- vfsnuiig der Schifffahrt getrosten seien. Wenigsten« wirv in Marinekreisen davon gesprochen. Wie wir erfahre», beabsichtige der Zar über Warschau nach Petersburg zurllckznkehre» nur dabei auch Berlin zu besuchen. Wahrscheinlicher erscheint jedoch die Annahme, daß auch die Rückreise, zur Vermeidung der mit großen Kosten und Strapazen der Truppen ver bundenen Sicherheits-Vorkehrungen ans den Bahnen, zu Master erfolgen wird." * Da- Schreiben, mit welchem König Milan seine Abdankung Herrn Ristitsch anzcigte unv die Regent schaft ernannte, lautet wie folgt r Belgrad, 6. Mürz. stfeber Herr Rlstitfchl In Ausführung eine» Emiwlusst-, ivelchea ich ieit längerer Zeit hege, Hobe ich beute feierlich dem tümglich-n Throne enisrgt und die versassungSniüßigr Gewalt au meinen Sohn, den Prinzen Alexander, übertragen, weicher die künig. liche Würde mit allen konstitutionellen fSaiglichen Rechien iowodl in Gemäßheit früherer BolkSdeschlüssr, wie auch kraft de« Artikels 57 der Berfastung de« Löiiigreiche- Serbien vom 22. December 1888 »ad krasi de« Geburt-rechte« erbt. Da aber b«. Majestät der König Alexander I. noch nicht vor jährig ist, so ernenne ich noch dem Rechte, da« mir »ach Artikel 70 »er Berfastung ,»steht, ki«. Heer» Joa» Ristitsch, alsdann den General Herrn Kafka L. Protitsch »nd den General Herrn Joa» Veiimarkovlifch z» tSnigl che» Regenten, welche krait der Berfastung de« Königreiche« Serbien die »„»glich« Gewalt bi« zur ManHinlen de« junge, König« Alexander I. handhaben werden. Indem ich Ihrer erwiesene» Ergebend«» an hie Dynast,« Obreoovich, Ideen, allleitl bewiesen?» Potrioii-mu- und Ihrer ftaal«- männischeu Erfahrenheit da« Sebickial de« Vaterland«« anveriraue, bin ich voller Hoffnung, daß Lte. der Sir bereit« eine ähnlich« Mission ehrenvoll »nh erfolgreich auSgesiihrt haben, iowie auch Ihr» Lolleaen z»r volle» Zufriedenheit uiiiere« jungen König« dnsem Appell folge» wrrden, znm Nutzen unlere« thrnre'i Vaterlandes »ud zu« Ruhme de, Dynastie, w«Iche imm e so glücklich war. aus die Lied« und Ergebenheit de« serbische» Volke- nnd seiner Vorzug- ltchsten k-tzn» rechne, z, könne». Gerden », Belgrad, am 93. Febraar 1889. Milan m. Der Präsideui des Mlnisterrathe«: Der Krieg-minister General K S. Proiiisch. * Nachdem die Wahlhandlung im Eanton Tessin am 8. März in äußerer Ruhr vorüvergegangen, scheint sich dir Lage dort deunruhigenter zu gestalten. Ja der Nacht zum 8. März »web« m Muggio rin gewisser Tomen,ro Eere-zhetti von Eonservativen durch vier Messerstiche getsblet. Ueber vie Thal sind, der „Reuen Züricher Zeitung" zufolge, dem eidgenössische» Eommistair Mitth«»l»»gen zugekommen, welch« sie als politische darstellen, so daß darüber eidgenössische Untersuchung eingeleitet werden wird. Eine Biältermeidung weiß von Ermordung zweier Liberaler durch Klerikale >m Nagqialbale zu berichte». In Bellinzona ist b>« jetzt darüber keine amtliche Meldung eingrlausen. waS bei dem tessiniscden Berluschuiigöshilem Nicht verwunderlich ist. Der rldaenössiscke Commistar Borel hofsl durch seste«. ober maß volle- Auftreten der zunehmenden Ausregung noch Herr werden zu können. Doch hält er militairischen Rückhalt sür nötbig. W,e bekannt, ging rin ZUricher Bataillon nach dem 'esst» ab; die übrigen Bataillone VcS Regimen!« Hallen ich bereit. * An- Pari«. 