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Dresdner neueste Nachrichten : 19.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193502195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-02
- Tag1935-02-19
- Monat1935-02
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.02.1935
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Verlag und Savplgeft-Mstelle: VreSdtN'A., Zerdlnandflraße 4 Einzelnummer 10 Rpf., außerhalb Sroß.Dreedens 15 Rps. postadrefle: Dresden«A.l. Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 14194,20024,27981-27S8Z « relear.: Neueste Dresden * Berliner Schrlftleitung: Vlttorlastr.4»,- Fernruf: Kurfürst 9361-9)66 Postscheck: Dresden 20S0 - Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewayrt. - Im Faste höherer Gewalt oder LetriebSstörung haben unsre Sezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelt- Nr 42 43 Jahrgang x Kampfplatz Abessinien Am Sonnabendabend marschierten plötzlich selb inarschmäftig ausgerüstet nnd im Tropenhelm zwei Bataillone der sascistischen Miliz mit klingendem Spiel den um diese Stunde außerordent lich belebten Corso Umberto in Nom entlang. Sie waren soeben von Mussolini besichtigt worden und besanden sich aus dem Wege nach Jtalicnisch-Ostafrika, wo sic a„ der abessinischen Grenze eingesetzt werden sollen. Gleichzeitig besichtigte der italienische Kron prinz In Neapel ein drittes Bataillon Miliz, daö dann ebenfalls sofort verladen wurde. Später trat dann zn seiner traditionellen Stunde nm Mitternacht der Fascistische Großrat zusammen und billigte die von Mussolini beschlossenen Maß nahmen und richtete seinen Gruft an die Truppen, die soeben abmarschicrt waren, und an die, die ihnen folgen sollen. Angeblich haben sich schon über 70 000 Freiwillige für Abessinien gemeldet, und den M00 Mann werden sehr bald Berstärkungcn folge». Die plötzliche kriegerische Geste NomS kam einigermaftcn überraschend nach allen den fried lichen Meldungen der vergangenen Woche über die angeblich völlig frcnndschastlichcn Gespräche zwischen dem italienischen Staatssekretär des Acnßeren, Snvich, nnd dem abessinischen Geschäftsträger in Nom. Beide Teile beteuerten ein Mal über daö andre Mal, daft sie eine friedliche Lösung anslrebtcn. Fragt sich nur, ob beide Teile anch darin übcrcinstimmtcn, was eine friedliche Lösung ist. Und dafür sind bisher noch sehr wenig Anzeichen vorhanden, nin so mehr, alö Abessinien fest an seiner bisherigen taktischen Linie feßhätt und energisch bestreitet, daft die Zusammen stöße zwischen Italienern und abessinischen Nänbcr- stämmcn ans italienischem Boden slatifandcn. 'Zn Nom nncder erklärt man: Air glauben zwar dem Friedenswillen des Kaisers, sind aber der Ansicht, daß er nicht genügend Einslnft ans seine kriegerischen Grenzstämmc besitzt und daß die Zcnlralregierung in Addis Abeba nicht in der Lage ist, selber für Frieden nnd Ordnung zn sorgen. Da man mit ähnlichen Bor wänden in der Geschichte des europäischen Kolonial imperialismus schon mehr als einmal große Ncichc erobert hat, dürsten diese römischen Acußernngen in Addis Abeba lanm besonders beruhigend gewirkt haben. /Natürlich kann man nicht mit 3000 Mann saseisti- scher Miliz Krieg in Abessinien sichren. Auch nicht mit 70 000. Dazn würde es größerer Anstrengungen bedürfen. Abessinien ist ein wildes Bergland, fast ohne moderne Bcrkchrsmittcl. Geeignet für einen hartnäckigen Gncriltakrieg. Die Grenzzonen sind wasserarm, außerdem malariavcrsencht. Kein gutes Operationsgebiet für eine europäische Armee. Abes sinien hat zwar kein modernes .Heer, aber eine sehr tapscre Bevölkerung, nnd die furchtbare Niederlage, die diese Bevölkerung im Jahre 18W der italienischen Armee bei Ad na bcibrachtc, ist in Nom wie auch in Addis Abeba unvergessen. Tie Angaben über die militärischen Verhältnisse in Abessinien sind sehr unzulänglich. Tie besten Kenner stimmen darin überein, daß dem Kaiser sofort etwa 100 000 Mann znr Verfügung stehen würden, die im Kriegsfälle aus 5, bis