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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940116016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894011601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894011601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-16
- Monat1894-01
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Verzeichnis Tabellarilcher und Ziffernsoz oach höherem Tarif. Srtra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen>Ausgabe, ohne Posldesörderung ^l 50.--, mit Postbesorderung 70.—-. Annaiimesäiluß für Anzriyen: Abend-Ausgabe: Vormittags lO Uhr. Morg» a-Au-gade: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn- nnd Festtags srüh ' ,0 Uhr. Bei den Filialen unb Annahmestellen >« »ine halbe Stund« srüher. >niei>r» find stets an die Expeditian zu richten. Druck und Verlag von E. Pol» tu Leipzig. ^-27. Dienstag den 16. Januar 1894. 88. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Ruhholz-Auction. vkttt»«ch, den 17. Januar 1894, sollen von Bo» mittags ,19 Uhr an auf dem Mitietwaldschlage in Abth. 6 des Bnrganrr Forftrenier« in der Mähe »r» frührre» alte» Aorsthauscs de» Bihlttz-Ehrenberg die nachstehenden Hölzer, als: 35 Eichen- Nutzklötze von 40—I07cwStärkeund2—9m Länge, 22 vuchen- 37 Näftern- 12 Linden- 7Eschen- l Aharn- ?««»hol»er, 2«P«eldau»- 9 Eier« 24-53 22—7? 26—7» 19-43 80 2l—8» 31—32 18-23 -8 3- lO 4- 12 4-9 ö 2-8 4-6 4-8 19 Stück Eschen-SchirrhSlzer. unter den im Termine „»»hängenden Bedingungen und der üblichen Snzablong an Ort und Stelle meistbietend vertäust werden. Zusammenkunft: aus dem obengenannten Schlage. Leipzig, am 8. Januar 1894. Dr« Rath» Aarstdeputatian. HolMrtion. D«nner«tag, den 18. Januar 1894, sollen von Bor mittaas 9 Uhr an im Connewitzer Aorstrrvicre aus dem Mittklwaidjchiage in Abtheilung 9 149 Hansen Adranmbalr und 899 Hausen Langholz» sowie IS Bund Dorne» unter den Im Termine oushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunst aus obengenanntem Schlage, in unmittel- karrr Nähe von Janck'» Dampshammer. Leipzig, am 12. Januar 1894. Des Rath» Aarstdeputatta«. Gesucht wird der am 8. September 1863 in Hannover geborene Tapezierer Heinrich Friedrich Christian Howtnh» welcher zur Fürsorge für seine Ehefrau anzuhalten ist. Leipzig, am 12. Januar 1894. Der Rath der Ltadt Leipzig. Armenamt, Atzth. II. 4. R. IV, 1432s/l77. Hentichel. Dolge Änderwett gesucht wird die am 26. Februar 1867 in Rodewtsch geborene Fabrik arbriterin Emilie Caroline Rcnmeifter, welche zur Fürsorge für ihr Kind anzuhalten ist. Leipzig, den 13. Januar 1894. Der Rath der Stadt Leipzig. Armrnamt, Abth. IV». X. L. IV». 18a/94. Hentschel. Hr. Realgymnasium. Dir Anmelhnnaen zurOsier Ausnahme <mit persönlicher Bor stellung VrS Schülers- erbitte ich mir Montag den lü. bis Sonn abend den 20. d. M. täglich »wischen 11 und 12 Uhr in met«er Sobnuna, Zeitzer Strotze 10, 1. Mitzuvringen sind Geburtsurkunde, Tauf- oder Confirmalionsschein, Impfschein und letzte Schnlcensur; die Lster-Tensur ist späteslens bis zum SI. März nachzuliesern. Die Aufnahmr-Prüsung findet Montag, den 5. März, srüh von 8 Uhr an, statt; Feder und Papier sind mitzubringen. Leipzig, den 5. Januar 1894. l)r. I. E. Böttcher. Rector. Hchauction. Montag, Len 28. Januar d. IS. sollen von vormittag»! llhr an auf dem Msttelwaldschloae in Abth. 5 und 6 de» I Burgaiirr Forstreviers in der Nähe des früheren alte« ForfthanseS bet Bühltlr-Chrciiberg 89 starke Adrauuihanfen, unter den im Termine