9 März, wird un- gemeldet: Deputirtenka mmer. PU tau richiete eine Interpellation an di« Regierung über da« Deere«, durch welche« dem Herzog »ou Aumale die Rückkehr nach Frankreich gestattet wird, und hob hervor, er würde nicht daran gedacht Häven, hierauf zuiückzukommen, wenn es sich eüilach um eine wohiwallende Maßregel hinsichtlich «ine» Manne« handelte, welcher den Wunsch geäußert hälie. seine Tage in Frankreich zu beschliißen. Da e« sich aber augenicheinlich um einen polniichen Act handle, so würde da« Land darin einen mit dem allgemeinen Stimmrecht mchi zn vereindarendeu Schritt erblicken. Er mustc oliv die Maßre el m ßbilligea. Der Minister de« Inner», Eonstan«, erwiderte, da« Cabiue« habe eine au-Z- nahm-weise und unnSihige Maßregel zurückgenommen; e« ie> Ehreniache der Republik, da» einer Maßregel zuiückzukommen, die keine Berechtigung mrhr für Ihr Fortbestehen Hille. Di» rüheren Regie ungen feien ersucht worden, die Sache in Erwägung zu ziehen; da- gegenwärtige Eabinet habe unter iriner Berant- ooctlichket «ine Entscheidung getrosten, die e« der Republik, ür würdig erachte. Da« Betreten de« Gebiet« der Republik fei dem Herzog nicht als Prätendenten untersagt wo:de», fondern «egen eine« unebrerbieitgen Schreiben- an da- Staat-oberhaupt. Die Regierung fei der Ansicht, daß wegen diese- Vergehen- eine dreijährige Verbannung hinreichende Sühne sei und habe geglanbl, hie Dhore Frankreich- einem alten Soldaten wieder -stae» zu sollen, der Frankre ch über Alles liebe und dessen Anweic»he>l keine Gefahr diele. Es sehe darin Nicht einen Act der Politik, sondern einen Aci der Billigkeit und erwarte venraueaevoll da- Urtbe>i der Kammer. Andrieux sprach sich zuftinimend zu dem Deere! aus und iußerle, er müniche, daß die- der Beginn einer liberale» Politik sein mäae. Laffon (radikal) ladeile da- D cret ol- unklug und unpolitisch. Sabotier (radikal) bewirt?, ein Au-nahmeqesrtz sei j-tzl uiiiiüihig, da die royaiipiiche Partei obgcdankr habe, (Lebhaite Proteste der Röchle».) Floquet erklärte, dle Schrille, d,e Rück beruiung de- Herzog- von Aumale zu erreiche», ieiea von dem Jiisuiut de France au-gegangen. Er billige da» Decket. Schließ- »ch wurde die von dem Ministerium verlang«» etnjache Tages- ordnung mit 316 gegen 147 Stimmen angenommen. Millernud (Iiiiranügeni) stellt den Antrag aus eine Amnestie sür Vergeh » die durch Ardeit-eiuftelluiig-n, durch dik Presst und itee.-e« begangen leien: derselbe verlangi süi leinen Antrag d e Dring, lichfeit nnd snsvrtige Beraihung. Der Ministerpräsident Tirard rklärt« sich m» der Driuglichkeik einverstanden, lehnie ober die so fortige Beiathuirg ab; die Regierung sei geattgl, Maßregeln der Milde im weile» Umiang eioirete» zu lassen; müsse sich aber gegen einen Amnestieantrag crk.Zren. Die Dringlichkeit wurde daraus an genommen , dagegen die sofortige vcrothuug Mit 345 gigen 153 Stimme» abgelehut In parlamentariichen Kre sen verlautet, daß die arrichtbche Dersolgung gegen Tärou äde, R chard Galliau, die Depunrien Laguerre, Laiiant, Turqurl und den Senaior Raquel wegen Tueil- uahme an geheime»Gttellichastea ein irle tet weiden iv le. (Wiederholt.) * Ucber Präsident Harrison'sEabinet schreibt der „Newyork Herald" in seiner Londo> er Ausgabe: „ES ist rru Cabinel von