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Dresdner neueste Nachrichten : 28.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193506285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-06
- Tag1935-06-28
- Monat1935-06
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.06.1935
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Juni Amtlich wird mitgeteilt: In der gestrigen Kabinettssihung, der letzten vor einer längeren Sommerpause, wurde das Gesetz über den Netchsarbeitüdienst verabschiedet, wonach alle jungen Deutschen verpflichtet sind, im NeichSarbeitodienst zu dienen. Zunächst wird die Arbeitsdienflpflicht der männlichen Jugend eingeführt, während die Arbeitsvien »pflicht der weiblichen Lugend einer besonderen gesetzlichen Regelung Vorbehalten bleibt. Reichsweilkampf der SA. Anordnung des Führers x Bcrlin, 27. Juni Der oberste SA-Führer, Adolf Hitler, hat folgende Anordnung erlassen: Zur Prüfung deS all gemeinen Ausbildungsstandes der SA. und zur För derung ihres opferfreudigen, freiwilligen Dienstes für die Bewegung und unser Volk ordne ich für den Sommer 1985 einen Ncichswettkamps der SA.» Stürme an. Für den siegenden Sturm feder Gruppe stifte ich einen Ehrenpreis. Die Aussührnngs- bcstimmungcn crläsit der Stabschef. Tie Nationalsozialistische Parteikorrespondenz schreibt dazu u. a.: In der gesamten SA. wurde dieser Beseht mit Jubel ausgenommen, denn er beweist, wie sehr dem Führer die SA. am Herzen liegt. Mit großem Eifer wird sich die SA. der Prüfung ihres allgemeinen AuSbildungsstandcs unterziehen und den erneuten Beweis ihres opferfreudigen, freiwilligen Dienstes für die Bewegung und für das Bolk vor Bolk und Führer erbringen. Mit Dankbarkeit und mit dem unerschütterlichen Willen, sich der An erkennung würdig zu erweisen, hat die LA. die Stiftung der Ehrenpreise durch den Führer ver nommen. Der Ncichswettkamps ist ein Maßstab für das Können und für die Einsatzbereitschaft der SA. Jeder Sturm wird den Ehrgeiz haben, Sieger in seiner Gruppe zu sein. Uud wenn es auch nicht alle» Stürmen vergönnt sein wird, sich einen der Preise zu erringen, so wird er doch in de,r Erkennung seiner Mängel seinen Willen stählen. Jeder wird sein Bestes hergebcn. Der Rcichswettkamps ist kein Wcttkamps im üblichen Sinne, denn er wird nicht an einem Tage und vor großer Znschauermengc anSgctragen, sondern in zwei Mo nate dauernden Einzelkämpsen. Der ReichSwett- kampf besteht aus sieben L e i st u n g s g r upp e n des gesamten AnsbildungSgebicteS de; SA. Die erste Leistungsprüsung umfaßt das wcltanfchaulichc Gebiet. Die bei den Einheiten festgestclite Haltung und die Vorgefundenen Kenntnisse werden bewertet. Es würde ein unrichtiges Bild der wirklichen weltanschanlichen Gesinnung der Einheit geben, wollte man die Be wertung allein nach den Kenntnissen, die erlernt werden können, benrteilen. Deshalb tritt bei der weltanschaulichen Prüfung die Beurteilung der Ge sa mthaltung hinzu. Diese Beurteilung soll die innere und die äußere Haltung der Einheit als Zeuge der Fleisch und Blut gewordenen Weltanschauung erfassen. Die innere Haltung ist Kameradschaft, Zuverlässigkeit und Opferwilligkeit, die äußere das Auftreten, die Einsatzbereit schaft, die Ordnung im privaten und öffentlichen Leben. Eino weitere Bewertung auf allen Leistungsgebtetcn ist die der An trete- stärke. Stürme, die unter 78 v. H. antreten, scheiden ganz aus dem Wettkampf aus, wobei selbstverständlich die rechtzeitig und begründet entschuldigten SA.