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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920121017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892012101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892012101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-21
- Monat1892-01
- Jahr1892
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Januar 1892. r«» Raths Deputation zu den Gasanstalten. a de» Regulativs, den Dkuger- Le betreffen» die Giufnhrua Export tn Leipzig detrrffen». tn den Siadttheite» Letpztg-ikonnewit». » »kt,»«tich,cher. - -Ltudenau, -- -Löhnt,. » -vta,wiL, - »Schleutztg und - »Reusrllcrhausen. Durch die Bekanntmachung vom 23. December 1890 unter I Ziffer 2 ist das Regulativ, den Dünger-Export in Leipzig detrrssend, vom 8. Januar 1882, nebst Nachträgen von der Einsührung tn deu om 1. Januar 1891 mit der Stadt Leipzig vereiuigteu vormaligen Landgemeinden Eonnrwtli. Kleinzschocher, Lindenau, VSftnig, Plagwth uod Schleutzig au-genommen worden. Wir haben jedoch nunmehr beschlossen, da- gedachte Regulativ nebst Nachträgen vom 89. August, 28. September und 7. December 1884, vom 24. April 1886, sowie vom 29. September 1887 uud 8. August 1889 »om 1. Februar 18S2 an auch sür die eben erwähnten Stadttheile, sowie für die am 1. Januar d. I. mit der Stadt Leipzig verriatgte vormalig« Landgemeinde Nrusellcrhausen in Krost zu sehen. Die Linsührung de- Regulativ« nebst Nachträgen soll indessen sür die sämmlliche« im Borslebenden gedachten Stadtchrile aur unter salzenden Beschränkungen geschehen: 1) mit Rücksicht daraus, daß zu den genannte« Stadtbezirken zur Zeit noch ausgedehnte» Feldarral gedSrt, soll tu ihnen die Abfuhr von Stalldünger auch am Tage nachgelassen, mithin von Anwendung der Bestimmungen tu z. 12 de» Dünaer-Export-Regulativ» abgesehen werden: 2) soll Absatz 4 de- 8. 7 des Regulativ- in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. August 1889 vo» der Einführung bi» aus Wettere- auSyeschlossen bleiben und mithin da» Düngen der Felder mit Grubeninhalt oha« die in diesem Absatz 4 «athaliene Beschränkung vorläufig gestattet werden. Dabei behalten wir uns ,edoch von Fall zu Fall vor, für in der Näh« von Wohnhäusern gelegene- Feidareal die Verwendung vo» Fäkaldünger auSzuichUeßca oder sofortig« Ueberdeckung mit einer Erdschicht vorzuschreibea. Soweit nach Borstehendem da» Düuger-Ezpvrt-Rrgulativ nebst Nachträgen in den eingangs gedachten Stadtthelirn zur Einführung gelangt, geschieht diese mit der Maßgabe, daß die Räumung der Aborlaruben und di« Abfuhr de» Inhalt» derselben gnsschtießltch durch die Leipziger-Dünger-Export-Aetten-Gesellschaft nach dem sür den früheren Stadtbezirk bestehend«» Tarife und unter den dieser Gesellschaft bet ihrer Eoncrssioa gestellten Bedingungen zu ge schehe» hat. Da« Regulativ, den Dünger-Export betreffend, vom 8. Januar 1882 und die Bekanntmachung vom 19 Februar 1883, 29. August, 28. September und 7. December 1884, 24. April 1886, 24. September 1887 «nd 8. August 1889 liege« in unserem Dünger-Lxport-Bureau, Naschmarkt 1, 3 Tr., sowie tu unserer Nuntiatur aus dem Ratd- daus« zu Jedermann« Einsicht au«; auch können daselbst, soweit der Vorrat- reicht, Exemplare de« Regulativ«, sowie der Bekannt- machungeu vom 8. August 1889 uud 24. Juni 1890 gegen «tue Getühr vou 10 ^ tn Empfang geaommeu werde». Datei wird aber im Hinblick auf die Bekanntmachung vom 22. August 1884 bemerkt, daß die vorstehend erwähutrn