Eompro,»issen. Blaiue ist die positive straft. Da- Schatzamt, welches das wichliiste Porteseuille ist, gehl aus einen Günslinig Blatue'« über, der mit ehm unlrr Geesie d diente E« ist echwierig, den üdrigen Mie istern einen politiichen Llandpunrt zu gee> n Das Krieg ai»t, das Ministeru m drs Inner» und die Grne>aio»wallich>i«> sind an Männer vergeven worden, d ,en einziger augeusche ui cher Anipiuch aus tterucksi-UIigung der ist, daß sie periäul che Feenudr de- Piäudeniei, sind Die P stverwnl- iu»g erhält ein re chcr und euerglia ei K 'uiuio»», die z!aut»»irih. icha>l sälli dem Goeivirneur von W sconsin zu. Außer Bla ne ent- liäli das Eabiuet kerne» rutsch ebenen po.ilrschen Führer, Männer wie Sherman, Alllion, Edmunds und Andere zog ,, oen Senat dem Boklzug-amie vor. Kem R pudlikaner de« Grani'ichen Flugeis der Partei gehör« dem Cadinet an. Da« Eadinel ist negativ, geschäsl« mäßig, achtbar. Mehr al« irgcnä ein Latinet i» der jüngste» poltiiichen Geichichie stellt e» dt» periönliche» Willen d k lix-cuitve bar. Da« Eabiuet wird über die Achiung dw Lande« gedi.ten. Die Zeit wird lehren, ob es da« Vertrauen der Parier, welche jetzt ant Ruder tritt, gewinnen kann." Drr frühere Präsident Eleveland nahm in Ncw-Dvrk seine Praxi» al» Advokat wieder ans. Ge-achtliißfeier sür Laiser Wilhelm I. * Am Sonnabend fand zu Berlin eine erhebende Gedächtnißseier für den großen Kaiser statt. D>e .Krcuzzeiinng" berichtet de- Näheren darüber: Das Fahiiea-Zimmer de« königlichen Palais („Unter den Linden") war heule gegen Mmag dir Siäite eine, ergre senden, wedmüihigeo Feier. Aus Einladung Ihrer Mnjestäl der Kaiserin- Königin Augusta versammrlte sich die königliche Familie und eine kleine Anzahl von Herren zu einer Bedächin ßseier sür unseren heute vor Iahretsrist Heimgegangenen Kaiser und König Wilhelm l. In de» Zimmer» der Frau Großherzogin von Baden empsing dir Kailerin Augusta Iure Majestaien den Kaiser und hie Kaiserin, Ihre königlichen Hohenen den G oßherzog und die Frau Großherzogin v»u Baden, Ihre königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich Leopold, Georg und Alexander, Se. Hohe» den Erlprinzen und Ihre kömgl. Hoheit die Erbpriazeisin van Sachiea-Meiningen, Ihre Holieittti den Herzog und die H rzogin Jovon» Albrecht von M-ckienburg-Schw rin, Se. Hoh ,t de» Erbprinzen von Hovei zollein, sowie Ihre Durülauchien den Prinzen und die Pr>nz«,sin Friedrich von Hohenzollern. W Her waren anwesend: Ler Rrich-kanzler Fürst o. Bismarck, der General-Feldmnrichnll Gras v. Molike, der frühere Geheime Eadineisrath v. Allmowski, die Gene>al-Adj»ia»ten und die Flügel-A^snianten w üand de- Kaiser« Wilhelm l., unter ihn-n Fürst Aniyn Radz will nnd Gras v. d Goltz Der Hoistaoi Igrrr Majestät war vollzählig anwesend: Gräfin Antoinette Perponcher, der Ober-Hos- und Hou«mar>chall Gr->s Pervoulirr, der Ober- Hofmeister Gras Restelrobe. di« Damen der Kaiserin, der dienst« »huend« Kammerherr und der Labinei-rald v. d. Kneiebeck Ei -- geind«, war», srrner die Leibärzte, der Onerstallnieift», v Rauch und riniae andere Herren. Endlich war auch dt- Dteaerschast, w lve den Kaiser i» leinen letzten LebraStoge» umgeben hat, duich eine E nladnn, »««gezeichnet word-n. Unter V»ro»lr>tt de« Oderhos» »nd Hon-marscholl« Grasen ». Perponcher degade» sich um