- Männer als angetreten zählen. Die zweite Gruppe der LeistnngSprüsung sind den»— erste» Teil der SA-Sportabzetchen-Prüsung entnommen. Das sind: IM - Meter - Lauf, Weitsprung, Kugel- oder Steinstoßen, Keulen - Wcitwurf und 3000- Meter-Lauf. Die SA.-Männer können unter ge wissen Voraussetzungen diese Hebungen gleichzeitig als Abnahme der SA.-Sportabzetchen-Priifung ge wertet erhalten. Die dritte Leistungsprüsung besteht aus einem Querfeldeinlauf über 1000 Meter. Dabei sind Hindernisse zu überwinden wie: Wettsprung über «inen drei Meter breiten Graben oder Bach, Ueber- klettern «incrSperre aus zusammengeschobenenWagen, Ileberspringen eines HolzgatterS von einem Meter Höhe, Ueberschreiten eines schmalen Balkens von drei Meter Länge und In Höhe von 1,80 Meter. Diese Hindernisse können von jedem Sturm ohne jede Schwierigkeit und ohne Kosten in aller Kürze her gestellt werden. Die vierte Leistungsprüsung ist ein Ist-Kilometer-Marsch nitt Gepäck. Das erste Hinder nis dabei ist das Wechseln des Unterhemdes und der Strümpfe. Hierbei kommt es aus die Geschwindigkeit an. Das -weite Hindernis ist die Uebcrwindung eines mangelhaften Steges von etwa fünf Meter Länge. Die fünfte Leistungsprüsung ist eine Propaganbafahrt. Dieser Einsatz soll die SA. an den Kamps früherer Zeiten erinnern und ihre Findigkeit, jeden Wider stand zu brechen, sinnfällig zum Ausdruck bringen. Die sechste Leistungsprüsung umfaßt zwei Einsatzübungen, die im Gelände SA.-mäßige Ausgaben zu lösen haben. Die siebente Leistungsprüsung besteht aus den Hebun gen. 7 und 8 des Kleinkaliberschießens aus den Bedtn- Angcnommcn wurde scrncr ein Gesetz zur Aen derung des Strasgcsetzbuchcö, das in erster Linie besonders durch die Gesetzgebung aus andern Ge bieten notwendig geworden war, durch das aber auch die Umstellung des Strafrechts auf den Geist des neuen Staates «»ter Vorwegnahme einiger Gedanken der künftigen Gcfamtrcsorm weiter vorwärts getrieben wird. Insbesondere enthält diese Novelle eine wesent liche Verschärfung der Strafbestimmungen für die Un zucht zwischen Männern. Das Gesetz zur Aenderung von Vorschriften des StrasvcrsahrenS und des Ge- richtövcrsalsungögesctzeö bringt die technische Sicherung der Vorschriften der ersten Gesetze. Angenommen wurde ein L u s t s ch u tz g c se ft, durch das die Stellung des Staates im Lustschutz und die Pflichten der Bevölkerung im Luftschutz geregelt werden, scrner ein Gesetz über das Bcschlußverfahren in NcchtSangelcgenheiten der evang-.i» schen Kirche, durch das der NcichSminister des In nern in das Verfahren in ZwcifelSsällen eingeschaltet wird, eine A rudern ngdeSGesetzcszur Ver hütung erbkranken Nachwuchses, durch daS eine Beschleunigung des Verfahrens herbeigesührt und bestehende Unklarheiten beseitigt werden, ein Gesetz zur Vereinheitlichung der Fideikommiß» auslösung und eine Aenderung des Besol dungsgesetzes, durch das die bereits im Reichs» hauöhaltplan 1935 enthaltenen neuen Aemter und Amtsbezeichnungen in die RcichSbcsoldungSordnung ausgenommen werden, um die ordnungsmäßige Be setzung der neuen Planstellen zu ermöglichen. Verabschiedet wurden weiterhin cinGesetzüber die Uebersührung von Angehörigen der gungen -um Erwerb dcö SA.