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Dresdner neueste Nachrichten : 24.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193502245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-02
- Tag1935-02-24
- Monat1935-02
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 24.02.1935
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Postfach - Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernvettehr 14194,20024, 27981-27983«Telegr.-Aeoeste Vresden«Nerliner Schrlftleitung: VlNoriastr.4«: Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: Dresden rvso - Alchtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch oustewahrt. - Im Aaste HSHerer Gewalt oder ÄetriebsstSrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Ar. 47 Sonntag, 24. Februar 4SSS 4S Jahrgang Wachsende Kriegsgefahr in Abessinien Gedenken an Horst Wessel - Widerstände gegen Schuschniggs Pläne — Schwierigkeiten Roosevelts - Oie Chopinfeier in Dresden Gescheiterte Verhandlungen Der Bestimmungsort der italienischen Truppentransporte wird geheimgehalten Sonderdtenst der Dresdner Neuesten Nachrtchte Rom, LS. Februar. lDurch United Preßj Wie jetzt endgültig seststeht, ist weder in Rom noch in Addis Abeba eine Uebereinsttmmnng in der Frage der Errichtung einer neutralen Zone im Grenzgebiet zwischen Abessinien und Jtalienisch-Somaliland erzielt worden. In zuständigen italienischen Kreisen schreibt man der abessinischen Regierung, die eine Reihe uner füllbarer Forderungen gestellt habe, die Schuld daran zu, daß die Besprechungen gescheitert sind. Unter anderm habe Abessinien die Forderung gestellt, daft anch abessinisch« Beamte in die zu bildende Kommission zur Festlegung einer neutralen Grenzzone berusen werden miistten. Dies habe Italien nicht zugeben können. In Rom halte man an der Ansicht sest, daß dieser Kommission nur Mitglieder neutraler, uninter essierter Mächte angehören dürsten. Die vage ist Mieder autzerordentlich verschärst. Die Truppe n Verschiffungen nach Asrika nehmen inzwischen ihren Fortgang. Bom Kriegs» Ministerium werden die Bestimmungsort« der Transport« vollkommen geheimgehal, ten. Eü wird immer wieder erklärt, bah zwei mobi lisierte Divisionen sowie auch di« Miliztruppen nach Ostasrika geschickt werden sollen. Es dringt aber kein Wort darüber in die Ocsscntlichkeit, ob die Truppen transporte an der Küste von Eritrea oder von Lomali- land an Land gesetzt werden sollen. Diese BorstchtS- maftregcl deö italienischen »riegüminifteriumü, die auch auS der Tatsache hervorgrht, daß den Kapitänen ver siegelte Schreiben mit der LandungS» order übergeben wurden, die sie erst hinter Suez össnen dürfen, sei deshalb ergrisse« worden, um jeden „UeberrumpeluugSakt", der von irgendeiner Seite vor genommen werden könnte, nm die Landung der Trup pen ztz verhindern, von vornherein unmöglich zu machen. SirLohn Simons Reisepläne Besuch in Berlin voraussichtlich Anfang März — Vie Botte Rußlands Telegramm unsres Korrespondenten London, 28. Februar Der in Aussicht gestellte Besuch des britischen Rnßenministers Str Föhn Simon in Berlin wird, wi« man hier annimmt, wahrscheinlich in den ersten Märztagen stattsinden. Der englische Ansten- minister wird am 28. Februar in Paris einen Bor trag halten. Das Datum dieses BortragS liegt schon feit längerer Zeit fest und kann daher nicht mehr ge ändert werden. Sir Föhn Simon wird aber bereits am nächsten Tage nach London zurückkehren und dann soll die Berliner Reise unverzüglich folgen. Die Er« kd'uterungen, die gestern Frhr. v. Neurath dem eng lischen Botschafter in Berlin zur deutschen Antwort« «ote gegeben hat, haben in London eine« auSg«, -etchnete« Eindruck gemacht. Deutschlandö Bereitwilligkeit, auch die andern in dem Londoner Schlußbericht ausgeworsenen Fragen zu bespreche«, wird vo« der gesamten Londoner Morgenpresse aus richtig begrübt. Der diplomatisch« Korrespondent deS »Daily Tele graph" glaubt, dak Rußland bei den künftigen Ber liner Besprechungen