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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189003242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 1921 fehlt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-24
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1890
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. fkterli«» »nt Lrpröttion Jodonucsgaffe 8. LPrrchlluoirn irr Aedarkiott: Vormittags 10—12 Uhr. Rachmniagt ö—8 Uhr. » », »u «»«»»« ««»kl«, «»»»« »« «ch« „l»UWIt». A«««tz«« »er für »te Nu»«rr beft1«»tn, Zuser«t» », W»chr»ta,ra üi» S Uhr Nachmitt»««, «u Sonn-nn»-esttageu früh b>»'/,9 Uhr. 3n den Filialen für I»s.-^nnahmr: Ltt« Lle««'s Sorti«. (Atfrrtz tat»), Uaiversttttsnroße 1, Laut» Lösche. Kathort»e»str. 23 par«. und K»,t»«platz 7, ,ur bl» '/,S Uhr. clp,'»lger Anzeiger. Lrga« für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. AbouuementSprei« vierteijährlick 4 V» Mk. tuet. Vriugerlobn b Mk., durch die Post belast» L Mk J-de einzelne?>:> armer 20 Ps Velegexenrviac 10 Pt. »edühren sur Extrabeilage» <m Taaedlati-Formai gesalzt) abne Poftbe'ürdcrnng 60 Mk. «tt Poftdesüederuug 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. rürSßerr Schrille» laut »ns- Prrisverzeichai^ Tabellarischer -.Fistcrnsatz »ach Höhen» Taril. Nkltamen o,ler dem stkedactioli-strich die »geipalt. Zette bO PI, vor de» Familien na chrichleo die ögcsoalieue Ze>Ie »0 Pi. Jiseratc sind ftel» an die herpeüilian zu leade». — Rabat» wird nicht gegeben. Zahlung xrirenuwerLollo oder lurw Post, Nachnahme. 83. Montag dm 24. März 1890. 81. Jahrgang- Bestellungen auf das zweite Quartal 18S« des Leipziger Tageblattes wolle man möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, Johannesgaffe Nr. 8. gelangen lassen. Außerdem werden von sLmmtlichen hiesigen ZeitungSfpediteuren Bestellungen auf das Tageblatt angenommen und von denselben für eigene Rechnung auSgeführt. Auswärtige Abonnenten wollen sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abonnementspreis beträgt pro Quartal L Mark »0 Pfennige, inclusive Bringerlohn S Mark, durch die Post bezogen 6 Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbcförderung «« Mark, mit Postbeförderung incl. Post, gebühren 7« Mark Beilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. Ein Hinweis auf die Extra-Beilage erfolgt im redactiouellen Theile gratis und umfaßt 6 Zeilen. Wird derselbe von größerem Umfange gewünscht, sind für die weitereu Zeilen die gewöhnlichen Jnsertionsgebührcn zu vergüten. II Preis der JusertionSgebühren für die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfennige; für I I Reclamen aus Petitschrift unter dem Redaction-strich die 4 gespaltene Zeile 50 Pfennige, II vor den Familleonachrichten die 6 gespaltene Zeile 4V Pfennige. Größere Schriften öl werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unserm Preisverzeichnis, «I tabellarischer mü> Ziffer-Satz dagegen nach höherem Tarif berechnet. Rabatt wird »I nicht gegeben. Zahlung prLcuumsrLuäo oder durch Postnachnahme. 