llOONllO Mann vermehrt werden könnten. Tic Bewaffnung ist allerdings mäßig. Etwa 300 Maschinengewehre und ISO Geschütze dürsten vorhanden sein, scrner 5 oder li Panzerwagen Die Ausbildung der Armee liegt in den Händen einer belgischen Militärmission, zu der in den letzten Monaten noch eine sünsküpsige schwedische Mission trat. Auch eine Art Luftflotte ist vorhanden. Freilich steckt sie in den allerersten Anfängen. Nach englischen Angaben verfügt die Negierung über fünf Doppeldecker Potez, eine Junkcrsmaichinc, eine Breda 13, eine Gipsy Moih und einen Folter. Die Piloten sind wohl ausschließlich fremder Nationalität. Wie weit die Abessinier ausgebildet lind, ist nicht be kannt. Unklar ist serner, wie weit die abessinische Bc- wassnnng in der letzten Zeit durch Wasscnschmnggel vermehrt worden ist. Auch läßt sich nicht übersehen, wie weit bei der Finanzierung der Nesormmaßnahnicn des Kaisers aus militärischem Gebiet japanisches Geld eine Rolle gespielt l»at. Jedenfalls haben die Japaner Im Lause der letzten zwei Jahre festen Fuß in der abessinischen Wirtschaft gefaßt. Sic erhielten eine Reihe von Kvnzessione». die bisher von der abessinischen Regierung europäischen Staaten verweigert wurden, und Abessinien ist ein guter Platz für die billige japanische Ware geworden. ES ist be zeichnend, daß am Tage nach dem Abmarsch der sascistischen Milizbataillone der japanische Bot schafter in Rom, Lnbimnra, bet Staats sekretär Suvich erschienen ist und ans die starke» wirt schaftlichen Interessen Japans in Abessinien hinwies. Dadurch wirb Abessinien ein Kampfplatz, auf dem nicht nur europäisch-atlantische Interessen Kabinestssißung in London Einladung an Neurath? - Oie Wünsche Frankreichs Telegramm unsres Korrespondenten .X. London, 18. Februar Tic englische Haltung zur deutschen Antwort l>at während des Wochenendes eine nicht unwesentliche Aendcrung erfahren. Tie „Einerseits - Anderseits- Haliung" hat jctz säst einmütig einer positiveren Haltung Platz gemacht. Heute morgen tritt der Aus schuß -cs Kabinetts, der sich vornehmlich mit den außenpolitischen Fragen beschäftigt, zusammen. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß bereits Montag oder Dienstag eine Vollkabinctto« sißnng stattsindet. Mit großer Befriedigung nimmt man ep in Eng land zur Kenntnis, daft die -Haltung der französischen Regierung vorteilhaft von den aufgeregten Pariser Prcssestimmen der letzten Tage absticht nnd der Onai d'Orsay die deutsche Antwort im großen und ganzen durchaus günstig betrachtet. Tie französische Negie rung wird auch, wie der diplomatische Korrespondent des „Darly Telegraph" mitleilt, keine Einwendungen gegen direkte englisch-deutsä-e Verhandlungen über den vorgeschlagenen Lnstpakt erheben. Man hält es hier für durchaus wahrscheinlich, daft die französische Negierung anrcgen wird, zunächst noch „genauere Antworten" von Teutschland zu erbitten. Während man noch am Sonnabend in einigen eng lischen Kreisen einer direkten deutsch-englischen Bc sprechung etwas skeptisch gegcnübcrstand oder aber glaubte, anrcgen zu müssen, die Besprechungen in engstem Einvernehmen mit Fra^jkreich zu führen, weist inan jetzt jedoch daraus hin^ daft Teutschland un bedingt gleichberechtigt behandelt werden und die englisch-französischen Besprechungen selbstverständlich ihr Gegenstück in direkten deutsch-englischen Be- spvechungen finden müssen. In welcher Form die kommenden deutsch-englischen Verhandlnngen slatt- sinden, ist uatnrgemäft noch unbestimmt. Sehr wahr scheinlich wird die englische Negierung den deutschen Außenminister, Herrn v. Neurath, cinla^n, nach London zn kommen. Ticser Vorschlag wird von der englischen Presse be sonders günstig ausgenommen. Baron v. Neurath hat ans seiner Londoner Botschastcrzeit her große Sympathien in England, die den kommenden Ver handlungen gewiß zugute kommen werden. Tas heißt aber nicht, daß London der einzige Vcrhandlungsort bleibt. Wie der diplomatische Korrespondent -es „Daily Tele graph" milicilt, dürsce, wenn