-Sportab-eiche»S. Die Sonberctnheiten, wie Marine-, Nachrichten-, Piowier- und Ncltcrstiirine haben ihrer Sondertättgkeit ent sprechende Aufgaben erhalten. ES steht zu erwarten, daß die Bevölkerung lebhaften Anteil an dem Berkans der Wettkämpfe nehmen wird. Manneszucht und Gehorsam, Zuverlässigkeit und Treue und srontmäßige Kameradschaft werden in den Rethen der SA. -urch Erziehung und Ausbildung im ununterbrochenen freiwilligen und daher opferreichen Kamps als höchste soldatische Tugenden gewonnen. Diese Formung des Menschen soll ihm Haltung und Ausdruck für bas ganze Leben geben. Der SA.-Mann wird daher, weil er in seinem Berus als besonders zuverlässig und treu gilt, nicht allein bas Vertrauen für die Träger des Braun hemdes gewinnen, sondern als Träger der Idee seinem Volke Glauben und Zuversicht geben. Der SA -Mann ist Kämpser sür bas ganze Leben, gleichgültig, ob er im braunen Ehrenkleid im Dienste der Partei, des Volkes und im Berufsleben kämpft, oder ob er berufen wird, im grauen Rock unsrer ruhmreichen Wehrmacht dem Volke zu dienen. Er bleibt überall GlaubenStrciger und Glaubensbringer der Idee unsres Führers, so lange er lebt. Vier Bauern in Sowietrußland erschossen X Moskau, 27. Juni. (Durch Funkfpruch) Nach «i>«r Meldung aus Semipalattnsk (Ka- sakstan) venirteilto baS Militärkollcgtum des Oberst«» Gerichts vier Bauern wegen Ermordung eines GPU.-Beamten Gantimurow zum Tode durch Er schießen. Wettere sechs Angeklagte erhielten Ge fängnisstrafen vor drei bis zehn Jahren. Die Todes- urteil« wurden HerettS vollstreckt. Landespolizci in die Wehrmacht und ein Gesetz über die Entziehung des Rechtes zum Führen einer Dienstbezcichnung der Wehrmacht, durch das all denen diese Berechtigung entzogen wird, die durch ihr Verhalten sich dcö Führens der früheren Dienstbezeichnung als unwürdig erwiesen haben. Durch das Gesetz über de» G ütersern ver kehr mit Kraftwagen soll die Befriedung deS Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnen und deu Nmer- nehmeru des Gütcrsernvcrkehrs erreicht werden. Das Gesetz znr Ergänzung der Kleingarten» und Kleinpachtlandordnung dient der Aeseiti, gung der i» vielen Wohnlaubengcbictcn bestehenden Rechtöunsicherheit und der Gegensätze zwischen Ver pächtern und Laubenbesitzcrn. Angenommen wurde scrncr ein Reichönatur, schutzgesetz, das den Schutz und die Pflege der heimatlichen Natur in all ihren Erscheinungen znm Gegenstand hat. Schließlich wurde ein Gesetz über die Abgabenbesreipna einer Dotation an de» Ge nera l selb marlchall August v. Mackensen beschlossen. Nach dem Willen dcö Führers und RcichS- lanzlers soll dem Dank des deutschen Volkes an den ruhmvollen Heerführer unvergänglicher Ausdruck ver liehen werden. DaS Preußische Staatsministerium hat daher beschlossen, die preußische Domän-Brüs sow, Kreis Prenzlau, dem Führer und Reichskanzler sür «ine Uebercignung an den Gcncralscldmarschall v. Mackensen