11 82. Inserate wolle man «ur an die Expedition (nicht Nedaction) adresstren. MW- Da- Tageblatt wird früh 6V, Uhr auSgegeben und enthält die bis zum vorhergehenden Abend ««gelaufenen politischen und Börsen-Nachrichtea in telegraphischen Original-Depeschen. ES giebt ein anschauliches Bild von allem Wissenswerthen auf den verschiedenen Gebieten des öffentlichen Lebens und behandelt die TageSftagen der inneren vod äußeren Politik in populären Artikeln mit größter Ausführlichkeit. Das Tageblatt berichtet über die localen und sächsischen Angelegenheiten in eingehender Weise und referirt Über Theater, Musik, Literatur, Kunst und Wissenschaft. Die Verhandlungen des Reichstages und des sächsischen Landtages erscheinen bereits am Morgen nach der Sitzung in ausführlichen Originalberichten. Mit leivr „BolkSvnrthfchaftljchen Bti'aar" bildet es zugleich das größte Handels- und tz^.sen» blatt Sachsens. Es bringt namentlich auch sämmtliche wichtige deutsche und überseeische Handels berichte. Anßeüke« erscheinen im Leipziger Tageblatt die vollständigen Gewinnlisten aller Classcn der Königlich Sächsischen Landes-Lotterie und die Nummer-Verzeichnisse der ausgeloosten Königlich Sächsischen StaatSschuldscheine, sowie die Nummern von Serien und Hauptgewinnen der verschiedenen Prämienloose. Leipzig, i» Mtrz 1890. Amtliche Bekanntmachungen. VrkanillMchnu-. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß wir beschlösse» habe», die zwischen der Sikonien- und Albertfiraße gelegene Strecke der Wilhelmstraße in Leipzig-Gohlr» in da« Eigeathnm »er Stadt,emcinte »nv in die Unterhaltung durch dieselbe zu übernehmen. Laipzig, den 17. März 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 1175. vr. Tröndlin. Größe!, «ff. VtkanntmachLNß. Die Aulsührung der Anslreicherarbeiten einschließlich der Lieferung der Materialien bei dem Umbau der Dorotheen» brücke in der Dorotheenstraße soll au einen Unternehmer in Accord »ergeben werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. RalhhauS. 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. 14. aus und können daselbst einqesehen oder gegen Ent richtung der Gebühren entnommen tverden. Bezügliche Angebote sind versiegelt »nd mit der Aufschrift „Apstreicherarbeitcn bei de,n Umbau der Dorotheenbrücke" versehen ebendaselbst und zwar bis zum l5. April 1890 Nach mittag» 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote abzulchnen. Leipzig, den 20. März 1890. Id 1111 DeS RatdS der Stadt Leipzig 320 Straßenbau-Deputation. Für de» Erweiterungsbau des Krankenhauses zu St. Jacob hierselbst weroen die Maurerarbeiten hierdurch ausgeschrieben. Arb«itsverze>chi:>ffe und Bedingungen können iu dem Bau bureau des -teubaueS Sieck»enha«S am Windmühlenweg gegen Vergütung von 1 Mark entnommen werden. Die Zeichnungen sind daselbst einzusehen. Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Erweiterungsbau Krankenhaus — Maurer- arbeiten" bi» zu« K. «prtl ». Skaebmittag S Uhr, aus dem Bauaml (Rathhau». 2. Obergeschoß, Zimmer 5) cin- zureichen. Wir behalten un» die Auswahl unter de» Anbictenden, bezw. auch die Thcilung der Arbeiten, sowie Ablehnung sämiul- licher Angebote vor. Leipzig, den 20. März >890 Der Rath der Stadt Leipzig. I». 1S5S. I)r. Tröudiin. Rüliog. VekaimtnillüMg. Die Anlieferung, Ausstellung und Befestigung de» schmiede» eisernen Geländer» zu dem Uinbau ver Dorotheenbrückc in der Dorothrenstraße soll an einen Unternehmer in Accorb verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für dies« Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Berwaltung. Rathhau». 