die deutsche Negierung ihr Studium des Londoner Eominiiniqiws völlig be endet Hal, der Besuch eines englischen oder französischen Ministers in Berlin selbstver st ändlich sein. Todesurteile des Volksgerichts Oer nationalsozialistische Staat zerbricht den Landesverrat X Brrlin, 18. Februar. fTnrch Funkspruchj Ter Volksgerichtshof des Deutschen Reiches hat durch Urteil vom 18. Februar l935 wegen Verrats militärischer Geheimnisse die geschiedene Benita v. Faltcnhayn, geborene v. Zollikoser - Alten- klingen, und die Renate v. Nahm er, beide aus Berlin, zumTodever urteilt. Außerdem wurde wegen des gleichen Verbrechens gegen de, polnischen Staaatsangehörlgen Georg o. Losnowsti und die Irene». Jena aus lebenslängliches Zucht haus erkannt. DaS Urteil gegen v. Falkenhayn und v. Rahmzr ist, nachdem der Führer und Reichskanzler von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht hat, heute srüh vollstreckt worden. Der Volksgerichtshof deä Teutschcn Reiches hat ein hartes, aber gerechtes Urteil ge sprochen. Immer war Landesverrat das ehrloseste Verbrechen, das cs gibt, denn der Verrat von Ge heimnissen, die zur Sicherung von Staat nnd Volk notwendig sind, ist viel schlimmer als ein Mord, weil er Tansendcn von Volksgenossen das Leben kosten kann. Wer aber für Geld, um sich ciu gutes Leben zn bereiten, das Leben seiner Volksgenossen gewissen los aufs Spiel setzt, hat die schwerste Slrasc verwirkt, die es gibt. Er ist keiner Gnade würdig. Wenn nun, wie in diesem Falle, die Landes verräter noch Träger von Namen sind, die in der Geschichte Männer trugen, die Großes für ihr Volk geleistet haben, dann wiegt ein solches Verbrechen noch schwerer, denn auch der Name verpflichtet. Tas Urteil zeigt, was jene zn erwarten habe», die Geld höher cinschätzen als ihre Ehre, die Sicher heit ihres Volkes und Vaterlandes und das Leben ihrer Volksgenossen und Mitmenschen. Nicht nnr der Volksgerichtshof hat hier gerichtet, sondern das ganze deutsche Volk. ausgetragen werden, sondern auch asiatisch- pazifische, das heißt: Abessinien ist, wie wir schon vor Wochen an dieser Stelle sagten, auf dem Wege, einer der Hauptgcsahrenherdc der Weltpolitik zu werden. Dii. Loli. * Paris wir- besorgt „Mehr als Verleidlgungsmaßnahmen* Telegramm unsres Korrespondenten II. Paris, 18. Februar Mit großer Aufmerksamkeit und nicht ohne Be sorgnis sieht man in Paris die Mobilmachung Italiens gegen Abessinien. Die Blätter bringen zahlreiche Bilder der Parade der italienischen Truppen vor Mussolini nnd ihre Einschiffung tn Neapel. In der Presse läßt man aber dnrchblicken, daß die krie gerische Begeisterung in der italienischen Bevölkerung nicht so groß sei, wie das amtlich behauptet worden sei. Jedenfalls lei man sich in Nom klar darüber, daß „man in Abessinien ein großes, nicht un gefährliches Spiel lpiele". Ter „Malin" behauptet in diesem Zusammenhänge, daß die jctzi eingcschisstcn Truppen nicht die ersten und die ein zigen seien, die nach Abessinien unterwegs seien. Ter Dampfer-„Argentinien" sei schon vor mehreren Tagen in See gegangen. Wie hoch die Zahl der Truppen gewesen sei, die er an Bord gehabt habe, sei nicht genau bekannt. Wenigstens seien cs aber zwei Bataillone gewesen. Der Nahmen der reinen Vcrtcidigungsmaß- nabmen fei damit schon überschritten. ' Man müsse sich also aus eine Angrissoaktion gefaßt machen, die nicht nnr die Sicherheit, sondern darüber hinanS die koloniale Ausdehnung znm Ziele habe. Die Truppentransporte würden übrigens nicht nach Italienisch Somaliland dirigiert, wo die Unruhen ausgcbrochcn sind, sondern nach Italienisch- Eritrea. Dazu komme, daft inzwischen die An werbung von Freiwilligen sortdancrc. Diese Frei willigen erhielten schon beim Eintritt eine Summe von 2000 Lire nnd dann einen täglichen Sold von 20 Lire. Dnrch diese günstigen Bedingungen sei natürlich dic Zahl der Kch Meldenden, nnd besonders -er Arbeitslosen, ziemlich groß. Italiens Drohung Oer Einsatz der fascisltschen Miliz Telegramm unsres Korrespondenten