als Dotation zur Vcrsügung zu stellen. (Einzelheiten der neuen Gesche finden sich aus den Seiten 2 und 3) Englischer Admiral sür Rückgabe Deutsch«Ostafrikas X London, 27. Juni. (Durch Funkspruchj In einem Brief an die „Times" befürwortet Admiral Spencer de Horsey die Rückgabe Dcutfch-OstasrikaS an Deutschland rrnter der einzigen Bedingung, daß Daressalam zu einem Freihafen gemacht werde. Er sagt, Deutschland müsse irgendwie eine Ausdehnungsmöglichkcit erhalten, und jetzt habe England di« Gelegenheit» nicht zu einem Tauschhandel, sondern zu einem Anerbieten. Lloyd Georges Gesundungsplan verworfen X London, 27. Juni Das Kabinett hat, wie Reuter und mehrere Blätter berichten, in seiner gestrigen Sitzung beschlos sen, den von Lloyd George ausgearbeiteten Plan finanzieller und wirtschaftlicher Gesundungömaß- nahmen zu verwerfen. Die ablehnende Haltung des Kabinetts sei in der Weise zum Ausdruck gekom men, daß der abfällige Bericht eines Unterausschusses von Ministern über Lloyd Georges Vorschläge ge billigt worden sei. Die Regierung werde eine Er klärung ausarbeiten, in der die Gründe ihrer Hal tung dargelegt würden. Amerikanische Serradellen kommen nach Berlin Bericht unsrer Berliner Schrtftlettung ' h'. Berlin, 27. Juni An Bord der amerikanischen Kriegsschiffe „Arkan sas" und „Wyome", die jetzt nach Europa unterwegs sind, befinden sich 600 amerikanisch« Seekadetten, die im Anschluß an einen Bestich Kopenhagens einen drei- tägigen AuSslug nach Berlin unternehmen werden. Sie werden, wie der Deutsche Vcrkehrsdienst mitteilt, in zwei Gruppen am 12. und 18. Juli von Kopenhagen abfahren und zwei Tage in der Retchshauptstadt bleiben. Sozialismus der Tat Es ist wie jcdeömal, wenn die ReichSrcgierung eine Sitzung zur Verabschiedung neuer Gesetze ab gehalten hat: bann erfährt man, welche Ricsenfülle vorbereitender Arbeit seit dem letztenmal wieder ge leistet worden ist, dann gehen Regelungen und Bestim mungen ins Land hinaus, die jeden Volksgenossen irgendwie berühren, dann sieht man, baß daS national sozialistische Aufbauwerk abermals ein großes Stück vorwärtogctrieben worden ist. Tie Gesetze, die gestern verabschiedet worden sind, vollenden auf einzelnen Ge bieten die bisherige organische Entwicklung (Beispiel: das Lustschutzgcsetz und daS Gesetz über die Ueber- siihrung der Landeöpolizci in die Wehrmacht), auf andern Gebieten (Beispiel: Gesetz zur Aenderung des Strafgesetzbuches) bilden sic einen wesentlichen Bei trag znr späteren Erreichung deS Endzieles. Taß in der Kabinettssitzung auch dem Wunsch des Führers die gesetzliche RcchtSform gegeben worden ist, dem letzten großen Heerführer des Weltkrieges, dem Gcneralfeldmarschall v. Mackensen, den Tank der Nation mit einer Ehrengabe auSzusprechen, wird über all mit herzlicher Freude begrüßt werden. Tic gestern beschlossenen Gesetze sind sämtlich von großer Tragweite. Aber das Gesetz Uber den Reichs- a r b e i t S b i c n st ragt doch weit aus ihnen hervor. In ihm lomißt am deutlichsten der Leitgedanke der nationalsozialistischen Volks- und StaatSsührnng zum Ausdruck, der „Tienst sür die Allgemeinheit" heißt. Was bisher, freiwillig ivar und dem mehr oder weniger einsichtigen Ermessen deS einzelnen