2. Ober geschoß, Zimmer Nr. 14, au» uud können daselbst ringeiche» oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen weroen. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift ,Sck»lofserarbetteu zu« U«ba« -er Dorotheen brücke" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 15. April 1890 Nachmittag» 5 Ubr ernzureichen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebote obzulehnen. Leipzig, den 20. März 1890. Id NN 320. DeS Raths der Stadt Leipzig Straßeabau-Deputation. Nkrßri»rrim mm SeiiMm m der MmAM. Folgende der Stadlgemeiiibe grbörige Vauplätzc de» ParcellirungSplane» für das Areal de» ehemal. fisealischen Holzhos» und Kohlenbabnboss. und zwar: von Banblock III Nr. 2 an der Bayerische» Straße von ca. 951 <zm »3»» » » » » 273 - » 4 » » Ecke derselbe» und der Körnerstraße » « 424 » »5» » - 825 » - kf - » Körnerstraße - - 456 - -7) » « 890 » - 8 - » Ecke derselben und der Lösniger Straße - « 464 - » 9 » - Lösniger Straße - » 334 » »10»» » » -» 595 - von Baublock V » 8 an der Ecke der Körnerstraße und Lösniger Straße von 506,37 czm FlLchengehalt sollen Montan den »I. dirseS Monats, von vormittags Iv Uhr an im Saale der Alten Waaae, Katbarmenstraße Nr. I, in der 2 Etage, zum Verkaufe versteigert werden. Der BersligerniigSternttn wird püncttich zur angegebene» Stunde eröffnet und die Versteigerung be:liglich cme» jeden der einzeln nach einander i» obiger Rc.hriisolge au-zubietendeu Bauplätze geschloffen werden, wen» daraus nach dreimaligen! AuSruie ke» weitere» Gebot mehr erfolgt. Die Bersteigcrungsbedmgnngen mit d-n betr. Tbrilcopien tkS Parcellirungeplane» liege» aus dem NathhauSsaale. 1. Etage, zur Einüchtnabme an» unv e« sind vavon Exemplare eben daselbst »> der Eporlelcaffe I. Zimmer Nr. 5. für 1 zu erhalte». Leipzig, den lü. März >890 Der Rath der Stadt Leipzig. I» 1499. I>r. Tröndlin. Eerutli Vekanntllmchung. Die »um Umbau der Dorvtbeenbrucke in der Dorotheen- straße rrsorkerlichen Erd-, Maurer-, Sleiiimetz- und Pflaster» arbeiten sollen an einen Unternehmer in Accvrd vergeben werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen ln unscrcr Tiefbau-Verwaltuna, Rakbbau» 2. Lber- geschvß. Zimmer Nr. I t aus unv könne» daselbst eingesehcr. oder gegen Entrichtung der Gebübcen entnommen werten. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Maurer- uud Steinmetzarbetteu der Dorotheenbrücke" versehen rbrudalelbst unv zwar b>» zum 15. April 1890 Nachmittag» 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnrn. Leipzig, den 20. März 1890 Itll DeS RathS der Stadt Leipzig 320 Straßenbau Deputation. Id Ktkanntknachling. Ennnndend, de» 29. März ». e. von Bormlltogs 10 Uär an, sollen im WeschSstrzimmer Lei Proviait-Ämies (PlOßendurz, Thurmhaus kl. Steck) eine Partie «ogqenkleie und Aehemchl, 258 Stück alte Säcke, iowie verschiedene dergleichen ^nveutaricn und Vaumaterialien an dev Meistdieieud-n gegeu solorttge vaarzahlung ersteigert werden. Leipzig, dev 21. Marz 1890. Königliche« Pradiant-Amt. Zum Rücktritt des Fürsten von Lismarck. * Dem Vater wird nun anch, aller Boraulsicht