oushängenden Bedingnnge» »nd der üblichen ^ Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend vertäust werden. Zuiammriikniist: auf dem oben genannten Schlage. Leipzig, am 8. Januar 1894. Des Raths Forftdeputation. I. Realschule. Nordstratze 37. Die Anmeldung neuer Schüler iür Ostern d. JrS. erbitte ich mir Mittwoch, Len 17. Januar »nd an den folgenden Lagen in den Stunden von 8—12 Uhr Vormittag« und 2—5 Uhr Nachmittags. Das letzte Schulzeugnitz (die MichoeUscensur), ein Ausweis über die Periänlichkeit des Schülers (SiandesamlSbuch oder Tauszeugnitz oder Geburtsschein) und der Impfschein sind vorzulege». Die Aufnahmeprüfung findet Mittwoch, den 7. Februar, früh 8 Uhr statt. I>r. F. Pfalz, Direktor. Deutsches Reichsfnrsientlium. Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht das „Deutsche Wochenblatt" einen in mehr als einer Hinsicht bemerken« werthr» Artikel, der sich in seinem ersten Theile mit der StellungdcSverstorbenen Herzogs Ernst II. von Sachsen Coburg-Gotda und seiner Regierung zur Bcrsassuiig deS Norddeutschen Bundes beschäftigt. Der Herzog batte Be denken gegen diese Berfafsung, weil er die Fortepistenz seines Landes und der meisten kleinere» Staaten deS Norddeutschen Bundes mit den Lasten dcS neuen BundcsverhältnisseS ans die Dauer nicht für vereinbar hielt, und erachtete einen raschen Anschluß an Preußen für vorlheilhastcr nnd wünschen« werlher, als eine UebergangSslnfe zur Einverleibung in Preußen. Und wie der Herzog, so dachte seine Regierung, dachte sein Land. Man glaubte an eine in Bälde bevor siebende Einverleibung in Preußen und wünschte sie bc fchlcunigt zu sehen. Auf diesen erste» Tbeil deS Artikel« wird zurückzukommen sein, wenn der Reichslag die Steuer reform» or lagen der verbündeten Regierungen rundweg ablehnen sollte. Heule sei der zweite Abschnitt milgetheilt, der darauf binwcist, daß wir jetzt gerade in Coburg-Gotha einem ReichSsürstentkume ganz entgegengesetzter Art begegnen, daß dort nicht mehr der Gedanke a» Einverleibung oder Media- lisiruna, sondern ein Souverain waltet, der Mitglied deS englischen Oberhauses ist, auf die Zugehörigkeit zu>» britischen Geheimen Nalh erst kürzlich verzichtet hat und anßcrtcm von England eine StaatSdolation bezieht Dieser Thatsache gegenüber verlangt der Verfasser in lieber einstimmung mit ungesehenen deutschen Blättern vom Reichs tage, er möge erklären: „ein wie immer gearleleS Ab hängigkritSverhaltniß zum AuSlande ist unvereinbar mit der Stellung eine- sonverainen Fürsten im Deutschen Reiche", nnd begründet diese Forderung folgendermaßen: .Man hat in Deutschland absolut nichts gegen die Person deS Herzogs von Edinbura, nunmehr regierenden Herrn in Sachsen-Coburg-Goiba. An die Erfordernisse eines constitn lionellen Staalsleben« von Jugend aus gewöhnt, hat er sicherlich die Absicht, daö Land, nachdem er aus den Antritt der Negierung nicht verzichtet hat, als rin wohlmeinender, ehrlicher und ehrliebender Fürst zu regieren: auch soll nicht bestritten werden, daß er Wohl im Stande wäre, auf die Ent Wickelung unserer Kriegs- und Handelsmarine, sowie unserer gesammten überseeische» Verhältnisse aufGrund seiner englischen Erfahrungen als nunmehriger deutscher Bundesfürst, sofern er sich für unsere nationalen Interessen zu erwärmen vermag, einen förderlichen Einfluß zu üben. Aber der Herzog hat den Hehler begangen, bevor er die Negierung eines deutschen Landes anlrat, nicht seine Beziehungen zu England vollständig zn lösen. Er mußte an« jedem Ilnterthancnverdältniß