Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 02.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193507025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-02
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 02.07.1935
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Neueste Nachrichten Bezugspreise: Zustellung in-s-u« 2,00 RM. 2—-—l- !— etnfchl. Träqrrlohn monatlich - Halbm»natl.l,0ORM. Postbezug mvnatl.2F0RM.«inschl.4ZRpf.postgebühr«n (ohne Zustellunq-gebüyr). Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1,00 NM. Einzelnummer 10 Apf., außerhalb Groß-Dresden- IS Rpf. mit Handels- und Industrie-Zeitung Schrlstleltung, Verlag und SauplgeschMstelle: Dresden-A., Ferdlnandstraße 4 Anzeigenpreise: lLkundprels: die Ispallsgemm-Zelle lm An- - zeigen! ell 14 Rpf., Stellengesuch« unb private Familienanzeigen ü Rpf., die rs mm breite wm-Zeile imTextteIl 1,10 NM. Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengenstaffel k. Lriefgebühr für Ziffer« anzelgen Z« Rpf. au-schl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 4 gültig. Postanschrift. Dresden-A.1. poftsach«Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27981-27983 * Teiegr.: Neueste Dresden«Berliner Schristleilung: Berlin W.35, DiNoriastr.4»; Fernruf: Kurfürst 9361-9366 Postscheck: Dresden rnsv - Nlchtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandl noch aufbewahrt. - Zm Falle höherer Gewalt oder Betriebsstörung Haven unsre Bezieher seinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de- entsprechenden Sntgellck 7ir. 1S1 " Dienstag, 2. Juli 1933 43. Jahrgang Bedeutungsvolle Rede Baldwins Goebbels auf dem Gautreffen Berlin - Große italienische Manöver in Südtirol - Verschärfung der innenpolitischen Spannung in Frankreich Der erste Schritt zur Abrüstung Englands Premierminister über das Flottenabkommen X Loudon, I. Juli In Braham Park bei LccdS sprach Ministerpräsi dent Baldwin am Lvnnabcnd über die Leistungen der Nationalen Negierung ans innen- und anßcnpoliti- schem Gebiet. Zum Flvltenabkvmmen erklärte Bald win in dieser Ncdc: «Das Flottcnabkommcn erscheint uns als ein praktischer und geradeaus führender Schritt iu Nich- «ung au» die internationale Begrenzung der Nüstnn- gcn. (sch glaube, das, cS der erste praktische S ch r i t t z u r A b r ii st u n g ist, der seit dem Kriege erzielt wurde. Ich bedauere ans das ticsstc die Erklärungen zweier Mitglieder des Unterhauses, wonach man kein Vertrauen darin festen könne, das, die Deutschen ihr Wort halten. Menn man den Ver such macht, eine Abrüstung zu erzielen, was kann man dann tun, wenn man kein Vertrauen hat? Dann kehrt man eben zum Zustand des Dschun gel r c ch t S zurück, dann ist kein Fo» tschritt möglich. Die Deutschen nnd wir sind in dieses Abkommen, so glaube ich, aus gleich ehrenhaften Beweggründen hincingegavgen." Baldwin tagte an andrer stelle seiner Nede noch weiter: „Denjenigen, die sich »och an den N n st n n g s- Wettbewerb zur Lee erinnern, der vor dem Kriege zwischen diesem Lande und Deutschland ge ¬ geben war, und d.e sich weiter daran erinnern, wie die ganze Atmosphäre durch diese Flottenrivalität ver gütet wurde, 'icß die Nachricht, das, als Ergebnis von Hitlers Angebot ein dauerndes und festes Ltärlcvcr- häitniS zwischen -er britischen und deutschen Flotte von MOfestgesetzt worden ist, als eine große Er le i ch t e r n n g nnd als ein großes Geschenk erscheinen. Und die Ankündigung, die der deutsche Vertreter wäh rend der letzten Flotlenbeiprechungen gemacht hat, daß Deutschland unabhängig von der Handlungsweise andrer Mächte niemals wieder zu dem zurücklehren würde, was wir den unbcsch r änkt e n U - B vvI - Krieg nenne», muß in ganz besonderem Maße be friedigen." Baldwin schloß: „Ich freue mich, wenn ich daran denke, daß die Deutschen ebenso wie wir für die völlige Abschaffung des U-Boolcs sind. Bedauerlicherweise gibt cs je doch Völker, die nicht der gleichen Ansicht sind. Aber ich bin froh