nach, der Sohn folgen. Wie verlautet, Kat Staatsminister Gras Herbert Bismarck von Neuem uud diesmal um seine so fortige Entlastung gebeten. Die Nachricht kommt gleichzeitig von mehreren Seiten; sie sinket sich im .Hamburger Corrc- spondenten" und in der .Kölnischen Zeitung"; hier m l dem Zusatz, Gras BiSmarck habe sc>>« Gesuch am Freitag siüb ein gereicht. Allem Anscheine nach ist an der Richtigkeit ter Meldung nicht zu zweifeln. Im Abgeordnetenhaus« verlautet- am Sonnabend mir Bestimmtheit, Fürst Bismarck habe den Kaiser gebeten, auf den Titel eine» .Herzog» von Laucn- bura" verzichten zu dürfen. Zur Sache schreibt die .voisischr Zeitung": Die Bemerk.-»», daß bie Verleih»», brr Würde eine» Herzogs io» Lli-tenbar^ a» vr» skürsieu BiSmarck cdm oorgm-".'«-* ve»eh»>-« mit diesem ersoiq, sei. wirb wc'.smd e-a-i» ne>stt.»h.i,, dass der Belieyeiie über die Annahme de» Titels noch nicht ichtüstig geworden sei. Bereit» nach dem deutsch-iranrüsiichrn Ikricge wur von der Absicht die Rede, den damaligen Bund-rlaiizler durch Per- lcchung bi-Ie Herzog-ioürde auSzuzeichnen. Ueber die Oüünde, ans denen die Abstchi unauSg.führt bli- v, wurden damals meist unrichtige Angaben verlireU«. Wenn eS hieb, F>>>» BiSmarck habe die Würde ausaeschlagen. weit sic seinen BermögenSverhüItnisjen nicht enk- ipreche, so erfuhr diese Darstellung, obwohl sie landläufig wurde, hinterher eine bcstiminie Widerlegung. Wme die ^,'erzogswürde damals wirtlich bereit» von BiSmarck znrückgen»cien worden, so hätte sie ihm jetzt nicht wohl zum zweiten Male an- getrogen werten könne.,. Ja Wahrheit unterblieb aber die Verleihung wcsemlich deshalb, weis der Titel eine» .Herzog von Laue>iburg" tn den großen preußischen iköMgslitel a»ig-iioimii n war und da» Herold-amt oder andere g.ioskrelsi den Ikaijcr Wil- Helm I. von der Uiimüstichle» überzeugte», einen Titel der preußi schen Krone aus einen Anderen zu übertragen. Die» Bedenken, welches damals entscheidend gewesen sein soll, hal deu jetzigen Kaiier von der B l-ihung nicht abzuhallen vcrmochi. Fall» Fürst Bis marck die r. rzvgswürde annimint, so würde für seine Lebensdauer der .Herzog von Laucnburg" an? dem T lel der preußische» jtrone » cht aus ihn übergehe» — denn die Louvcräiieiat über da- Herzog« Ihum verbleibt natürlich dem König van Preußen — sondern der neue Herzog empfinge seine Würde in ähnlicher Weise, wie etwa der Herzog von Ratiboc die seinige bei der Krönung Wilhelm'- l. empfing, ohne daß den Anrechten der preußisch » Krone aus jenen ichlejiichen GebielStbeil damit Einbuße geschah, klebrigen» verlautete iii parlamentarischen Kreisen, daß Fürst Bwmaick deu Herzogsiitel ab gelehnt habe. Fürst Bismarck ist durch die Erlaffe de« Kaiser» seiner Armier als Reichskanzler, Ministerpräsident und Minister de» Auswärtigen enlklcioel worden. Fürst Bismarck ist »idcffen auch Birepräsident des StaatSralh», und es kaim sraglich sein, ob er diese Würde »ach der Niederlegnng seiner Armier Weiler inne bat. Ohne Zweifel wird über diese Frage noch Eulscheikung getrost.» werden. Der Fürst bat sich verschiedenen P rsönlichkeilen gegenüber mit großer An- erkciinung über die Tüchtigkeit und den festen Charakter scmes Am IS Nachfolgers geäußert. H.rr v. Eaprivi