eine grobe Rolle spielen wird. Man hat hier in England volles Verständnis sür die dentschen Einwände gegen den Lstpakt und insbesondere dafür, dab die künstigen RUstungS- begrenzungen Deutschlands sehr stark von der russi schen RüstungShöhc abhängen. Dennoch gibt man der Hoffnung Ausdruck» dab es Sir Föhn SimonS Mittlerrolle gelingen möge, »über den Berlin- Moskauer Abgrund eine Brücke zu schlagen". Sollt« eü ihm weiterhin gelingen, auch „gewisse deutsche Mib« Verständnisse über die sranzösisch-russischen Be ziehungen" auS der Welt zu schassen, so würden, wie der „Daily Telegraph" erklärt, die weiteren Besuch« in Moskau «nd Warschau eine allgemeine Bcrständi- gung wesentlich erleichtern. Einen Abstecher Sir Föhn SimonS «ach Warschau hält «an hier sür sicher. Sir John Simon wird im ganzen zwei Wochen von England wegbleiben. Ehe es zu seiuer Reise nach MoSka« kommt, wird der gegenwärtig stattsindende Gedankenaustausch zwischen England, Frankreichs Deutschland, Italien, Rubland und Belgien aus diplo matischem Wege sortgesetzt werden. „Times" über die Aussprache X London, 28. Februar. (Durch Funkspruch» Zu den geplanten englisch-deutschen Besprechun gen in Berlin melden die „Times": Der deutsche Aukenmtnister Freiherr v. Neurath hat am Freitag dem englischen Botschafter in Berlin, Sir Eric PhippS, mttgeteilt, daft Reichskanzler Hitler dem Umfang -er Besprechungen über -le europäi sche Lage nicht von vornherein beson dere Grenzen setze. Es sei jetzt wahrscheinlich, -aft Anfang Mär- der britische Besuch in Berlin statt- finde. In allererster Linie sei es notwendig, daft sich beide Parteien über die Natur der Besprechungen im klaren sind. Der erfolgreiche Ausgang der neuen Londoner Verhandlungen sei wohl in groftem Mabe ans die sorgsältige diplomatische Vorbereitung zurück- zuführen. Der Zweck dtr Berliner Besprechungen, an denen nur zivei Regierungen beteiligt seien, könne natürlich nur «ine Sondierung sein. Ein for- melle- Abkommen sei deshalb als Ergebnis des Ber liner Besuchs nicht zu erwarten. Ucber die Möglich keit «ines Besuches in Moskau werde die englisch« Regierung wahrscheinlich vor Anfang nächster Woche noch keinen Beschluft fassen. Die Beziehungen »wischen Deutschland und Sowjctruß- land seien weit davon entfernt, herzlich zu sein. Sie würbe» wahrscheinlich schwierig bleiben. Die vorge- fchlagene Kombination ei««» Besuche» in Berlin und in Moskau werde daher ivahrscheinlich an den Takt de» englischen Ministers erhebliche Anforde rungen stellen. Eine englische Anleihe sür Rußland? Telegramm unsres Korrespondenten London, 28. Februar Die Träume der Sowjets, mit den Vereinigten Staaten in» Geschäft zu kommen, habe» sich bekannt lich nicht verwirklicht. Es ist im Gegenteil zu einer recht erheblichen Verstimmung zwischen Rußland und Amerika gekommen. Moskau versucht daher, jetzt seine Zielo wieder einmal in England zu erreichen. Gestern haben in London Verhandlungen zwischen englischen und sowjetrussischcu Vertretern begonnen. Moskau will ciue Anleihe haben und operiert dabei wie stets mit Ansträgen, die es in reichem Mafte ver geben würde. Rußland hat schon einmal vor längerer Zeit ver sucht, in London ciue Anleihe zu erhalten. Damals scheiterten die Verhandlungen an dem Verlangen, die Zinsen und Amortisation in Gold zu zahlen. Jetzt sollen die Rusten dazu bereit sein. Und der arbeiter parteiliche „Daily Herald" behauptet, die Flnanzkreise der Eity seien bereit, die Anleihe z» unlerstützen. Da sic ferner von einer Reihe einslnftreicher, der Indu strie nahestehenden konservative,, Abgeordneten be fürwortet wird, rechnet man damit, daft anch das Schatzamt sein« Zustimmung geben wird. Von Sonntag zu Sonntag Was im Ausland geschah - Ein Querschnitt durch die Wettpolitik der Woche Deutsch-polnische Tage Die Städte Dresden, Warschau und Krakau haben in den letzten Tagen zusammen dem Genius Friedrich Chopins gehuldigt. Deutsche nnd Polen fanden sich während der Dresdner Festtage in der