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Dresdner neueste Nachrichten : 06.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193507065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-06
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.07.1935
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M Lan-elS' UN- Ln-uürie-'Zeiiuna »""'«--p«"-- Hakbmonat,.i,c>»RM.Postbe,ugm°naN.rMNM.«Inschl.4ZNpspostg«bahren (ohne Zustestungsgebühr). Nreuzbandsenbung^: Für bi« Woche 1M> RM. -r-.mi„.non..io.n Slnzelnummer 10 Avs., außerhalb Sroß-OreSdenS IS Rps. Nr. ISS " Eonnaben-, 6. Juli ^SSS 43. Jahrgang Proteste gegen die Rückkehr der Habsburger Abessinien rüst -en Kelloggpalt an - Englische Mitteilungen über ein französisch-italienisches Militärbündnis - NSKK. im Reichswettkamps * Widerstand der Kleinen Entente Frankreich fürchtet Störung der OonaupläWg Telegramm unsres Korrespondenten N. Paris, 5. Juli Die Wicderzulassnng der Habsburger nach Lester- reich hat die außenpolitischen Sorgen des Quai d'Orsay noch weiter erhöht. Wie verlautet, hat die Kleine Entente sofort in Paris erklären lassen, das« sie die Restauration der Habsburger nach wie vor als einen KriegSsall ansehe und mit der sofortigen Mobilmachung beantworten würde. Mehrere Blätter änßern sich gegen den Beschluss der österreichi schen Regierung in den schärfsten Worten. So sagt der halbamtliche „Petit Parisien", in den lebten Monaten hätten die nm die Wahrung der öster reichischen Unabhängigkeit besorgten Mächte sich be müht, ein kollektives Sicherheitssystem znm Schub- Oesterreichs zu schassen. Gerade in dem Augenblick, in dem zu diesem Zweck zwischen Italien und der Kleinen Entente Verhandlungen im Gange seien, gebe die österreichische Regierung einem bis in ihre eigenen Reihen sich geltend mackfttibcn politischen Druck nach, um die Habsburger Frage anzuschncidcn. Den ent thronten Fürsten ihren Besitz wiederzugeben und ihnen die Rückkehr nach Oesterreich zu erlauben, heiße, ihnen die materiellen und moralischen Möglichkeiten zur Förderung der monarchistischen Propaganda und letzten Endes zur Wiederherstellung der Monarchie in die Hand »u geben. So werde sicher die Angelegenheit in Prag, Bukarest und Belgrad ausgelegt werden. DaS sei auch gar nicht anders möglich, wenn man sich die Lage ohne Heuchelei und im Hinblick aus die Zukunst betrachte. - Der „Temps" bemüht sich, die Aufregung zu be schwichtigen. Er erklärt, bas neue österreichische Gesetz fei nur theoretisch. Die österreichische Bundesregierung habe sich schon im voraus mit dem Thronprätendcnten dahin geeinigt, dast er vorläufig von der Erlaubnis, nach Oesterreich zuriickzukehren, keinen Gebrauch machen werde. Otto werde also vorläufig in Belgien bleiben. Dast auch die Exkaiserin Zita nicht nach Oesterreich zurückkehren werde, wagt der „Temps" allerdings nicht zu behaupten. Er scheint cs immer hin zu befürchten, denn er erklärt dann, auch die An wesenheit der ehemaligen Kaiserin in Oesterreich werde genügen, um die monarchistische Strömung wesentlich zn stärken. Erzherzog Otto, der sich augenblicklich in Paris aushält, hat sich in mehreren Pressciuterviews geäustert, ohne allerdings irgend etwas Politisches da bei zn sagen. Sein Ratgeber, Baron WieSner, er klärte aber: „Die Wiederherstellung der Monarchie bedeutet den Friede». Oesterreich würde keinerlei territoriale Forderung stellen. Die Restauration wäre im Gegenteil eine rein innerpolitische Angelegenheit