hat die Geschälte seines Ressort» bereits ubernommc»: für so lange, al» er in dem Gastbos wobnt, bat derselbe seine Geschält»- räume in dem Flügel dev ReichSkaiizlerpalais eingerichtet. Das gcsammte Personal der Rcichtkaiizlci und de« auS- wärlig:» Amtes setzt unler den« neuen Ehcs seine Thälig- keit fort. Zur Lage liegen noch die folgenden bemerke,,Swertben Kundgebungen vor. Die .Nativ nalzeitung" schreibt: Bei einer B ivrechunq der letzlei, A Segnungen zwischen Kaiser und Kanzler vor der EinrexhiM, dcs Eiiilaffiingsgesuch» de» L-tzlerci» schriete» wie, der Ka'ier hi - dein Fürnen BiSmarck am Mo »lag Nachmittag einen Beiuch abgeslatlct, alw nicht »ölbig gehabt, am Montag Abend einen Adiulariiea mit der Frage »ach dem „Bericht' zu senden. Bon u»t rrichieier Seile werden wir daraus ausinerkiai» gemacht, daß diese Angaben mchl zulresse», und im Juleresje der h>t,arischen Wahrheit stellen wir gern den wahren Thaibestalid sest. Fürst BiSmarck hat dem Kaiser zum l-tzie» Male am Sonnabend, den 15. März. Bortrag gehalten und ihn seil diesem Tage überhaupt nicht mehr gesehen. Auch hat der Kaiser am Monlug aus dem Reichskanzlers,nt mündlich ansrag-n lasse», ob der Verichi de- Fürste» Bi-niaick an ih» bereit- abgegaiigei, sei. jedoch hat nicht ein Adjutant, wie der ..Rdeimsche Courier bericht l hatte, sonder» der tshei te- Eivil-llabiiiilS. lür. von Luran»», sich nach dem Lcrblü'en de» iii R de st llendeii Berichtes crkuiibiat. Nack den „Hamburger Nackr> chten' stoßt die Nach folgerschaft Gr a-s Herbert BiSmarck'» aus Schmierig» K-ilc». Herr v. Radowitz habe abgclehnl und allere Diplomaten zeigen wenig Neigung. D,o .Nachrichten" ver zeichnen mit allem Vorbehalt fernere Gerücklc. wonach Se. Majestät der Kaiser unv der lk.mrler nick, i» Harmonie g schieben wäre». Dazu gehöre das Gerückt, daß der Kaiier bei ver Vorstellung Eaprivi'» als neuen Reichalanzlcr i» de» Versammlung ver Gen« rate seiner Differenz mit Fürst Blsinarck lebhaften AaSdrnck verliehen oabe. Tie „Nachrichten" nehmen eine gänzliche A-ndcrung der innere» Politik an. Da« Proaramm für eine CobjnetS- regierung im Sinne Friedrich'» de» Großen rombiittri m l o-m Pariamentarismira. derKaiser regiere selb», die 1'!i-:ister seien nur Vollstrecker seines Willen». Die „Nachnchl > " i. als Vermnthung äußern, v. Verdy, v. Gvßler. v. B rl. ch bliebe,,. Frbr. i». Lucius, Herr Herrsnrtb, v Mavo-.h n..d v. Scholz würden früber oder später gehen. ou:> t'ttas Waldersce. Eo jei angeblich im Plan, möglichst d.cgrose» Parteien >», Ministerium verirrten zu sebe->. M gnel. Huene, auch 3- ckert wurden genannt. Letzteres Gecü.'.-l l- i>d natürlich nur als für bie Situatiol» charaklerl'gilch iu t^n Hamburger Nachrichten erwähnt. * In einem Schcidegruß au den Fürsten au» Sstddeutschland he,ßt eS (in der Münchner „Allgemeinen Zeitung"): Seltsame Fügungl Gerade der Mann, der al» LvpnS preußische» Junkerlhum« galt, ist berufen gewesen, uns im Smen Deutsch aoss die norddeutsche Art näher zu billigen, un» wil idr »ichi nur zu dersöbnen, soudern mit Achtung, Sh.nval >e und tl'-i- l aueu für die Thaikrast und Lroeüsam' > der irordmal'rea LlammcSgenosscn zu ersull-n. Unw llkür.ich schiveitt h >r.'e d n Blick aus da- Jrübjahr 1868 zurück, als