zurKönigin Bictoria, aus der Mitgliedschaft deS Geheimen RalbeS und re« Oberhauses, au» den (activen) Rctired-Ltsten der Marine des Heeres und der Freiwilligen, sowie aus jedem Bezug englischer Staatsgelder vollständig auSscheiden. In der Flotte konnte er den Rang eine» Ebren-AdmiralS annebmen*), die sämmtlichcn sinanziellen Verpflichtungen, welche der Herzog auS seiner bi» Viebstahls-Lckailutillachililg. Gestohlen wurden laut hier erstatteter Anzeige: 1) eine silhernc Chllnder-Nemontatruhr mit Goldrand, ge riester Rückseite mit Schildchen nnd der Bezeichnung ..Oari IllUIer" im Innern, sowie anhäagender langgliedriger Nickelkette, am 10. d. MtS.: 2) eine silderne Remontoiruhr mit geriestem doppelten Gold rand, Secunde und Fabriknummer 6814, am 9. d. Mts.; 3) ein Einlagrbuch der hiesigen städtischen Sparkasse. Ser. II Nr. 153 152 aus .chluxini« üedeeirsit,' über 479 Mark Einlage lautend, am 30. vor. MtS.; 4) rin gröbere« verschnürtes Packet, von braunem Papier, darin ca. 19 in DaudlSftass. schwarz, am 13. d. MtS.; 5) ein Winterüüerziedrr von dunkelblauem rauben Stoff, mit grau- und rothcarrirtem Futter, schwarzem Sammetkragcn, einer Reihe Knöpfe „nd Kettchenhenkel, am 14. L. MtS.; 6) ein Winterüperziester von dunkelbraunem Closs, mit schwarzem Sammetkragen, 2 Reihen Hornknüpsen, dunkelbraunem Folter mit hellbraunen Streifen, et» Paar braune Nrimmerhand. schnüe und ein braunieidenc« Halstuch, vom S. bi» 7. d Mt« ; 7) ein Winterkderzicher von dunkelblauem gestockte» Stoff, mit wollenem carririen Futter, Sammelkragen und einer Reihe Hornknövie und rin Paar gelb« Krimmerhandschilhe mit Leder- besah, am 2. d. Ml«.: 8) rin Wtuterüdcrriehrr von dunkelgrünem glatten Stoff, mit schwarzem Commeikrogen, einer Reihe Perlmuirerknövse mit verdeckter Batterie und braunem gekästelten Futter, eine schtvarze Pelzmütze mit einarnahtem „K. im Futter, am 1. d. MtS.; 9) 7'/. m röthlichr Gl«rtasrt»e, am il. d. Mts.; 10) ein Leperballen. signirt „8. V. 52", 419 Stück Weis, leper 8 0. enthaltend, 125 bi« >50 lczr schwer, am 2. d. Mt». Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen G-geniiand« oder über den Thätrr find ungesäumt bei unseier Lriminal-Abtheilung zur Anzetae zu bringen. Leipzig, am 1k. Januar 1894. Da» Paltzrtamt Per Stadt Leipzig. Bretichnrider. Ml. Die städtische Aparcalse Warttzpaptere unter günstigen Bedingungen Leipzig, den 10. Januar 1894. Die Spareafieu-Deputattan. glied würde das Ansehen dcS gesammten deutschen FUrsten- standeö beeinflussen, ganz abgesehen von dem Einmischungs recht, welches einem fremden Staate unter Umständen kaum versagt werden könnle, wenn einer seiner Untertbancn ans einem deutschen Fürstenstuble säße. Damit wäre dem Ein flüsse deS Auslandes, der Abbängigkeit deutscher Fürsten von solchen Einflüssen, wieder Thor und Thür geöffnet, in kritischen Zeiten könnte da» zu sehr weitgehenden Folgen sichren. Ein deutscher RcichSfurst muß sich frei wissen von jeder Verpflichtung gegen da» Ausland. Hierzu gesellen sich »och Bedenken anderer Art. ES bc- stebt die Berinulhung, Herzog Alfred werde die Regierung eine I ordnnng AnSdnick verlieben haben Reibe von Jahren sichre», dann zn Gunsten seines SokneS > Vertrieb von Sck,r,i»werke» a»ke, abdanken und wieder nach England zurückkebren. Wir glauben freilich daran schon aus dem Grunde nicht, weil die Herzogin, seine Gcmadlin, ungleich lieber in Deulschland Convcraini» btciden als wieder apanagiric Prinzessin in England sein wird. Aber