und würde in nichts die Kleine Entente und die übrigen Nachfolgestaaten bedrohen." Starhemberg in Venedig X Rom, 5. Juli Der österreichische Vizekanzler F ü r st S t a r h e m- bcrg traf am Tonnerstagmittag mit einem Ver kehrsflugzeug in -er Lagunenstadt ein. Wie cs heißt, will Ttarhemberg einen Teil seiner Ferien, wie im vergangenen Jahr, am Lido verbringen. Er soll vor läufig nicht die Absicht haben, die Reise bis nach Rom sortzusetzcn. Immerhin erscheint es nicht ausge schlossen, dast während seines Fericnaufenthalts eine neue Begegnung mit Mussolini stattfindct. Was geschieht am 34. Juli? Oie große Mililürparade und der Aufmarsch der Verbände am französischen Nationalfeiertag Telegramm unsres Korrespondenten 8. Paris, 8. Juli Das „Journal Osficiel" verössentlicht bcnte die erste Notverordnung der Regierung aus Grund des Ermächtigungsgesetzes. Diese Notverordnung bezieht sich aus die Nachprüfung unberechtigter Pensionen aus Grund angeblicher Kriegsverletzungen. Neue Ver ordnungen werden in den nächsten Tagen solgen. Der Beginn der Sanierungsaktio» interessiert aber die französische Ocsfentlichkett im Augenblick nur sehr wenig. Außenpolitisch steht Abessinien im Vorder grund des Interesses, und in der Innenpolitik ist das Augenmerk aller politischen Kreise aus die Frage ge richtet, ob eS am Nationalfeiertag, dem 14. Juli, zu der angckündigten „neuen Revolu tion" kommen wird ober nicht. Wie der „Jour" meldet, beabsichtigt die franzö sische Regierung, dieses Jahr die übliche Militär- parade besonders glänzend auszugestalten. Es würden diesmal nicht nur .kleine Kostproben" aus den verschiedensten Waffengattungen beb französischen Heeres gezeigt werden, sondern die Parade würde. Paris zum Besuch Becks X Paris, 6. Juli Die französische Presse beschäftigt sich ausführlich mit dem Meinungsaustausch zwischen dem Führer und dem polnischen Außenminister Beck, der als bedeutsam bezeichnet wird. Sie findet aber die abschließende amt liche Erklärung wie-auch die Presfeansprache des Ober sten Beck als „zu unklar", „zu absichtlich unbestimmt", als daß sie sich getraue, ein klares Urteil zu fällen. Nur eins scheine klar zu sein, meint der „Petit Pari- sien", nämlich die Versicherung Becks, die freundlichen deutsch-polnischen Beziehungen restlos zu erhalten. Das Blatt glaubt, -le Antwort, die die Wilhelmstraße demnächst nach Paris in der Frage des Ostpaktes senden werde, werde das Geheimnis der deutsch-pol. Nischen Aussprache vermutlich etwas lüsten. Der Berliner HavaS-Bertreter will von polnischer Seite erfahren haben, daß Obetst Beck sich als Testa- mentsvollstrecker des Marschalls Pil- subskt ansehe und deshalb in Berlin zu verstehen wie in Vorkriegszeiten, zu einer wirklichen Heer schau werden. Tic gesamte Pariser Garnison mit allen Massen würde daran tcilnehmen. Außerdem würden starke Abteilungen schwerer und schwerster Artillerie aus den Provinzgarnisonen hinzugezagen werden. Die Lustwasse werde sich mit über 4NN Flug zeugen beteiligen. Auch die Marine werde stärker als sonst vertreten sein, und auch die Kavallerie werde man wieder zu sehen bekommen. Der „inoffizielle" Teil ^cr nationalen Feier scheint aber »och gewaltiger werden zu wollen. Tie nationalen Verbände wollen mit allen Mann- schäften von ü bis 18 Uhr am Grabe des unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen in Paris aus. marschieren. Die k o in m u n i st i s ch - m a r x i st i s ch - radikalsozialc Einheitsfront