zum ersten Maie wi seit dir Paiilotirche der Süden und der Norden sich im Uollparla:» nt zuwinnieusande», sutdeiiliche O'fieiere in großer Halst nach Berlin cvnii'landlrt wurden, wilrttembcrgttche StodSaisüüre Ne st , ler and Bataillone der Garde führten, bäuerliche Ossierere vor« H-aoin an» - und Adjulanlcndienst ih. len. Mißtrauisch waren vi l unstr-c j'.orl- pallamcutb-Adgeordueleo nach Berlin g,gangen, d:e in.stt u . - iaui!» mit Achittll > ersüstt wieder, i,e blacht a da» Züoei des ,<'»! leo- !aiij!er» mit, .daß der Süden >m Norden Bruderyeri.m und hi lider- hände findet für jegliche Lage deo Lebens". Sie ballen ir stiel ziii» ersten Male die inngr deuische Flag e gesehen roi» "st:ro teulsch r Kriegsichisse aus die wogen!e deuliche See g Ist ckl. Alochle niaiichcr auch vou Dem, was ihm mit deu Joh'ra lieb »nd werih geworden, nicht lassen — wir Hallen nach stch-vere» Wirren «n» Kämpsrn uns doch wi«derqesu»deu, die Stnnmc des Berra.h« uud de» TrcubruchS, wo sie elwa auch noch ertönte, saad üi, Volke kein We Sr. Als der Bundeskanzler den übkieüien Aiiiraq La k r'« aus Anjnahine Baden« ,n den Norddeulschrn Bund mit aller Eniich.edlN« teil abiehnle, mit ftaalsmäunischem Blick voller Schounog sür iud- d,ntschc tigcnlhumliwkeit da» Nothwendige dem Wun »!. aS.uerlhen vorzog, als der SiaaUmauu der Annexioaen sich a!ö treuer Hüier der Selbstständigkeit der süddeutsche» Staaten und ihrer Regierungen erwies, ihre vertragsmäßige P»i.r-lersüll»»g und Pflichttreue so hoch veronschlogte wie eine veriaisungS- mäßig., da sprosse» auch hier >m Süden die zarten K , ue eine» bis dahia zum Theil noch recht spärlich gesärlen Vertrauens — eine» Vertrauens, welche- gerade durch deu gewaltig-o und ge- lürchtcte» StaoiSmaan erweckt wurde, der die diu.sche Bo!k»se-Ie. die zartere Soll« de- deutschen VolksgemwhS erkamil ,att< wle kria And-rer. Und ieses Verlrauen hat rhn nicht getäuscht. Ai. di: aroßr langgeohu, r7'nnde schlag nub der Writtrstu-m roa W-iier- her and auste, !>a gao ».eie Satte s-httlrn und h-llru .r.aiist, und loeaige Wochen später durste ein Dichicr jene Taae rui di- Sieges kunde von Wörth hin ausrnseu: Trau', waS sich io u r.tüdrrt, da» läßt sich nimnier loSl Die Loyalität, welche er selbst uns Süddeuis hen emgegengebrachl, sein Verständnis) sür süddeulsch« Eigenart, seine sorglich.' rrchonuiig sür historiich OKwordeiir« — ojl tt» Widrrspruch zu Anschauungen, n»l driieii er sehr zu rechnen halte, h iden ih.u hinwidcr»:» de, uns, bei Fürst und Bolk. Rrgieiungeu und K>i»i»er», ciu reiches Muß vo» Verlraue» eingetragen, jene- Vertrauen» da» nach st,rem wiederoollea Ausspruch die Gruuslage uud der Kill drr deuffchen Verfassung geworden ist. Am Aebuclslage de» alten Kaisers zieht durch di- deutschen Haue» ein L»auch stiller, wchmüihigee Trauer. Mil dieser W i-iuuth grüßen w r oea icheiocnden Kanzler nna nehmen Abschied von e ii,in Bilde deutscher Aröß-, da- so osl die deuliche» Heiz» mit llolzer Freude und Zuvrisichi ersulll hatte. Wenn back im firnen -achsen- walde die eist ii jungen Knospen ter Buche» sprießen, daun mo >,i dem dort in stiller ijarückgezogeaheN Weilenden die F>ulst»igSlü io von unsere» schneebliukenbra Alpen, vou den im Sonnenlicht ec- glühenden