in dem Gefühl, daß wir nicht das ein zige Land sind, das auf der nächsten Floktenkonse- rcnz seine völlige Abschaffung befürworten wird." Er sei auch besonders dankbar dasüi gewesen, daß er in -er Aussprache im Oberhaus sehen konnte, daß dieses Abkommen von dem großen Lecmann Lord Beatty gebilligt worden sei, -er -ie Bedingungen des Abkommens unter Einschluß -er lt-Boots-Klanicl einer gründlichen aber günstigen Analyse unterzog. „Endlich am Kern des Problems" Neuer Appell Lord Aliens für Freundschaft mit Oeutschland X Loudon, 1. Juli Lord Alle n os Hurt w o o d schreibt in einem Bries an die „Times", nach M tragischen fahren ge brauche Großbritannien seinen Einslus;, um die Hehler ausznlöschcn, die Europa in siegreiche und besiegte Mächte geteilt hätten. Mit unbedingter Entschlossen heit zerschneide England das "Netzwerk juristischer Formalitäten und erreiche endlich den Kern des Problems. Tie britische öjscnttichc Meinung bleibe dabei, -aß nnnmchr nichts die A nerk e n n n n g Deutschlands als gleichberechtigte S ch w e st e rnativ n verhindern dürfe. Diese Gleichheit, erklärt Lord Allen weiter, müsse ihre Ersüllung in einem Lyslcm kollektiver Lichcrhcit finden. Er sährt dann fort: Dir Wiedcrvcrsöhnung Europas ist von solcher Wichtigkeit und das neue Ein vernehmen zwischen Großbritannien und Deutschland ist so anssichtSvotl, daß ich mich nicht enthalten kann, einen weiteren Fortschritt zn befürworten. Wir müssen Deutschlands Hand nicht nur ergreifen, weil wir unserseits die Fehler von Versailles wieder gntznmachcn wünschen, sondern weil wir aus aufrich- tigcn« freien Antrieb wünschen, die Freunde unsrer deutschen Nachbarn zu sein. Es ver bleibe, meint der Einsender weiter, aber noch ein Ge fühl des Zauderns und Bedauerns. Lord Allen sührt dies aus den inneren Gestaltwandel Deutschlands zurück, dem er als Liberaler ablehnend gegeniiberstcht, der aber, wie er zugibt, eigene Angelegenheit -er Deutschen sei. Der "Bries schließt: Ein Engländer, der nicht -en Vorzug gehabt habe, in freimütiger Aussprache mit -em Führer -es deutschen Volkes znsammcnzn- kommen, könne niemals völlig begreifen, wie lies das Eisen -er Ungerechtigkeit in das Herz eines stolzen und großen Volkes wie des deutschen cingedrungen sei. "Nur weil einige Engländer diese Tatsache so lebhaft erkannt hätten nnd io ernstlich danach strebten, ihren Beitrag der Achtung und Versöhnung zn liefern, wage er es, >c zu schreiben. München-Holzkirchen Autobahn-Teilstrecke in Gegenwart des Führers eröffnet Telegramm unsres HP München, 8N. Juni Am Lvnnabcnd sand an dem künstlerisch auSge- führten ersten Kilometerstein der NeichSantobahn M ü n ch c n — L a n d e s g r e n z e bei der Siedlung Namcrsdors die Feier der Inbetriebnahme der ersten Teilstrecke lMünchen—Holzkirchen) dieser Bahn statt. Durch ein Lpalicr von Zchntauscndcn Menschen kam der Führer, überall jubelnd begrüßt. Der Leiter der Baustrecke, Rcichsbahuoberrat Doll, berichtete über das nun vollendete Werk und Gau leiter LtaatSmiuister Wagner widmete herzliche Worte vor allem dem Gcncralinspektor Dr. Todt. Dann gedachte Ncichsstatthaltcr v. Epp der großen sozialen Bedeutung der Bauten Adolf Hitlers. General inspektor Nr. Todt sprach nur den etiizigcu Laß: „Ter Führer und der deutsche Arbeiter haben dieses Werk geschossen, und das deutsche Volk soll cs bellten. Heil, mein Führer!" Die Eröffnung 'ebn begann. In langer Ncihe. »ovn - >. "< ag.ii des Führers, ging es h ns iu das sommerlich blühende Land, dessen Bewohner überall längs der Straße standen und den Führer mit Musik, Hcilrusen und Büllcr- lalut grüßten. Wundervoll war die Fahrt aus der Korrespondenten vorbildlichen Straße durch die großen Wälder südöst- lich von München und insonderheit gegen Holzkirchen hin, wo das im Abenddämmcr liegende Gebirge sicht bar wurde. Die Presse machte die Fahrt seitlich des Wagens des Führers in drei der neuen Stromlinien- AntobußX mit, die im Reichsbahn-Autodicnst zwischen