die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen. Au« diesem Grunde muß der Lerzicbt deS Herzog« aus alle nnd jede StaatSzugebörigkcit zu England ei» lebenslänglicher sein, wogegen Rücksichten der Billigkeit cS erfordern, daß England de« Herzog« dortige finanzielle Pflichten nnd da« Wnitbum der Herzogin übernimmt: auch gegen die Form einer einmaligen Eapitaisabsindnng als Ersatz für die Apanage wäre — wie schon oben gesagt — nicht« einznwcndcn. Deutschland ist ein junge» Reich und hat die Pflicht sich vorznsehe», namentlich auch dahin vorzuschen, daß ausländische Familicneinstüsse und Familienbeziebungcn nicht überhand nehmen. Zu den lebhaften Sympatbicn für England, in welche Kaiser Wilhelm'« ursprüngliche Abneigung sich ver wandelt hat, zu den durch die Kaiserin Friedrich rcpräscn tirten Beziehungen unsere« Hofe« zum englischen, zn de» zwischen Tarmstadl und London bestehenden und neu geknüps te» Fäden gesellt sich nun noch der englische Entsluß auf einen dritten deutschen Fürstenthron, ein Ein sluß, der durch die soeben geknüpften Famiiicnbcziebungen zwischen Eoburg und Darm stabt eine neue Erweiterung erhält. Wie weit diese Einflüsse reichen, haben wir jüngst an den Abmachungen»»! dem Herzog von Cumbertand erlebt, die soeben in der Preise so dargestellt worden sind, als ob er damit eigentlich Preußen und namenilick der Provinz Hannover eine Gefälligkeit erwiesen habe. Weitere Ueber- raschungen nach dieser Richtung hin sind in heutigen Zeit läusten nicht ansgeschlossen, und die welsische Candidaiur, zniiächst für da« Sprungdrelt Vrannschweig, von da au« aber aus das wieder zu gewinnende Hannover, wird sich stet« der warmen Unterstützung de« englischen Einflusses erfreuen. I für seine Mitglieder und fachliche Vorbildung. In den V Fürst Bismarck batte auch in diesen Dingen seine j sla„v dcS Verbandes, zn dessen erstem Vorsil,enden Pri Voraussicht bewährt. Er batte mit Zustimmung des hoch- seligen Kaisers Wilhelm nnd mit Unterstützung de« > darin mit ikm völlig einverstandenen Kronprinzen und dcS Herzogs Ernst den Versuch gemacht, den Herzog von Edinburgh zum Verzicht aus den Thron von! Coburg-Gvlba gegen Gcldentschädigung zu be wegen; der Herzog war einverstanden, die Sache scheiterte j aber an dem Widerspruch der Königin Bictoria. In dieser Frage bat Deutschland ein entschlossenes 1 sam macht und dadurch zur Hebung der gewerb sichen Leistnngssäkigkeit ein wesentliches Tbeil mit beiträgt. Endlich beruht die Billigkeit so vieler großer, schöner und gediegener Zeitschriften, Nachschlagewerke rc. nnr ans dem durch die Mitwirkung des ColporteurS geförderten Masscnabsatz. Unter diesen Umständen hieße c«, das Kind mit dem Bade auSschülten, wenn man um vereinzelter Miß stände willen den ganze» Colportagebuchbandel labmiegen, ja vernichten wollte. Und cs gicbt Leute, welche daraus aus sieben und ihren Bestrebungen schon wiederholt, und auci> fetzt wieder in AbänkerungSanlrägcn zur Deutfchcii Gewerbe Sie möchten siernc den Vertrieb von Schriftwerken außerhalb der Bnchladen aus« Aeußerste erschwert und die Ausübung de« Reise- und CoiportagebuchbandelS von der Prüfung der Bcdürsnißsrage durch die zuständige Behörde abhängig gemacht seben. Was wäre aber die Folsie, wenn sic ibr Ziel erreichten ? Nicht bloß würde» zahlreiche fleißige und gewissenhafte Angehörige des ColportcurgeivcrbcS außer Brod gesetzt, auch der ganze deutsche Buchhandel und weiterhin die ibm in die Hände arbeitenden Geschäfte der Papiersabrikanten, Buchdrucker, Buchbinder, Holzschneider rc. kämen aufs Schwerste zu Schaden, das dculschc Volk aber ginge eine« regsamen Vcr Mittlers von Wissen und Bildung verlustig. Gegen den schwindelhaften und unsittlichen Colporlagebuchhantei giebt eS bereits Gesetze; den ehrlichen und anständigen lasse inan in Frieden scincS Amtes walten!" O Berlin, 15. Januar. Die Regelung der Verhältnisse der ankencass ende amten beschäftigte, wie schon kurz gc meidet, den auf gestern naä, de» hiesigen.Königsballen" ein berufenen Congreß der Beamten der OrtSkranlc» cassen Deutschlands, zudem 75 Cassenbcamtc sowie der Cassenrevisor Freiherr von der Goltz erschienen waren. Prinz (CottbnS)undGri m mcr (Leipzig) führte» den Vorsitz. DaSNc snltal der ca. ncnnstündigcii Verbaiidluiigen war die Gründung eines „VerbandS derVerwaitungSbcamlcn der Ortökraiikcncassen Deutschland-", dem auch alle aus Kündigung angcslcllte» Hilfsarbeiter, anßer de» sonstigen angcslcllte» und besoldeten Beamten, angchörc» dürfen. Für die Zulassung der Hilf« arbeiter waren vorzugsweise die Leipziger Telegirtcn leb käst ringetrelen. Al« Sitz de« Verbandes wurdc Leipzig bestimmt, wo auch der erste Vcrbantstag im nächsten Sommer abgchaltcn werden soll. Nack» dem vom Congreß angeiioili menen Statut bezweckt der Verband die Fördern»,) der all gemeinen Interessen seiner Mitglieder, insbesondere die Herbei sübrung einer gesetzliche» Regelung ihrer Stellung, die Für sorge beim Eintritt der Dienslunsäbigkeit nnd in, Todesfälle, die Gewährung von Rechtsschutz, Vermittelung von Stellen "or- I,rineijni, onsta! zu sprechen. Wir brauchen für die ReichS- versasfung dringend cmcn Paragraphen, welcher ans Grund de« BlinteSvertragS der deutschen Fürsten seststellt, daß Niemand in Tcntschland sonverain sein könne, der in irgend welchen, AbbängigkeitSverhältniß zum AuSlande steht; daß ein Mitglied eines fremde», dem ccutschen Reiche nicht angchörigen Fürstenhauses einen Deutschen Tkron, wenn überbaupl, so jedenfalls erst dann besteigen darf, nachdem eS seine frühere» heimalhiichen Beziehungen vollständig und dauernd gelöst hat. dem Reichstag ist cS. mit einem solchen Gesetz- berigcn englischen Haushaltung hatte, mußten gegen Verzicht auf > dem Reich Stag ist cö. mit einem die ganze Apanage,falls man diese nicht in eine einmaligeCapital-1 cntwurf die Initiative zu ergreife», die Zustimmung der Zahlung an den Herzog umwandein wollte, vom englische» teulschcn Fürsten wird au« naheliegenden Gründen nicht Staate übernommen werden; ebenso daSWittlhum der Herzogin, I i ch len." auf welches diese ei» vertragsmäßige« Recht hat. Die Apana- girung der englischen Prinzen durch da« Land mittelst ParlamcntSbeschluß beruht auf einem Uebereinkommen zwischen Krone und Parlament. Al« erste« die Kronländere>cn an den Staat zu dessen Besitz abtrat, übernahm letzterer die Apana siirung der Mitglieder des königlichen Hause« als Gegen lcistutig (die Civilliste siebt im Budget mit 407 954 Lstrl., die Deutsches Reich. * Leipzig, 15. Januar. Gegen die Einschränkunc der Apanagen mit 188 000 Lstrl.). Aber Herzog «lsred bezog d,e bei'den Worten .Colporteur Apanage doch nnr als englischer Prinz. Ein solcher horte er Gestalte», welche die Hinte, auf zu sein an dem Tage, an welchem er einen deutschen Thron bestieg. Er kann und darf England keine Dienste mehr leiste», zu welchen er ehemals als königlicher Prinz von Großbritannien berechtigt und verpflichtet war. Um deutscher Fürst sein zu können, mußte er unbedingt zuvor die britische Staatsangehörigkeit