Stadttheile zur Zeit bestimmte» RäumuagSbezirke« »och nicht zugetheili werden und daher auch die Grubenrüumungen in denselben bis aus Weitere» an bestimmte Wochentage nicht gebunden sind, di» dortigen Haus besitzer ,edoch mit der Bestellung aothwendiger Grubenentleerungen sich ebenfalls so etnzurichten haben, daß 8 Doge Nor Eintritt der Uebersüllung l Dünger-Export-Actien-Gesellschast erfolgt zig, deu 11. Januar 1892. Der Rath her Stahl Ll Itr. Lrüadltn. Lurkhardt, Res. Lekaimtmachung. In der altrn Gasanstalt 1, am Vorkvlatz, stehen ungefähr 3V Dause«» gebrauchte Maiirrztegrl und tO - - vhamottrztogel zom Verkaufe. Der Verkauf geschieht entweder im Ganzen oder in kleineren Theilmengen, und zwar frei Hof olle Ga-anstalt I gegen Baar- ,ahlung bei Ueberaahme, welche bis zum 29. Februar lkÄ2 bewirkt ein muß. Diese Ziegel können jeder Zeit auf vorherige Meldung bei der Geschäftsstelle Gasaustalt I, Uorkstraße 23, an Ort uud Stell« be richtigt werben. Die Gebote auf diese Ziegel wolle man btS zuu, 5. Februar d. A. an dir Verwaltung der städtischen Gasanstalten Leipzig, Leipzig- Connewitz schriftlich gelange» lassen. Leipzig, am 20. Januar 1892. Die Deputation des RathcS der Stadt Leipzig zu he« Gasanstalte». die Bestellung spätestens intritt der Uebersüllung der Grube bei oer Leipziger Lekanntmachung. »erkle sogen. - - 85 25 60 55 25 Der Preis für den in den städtischen Gasanstalten erzeugten Kok« beträgt loco Gasanstalt l und loco La«anstalt U: sür den Hektoliter Steinkohlen-Großkok» 1 ^l 20 - Kletnkok« lleinerten Steinkohlenkoks, genannten Meidinger-Kok» 1 » - » Sletnkohlen-Pertkok» — » » » Braunkohlen-Aok» — » - » Steinkohlenkokr-Gru« — Preis bei Abnahme größerer Posten nach Vereinbarung. Die Marken zur Kok«- und Grus-Eutnahme sind gegen Baar> zahlung, soweit die Borrälhe an Kok» re. reichen, in den Geschäfts stellen der Ga-onstaltea zu erhalteu. Zur größeren Bequemlichkeit des Publicum» liefert di« Gas- anstatt den Kok« auch frei ins Hau« Leipzig. Di« Kosten hierfür betragen bei jeder Sorte lö ^ für den Hektoliter. Die Lieferung geschieht dann in plombtrtrn Säcken. Etwaige Bestellungen wolle man entweder mündlich oder durch die Post,n den Geschäftsstelle« der Gasanstalten oder in der Rechnung«, und Easfenverwattung der Gasanstalten, Kurvrinzstraß« 14, mache». Ferner haben wir bei Herrn Fe. Rohr'» Rachf., Inh. Herr Karl Kleine, Gidonienstr 5, Herren Beruh. Franz « C»., Düdplatz 8 nnd Leipjig-Plagwitz Gleilstraße, I G. Steinhorn, Zeitzer Straß« 17, R. Damm, Peterssteiniveg 21, Karl Kappel, Ranstädter Steinweg 25, ES. Heihtg, Davidstraße S, Tlhert Thieme, Eutritzscher Straß« 19, F. A. Günther, Davidstrabe 8, Kerb. Grah««. Leipzig-Neuftadt, Alleeskraße 72. Robert Röstner, Leipz straß, 19 23. pztg-Ltndenan, Kaiser Wilhelm- r. Echnnrbnfch, Windmüblenweg, ritz Bärwolf. Leipzig-Plogwitz, Ni »bolptz Hetnrtch Rachf.. Leipzig-f Noanenstr. 17, tnbolpb Heinrich Rachf.. Leipzia-P!agwitz, Glei«straße, Lont» Köche, Leipzig-Eonnewitz, Hermannstraße 20, G Gröber. Leipzig-Eutritzsch, Turnerstraß» 3, H E. Schlichting, Leipzig-Thonberg, Reitzenhoiner Str 22. Franz Vnrghanse«, Letpsig-Eonnewttz, Am Bahnhof 81 KaN Eibe. KSrnerftraß» 46, Döli ?tt« Riebe. Leipz ötin-Leipzig, ipzig-Thon Sebmibt. Arü! » »chlahtU. Karnerftroß» SO, Hakeerar». Khrnerstraß» " Kirchftraß« 7, Holz-Auclion. Freitag» den 22. Januar h. I»., sollen von Vormittag» 9 Uhr an im sogenannten »erschlaffe«»» Holze aus dem Miltelwaidschlage in «btt,. 