Nebeah,igeln de» Schwokenland s, von de» B->>'.e», Ivo bcS Schw.irzivaides dunkle Taniien rauschen, imd vom :iih ialhal, wo da» Wahrzeichen de- Straßburger Munster- er-st nia /.iciid emporragl, den Aeuß aus dem deutschen Süden hertt ierleagea, daß un» Alle» mit dem Bcwußtieiu deutscher Macht und E iibe» sei» Name anzertrennlich und dankvnr verbunden hleibt. Ma> Fü >t BiSmarck lmmerhtu in politischen und coasesnoaellen Frag a, in der Behandlung von Pkisonen und Parteien balo hier, b.la da erulir Aegnerschast geg n sich h-rauibeichworen haben, we> imiiier ihm in chrlicher palriviischec Ucderzeuauug gegenubcrgestandrn. bikeuitt heute: Nehmt Alle« nur iu Allem, Ihr werdet nimmer seines Bleichen iehenl Ziehen wir die Summa au» drn Knndgebling-n, welche beim Ausscheiden BiSmarck'» au» dem Slaatsleben im In- unv Aurlaiidc zu Gunsten des Fürste» hervorgelriien sind, so dürfen wir u»S der Wahrnehmung nicht verschließen, daß sich unausgesprochen da» l-iver schon so osl im Verlans- sin e. Geschichte zur W -Hrbeil gewordene Wort durch a!!" kiese Be trachtungen h.»durchzieht, daß das deutsche Boil nn- sähig sei, die wahre Größe dauernd zu ertragen. Leipzig, 24. März. * Dem Vernehmen nach wird der BniideSral. ei. c Form vereinbaren, um sich in syiiipalhischcr Knii, . ebniist von dcmFürste» BiSmarck zu verabschiede», zu deffei, Obliegen heiten al» Reichskanzler der Versitz im Buntcrralbe ,,eier>e. * Tie „Norddeutsche Allgemeine Zcilung" ermnert a» dei, jüngst vrrslosiciien 2'2. März als eineii Gedeirklag de- teuischcil Volke». Das Bia>t schreibt: Jahrzehnte lang war der 2ll. März dem prenßst'ch „i>> däni schen Volke ein Frcudenlast, galt es doch au seinem b i l.staa.' Kaiser Wilhcini I. dem großen KricgSheide» uns »o b a,öi> i Fr edeassürsten de Liebe, Anhängiichkeil und Doiikbaikett >ci»e) Bocke» zu bekunden. H iitc ist der 22. Marz ein OKLenkiag dei» deutschen Vo'k g'- wordeu Käser Wilhelm, der Begründer, hat vor zwei Jal :: r zfiittickke l seine» Tribut gezollt, aufi-ckn-gst beirauerl l»,a der ivohnrrichatt der gcsiliclrn Weit. Vo» ieiier ,zürste>igen'' .u o i, w lchc »m Wiedcrausbau des Deuli o-n N> ch S u»d >k .,i.. > The l qeiioiniil », ist ja maach » iüii.d ich >a vor dem l ite n ?. . an» du» Hah »zolle,»Hause hina ergeilei.,i ia» Jen i ; V >. d ihm iii der kaizen Frist die, r zw > Jrare doilhi» o r»st:S e o j ; zuerst sei» Sohn, der sei» Miiarbeüek gcw-ien uns der V . Ser uav Erhalter seines W-rkeS sein lollie, und da»» vor veu >,, Wochen erst die lwh' kaiierllche Frau, welch- in all,, Tuge, d a der deutschen Fra» ein Voibild gewesen und weiche aa a n W icken der Barmh-rz, ikci! und Menschenliede aa crsl l Siells Ittb- graib itcl baue. Und gerade heute, wo vor erst zwei Tagen nun anch der große Staatsmann au» dem Dienste geschieden ist. za dem r vor Menschknallrr voi sem-m Könige in ernste,i»^ s-ii he- ,n>rii und den er mit uiigcahnlrm S>folge ,h-n und s,.„r. N ä. so gern, „ ch, „ijad.r ober seine,» Volke grleii'let, — rade h >>:: >'I d,r 22. Mürz ein Tag des Gedenkens, les cKSr ckei.s dal an. wie u iicr Gott « sichtbarer (Knabe in große» .ff.ii e rßeiehickc unsere» Valcrlaiidc» herrliche (rnffal uag uciiou'iirc.l.
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