will sich am entgegengesetzten Ende der französischen Hauptstadt, auf dem Bastilleplatz, versammeln und mit annähernd einer halben Million Anhängern nach Vincennes hinauszichcn. Die Polizei wird mit allen Kräften ausmarschieren, um zwischen die feindlichen Bewegun gen «ine trennende Mauer zu bauen. gegeben habe, daß durch den Tod Pilsudskis die deutsch polnischen Beziehungen nicht betroffen würben. Was den Ost pakt anlange, erkläre man polnischerselts, baß Polen seine Haltung nicht ändere. Der Berliner Berichterstatter des „Journal" will die Bedeutung der Verhandlungen weder über- noch unterschätzen. Beck ivisse schon, warum er cs abgelehnt habe, die französischen Pressevertreter zu empfangen. Deshalb sei auch seine Erklärung ab sichtlich ungenau gehalten gewesen. Befriedigung in Voten X Warschau, 8. Juli In den Berichten über den Verlaus des zweiten Tages des polnischen MipisterbesucheS in Berlin heben die Blätter erneut die herzliche Stimmung hervor, die bei allen Empfängen und Besprechungen geherrscht habe, und unterstreichen besonders die Teilnahme des Führers an dem Frühstück in der polnischen Botschast, die ein beredtes Zeichen für die freundliche Atmo sphäre gewesen sei, „Auch in Zukunst enge Fühlung" Oer amtliche Schlußbericht über -en Besuch des polnischen Außenministers Sc»«rt SUck-sckt»«» Außenminister Oberst Beck am Ehrenmal in Berlin Der Besuch des polnischen Außenministers in Berlin hat gestern seinen Abschluß gesunden. Am Nachmittag fuhr Minister Beck, einer Einladung des Ministerpräsidenten General Göring folgend, nach der Schorfheide, wo die Wildgehege besichtigt wurden. Nach der Rückkehr am Abend begaben sich die polnischen Gäste zum Bahnhof, um zu einem Kuraufenthalt nach Bad Rcichcnhall zu reise». Nach der Abreise des Gastes wurde das folgende amtliche Kommuniquö über die Berliner Besprechungen herausgcgeben: Der zweitägige Besuch des polnischen Außen ministers in Berlin hat Gelegenheit zu einer ein gehenden Aussprache des Führers und Reichs kanzlers und der deutschen Reichsregierung mit Herrn Beck gegeben. In dieser Aussprache, die in freimütiger Weise geführt wurde, sind die speziell Deutschland und Polen interessierenden Fragen und auch die Probleme der allgemeinen europäischen Politik zur Erörterung gekommen. Es ergab sich eine weitgehende Ucbcreinstimmung der An schauungen. Mit Befriedigung konnte fcstgestcllt werden, daß die deutsch-polnische Erklärung vom L6. Januar 1984 sich in jeder Hinsicht voll bewährt hat, und zwar nicht nnr im Verhältnis der beiden Staaten zueinander, sondern auch als konstruktives Element bei der Siche rung des Friedens in Europa. Herr Beck betonte in diesem Zusammenhang» daß die Erklärung des Führers und Reichskanzlers über Polen in seiner Rede vom LI. Mai, insbesondere sein Wunsch nach Dauerhaftigkeit des deutsch-polnischen Abkommens, in Polen starken Widerhall gesunden habe, und daß auch polnischerseitS der ausrichtige Wunsch nach immer größerer Verkiesung der sreundschastlich-nach- barliche« Beziehungen zu Deutschland besteht. Die beiden Regierungen werden entsprechend der benachbarten Lage der beiden Völker auch in Zu kunft in enger Fühlung bleiben und alle ihre Kräfte dem Werke des europäischen Friedens widmen. Der Wortlaut dieses Koinmnniquvs nntcvschcidet sich von dem bei solchen Anlässen sonst üblichen Ton durch seine Wärme und Herzlichkeit. Auch daraus geht hervor, daß die Berliner Zusammenkunst für beide Seiten wirklich