32», b, o und 3,3 a, b de« Burgauer Foestrevterr» in der Näh« de- nr»r» LchützruhausrS IdiS starke Rbraumhausrn und 17ti starke Langhaufe» unter den öffentlich au-bängenden Bedingungen und gegen di» übliche Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Schlage in Abth. 32 a, d, e. Leipzig, am 13. Januar 1892. De» RathS Aarstdepntatta«. Laur in der Kammer ohrfeigte, klatschte die Linke Beifall,» Art der Zusammensetzung, Wahl durch die Hausväter nach gleichem und cs ist leicht möglich, daß sich die öffentliche Meinung in I Liimmrccht. selbst in einen gewisse» Gegensatz zu derselben Frankreich auf denselben Standpunkt stellt. Aus selche Weise Ebrach« werden Von dem Seminar ab ist der Lehrer durchweg wird allerdings Leben und Bewegung in die politische u-id TiscstUin des Siaates etuer t,e,.ingre.s.»den 6,,». I Mttherrjchast der Kirche und ihrer Organ» unterworse«. Er kann Wickelung ,,tbl acht, aber diese icrafle sind ungesund »und I Ärmlichen Verfahren und unter allen Eauieleu unpar- tarans kann kein ^>eil erwachsen. Personen, welche an so 1^^^ Rechtsprechung staat-seitig discipliairt werden, dagegen auSgcsetzler Stelle stehen wie der Präsident der Kammer I kann ihm die Befähigung zur Ertheilung des Religionsunterricht» und der Minister de- Innern, müssen weit zurückhaltender l von den kirchlichen Organen ohne Weiteres entzogen und er so und besonnener sein, als sich Floquel und ConstanS gezeigt I zum Lehrer zweiter Elaste degradirt werden. Tie vorbehaltenc haben. Wir baben im deutschen Reichstag auch scharfe osigen- l Genehmigung de- Regierung-Präsidenten sichert nach der Fassung sätzc gekabt, wie zwischen Fürst Bismarck und Birchvw, b.Elcns g.ge,, die gröbsten Ebicaneii. In Verbindung mir den Bismarck und Wmktborst »nt Bismarck und Eugen Richter, aber "b" d.e Seminarausb.ldun^ die Prütung, die Lehr- gegen den siegreichen Lcrsolgcr Boulaugcr's. tzrr ' - ^ ^ . Der Lcandal in der franMschen Jammer. Eine wenig beachtete Mittheilung aus Paris betraf die Absicht des Abgeordneten Hubbard, eine Anfrage wegen Ver leihung de» Ordens der Ehrenlegion an mehrere Personen au den Minister des Innern »u stellen. Eonstan» erklärte »ieram. daß er die Anfrage adlelulrn, dagegen eine Inter irllation annrhmen werde. Hubbard zog iinnmehr die An- ragc zurück, da str zu peinlichen Auseinandersetzungen fübren könne. Hiermit schien die Sache erledigt, die Boulangisten wollten sich aber die Gelegenheit nicht entgeben lassen, dem Minister des Innern, dem Berderber Bonlanger'S, Bcrlegen- beilen zu bereiten, und so kam es denn, daß die Boulangisten Laur und Lesenne eine Interpellation wegen dieser Ängetegen- beit einbrachten. Freycinet widersprach, weil eine Erörterung der Regierung schaden könnte, und einige Abgeordnete ver suchten die Interpellation durch die Vorfrage zu beseitigen. Dagegen erhob Laur Widerspruch und erklärte, daß die An nahme der Vorfrage nur im Sinne eines durch die Kammer dem Minister gewahrten Schutzes gedeutet werden könne, der schon seit langer Zeit burch die öffentliche Meinung gebrand markt sei. Durch den unerwarteten Angriff der Besonnenheit beraubt, ließ sich EonstanS hinreißen, Laur zu ohrfeigen'^ind zab dadurch da» Zeichen zu einer Scene, wie sie auch in der ranzösischen Kammer nur selten vorkommt. Die Folgen dieses Vorfälle- sind unberechenbar, und nur ein Vertrauens votum der Kammer für ConstanS kann den Sturz des Ministers, vielleicht de- ganzen Ministeriums verhindern, da