ll't, Uhr di, Hohe, Herrschoiten nach dem Fahnerzimmer. in welchem den verhüllten Fenstern gegen über et» schwarz behängter Alinr ausgedan« war. Hier »rdnrtc sich um di« K»tI«kin.W»lv»« di» „Hau-gemeinde" de« Palai«. Di» Atter leitete drr Damchor mit dem Varlraq« der Eam- I posilwa »« Michael Gnch ,Lch weiß, daß «r,a Erlöser lebt." Alsdann hielt der Ober-Holprediger 0. Kögel eine ergreileude Ansprache, welcher der Texn 2. Timoideus 4, ? und 8 zu Grunde lag: „Ich habe einen guten Kamps gekämpset, ich habe den Laus vollendet, ich habe Glauben gehaliea. Hiuiort ist mir beigelegt die Krone der Geitchtigkeit, welche mir der Herr an jenem Tage, der gerechte Richter, geben wird; nicht mir aber all«», soadera auch allen die seine Erscheinung lieb haben." Nachdem v. Kögel leine Ansprache beendigt hatte, sang der Domchor: „Sei getreu bis IN deu Tod" o s. w. Dann folgte rin ireieS Gebet mit dem Baleruuscr und dem Segen de« Geistlichen. De» Schluß der Grdüchiuißstter bildete der Lhoral: „Wenn ich ein mal soll scheiden " Ties ergriffen erhaben sich die Anwesenden »nd dl« Hohe» Hrrr- chasten kehrten »ach den Zimmer» der Frau Grnßherzogtn van Badcn zurück. Von dort kehrten der Kaiser und die Kaiserin, nach dem sie sich von der Kaiserin Augusta verabschiedet, »ach dem Vestibül zuiück und richteten hier mit drr Frau Graßherzog'n »an Baden au zahlreiche der genannten Herren noch sreundliche Worte, welche dem geiegneten Andenk n w« land de« Kaiser- gälte». Dana begaben sich die Hohen Herrschasien ohne jede« Gesolge noch in da« St ibi-iimmer, dessen Bclt dir jülstliche Tochter m» Blume» siuntg bestreut halte. Um 12 Uhr war die Feier zu Ende. Allen, denen e« vergönnt war, ihr deizuwobnen. war wohl drr Ver- au- der Seel« gesprochen, deu beule vor Jahn-srist uaicr dcm erstell Eindruck de« Schiaerze- der Dichter lang: M ld in Wehinlith wird sich der Schmerz Lösen auch in d,s Treuesten Herz. Aber vor Allen, die e« grsrh'n. Wir» ein gül ge- Antlitz steh'» Und eine S-rle, die schlich! und Aar Und eine Grüße, die emsach war, < . Einfach, wie alle- Echie ist. , Da- di? Goliheit jcgneud küßt. Der „Deutsche Reichs- und Königl. Preußische StaalSanzeiger" widmet diesem Gcvrnklage die svigenden Wo>te: Am beuttgen Tage ist ein Jahr dahingegangen, seit Ee. Majestät der Kaiser und König Wilhelm l nach einem thate». und ruhmreichen Lebe» aus imnirr die Augen schloß, kein Anbeuten aber wird a cht vergeiie», io lange eia Drulicher lebt. Die ehr würdige Gestalt de- Kaiserlichen ttriegshelden. welcher Deutichland mit dem Schwerte geeinigt und dann durch siebenzrhn Frirdrnsjahre, reich an Segen und Gedeihen iür Land und Volk, al- hochverehrt?!: und aügeliebter Herrscher gewaltet hat, tritt heule wieder lebendig in der Erinnerung vor un» hin. „Ich Hube keine Zeit müde zu iein", da- war de- Kaiser« letzte- Wart, der letzte Widerhall und Ausdruck testen, was leine- Leben- Seele und N,rv g-wese». In dieier »»ermüdete,, Pflicht- und BerusSlreue ist er gewandelt Gott z» Ehren, leinen, Volke cur Nacheisernug. Da- Letztere wir» st.ls eingedenk sein Alle- best n, was cs ieinem großen Kaster dankt, und sem edle« herrliches Vorbild immer tm Herze» trage». Mlitairisches. * Berlin. 