in jeder Form aufgcgebcn haben, sonst steht er nicht ebenbürtig im Kreise der deutschen Fürsten und die Legitimität seiner Thronfolge ist anscchtbar; denn der BundeSvertraa der deutschen Fürsten und sreien Städte, welcher der Reicksverfassung zu Grunde liegt, ist geschlossen als „ewiger Bund zum Schutze dcS Bundesgebiet« »nd de« innerhalb desselben gütigen Rechte-, sowie zur Pflege der Wohlfahrt de« dculschen Volkes". Nun sind ja die Be zicbunsien Deutschland« zu England augenblicklich freund fchasllickk, aber in der Politik können sich sehr schnell JnterefsrngegensäHe und Jntereffenconsiictc entwickeln, und Herzog Alfred wäre nicht im Stande, seine vertragsmäßige und venasfungSmäßig gebotene Fürstrnpf'iicht gegen Deutsch land unbebintert und unbeeinflußt zu erfüllen, so lange er i» irgend einem SlaalSzugcbörigteiiSverbällniß zu England oder in einem Uiitertbanenverbältniß zur Königin Victoria siebt. Ein Souverain kann nicht Unlerlhan, ein Unterthan nicht Sonverain sei». Dir gesammte Gemeinschaft der deutschen Fürsten hat ein zwingendes Interesse daran, daß kein» ihrer Mitglieder jener vollen Sonverain ität entbehre, ans der allein da-fürstliche Recht in Deutschland beruht. Ein nicht voll souveraine» Mit *) Im Genealogischen Taschenbuch für 1894 ist der Herzog als „Kgl. großdritannifcher Admiral der Flotte a. D., Obers» «üi don. der Artillerie nnd der Jnsanterie der Kgl. grotzbritannlichen Marine" auigesührt. Man darf annebmen, daß die betreffende Notiz vom Herzog selbst entworfen oder doch genehmigt ist. Colportagc, wie der bekannte Antrag Gröber sie an- strcbt, wendet sich auch die „Gartenlaube", die Folgende« auSsührt: „Ein großer Tbeil unsere« deutschen Publicum« und „Colportagc" nur an Hintertreppen aus- und absteigen und unreifen Jünglingen, naiven Kindermädchen oder sensationslüsternen Küchenfeen irgend ein von Blut und Grausen erfülltes Machwerk in unbestimmt vielen Liefe rungen ausschwatzen. Diejenigen unserer Leser, welche unter Anderem auch die „Gartenlaube" durch den Colportcur er halten, wißen cS besser, und in der Thal ist cS ein großer Jrrlhum, aiizunchmen, daß der Colportagebuchbandel Haupt sächlich oder gar ausschließlich mit dem sogenannten „Schauerroman" sich abgebe. Vielmehr bestehen mindesten« 90 Proccnt der durch Colportagc im weitesten Sinne vertriebenen Literatur au» durchaus guten volkStbümlichen Zeitschriften und Büchern, großen und kleinen Sammelwerken, Allanlen »ndderglmchr. ES gicbt inDcutschland verkehrsarme Gegenden, in denen der Colportcur und vielleicht noch der Buchbinder die einzigen Vermittler literarischer Erzeugnisse bilden, die also, wen» man Len Colporieur au« ihrem wirtbschafllichen Getriebe striche, von jeder Berührung mit dem literarischen Leben der Nation so gnr wie vollständig an» geschlossen würden. Uno nicht bloß bier, auch in Landes ibcilen niit besser entwickeltem Verkehr, mit vielen und Mitten Sorlimeiilöbnchbandlnilge», spicll der von HanS zu -Paus wandernde Colporlenr wie der buchbänklerische Geschäft» reisende eine Rolle von incht zu »nlerschatzender Bedeutung. Der größte Tbeil der gewerbliche» Fachzeitschriften, Vorlagen sammlungen und technischen Bücher aller Art würde ohne persönliches Angebot überhaupt nicht vertäust werden; den» die Leute, für welche diese Werke bestimmt sind nnd welche daraus Nutzen ziehen sollen, kommen selten oder nie dar», einen Buchladen aiifznsuchen, um sich mit neuen Er scheinnngen au- ihrem Fache zn versorgen, ia sie erhalten vielfach