bereit» Freycinet für EonstanS eingetreten ist. Der Zwischenfall Laur-EonstanS lehrt aufs Neue, daß die rubige Entwickelung ordnungsmäßiger Berbältniffe in Frankreich ein Ding der Unmöglichkeit ist, die Kammer gleicht einem Pulverfaß, in welches nur ein Funke zu fallen braucht, um einen Brand von unbestimmbarer Ausdehnung zu entzünden. Boulanger ist todt, moralisch todt war er schon am Tage seiner Flucht nach Brüssel, aber die Partei, welche seine Sacke zu der ihrigen gemacht hat, lebt und erblickt ihre Aufgabe darin, Verwirrung zu stiften, der Regierung Verlegenheiten zu bereiten und vor allen Dingen selbst eine Rolle zu spielen. ES ist dieselbe Partei, welche sich die patriotische nennt, und unter Führung DeroMdeS die Entfesselung der Kriegsfurie als Ziel versolat. Die Pa- lriotenliga ist angeblich ausgelöst, aber in Wahrheit be- stebt sie fort, da- Feuer glimmt unter der Asche weiter, und die Partei läßt keine Gelegenheit unbenutzt, um ihre Macht und ihren Einfluß zur Geltung zu dringen. Wir er innern an die Anwesenheit der Kaiserin Friedrich in Paris im vorigen Jabre und an die damit im Zusammenhänge siebende Frage der Beschickung der Berliner Kunstausstellung durch französische Maler und Bildbauer, um die Thatsache klar zu stellen, daß die Patriotenpartei lebt »nd wirkt und nur eines paffenden Anlässe» bedarf, um sich der öffentlichen Meinung für ibre Zwecke zu bemächtigen. Tie verbündeten Patrioten und Boulangisten stimmen darin überein, daß sie eS sind, welche die Dmgc in Frankreich zur Entscheidung zu treiben berufen sind, nickt aber die Regierung, welche iynen viel zu langsam und ohne die hinreichende Thalkraft zu Werke geht. Die Boulangisten in der Kammer sind eine schwere Gefahr für den Frieden, weil sie kein Mittel scheuen, um eine Katastrophe bcrdeizusühren. Ihre Anträge mögen in der Kammer stets adgelebnt werden, die besonnenen Franzosen mögen die Wiedcrkebr regelmäßiger und friedlicher Verhält nisse noch so sebnlich herdeiwünschen, die Boulangisten tragen den Streit der Meinungen au» der Kammer aus die Straße, sie wollen Aufregung und Verwirrung um jeden Preis, und der Volk-ckarakter kommt ibren Bestrebungen zu Hilfe, die Sucht nach Aufregung, nach kritischen Lagen, nach Umsturz de» Bestebendr», nach Veränderung ist den Franzosen an geboren. und daran ändert dir Stimme der Vernunft nicht«, welche da« Gegentbeil predigt. Man vergegenwärtige sich, daß der Präsident der Kammer bei der Anwesenheit Kaiser Alexander « U. von Rußland in Pari« ihm zunef: „Vivo I» Lnlogno" und daß derselbe Floquet neulich da» längst widerlegte Gerücht zur Sprache brachte, PiuS lX. sei Freimaurer gewesen. Trotzdem ist Floquet neurrding« zum Kammerpräsidenten gewählt worden Al» der Mmister Loostan» am 1». Januar den Adgmrdnet» Besonders zur ! enlsprichl zwar dem Bersassungsrecht, eröffnet aber die Aussicht nicht reichung d.-S letzteren Zweckes gilt'kein Mittel als ,u bw« aus die WiederversikUung der »ircl,enschu>e unter dieser Firma, schleckt, ob dadurch die wichtigsten Interessen des französischen ""ch aus den Veri»ch, die Heilkraft der Schule gegen Um- dünkt den Herren d aur und Genossen gleich, wenn si- nur! ungangbar. Lte werden wesentlich in der Richtung de- vorjährigen ihren persönlichen Zwecke» Genüge leisten und dem Drang I ^wurses »nd de« bestehenden Recht.