Rom, 18. Februar In der 'Nacht vom Sonnabend ans Sonntag hielt der Große Fa feisten rat -ie letzte seiner drei wichtigen Sitzungen ab. In dieser letzten Sitzung teilte Mussolini mit, daft schon seit dem 1. Februar bei den Einheiten der Miliz Freiwillige sür den Dienst in -en Kolonien angeworben werden nnd daft sich bis jetzt 70 000 Freiwillige gemeldet haben. Der Groftrat nahm diese Mitteilung, wie der amtliche Bericht be sagt, „mit Begeisterung" entgegen und entbot den Einheiten, die bereits abtransportiert waren und denjenigen, die noch abtransportiert werde», seinen „männlichen kameradschaitliche» Grnft". Im amt lichen Bericht heißt es wörtlich: „Nachdem der Grafte Rat dic Erklärungen deS Duce zur Anftcnpolitik mit zahlreichen Beifalls- bezcigungcn angchört hatte, nahm er eine Ent schließung an, in der alle diplomatischen Schritte gebilligt werden, die die Be ziehungen zu Frankreich aus eine neue Grundlage stellen, nnd dic dic schwebenden Fragen sei« Be endigung des Weltkriegs einer Lösung nähcrbringcn. Begeisterte Ausnahme nnd Billigung sanden dic militärischen Maßnahmen znr Festigung der Sicher heit und des Friedens in den italienischen Kolonien O st a s r i k a s, die bereits in dic 'Wege geleite« wurden, ebenso wie die, die in der weiteren Folge sich als notwendig erweisen werden zur Sicherung der italienischen Interessen und der Bc- sriedung der eingeborenen Völkerschnsten. Mit tiefer Gcnugtnung wurde serner der Umstand znr Kennt nis genommen, daß 13 Jahre staatspolitischer Er ziehung durch den Fascismns genügt haben, um die Einbcrnsuug der Reservisten des Jahrgangs 1911 in der größten Ordnung und Ruhe abzuwickcln." Ans diesem amtlichen 'Bericht geht zweierlei her vor: 1. daft dic italienische Negierung ihre Vorberei tungen sür eventuelle kriegerische Maßnahmen gegen Abessinien zunächst im Rahmen der Partei-Miliz «risst. Zwar sind zwei Divisionen der Armee mobilisiert worden, aber sie stehen Heine noch in ihren Standorten Florenz nnd Messina. Tie Miliz dagegen wir- tat sächlich eingesetzt. Diese Tatsache ist insofern nicht verwnn-erlich, als seit -cm Bestehen der Miliz bei allen kolonialen Unternehmungen Milizsormativncn in erster Linie eingesetzt worden sind. Eine Mobili sierung der regulären Armee würde einen io tief gehenden Eingriff in das gesamte soziale nnd wirt schaftliche Leben der Nation bedeute», wie er nur in Fällen-höchster Alarmbereitschaft eines ganzen 'Volkes gcrcchlscrtigt ist. Daher Hai die italienische Regierung zunächst das Mittel der Frciwilligcnwerbung gewählt, das sich am leichtesten im Nahmen der Milizorgani- iation durchführen läßt. 2. zeigen die Truppenent- scndnngcn nach Lstasrika und der Beschluß des Groß rats, daft Italien bereit ist, seine Forderungen an Abessinien anch mit Waffengewalt dnrchznscßcn. Der Großrat hat nicht nnr denjenigen Formationen, die bereits nach Afrika abgcsandt worden sind, seinen Gruß entboten, sondern anch denjenigen, die noch ab geschickt werden. In dieser Formulierung ist eins nicht miftzuvcrstehendc Drohnngan dicA - resse Abessiniens verborgen. Sie besagt nicht mehr nnd nicht weniger, als daft Italien bereit ist, noch mehr Truppen über das Mittclmcer zn schicken, wenn Addis Abeba nicht nachgibl. Nun handelt cs sich znr Zeit darum, daft Rom Sühne sür die jüngsten An- griffe ans Italiens Truppen verlangt, während Addi- Abeba nicht bereit ist, seine eigene Schuld anzncr- kennen, wie der abessinische Kaiser in einem Interview dem Vertreter der Reutcragcntnr in Addis Abeba mitgctcilt hat. Es bleibt abznwartcn, ob die abessinische Regierung die Warnung, die in der Ab sendung der Miliz nnd in der Tagesordnung des Fascistischcn Grobrats liegt, mit Nachgiebigkeit beant worten wird oder nicht. Zweifellos ist Italien znr Entsendung von Truppen in seine ostasrikaniichcn Kolonien besonders dadurch ermutigt wokdcn, daft auch Frankreich seine Garnisonen in Französisch- Lomaliland verstärkt hat. W 'N s
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