zu einem Erfolg geworden ist, und zwar zu einem Erfolg im Sinne der auch im Kommu- uiguv erwähnten Erklärung vom 26. Januar l»84, die seinerzeit die Ausgabe betonte, zwischen beiden Staaten und VAkcrn auögleichcnd und annähernd zu wirken, um die Wege zu einer für beide Teile ersprießliche» Nachbarschaft vorz übe reiten und auszubauen. Die un- mittelbare persönliche Fühlungnahme zwischen dem Führer^ind dem polnischen Außenminister diente dem gleichei^'Zweck. Es ist dabei bcionders zu berücksich tigen, -äst Oberst Beck einer der engsten Mitarbeiter des verstorbenen Staatssührers Ptlsuds < t war und dast Beck auch heute zu den maßgebendsten Warschauer Persönlichkeiten gehört. Wenn in den Besprechungen eine „weitgehende Uebcreinstimmung der Anschauungen" erzielt worden ist, so ist das eine bedeutsame politische Feststellung, die zugleich die Gewähr cnihält, dast das dcnticl,- polnische Verhältnis auch in der Zukunft gut bleiben wird. Ausdrücklich wird ja dann auch hervor gehoben, daß auch aus der polnischen Seite der „aus richtige Wuusch nach immer größerer Vertiefung der freundschaftlich-nachbarlichen Beziehungen" besteht und daß weiterhin „enge Fühlung" gehalten werden soll. Schließlich verlangt größte Beachtung noch die Er klärung, daß die deutsch-polnische Zusammenarbeit auch ein „konstruktives Element bei der Sicherung des Friedens in Europa" ist. Besonders darin wird deutlich, dast die Berliner Be sprechungen ein hervorragender Beitrag zum Thema der Befriedung Europas gewesen sind. Sic haben, ebenso wie kürzlich der deutsch-englische Flvttenver- trag, gezeigt, daß bei gutem Willen und zugleich bei der Beschränkung aus daS Mögliche Fortschritte aus das große Ziel des europäischen Friedens hin wirklich zu erreichen sind. Die vom Führer cingeschiagcne Methode in der außenpolitischen Verständigung hat sich erneut bewährt, und abermals ist die Notwendig keit ihrer geradlinigen Fortsetzung klar geworden. * Außenminister Beck hat gestern auch die Presse empsangen. Er brachte dabet seinen Tank für das ver ständnisvolle Zusammenwirken aus dem Gebiet der össentlichcn Meinungsbildung in Deutschland und Polen zum Ausdruck und fuhr dann u. a. sort: „Mein eingehender Meinungsaustausch mit dem Herrn Reichskanzler erstreckte sich sowohl aus die deutsch-polnischen Beziehungen als auch aus die allgemeinen politischen, beide Negierungen inter essierenden Fragen. Diese Unterredung, die ich auch mit den zuständigen Ncichöministern ergänzt habe, wird sicherlich ein positiver Beitrag aus dem Wege sein, den die beiden Regierungen durch die Erklärung vom 26. Januar 1üS4 beschritten haben. Ter Rückblick aus unsre gegenseitigen Beziehungen seit Abschluß dieser Erklärungen ergibt, daß die Auswirkungen dieser Vereinbarung nicht nur zur positive» Gestaltung unsrer Beziehungen bcigetragen haben, sondern darüber hinaus auch ein ganz wesentlicher Faktor zur Auf rechterhaltung und Festigungdes Frie dens im allgemeinen sind. In dieser.Hinsicht dürste man annehmen, dast selbst diejenigen, die unsern Abmachungen kritisch gcgcnübcrstandcn, auf Grund der allgemeinen Entwicklung sich doch davon überzeugt haben dürsten, daß der nach der Erklärung vom 26. Januar 1934 geschaffene Zustand als ein be deutender Bestandteil des allgemeinen FrtcdenswerkeS von Europa gewürdigt und asis solcher nicht mit Kritik, sondern vielmehr mit Dankbarkeit entgegen genommen werben muß."
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