-« geändert werden müssen, der großen Menge nach Veränderung entsprechen können. I wenn da» Gesetz eine der gedeihliche» Entwickelung der Votkeschuie Glücklicher Weise bat die Entwickelung der srauzvnschcn I und den Traditionen de- preußischen Schniunterrichts entsprechende Verhältnisse nach den Erfahrungen deö letzten Krieges zwischen I Gestalt erhallen soll. Deutschland und Frankreich eine Richtung genommen, weiche I * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" erklärt die eine entscheidende Wendung nur für den Fall der Ueder-1 Blättermeldunge» über die generelle Absicht, neue Brief einstimmung Frankreichs mit Rußland erwarten läßt. Die I marken einzusühren, als unzutreffend und demen- Straßcnpolltiier in Frankreich baden eS zwar in der Hand, I tirt ferner die wiederholten Meldungen über erucu Wechsel jede» Augenblick einen großen Lärm zu verursachen und die I im UnterstaatSsceretarial des EultuSministeriumS. Presse zu beschäftigen, aber die Lenkung de« Gauzen ruht in . Die particularistischen Bestrebungen, die in der besonnene» Hauten Der Prastdenl der sranzosl,chen Republik ^tzlen Zeit wieder schärfer dervorlretcn, entbehren, so de ist zwar in der Hauptsache nur der Form nach Vertreter tutend sic an sich sind, unter Umständen doch nickt eines Frankreichs, daS Gewicht der Entscheidung über Krieg und komische» Beigeschmacks. So erheben jetzt die „Hessisch. Bl." Frieden desindet sich de, de» Kammern, aber ohne die Zu- ^n Klagegeschrei .darüber, daß „>,» auch Hessen seinen sl.mmuiig des Pra,identen kann der Stein nicht ins Rollen Mitiiairconsiict mit Preußen bat. Die ihrer Wehrpflicht, an- gekrackt werben, welcher die friedliche Entwickelung unmög lich macht. Hoffentlich bildet der 14. Januar den Wendcpunct, welcher die öffentliche Meinung Frankreichs zur Berurtdeilung der Umtriebe der Boulangisteu veranlaßt. Die Person Boulanger'«, der Verlaus seiner Bemühungen, sich an die Spitze Frankreich« zu schwingen, dir Hilfsmittel, deren er sich zu diesem Zwecke bedient hat, find so kläglicher Art, daß ein Volk, welches noch einen Funken von Ehrgesübl besitzt, sich damit nicht einverstanden erklären kann. Ein ehrpslickk, statt mit der Waffe, als Apotheker genügenden Einjährig- Freiwilligen haben nämlich, dem Blatte zufolge, seit dem l. Januar aus Anordnung dcS General-EorpSarzteS die hessische» Zeichen: Löwen am Helm und rolhwciße Acksel- schnürr, adlegcn müsse» Dazu beinerkt da« Blatt schmerzersÜÜl: „Es Ist ein schwer wiegender Schlag, de» hier ein preußischer Mililoirarzt gegen die Landeshoheit eines deutschen Bundetsürsten zu iiihren wagen durste. Laß die hesnjche Regierung leooch beim Bundesrath vorstellig würde, fft nicht zu erwarten. Rühren aber muß sich da» hessische Volks Ta der Landtag zusammen ist, wird Betrüger und Ehebrecher, ein M-usch, der nur durch die ib», 'in «bp.ordu.tn den »öthtgeu M°°n.«mu,h von reichen Frauen zur Verfügung gestellten Gelder lebte. iu 'ffentitcher Anklage . ^ ^ ^ und seine politischen Zwecke verfolgte, ist der allgemeinen! .. 8. schlcSwig-holsteiNlscken Wahl Verachtung überliefert. WaS soll man aber zu Leuten sagen, kre.fe wird der „Nat -Ztg" vom 18. Januar geschrieben: welch- di- moralische und politische Erbschaft eines solchen 2n cmcr gestern ,,, Elmshorn adgchallcnen Delegirten- Menschen antrele» und auf Grund deren Frankreich auS Versammlung de» d.e Rational-L'deralei, und Eonserval.vcn seinem Gleichgewicht zu drängen beschlossen haben? Frank- u'Maffcndcn nationaleu WahlvereinS, zu welchem auch reich würde, wenn es diesem Antriebe Folge leistete, aus p,, rm.ge hervorragende