unter stand, ist nun Pflicht für alle. Tie Worte des Führers, die er in Nürnberg zu den zu Zchntausenden ausmarschierten ArbcitSmännern sprach, daß durch ihre Schule einmal alle Tcutschen gehen sollten, werde» mit dem Gesetz vom 20. Juni 1935 bereits Wirklichkeit. Ticser 20. Juni 1935 wird immer zu den ganz großen geschichtlichen Tage» dcö deutschen Volkes gehören. Er schließt — woran in einem halbamtlichen Kommentar zntrcssend er innert wird — eine über zweihundert Jahre alte Ent- wicklungsrcihe ab, die unter dein fordernden, aber auch gebenden Wort „Pflicht" steht. Es war im Jahre 1717, als Friedrich Wilhelm I. in Preußen die a l l- gem eine Schulpflicht cinsührte, die dann sür die übrigen deutschen Länder und vxn hier aus sür die ganze Welt beispielgebend wurde. WaS Friedrich Wilhelm ebenfalls schon vcrsnchtc, aber noch nicht zu verwirklichen vermochte wurde im Jahre 1813 erreicht: die allgemeine Wehrpflicht. Auch sie ist Merkmal des Lebens- und GcstaltungSwillens jedes Volkes. Taß sie uns in den Jahren seit 19l9 fehlte, war daS deutlichste Zeichen unsrer Schwäche und unsres Niedergangs. Und als sie nnS in diesem Früh jahr durch die Tat deS Führers wicdcrgcgcbcn wurde, da war der von niemand mehr zu übersehende Beweis erbracht, daß wir wieder zu den Kräften der Ehre und Freiheit znriickgefundcn hatten, daß wir wieder ein Volk im Ausstieg geworden sind. Dieselbe Sprache spricht nun die Einführung der allgemeinen A r b c i t s d i e n st p s l i ch t. Aber sie bringt zugleich noch mehr: sie ist daS grundsätzliche Neue, Anödruck der neuen Ideale und Prinzipien des zwanzigsten Jahrhunderts, erstmalig begriffen und erfüllt vom Nationalsozialismus in Deutschland. " Pläne und Wünsche für einen Arbeitsdienst hat es auch schon in der Zeit vor dem 30. Januar 1033 ge geben. Aber damals sah man in ihm in der Haupt- fache nichts andres als eine Möglichkeit zur Verringe- rung der Zahl der Erwerbslosen. Weiter zielte schon die Hoffnung, mit dem Arbeitsdienst neues Kul turland für bas deutsche Volk zu gewinnen. Und hier ist in der Tat außerordentlich viel zu tun. Etwa ein Zehntel des ganzen deutschen Bauernlandes, rund 3 Millionen Heksgr, liegt heute noch brach. Nicht we- Niger als Ist Millionen Hektar leiden in ihrem Ertrag durch mangelnde Entwässerung, und 1 weitere Mil lion Hektar steht unter Hochwassergefahr. Allein hier hat der Arbeitsdienst Aufgaben für viele Jahre vor sich liegen. Aehnlich ist es mit den Plänen zum Bau von Wirtschaftswegcn, zur Erschließung von Forsten und zur Ausführung von andern Arbeiten von allge meiner volkswirtschaftlicher Bedeutung. Am sinn fälligsten aber zeistt sich immer wieder der Gewinn neuen Kulturlandes. Tort, wo sich jetzt öde Moore hinztehen, werden einst Bauernhöfe stehen und vielen tausend deutschen Menschen eine Heimstätte bieten. Schon jetzt, unter der Geltung des freiwilligen Arbeitsdienstes, ist sine jährliche Bodenertragsstetge- rung von etwa 30 Millionen Mark erzielt worden, ein« Zahl, die sich von Jahr zu Jahr weiter beträchtlich steigern wird. Ganz gewiß sind diese Ergebnisse des Arbeits dienstes außerordentflch bedeutungsvoll. Aber darin
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