gemeinsamen Verehrung für einen Mann, der gleichzeitig einer der größten Musiker und einer der nationalsten Künstler war, die je gelebt l-aben. Ter Verehrung, die man in Dresden dem Polen Chopin rntgegenbrachtc, antwortete ans der andern Seite das polnische Bekenntnis zur deutschen Musik. Beide Völker haben, wie cs Staatssekretär Funk als Vertreter der Reichsregierung gestern abend im Fe stsaal des Dresdner Rathauses formu lierte, durch die gegenseitige Anerkennung ihrer nationalen Kulturwerke der Welt ein Beispiel ge geben, wie man am besten den Frieden sichert und die Wol'lsahrt der Völker fördert. In den „Times" wurde am Freitag ans die Vorarbeit sür den Frieden in Osteuropa hingewicsen, die von Deutschland und Polen geleistet worden sei, und zwar durch den deutsch-polnischen und den pol nisch-russischen Nichtangriffspakt. Diese Verträge werden in der internationalen Diskussion über den Ostpakt jetzt gcslisscntlich in den Hintergrund ge schoben. Man tut so, als sei der Frieden im euro päischen Osten völlig ungesichert nnd in größter Ge fahr. Die Dresdner Festtage sind ein lebendiger Kommentar zu den Darlegungen -er genannten eng lischen Zeitung. Ohne diese Vorarbeit der letzten zwei Jahre hätten sich Deutsche und Polen nach dem trüben Jahrzehnt, das hinter beiden Völkern liegt, niemals in einer solchen gemeinsamen Feier finden können, wie sie die Stadt Dresden in den letzten Tagen ver anstaltete. Die Welt hätte in den letzten Tagen in Dresden lernen können, wie man selbst außerordentlich schwere nnd von vielen sür unlösbar gehaltene Konflikte zwischen zwei Völkern durch rückhaltlose gegenseitige Aussprache und gegenseitiges Vertrauen überwinden kann. Dadurch wird mehr sür den Frieden getan al» durch mühselig konstruierte unübersichtliche Masten pakte. Oie Entspannung im Osten „Dank dem politischen Weitblick der Führer Polens und Deutschlands", so erklärt« am Freitag abend der Berliner polnische Botschafter LipSkl, „haben beide Länder einen Weg friedlicher Zusam- menarbeit beschritten, der der Gesamtheit der Völker zum Gegen gereichen wird." Dieser Weitblick der obersten Führer wird, darauf vertrauen wir, auch weiterhin die dentsch-polnischen Beziehungen lenken, selbst wenn untergeordnete Organe hie und da durch Mißgriffe da» Friedenswerk gefährden. Ein solcher Mißgriff scheint nach den Mitteilungen der „Deutschen Rundschau" in Bromberg der Parzellierungsplan sür 1V8S In den Wo- jrwodschasten Posen nnd Pommerellen zu sein. Bon 11251 Hektar, die zwangSmäßig parzelliert werden sollen, sollen nicht weniger alS 6700 Hektar aus deut schen Besitz. Die „Deutsche Rundschau* schreibt zu diesen Enteignungen: „Mit bangen Sorgen sah die deutsche Minderheit in Posen nnd Pommerelleu der Liste der Zwangsparzellierung entgegen. Unsre Wünsche nach dieser Richtung hin waren niemals hochtrabend, aber daft wir Trauer empfinden über diesen harten Schlag, der die deutsche Minderheit in Westpolrn wieder besonders trifft, kann uns niemand verargen. Anch dann nicht, wenn er der vo» nnS freudig begrüßten deutsch-polnischen Annäherung ebenso wohlwollend wie wir gegeuübersteht." Wir hoffen, daß in der durch die Aktion Adolf Hitlers und Marschall PilsudskiS geschaffenen Atmo sphäre des gegenseitigen Vertrauens derlei Tages- s ch w i e r i g k e i t e n, die immer wieder anstauchen werden, überwunden werden können. Ju einer Atmosphäre der Spannung nnd des gegenseitigen Mißtrauens kann leicht jede an sich bedeutungslose politische Amtshandlung zu einer Haupt- und Staats aktion werden, die den Frieden gefährdet. In einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens dagegen können auch schwierige Fragen gelöst werden, ohne daft die Beziehungen der beiden Völker sofort in ein kritisches Stadium treten. Oer bevorstehende englische Besuch Das ist der Sinn der in Osteuropa durch die deutsch polnische Aktion eingetretcnen Entspannung. Deutschland hat »in dieser Entspannnng willen Opfer gebracht, und jeder