Mitglieder der deutsch.sreüinnlyru tiefste Stufe der Erniedrigung herabstnken, und damit wäre s " ' '' --- - - - seine Zukunst entschieden. * Leipzig, 21. Januar. * Der Kaiser hielt io dem Exercirhause der Marine in! Kiel eine Ansprache an die Marinerecrulen, in welcher! er dieselben ermahnte, ihrer Pflicht als deutsche Matrosen stets eingedenk zu sei», treu zu Kaiser und Reich zu sieben und die Religion nicht zu vergessen. Der Kaiser lbeiltc, wie die »vieler Zeitung" meldet, seiner mit, daß der Prinz Partei hinzugczogen wareu, stand die Gründung eme« Wahlvereins der bürgerlichen Ordnungspartrien auf der Tagesordnung. Der Wahlkreis wurde bei der letzten Wahl den Nationalliberaleu durch die Socialdemokrateu in der Stichwahl mit einer Mehrheit von 156 Stimmen entrissen, und ist durch den socialistischen Abgeordneten Molkcnbuhr vertreten. Der Erfolg der Socialdemo- kratie war, wir so oft, auch hier der Uoeiniaktit der bürgerliche» Parteien zu danken. Er wäre sicher nicht zu verzeichnen gewesen, wenn von vornherein eine loyale Verständigung der anderen Parteien angrbabnt worden wäre. ^ ... In richtiger Würdigung dieser Thatsache haben eS sich einige Heinrich zur Dienstleistung im ReichSmarineamt commandirl I patriotische Männer de- sci. Prinz Heinrich dankte und verabschiedete sich sodann I gemeinsames Vorgehen von den Osficiereu und Mannschaften der ersten Matrosen-1 auf die nächste Reichst«, diviston. I ergebenden Schloß * Die „Freisinnige Zeitung" tbeilt mit, daß der CultuS-1 Jminerlun wurde minister, ehe er den Entwurf eines Volks schul g esc tzeS I Thal Hoffnung vo, eingedrachl.^sich der Zustimmung der CentrumSsührer in den I Anzahl von einflnß entscheidenden Puncten versichert habe. * Auch die sreiconservative „Post" erklärt sich nunmehr principiell gegen den VolkSschulgescyentwurf. Sie erkennt in einigen Einzelheiten desselben organisatorische Verbesserungen, sagt aber: De», gegenüber siebt eine Reihe von Verschlechterungen schwer wiegender Art auch vom Clandpuncte Derer, welche die Eonseisions- richtiger Würdigung dieser Thatsache haben eS sich einige iotischc Männer de- Wahlkreise- zur Aufgabe gestellt, ein »meS Vorgehen der Ordnungöparteien im Einblick auf die nächste RcichSlagSwahl zu versuchen. Die sich dabei ergebenden Schwierigkeiten wurden keineswegs verkannt. te der Versuch gemacht, und e» ist in der vorhanden, daß eS gelingen wird, auch eine lußreichen, zur freisinnigen Partei haltenden Männern zu gemeinsamem Handeln zu bestimmen. Der in der Versammlung neugewählie Vorsitzende, Aml«> ichlcr Aibrrcht in Pimiedcrg, wurde mil der Ausgabe betraut, mit den Führern der freisinnigen Partei zu verhandeln und in einer demnächst einzuberusenden Versammluug de« WablvcrciuS Bericht zu erstatten. Ob sich alSdann eine besonder« Vereins bildung, etwa als anti-socialdcmokeatischer Wablvercin, als schule als Regel wolle». Tie Versajjuug charakterisirt den Grund-! nolhwendig ergeben wird, diese Frage soll dann einer Be seffionalität durch Einschaltung des Worte- „möglichst" ! schiußsassung unterliegen. Ein Auf. sntz der Eonsessionalilat Lurch Einschaltung des Wortes „möglichst als »tuen bedingten. Auch hebt sich dieser Satz nach teiner Richtung über die anderen Bersassungssätze hervor. Was ins- beiondere die Einwirkung der Kirche auf die Schule anlangt, so beruh! diese nicht aus dem Satze vo» der Eonsessionalität, sondern allein auf dem anderen Veriastungsiotze, inhalt« dessen den Kirchen