gar keine Kenntniß von deren Vorhandensein. Lediglich der Colportcur ist cS, welcher sie darauf anfmerk rinz- CollbuS ernannt wurde, sind anßerdcm gewählt: Magna» Berlin, Donalh-Berlin, Finke-Dresden, Grimmer-Leipzig, Hosslnann-Forst, Fahr-Leipzig, Küpper-Köln und PerplieS- Thor». V. Berlin, 15. Januar. (Telegramm.) Das Stunt« »itlnisteriiiin hat bekanntlich in den letzten Wochen zahl reiche nnd ausgedehnte Sitzungen abgeballcn. Da« hängt, wie die „Krenz-Zcitnng" bört, damit zusammen, daß die Regicrnngö-Entwürsc, wie sie in de» einzelne» RcssorlS ausgestellt worden waren, noch eingehend durch bcrathe» und nicht selten auch retaetioncll scsigestellt wurden. Die» nebme natürlich viel Zeit in Anspruch; auch würden dazu Commifsarc an« den einzelnen Ministerien herangezoge». Berlin, 15. Januar. (Telegramm.) In der Be griindung des Urtdrils nrgr» HarSrn bcißl es, der Angeklagte drücke in dem Artikel „TaS Caprivitenknial", der als Salyre die Ausgabe haben sollte, die Tborbcilc» der Zeit zu vcr höhne», eine Mißachtung des Reichskanzler« au«. Tee Zweck sei, den Reichskanzler lächerlich zu machen. Tee Artikel sei objecliv beleidigend. Auch i» dem zweiten Artike!, „Die Bilanz dcS neuen CurscS", sei durch die Bezeichnung de« Reichskanzlers als Ereentivbeaiiitcii die Absicht ans gesprochen, den Reichskanzler zn verkleinern, zu verspotten und als unfähig binzusteUeu. (-) Berlin, 15. Januar. (Telegramm.) Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" lenkt heute au jettender Stelle die Aufmerksamkeit auf eine von ihr rcproducirte Ziischrist a»ü laiidtvirtl»,Gastliche» Krriscii, in welcher ans Grund cingehender Berechnungen der Nachweis versuckl wird, daß die Landwirlhc gar keinen Grund hätten, einem russischen Handelsverträge zu opponiren, den» bei dem heutige» niedrigen Stand unseres ei» heimischen RoggenS sei die Einfuhr russischen Roggen- einfach unmöglich. Die Aufhebung de« Identitätsnachweises betrachtet die Zuschrift einfach für schädlich uüd empfiehlt dafür die Einführung einer Export prämie in Höbe des Zolle«. Tie „Norddeutsche All gemeine Zeitung" bemerkt dazu: Der Inhalt der Zuschrift werde eS rechtfertigen, daß sie die Aufmerksamkeit der Leser in besonderem Grade darauf lenken wolle, wenn deren Aue siihrunz auch in einigen Punclcn, namentlich in Bezug aus die vermeintlichen Folgen der Aushebung deS Identität« Nachweises, keinesfalls den Ansichten der „Norddeutschen All gemeinen Zeitung" entspräche». ^ Berit», 15. Januar. (Telegramm.) Tic „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" bezeichnet die Meldung, daS neue Priitsche BotschastS-sttebiindc tu Mavriv sei tbeii weise abgebrannt, für vollständig unbegründet. 'Rach einem Telegramm des Botschafters fand am Freitag ein unbtdentcnbcr Kam in bra » d statt. Für den dadurch entstandenen Dachschaden tritt der Bauunlernchmer ein. « Berlin. 15. Januar. (Telegramm.) Bei dem Finanzniiiiistcr I>». Miqurl findet am Dienstag eine größere Ballsestlichkcit statt. Am 18. Januar snidct bei dem Krieg-minister v. Bronsart ein Diner statt, wozu die Minister n»d die BundeSralb-mitglieder geladen sind. Berlin, 15. Januar. Telegramm.) Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" reprodncirt die Mil Ibeilungen über den Borgang lei dem Festmahl de« drntscheit HandeiStaarS am Freitag »nd fügt binzn. der Prä» teni de« HantelStageS, Geh. Commerzienratb Frentzel, bade dem Finanzminislcr Dr.Miqurl am Sonnabend sein lebhafte«
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