Unvoreingenommene muß an diesen Opfern den unbedingten Willen des Führers zu einem ehrlichen Frieden der Gleichberechtigung erkennen. Diesen ehrlichen Friedensgcist werden die Sendboten England s, wenn sie im März nach Berlin kommen, und, ivie cs seit gestern heisst, anch nach Warschau Weiterreise», sowohl bei uns wie auch iu Polen sindcn. Es ist bekannt, welche Anstrengungen gemacht worden sind, diese Fahrt der Engländer nach Ber lin zu hintertreiben. Nachdem aber in den leistest Monaten einmal nach dem andern zwischen Frankreich und England direkt verhandelt worden Ivar nnd angesichts der Tatsache, daß noch in diesem Monat ein neuer Besuch des englischen Außenministers in Paris bevorstelst, musste die französische Regierung wohl oder übel sich zu der Erklärung verstehen, daft sic gegen ein -irelies deutsch englisches Gespräch nichts cinznwcnden habe. Trotzdem siebt die französische Preise, ansgestacbelt von der sowjeirnssistticn Diplomatie, diesen Verhand lungen mit äußerstem Mißtrauen entgegen nnd sucht sic von vornherein mit allerlei unmöglichen Hnpo- theken zn belasten. Die Welt dars sich nicht wundern, wenn angesichts der Tatsache, daft englisch-französische Besprechungen die selbstverständlichste Angelegenheit der Welt sind, während eine deutsch-englische Aus- spräche als ganz seltene Ausnahme erscheint, im deutschen Volke immer noch kein rechtes Vertrauen in die angebliche „völlige Glcichbercchligung" besteht, die man Deutschland zngcstchen will. Vorläufig hat der unverbildete Mann ans dem Volke immer wieder den Eindruck: die andern einigen sich miteinander und Deutschland dars dann ein paar Anmerkungen zu einem vorher scstgclegtcn Text machen. Diese Methode riecht zu sehr nach Versailles. Sic ist infolgedessen heute völlig unmöglich. Sic passt nicht zu dem Geist, in -cm der englische Premierminister und seine Sendboten die Verhandlungen führen wollen. Der Führer hat durch seine Antwortnote auf den Londoner Schluftbericht offen und ehrlich und ohne die Kunststückchcii der Diplomatie alten Stiles eine direkte Aussprache zunächst zwischen Deutschland und England vorgeschlazen. Nur durch eine solche Aus. spräche zwischen zwei Völkern ist eü möglich, über die tausend und aber tausend alten Streitfragen hin- wegzukvmmen, die den europäischen Kontinent seit einem Jahrtausend zerklüsten nnd die Europas Stellung — das ist der weltpolitische Aspekt der Poli tik des Führers — bei einer der kommenden großen, die ganze Erde erfassenden Krisen aufs empfindlichste schwächen und gefährden müssen. Oie Wett von Washington aus gesehen ES tut gut, sich von Zeit zu Zeit einmal klarzumachen, wie kleinlich und unvernünftig die euro päischen Streitigkeiten, die von einer ans alten Routinegedankengängen nicht hcrauskommenden Diplo matie immer erneut zugespitzt und von Moskau zynisch ausgebeutet werden, angesichts der heranreifendest weltpolitischen Probleme sich auSnehmen. Dazu gibt die Rede Anlaß, die zn Beginn der Woche der amert- ka Nische StaatSsekretärHull vor dem Kana- bischen Klub im New Bork hielt. Es war die erste amerikanische außenpolitische Kundgebung großen Stil seit vielen Monaten, und ihr kommt dementsprechende Bedeutung zu. Der amerikanische Staatssekretär teilt die Welt außerhalb der Vereinigten Staaten in vier große G r nppcn ein. Die Abstufung zwischen diesen Betuppen nach ihrer politischen Bedeutung für Washington ilt außer ordentlich interessant »nd wichtig. Anerste E teile steht sür Hüll — die Rebe wurde ntcht ohne Vor bedacht gerade sm Rahmen des K a n a d i s ch c n Klubs gehalten — das Britische Reich, das mit den Vereinigten Staaten „durch die gemeinsame Abstam- miing, die gemeinsame Kultur und die gemeinsame Sprache eng verbunden" sei. An zweiter Stelle steht L a t e i n a m e r i ka, über das Hüll allerdings merk würdig rasch mit einigen belanglosen freundschaftlichen Worten hinwegging. IBar nicht erwähnt wurde übri-
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