die Leitung des Religionsunterrichts in der Volksschule zw siebt. WaS kirchlichen Organen darüber hinaus eingeräuint wird, findet im Vcrsassungsrrcht keine Stütze. Demzufolge ist dies absolute Verbot der Neuerrichtung von Simuitanschutcn auch da, wo ein dringendes Bedürsniß dafür vorbaudcn ist, wenn nicht contra so doch praeter daS Vcrfassuiigsrccht. Tie Bestimmungen, Inhalts deren aus Anordnung der geistlichen Oberen dem Lehrer der Religionsunterricht entzogen werden Dari, über die Mitwirkung der kirchlichen Organe Lehrbüchern, die Einrichtung des konfessionellen die Einwirkung der Geistlichen aus die Lehrerbildung stelxn gleich- > und empfing daselbst zahlreiche Deputationen. Nachmittags ' - - - - - - schlußsassuna unterliegen. Ein Ausgehen des bestcbendeii nationalen Vereins in den etwa zu begründenden neuen, ans die Abwebr einer abermaligen socialdemvkratischen Wahl speciell zugeschnittenen Verein ist nickt beabsichtigt. Man darf mit Recht auf den AuSgang dieses Versuches gespannt sei». * Der Erzbischos von Stablewski ist gestern Vor mittag von Gnescn in Posen eingctroffcn und wurde am Babnbose festlich empfangen. Bon da begab sich der Erz bischof in Begleitung von 108 berittenen Bauern zur Marien kirche, woselbst die Begrüßung durch den commandirendcn General Ke» fünfte» ArmeecorpS, General vou Seeckt, den falls anßerbaib de- Verfassung-recht- „nd sind zum Tbeil mit an deren Brrsassungssätzen, dem Lominunalprinciv. der eiiibeitüchen staatlichen Schulaufsicht, schwer vereinbar. Ebenso ist die Be. Häuptling, daß der vorliegend« Gesetzentwurf nur die Eodisicalion der bestebenLea BerwaltungLpraxs« entbatte, cum trenn« anlie zu versieben. Die Einrichtung eine« Schul-Vorstande« für lebe Schute, welche der neue Entwurf allgemein vorschreibt, besteht jetzt zumeist nur sür da« flache Land. In den Städte», soweit di« Schullast Tommunallast ist, verwaltet in der Regel eine städtische Schuldeputallon einheitlich die inneren und äußeren Angelegenheiten aller Schulen. Aber auch da, wo rin Schulvorstand besteht, ist er tn engen Zusammenhang mit der Unterhattungspflicht gebracht; wo. wie in Ost- und West- Preußen, bezüglich dieser La- Gemeinprineip gilt, ist auch der Schulvorstand aus kommunaler Grundlage geordnet. Nur, wo d» Hausvütergemkind» di« Sckrullast obliegt, steht den Hau«vätera die Wahl der nicht geborenen Mitglieder de« Schulvorstande« zn. Jetzt soll bi» aus di« Bethriiianug de» Gemeind»- Vorstand«« an dem Schulvorstand« dieser »o« der nnter- d»U»»-«pfitchti,«» KSr»erschaff lo»,«t»fi «d d«ch di» fand im erzbischöflichen Palai« ein größeres Diner statt. * Der schweizerische Ständcratb bat das Gesetz, be treffend die AuSliesrrung politischer Verbrecher, einstimmig angenommen. * Dir gestrigen Pariser Morgendlätter besprechen die Vorfälle in der gestrigen Kaniinersitziing und geben ihrem Bedauern über dieselben Ausdruck. Gleichwohl billige» sie fast durchweg da» Vorgehen EonstanS gegen Laur. * Der vom Minister des Innern veröffentlichte Ausweis über die Bewegung der Bevölkerung in Frankreich muß hauptsächlich vom wirtbsckaftlichen Standpuncte auS deurtdeilt werden. Im letzten Jahrfünft (1886—Sl) ist die Bevölkerung nur um 124 289 Seelen, auf .38 343 »92, ge stiegen, gegen 545 855 im vorhergehenden Jahrfünft. Tie Zahl der Ausländer ist von 1N52I4 (l886) aus l 101 798 oder u« IS 416 gefalle»; jedoch nur scheia» d«, «de» allei» ff» 1»»0 ' "
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