München, Holzkirchen, Tegernsee und Schliersee ein- gcsetzt werden. -Vinter der Spitzenkolonne kamen in großen geschmückten Lastwagen die Arbeiter dieser Baustrecke und dann NSKK. und TDAE. Bald danach fuhren auch die ersten Privatwagen in scharfem Tempo über die neue Straße, die von 20 Uhr an sttr den allgemeinen Verkehr freigcgeben wurde. Leimfahrt der polnischen Zerstörer X Kiel, 1. Juli Die beiden polnischen Zerstörer „Burza" und „Wicher" haben am Sonnabendmittag den Kieler Haken verlassen. Ans den polnische» Booten nnd aus dem Kreuzer „Königsberg" waren die Mannschaften angctretcn. Tic Kapelle der „Königsberg" spielte, als dir polnischen Zerstörer auSliesc», die beiden deutschen und anschließend die polnische National hymne. Die Kriegsgefahr in Abessinien Oie Verhandlungen Rom-London-Paris weiter aussichtslos Noch immer sind keine Anzeichen einer Entspannung im italienisch-abessini schen Konflikt sich'.bar. Zwar tagt iu dem holländische» Lee-ad Schcveningen zur Zeit ein vom Völkerbund eingesetzter italienisch-abessinischer Lchlichtungsansschnß. Dieser Lchlichtungsausschuß hat aber lediglich die Lvnderanfgabe, den bekannten Zwischenfall von llal-Ua! zu klären. Wie erinner lich wurden hier nach italienischer Darstellung italienische Truppen ans italienischem Gebiet von Abessiniern angegriffen, während die Abessinier be haupten, die Italiener seien auf abessinisches Gebiet vvrgcstvßen. Tie Grenzziehung ist -ort strittig, und der Zweck des Ans-schnsies ist cs, diesen besonders schweren Zwischenfall, bei dem cs Tote und Verwun dete aus beide» Leite» gab, aus der Welt zu schaffen. Ob das gelingen wird, ist vorläufig noch sehr zweifelhaft. Verschiedene Versuche, diesen Lchlichtungsausschuß allgemein für Heu Gesamtkomplex -er italicnjsch- abcssinischcu Streitfragen eiuznictzcu, sind von Itatien abgclehnt worden, da inan in Nom darin eine Uebcr- schreiiung -er Befugnisse, dieses Ausschusses erblickt. Ferner erklär» man in Nom, daß auch eine gemeinsame Konferenz Englands, Frankreichs nnd Italiens als der drei Lignatarmächte -cS Abkommens von IWii für Italien bei dem heutigen Stand des Llreitsalls nicht in Frage kommt. Zwar wird zwischen Nom, Paris und London aus diplomatischem Weg cisrig ver handelt, aber in Nom scheint man die Aussichten dieser Verhandlungen nicht besonders hoch einzuschätzen, und die Ltimmnng der englischen Preße ist ja. wie bekannt, oksen pessimistisch. Mrn richtet sich allmählich daran» ein, daß der Krieg in Oüasrika unvermeidlich ist, falls nicht im letzten Augenblick noch irgendeine unerwartete Wendung cintri' Aeußerungen aus Abessinien Unterredung mit dem Kaiser — Abessiniens Rü.iUNzSmögltchkelt X London, 3». Juni Der Kaiser von Abessinien erklärte in einer Unterredung mit dem Vertreter der „L u n d a y Times", daß Abessinien in den letzten Wochen ver gebliche Versuche gemacht habe, Munition in Frank reich, Belgien, der Tschechoslowakei und Dänemark zn kaufen. In einigen Fällen seien sogar die bereits be zahlten Lieferungen in den Häsen ungehalten worden. Tic belgische Negierung habe z. B. der abessinischen milgeteilt, daß sie sich nicht dem Vorwurf einer Be teiligung an der Ausrüstung Abessiniens anSsctzen wolle. Ter Kaiser sagte hierzu: „Ist cö nicht ein schlimmerer Vorwnrs, wenn man die Vollendung des italienischen Programms der Vertragsverletzung nnd der Zwangsmaßnahmen gegen ein freies Volk er leichtert? Gibt cs eine Politik für den Starken und eine für den Lchwachen? Ter Schwache soll schwach gehalten werden, damit der Starke keine allzu große Schwierigkeit hat, ihn zu zer stören. Auf welche Weise haben w i r diesen Krieg hcr- vorgcrnsen? Wenn wir im Recht sind, und wenn die zivilisierten Staaten nicht in der Lage sind, diesen Krieg zu verhindern, so sollten sic uns wenigstens nicht die Möglichkeit zur eigenen Verteidigung verweigern." Achnlich äußerte sich der Kaiser in einer Unter redung mit einem Sonderkorrespondenten des „Matin". Ter Kaiser