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Dresdner neueste Nachrichten : 22.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193502222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-02
- Tag1935-02-22
- Monat1935-02
- Jahr1935
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- Dresdner neueste Nachrichten : 22.02.1935
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Februar Heute mittag 12,20 Uhr trafen zum Besuch der Stadtverwaltung und zur Teilnahme an der Chopin- feier der Stadtpräsidcnt von Marschau Minister Star zynski, der Warschauer Stadtvizepräsident Olpin, sky, der Krakauer Stadtvizepräsidcnt SkoczylaS, Professor Jachimecki fKrakaui und Stadtingcnicur Synek (Marschaus aus dem Dresdner Hauptbahnhos ein, wo sic herzlich empfangen wurden. Die Gäste werden bis zum Sonnabend in Dresden weilen. Welche Bedeutung diesem Besuch znkommt, geht auch daraus hervor, das, der polnische Botschafter in Berlin Lipski und eine Reihe polnischer Pressevertreter gleichfalls an wesend sein werden und das; die Rcichsrcgicrung Staats sekretär Funk entsendet. Buch mehrere Rcicholciter der NSDAP, werden nach Dresden kommen. (Ausführlicher Bericht über den Empfang findet sich ans Seite 2) * Ein Vorkämpfer der deutschen Musik in Polen Gespräch mit prof.Zachimecki (Krakau) Professor ZdziSlam Jachimecki, der Musik- wisscuschastlcr der Universität Krakau, dem wir einen interessanten, die neuesten Forschungen be rücksichtigenden Anssas, in unsrer Chopin-Beilage verdanken, hatte die Freundlichkeit, kurz nach der Ankunst nnscrm X. I-. - Schristlcitungömitglicd eine Unterredung zu gewähre». Professor Zdzislaw Jachiniccli, der als Ver treter der Stadt Krakau an dem Besuch der pol nischen Gäste in Dresden teilnimmt, ist der Typ des weltmännischen Gelehrten, den seine wissen schaftlichen Arbeiten in alle Hauptstädte Europas geführt habe», der alle Sprachen beherrscht, die Lite- ralurcn, insonderheit die Fachliteratur aller Na tionen kennt und verarbeitet hat. Ein Gelehrter, der vsscncn Anges durch die Mclt geht, sich an der Schön heit eines Stadtbildes, eines Flusses, einer Land schaft ebenso begeistern kann wie an den Geheimnissen einer alten Handschrift oder an der Köstlichkeit eines seltenen Erstdruckes. Dresden kennt er von früheren Besuchen her und er will „sein" Dresden Wiedersehen, vertrante Zwiesprache halten mit den Stätten, die unanslösch- lichcn Eindruck ans ihn gemacht haben. Er schwärmt vom Zwinger, vom Opcrhansban, den er sehr hübsch ein Präludium zu -er großen Sempcrschcn Slcin- Stnfonic der Wiener Oper nennt. Auch die Umgebung ist ihm vertrant, er weih, welches Juwel die Läclmsche Schweiz ist, und freut sich ans die erneute Begegnung mit ihr. Wir kommen auf die Bedeutung Dresdens für die deutsche Musik zu sprechen, das ist eine schnelle Modulation zu dem Thema: Deutsche Mnsik in Polen. Professor Jachimecki, der erste Fachmann auf dem Gebiete der polnischen Mnsik» ist zugleich ein vorzüglicher Kenner der deutschen, ja Ihr begeisterter Vorkämpfer seit vielen Jahren. In Wort und Schrifs. Sein Hauptgcbict ist Richard Wagner. In un zähligen (und langen, so fügt er mit eleganter Ironie hinzu) Vorlesungen hat er das Thema „Wagner" ab gehandelt. Eines seiner ersten Bücher galt nnscrm großen Musikdramatiker. Er zeigt cs mir. ES ist eine bibliophile Kostbarkeit, denn cö ist längst vcrgrisfen, und eine Neuauflage nicht möglich, da das Buch ver- schwendertsch mit Bildern anSgestattct ist. Ich kann mich nicht erinnern, ein deutsches Werk über Wagner gesehen zu haben, das so wundervolle Illustrationen hat. Sehr bezeichnend für daS Verhältnis JachimcckiS zu Wagner ist folgende Tatsache. Als das Buch ver griffen war, wurde der Verfasser vom Verleger be auftragt, eine neue Auslage, die mit wcuigcr Illustra tionen herauSkvmmcn sollte, zu schassen. Jachimecki machte sich ans Werk, „bearbeitete", arbeitete, schrieb, änderte, setzte hinzu, schrieb und schrieb, und am Schluß war ein völlig neues Buch über Richard Wagner ent standen. Es ist erschienen und ein Stolz der Wagner- Literatur. Sein allererstes Buch galt nnscrm Wolfgang Ama- Sens Mozart; er sei noch sehr jung gewesen, als er das schrieb, meinte Professor Jachimeckl, cö sei seine Jugendsünde. Außerdem hat er eine Monographie über Hugo Wolf geschrieben, wenn er auch mit Resignation foststellcn muß, daß cs eben nur ein Dutzend Lieder ist, bas wirklich ins Publikum gc- Besuch aus Polen Am 2Ü. Januar war ein Jahr seit der Unterzeich nung der deutsch polnischen Erklärung vergangen, die den 'Beginn einer neuen, einer besseren Gestaltung der 'Beziehungen zwischen den beiden Landern bilden sollte. Viele, vielleicht die meisten Menschen — sowohl in Deutschland wie in Polen — lind damals skeptisch ge wesen. Sie glaubten nicht daran, daß die Worte dieser Erklärung ihre Erhärtung durch Tatsache» finden würden. Sehr schnell aber mußten sie umlernen, lind heule, nach erst dreizehn Monaten, hat sich die Welt an das „Wunder" einer weitgehenden deutsch-polnischen Verständigung schon beinahe gewöhnt. Wir wissen irohdem, und in Polen wein mau cs ebenso, daß wir anch jetzt noch im Ansang stehen. Wir wissen, daß eine ganze Reihe wichtiger Probleme noch keine Lösung gesunden Hai. Aber gerade darin, daß wir nüchtern die Wirklichleit sehen und eine JllnsionS- politik vollkommen ausgeschlossen ist, liegt die Gewähr siir einen guten Fortgang der begonnenen Bereinigung der deutsch polnischen Fragen. Deutschland unter der Führung Adolf H itlers und Polen unter der Lei tung seines Marschalls Pilsndski haben den Mut gehabt, mit gutem Willen und zugleich mit aller Ehr lichkeit sich zur unmittelbaren Aussprache zu stellen. Sic wandten damit jene neue Methode der internatio nalen Politik an, die sich seitdem immer dringlicher als wahres Ersordernis in der verfahrenen Lage Europas erwiesen hat. Zwei Nachbarländer trafen sich, und weil sie nicht gleich sämtliche Weltprobleme ins reine bringen woUlcn, sondern sich ans die Erörterung der Dinge beschränkten, die sic selbst direkt und allein be treffen — deshalb kamen sie so raich zu einem Er gebnis, ans -cm weilcr ansgebant werden kann. Eins gelang vor allem, wie cs der Führer vor einigen Wochen in Ser linier Haltung mit einem polni schen Journalistcn formuliert Hal: „eine der geschicht lich bedeutsamsten Korreliurcn rechtzeitig dnrch- zusüßren, nämlich eine Korrektur des Irr tums, als ob zwischen den beiden Völkern eine F eind s ch ast als ei n e A r t E r b m a s s e stets vorhanden gewesen wäre und damit siir alle Znknnst vorhanden sein müßte." Plan machte die Entdeckung, daß es im deutsch polnischen Verhältnis mehr des Ge meinsamen als -es Trennenden gibt, lind die Einsicht stellte sich dann ganz natürlich ein, daß dieses Gemein same noch start an Gewicht gewinnen würde, wen» man bereit wäre, es bewußt zu pflegen. Völker, die Freunde werden wollen, müssen einander kennen. Ans dem Kennen kommt das Verstehen. Mancherlei ist siir dieses Ziel schon getan worden. Besonders im Aus tausch der kulturellen Güter beider Nationen. Ter Rundfunk, Vorträge, literarische Mittel sind in -en Dienst -es Verständigungswerkes gestellt worden. Was aber das wichtigste ist — auch die M cnschcn selbst von hüben und drüben begegnen sich und treten einander näher, lind jedesmal, wenn das geschehen ist, hat sich die Gewißheit gefestigt: cs kann wirklich nicht schwer sein, Freunde zu werden. Auch bei Dresdens Oberbürgermeister Zörncr stand dieser Eindrnck allen andern voran, als er Milte Januar von seiner polnischen Besnchsrcise zuriick- kchrte. In Warscha u wie in Krakau waren er und seine Begleiter freundlich und liebenswürdig aus genommen worbe», immer wieder hatte es sich gezeigt, ivie vieles sich Gastgeber und Gäste unter gemein samen Gesichtspunkten zu sagen und zu geben hatten. Aufrichtig war der Wunsch entstanden, daß Sachsens Hauptstadt nun recht bald Besucher ans Polen emp fangen könnte zur Fortsetzung der so glücklich ansge- nommenc» Beziehungen. Dieser Wunsch ist erfüllt: lieutc mittag sind die Gäste ans Warschau und Krakau in Dresden «ingelrvssen: sic wollen den Besuch des Dresdner Oberbürgermeisters erwidern, und weiter bildet einen Zweck ihres Hierseins ihre Teilnahme au -er Chopin-Feier, welche die Stadt Dresden am Freitag u. a. mit der Enthüllung einer Gedenk tafel au dem Hanse des NeumarkteS begeht, in dein Friedrich Ehopin, dessen Geburtstag sich an diesem Tage zum 12S. Male jährt, bei seinem mehrfachen Aufenthalt in Dresden gewohnt hat. Eine ausführliche Würdigung des große» polnischen Musikers bringen wir heute noch an andrer Stelle. Es gibt keine andre Stadt In Deutschland, die auch sonst so eng mit Polen -nrch vielfältige Be ziehungen verknüpft ist wie gerade Dresden. Dis vleschichte, die Zeit, in der die wettinischen Kurfürsten Sachsens Friedrich August I. und Friedrich August II. zugleich Könige von Polen waren, hat ihre Spuren untilgbar hinter lassen. Vor allem In Warschau und Krakau, aber auch in Dresden. Ohne aktuelle» politischen Bei-, gcschmack, nur unter historischen Gesichtspunkten, ohno drungcn ist. Die andern herrliche» Schöpfungen sind etwas siir die stillen Genießer. Tic polnische Musik hat Professor Jachimecki — anch das interessiert uns natürlich zn erfahren — bis zn ihren Anfängen durchforscht: seine Dissertation bet Adler in Wien galt dem im 10. Jahrhundert lebenden polnischen' Komponisten N. Gomolka, seine Habilitationsschrift den Einflüssen der italienischen Musik auf die polnische, er stellte die „Musik an dem Hofe -cs Königs WladySslaw Jagiello, 1424—14.10" dar, interpretierte die „Orgel tabulatur der Bibliothek des Hcil.-Gcist-Spitals zu Krakau, 1548", schrieb eine Geschichte der polnischen Mnsik im Umriß, und gab die Reisccrinncrungcn des Karl Kurptnskt heraus, Anch der neueren und neuesten polnischen Musik hat Professor Jachimecki seine Liebe und Aufmerk samkeit zugewandt. Ein Buch über Chopin, eine Monographie über K. Szymanowsky, den be deutendsten lebenden polnischen Komponisten, der auch bei der Chopin-Feier der Stadt Dresden zu Wort kommen wird, beweisen das. Seine Tätigkeit erstreckt sich anch ans das prak tische Gebiet. Als Berater des K r a k a u c r N u n d - sunkS hat Professor Jachimecki die Möglichkeit, vor allem auch für die ihm am Herzen liegende deutsche Musik zu werben. Man kann sich denken, wie er freut er über die neu angebahnten herzlichen Bezie hungen politischer und kultureller Art zwischen Polen und Deutschland ist. So war ihm diese Reise nach Dresden ein HcrzcnS- brtiirsniS; er betrachtet sie als ein schönes Geschenk, als eine gütige Fügung. Ein Kenner der polnischen, ein Kenner der deutschen Musik, in beiden Kulturen heimisch, ist er sich, wie auch aus dem unö zur Ver. siignng gestellten Aussatz hcrvorgeht, bewußt, wie eng die Beziehungen zwischen beiden sind und daß ihre engere Vcrlnüpinng siir die Znknnst sich segensreich answirle» wird. Roosevelts Programm Eine neue Botschaft an den Kongreß Sonderkabeldienst der Dresdner Neuestcn Stachrichten Washington, 21. Februar. (Durch United Preß) Präsident Roosevelt richtete gestern die erwartete Botschaft an den Kongreß, in der er zunächst die Be willigung des Kongresses siir die Verlängerung des Gesetzes zum nationalen Wiederaufbau -er Wirtschaft auf weitere zwei Jahre ^nsuchtc. „Die fundamen talen Richtlinien dieses Gesetzes", sagte er hierbei, „stehen ans fester Grundlage, und von ihnen abzu weichen ist undenkbar, denn -aS würde die Rückkehr zum ChaoS bei den ArbcitSvcrhältnisscn in der In dustrie bedeuten." Roosevelt verwies dann auf einige programma tische Punkte, die in das neue NRA.-Programm aus genommen werden sollen. Dabei handelt cs sich zu nächst um die Taris-Fähigkeit siir die Arbeitnehmer. Ferner soll das der Regierung gegebene Recht, Min destlöhne und Höchstarbeitszeiten scstzusctzen, ansrccht- erhalten werden. Roosevelt setzte sich seiner siir die bessere Anwendung der Anti-Trnst-Gcsetzc sowie siir die verschärfte Durchführung der Bestimmungen gegen Kinderarbeit- und für den Schutz des kleinen Ge schäftsmannes ein. Schließlich deutete der Präsident an, das, eine ge wisse Preiskontrolle notwendig sei, besonders in solchen Fällen, wo eS sich nm den Handel mit Boden erzeugnissen und Naturschätzen handele. Außerdem sollen Vorkehrungen dafür gctrosscn werden, daß in der Wirtschaft keine Verschwendung vorkommt, das, ruinöse Preisunterbietungen unterbleiben und das, unangemessen große Gewinne verhindert werden. lOer (Schlossplatz in Warschau mu rem ^einmal König lÄigtsmunös III.
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