9 März. Wie bereit« in früheren Jahren al« Prinz Wildelm von Pieuß n, so wodnte Ee. Majestät ver Kaiser unv König (wie bereit« kurz erwähnt) auch gestern wieder rer vom Eh> s ke« General st ade«derArmee adgehaltenen Besprechung der taktischen Prüfung-- arbeiten de«. Zn dieser Besprechung versammeln sich nicht nur die Generalsiadörssic ere und die zum Gcneraistibe co»>- mandirle.i Ll-uleiiaiils, sondern auch noch eine große Zahl von Ossicieren der Garnisonen B r>>». PolSdam und Spandau und zwar beiond rö d^jenigen l-öde>e» L-ijiciere, welche früher selbst dem G ncraistabe angehöit habe». So nahinen ve»n auch säst alle Geneiale de« Gard corp- und die Flügel- adjulanlen Sr M-ijestäi d«s Kits- r« und König« Theil War s-don durch die A»>v,le»l>e > ies Ailerhochiicn Kcirgsh rrn der Bersaminluiig eine heh B benlung v il heit, so wurde die- I-Ide noch erhöht, a s Se Maj-stäl Alle,höchst eidtt in die Besprechung eingr fsen und, aiiti üpjenv an di» ge stellten Ausgaben, a» die v rjammeltrn Ossiciere de» Niniinte. bel-hreiide Worte richteten. Zum Schluß gestalteten Se. Majestät der K.mer dem Ebes vr» Genrialttad,« der Armee, nochmal« da« Wort zu ergreifen. Gras v. Waldersce wirs nunmehr ans d e Uohk Bedeutung der biksjährigen Ber- sammiung bin, die zunächst unv vor Allem derselben dadurch verliebe» sei. daß Se. M ijestäi der Kaiser und König an der Besprechung Iheilgenominen, San» aber auch daraus, daß die selbe am Tage de« siebzigjährigen Dievstjubiläum- de- MannrS siansindet. dem drr druische Generalilad nicht bloS seinen W ilius. sonder» auch seine Diiichdilbung verdanke; Pslichl jed S Generalslabrossicieiü sei e-, dem Feld,na,schall sklnen Dank dadurch adzutragen, baß jeder Einzelne in treuester Hmgade sich in dem Geiicralstab-krenste lücht'g iiiache, um voll und ganz nulwiiken zu können sür de- Kaiser« und Königs und de« Reiches Herrlichkeit. * Berlin. 9. März. Prinz Friedrich Leopold wird sich morgen früh »ach Danzig begeben, um dort in Ler- Iretung de« Kaisers den Iub länm-sesiltchkeilen beizuwohnrn. Auw drr Generaladjutant des Kaiser« GeurraUieulenant v. Wiltich wird morgen nach Danzig sahren. * Berlin, 9 Mär;. Unter den ferner bei dem General- seldmarschall Grasen von Molike am gestrigen Tage «'„gegangenen Glückwünschen ist auch der Dr. Majestät de- König« Oskar von Schwede» und Norwegen zu verzeichnen, der in den wärmsten und ichineichrlhasirsten Au«- vi ück-n abgesaßt war. — Da« vom Ab geordnete n- kaule an dr» Grneralscldmarschall gesandte Telegramm hat svlg nren Wortlaut: „Drin Feldmorlchnll, Grasen v. Moltkr senden dir herzlichste«, ousrxhiiqite» Glücknünive die beule vrrsnmmellrn Mttglieoer dr» pieußiichin Abgeoidiiet »haiisr«. Möge srin« Thatkrost noch lange dcm Vaterland, eihalien vlttbrn! Der Präsident und der Sentoreneoave»t de« Abgrordnelenliaus - von KöUer. von Rauchhaup». tte Windthorst. Hobrechl, Frhr. nun Zrdlitz-Neuklrch. Rickert. l)r. Sz»»iann." * U-ber da« Kaiser Manöver, welche« in diesem Jahre zw'Ich n dem 7. und lO Armeerorp« staltsi»de„ wird, rrjähr« die „Kotuiiche Zeilung" an« zuverlässiger Ouelle, daß da« Gelände, in welchem da« Manöver abgrhalien werdrn soll, noch nicht s-st best,mm« ist; sicher ist vorläufig nur, daß die große Parade de- 7. Armeerorp« bei Minden und di« de» lO. Anneecorp- bei Hannover abgchallrn werde» wird.
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