von Abessinien erhob gegen den Gedanken einer Ausstoßung Abessiniens aus dem Völkerbund Einspruch. Wenn Italien hossc, ein Man dat über Abessinien zu erhalten, so täusche cS sich. Selbst wenn Abessinien eines Tageö unter Mandat kommen sollte, so werde nicht Italien die Mandatar macht sein. — Ter abessinische Uricgöministcr, der NaS Mnlugucta, bezifferte die Stärke des unter den Fahnen stehenden Heeres ans 8öl)lM Mann. Abessinien könne aber in zwei bis vier Woche» weitere 8l)ü Vitt) bis »l>0 ülilt Mann mobil machen. Das Heer werde sich mit seiner immer bewährten Tapferkeit, die den abessinischen Kriegern den Ver gleich, daß sic wie Löwen kämpften, cingcbracht habe, schlagen. ES werde außerdem die taktischen Erfah rungen und die Rüstungen der modernen Zeit sich zu Nutze machen. Man werde, so schloß der KriegS- ministcr, bis zum letzten Mann kämpfen und sterben, wenn es notwendig sein sollte. Der Berichterstatter des „Matin" hebt zum Schluß seinerseits hervor, daß in Abessinien vollkommene Ruhe herrsche mit Ausnahme in der Provinz Godjam, wo Soldaten deS früheren Ras Hailu eine kleine AusstandSbcwcgnng begonnen hätten, die aber mit der gegenwärtigen all gemeinen Lage nicht in Zusammenhang stehen soll und leicht unterdrückt werden könne. Die Stimmung in Italien Von unscrm '«'-Korrespondenten Nom, 2g. Juni Nach dem Besuch EdenS in Nom scheint cS sicher zu sein, daß Italien seinen Konflikt mit Abessinien auf kriegerischem Wege lösen wird, und daß keine Großmacht der Welt Italien von dem Willen zur kolo nialen Ausdehnung abhaltcn kann. Ter Ausbruch deö Krieges scheint nur noch eine Zcitfrage, über die sich die mehr oder minder Eingeweihten streiten. Ilm so seltsamer ist cs, daß die Vorbereitungen für das nicht leichte Unternehmen, die mit Umsteht betrieben werden, nach außen hin kaum in Erscheinung treten. Wer heute als Ausländer nach Italien reist, wird zunächst kaum sichtbare Anzeichen deS bevorstehenden asrikanischcn Krieges beobachten. In der Bevölkerung herrscht keine ausgesprochene Kricgsstimmnng: nicht die geringste Nervo sität oder Spannung ist zn bemerken, und alles geht seinen Gang. Tie Mobilisierungen machen sich kann, bemerkbar, und das ist verständlich. Tenn in einem 42-Millioncn-Volk kann selbst die Einziehung von küstttM Mann nnr schwer eine Umstellung im zivilen ArbcitSleben Hervorrufen. Anders sieht freilich das Bild in den Standorten der mobilisierten Tivisioncn aus. Da wimmelt cS von Offizieren und Soldaten aller Wasfcngaltnngcn, und das seit langem nicht mehr gesehene Bild macht auch der Zivilbevölke rung den Ernst der Lage klar nnd teilt ihr etwas von der kriegerischen Stimmung mit. In noch stärkcrein Maße trifft dies für die Hasenplätzc Genua, Neapel, Palermo zn, aus denen säst täglich TranSportdampfcr anSlanscn, die Truppen, Spczialarbcilcr, Kriegs material an Bord genommen haben. In den Häsen marschieren täglich Bataillone nnd Batterien mit dem Tropenhelm durch die Straßen; fast täglich winken Mcnschcnmasscn den großen Schissen nach, die langsam ans den Häsen dampfen, und von deren Reling die Soldaten die Zuriickbleibendcn grüßen. Ans -en großen Eisenbahnlinien begegnet man häufig Truppen- transportzügcn. Mit Kreide sind kurze Ausrufe au die Wagen geschrieben: „Für daö faschistische Italien" oder „Rache für Adua". Merkwürdig, wie stark die Erinnerung an jene s u r ch t b a r c S ch l a ch t wieder auslcbt, die nun 4N Jahre znriicklicgt und vom,, heutigen Empsindcn durch die Erlebnisse des italienisch-türkischen Krieges und deS Weltkrieges gc- trennt ist. Die Erinnerung an die schmerzliche Nieder lage konnte wohl durch die Erschütterungen der Zwischenzeit verdeckt und verschüttet werden, aber sie glimmt so stark im italienischen Volk, daß cS nur eines Anstoßes bedurfte, sic wieder ausslammcn zu lassen. Es ist immer eine mißliche Sache, die „Stimmung" eines Volkes wiedcrzugcben. Ter Berichterstatter ge-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite