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Dresdner neueste Nachrichten : 24.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193507248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-24
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 24.07.1935
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Mittwoch, 24. Juli 1935 Anzeigenpreise: öle "t spaßige mm-Zelle tm An« " ' zeigenteil 14 Npf, Stellengesuche und private Aamilienanzelgen 6Npf.,dle70 mm breite ww-Zelle tm Textteil 1,10 NM. Nachlaß nach Malstaffel l ober Mengenstaffel v. Srlefgebühr für Ziffer anzeigen ZV Npf. autfchl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreisilste Nr. 4 gültig. Dresdner Neueste Nachrichten L0«M. mit Handels, und Industrie.Zeitung Halbmonatl.1.«,NM.Postbe,ugmonatl.r/X>NM.eInschl.45Npf.postg«bübren (ohne ZustellungSgebühr). Kreuzbanbsenbungen: Mir bi, Woche 1XX) RM. GtnzelnMmer 10 Aps., außerhalb Sr-S.vr.sb.n< IS Apf. Schriftlettung, Verlag und SauptgeschMWk: SreSden'A^ Aerdinandstraße 4 Postanschrift. VrttdeEi. Postfach * Zernraf: 0tt-vette-r Sammelnummer 246vi, Zernverle-r 27981-27983«Teiegr.: neueste Dresden * Serltner Schriftlettung: »erlin W.35, ViNorlastr.s»; Fernruf: Kurfürst 9361-9366 Postscheck: vr«4d«n A>Sv - Ntchtverlangte Sinsenbungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch austewahrt. - Im Falle höherer Gewalt oder Äetriebsstörung haben unsre Sezieher leinen Anspruch aus Nachlieferung oder Srstatlunq des entsprechenden Sntgelts > - ' Nr. 170 - 43. Jahrgang * Aterhausaussprache über den Menverirag Stärkere Einschaltung -es Völkerbundes im Abessinienkonflikt? - Oie Unruhen in Irland — Schweres Autobusunglück in Dresden Richtige und falsche Friedcnspvliiil Klärung -er Begriffe durch die Llnterhausdebatte Bon unsrer Berliner Schriftlettung 7 kV Berlin, 28. Juli D>c gestrige große Aussprache des englischen Unterhauses über das deutsch-englische Ftottenabkom- mcu hat -aS Für und Wider, mit dem dieser Bertrag in der englischen öffentlichen Meinung und in den Kreisen der zünftigen Politiker ausgenommen morden ist, noch cinmgl mit voller Schärte auseinandcrprallen lassen. Man mutz diese Auseinandersetzungen als durchaus förderlich bezeichnen. Einwände werden nicht dadurch entkräftet, datz man sie verschweigt. Ihre össcntlichc Erörterung ermöglicht vielmehr, sie mit -en stärkeren Gegengründen zu überwinden. Die Anfragen ans den verschiedenen englischen Lagern, nicht nur aus dem der Opposition, haben ge zeigt, wievielc Bo r u r t ei le Lei manchen Persönlich keiten und sn manchen Schichten Englands noch vor handen sind. Ein Abgeordneter fragte, ob die englische Regierung Her deutschen „erlaubt" habe, neue Schlachtschiffe zu bauen. Dieser Mgeordnete hat den Sinn der Zejt uns den Sinn der großen Wandlung, der sich sür-Deukschland in ihr vollzogen hat, noch In keiner Weife erfaßt. Deutschland läßt sich nichts mehr „er landen" und verbieten. Es betrachtet sich als einen in seinen Entschlüssen freien und völlig souveränen Staat. Es wird nur als souveräne Macht noch an künftigen Verhandlungen mit andern Nationen sich beteiligen. Das deutsch englische Flottenabkommen ist eine Vereinbarung zwischen zwsi souveränen Mächten. So fassen wir es auf. So saßt es die englische Regierung auf. Und wir glauben sagen zu können, so betrachtet es auch die übrige Welt. Die Brsti m m u ngcn des Ber - saiiler Diktats, ds« uns in einen Zu stand minderen Rechts zwangen und unsreSouver<inttätcinengten,bestchen für uns nicht mehr. Das soll mit aller Offen heit einmal ausgesprochen werden. Noch ein sehr wichtiger Punkt sei in diesem Zu sammenhang hervorgehoben. Gerade darin, datz >,! Deutschland als souveräne Macht den Vereinbarungen -«gestimmt hat, liegt der Wert des Flvttcnabkom- mens In dieser Tatsache osscnbart sich auch die Be deutung dieses Abkommens sür den Frieden, und diese Tatsache bestätigt schließlich den ausrichtigcn Friedenswillen der Rcichsrcgierung, die ihr souve ränes Stecht zur Rüstung — d. h. zum Ausbau dessen, was zur Verteidigung und Sicherheit notwendig ist — freiwillig aus vertraglichem Wege für die Flotte aus das Verhältnis von 35 zu lllv im Vergleich zur eng lischen Seemacht beschränkt hat. Wir stellen von neuem mit besonderer Freude fest, daß die englische Regierung, an ihrer Spitze der Marineministcr S^_r En r e s M o n s e l l, die Angriffe gegen das Flotten abkommen zurürtgewiescn und zwar sehr wirksam zurückgewiesen hat: fest in der Sache, ironisch in der Form. Die Abfuhr, die er gewissen böswilligen Kritikern erteilte, listz an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Der arbeiterpartcilichc Abgeordnete Cocks hat erklärt, den Sieg bei diesem Abkommen' habe Hürt v. Ribbentrop errungen. Das ist sicherlich ein« ehrenvolle Anerkennung für die Arbeit des deut schen Berhandlungssührcrs, die uns aber in dieser Form und in der Absicht, in der sie gesagt wurde, den Kern der Sache nicht zu treffen scheint. Wir finden vielmehr, datz den Sieg bei diesem Abkommen die Neichsrcgicrnng und die englische Negierung und im weiteren Sinne die Bestrebungen, einen wirklich wertvollen und sinnvollen Beitrag sür die Befriedung Europas zu liefern, errungen haben. Die Nieder lage aber erlitten die unbelehrbare» Anhänger der viel- und mehrseitigen Pakte, die „Multilateralen", dis sich selbst durch 16 Jahre Mißerfolg nicht von der Un durchführbarkeit einer blaisen Jnternativnalitäts- thcorie, sie sich allein durch die Bedürfnisse der fran zösischen Machtpolitik erhält, haben überzeugen lassen. Oer Verlauf der Llnierhaussitzung X London, 28. Juli Im Unterhaus fand am Montag eine Aussprache über den Klottenvorhaushalt und den Nachtragshaushalt der Luststreitkräste statt. Im Bordergrund der Debatte stand das deutsch-eng lische Flottenabkommen, das schon in der vorher gehenden Fragrzeit von verschiedenen Abgeordneten zur Sprache gebracht wurde. Nach verschiedenen kurzen Auseinandersetzungen wurde die eigentliche Flottenaussprache durch den Vertreter der Arbeiteroppofition Hall eingeleitet, der u. a. sagte, England habe überstürzt gehandelt und ohne vorherige Rücksprache mit den andern Mächten. Das Flottenabkommen bedeute nicht Rüstungsbegrenzung, sondern vielmehr eine -ganz gehörige Wiederaufrüstung". Es sei ein -schöner Borwand" sür ein englisches Ausrüstungs programm. Nachdem Hall tm Namen der Arbeiter opposition eine Herabsetzung des Fllottenvorhaus- haltes beantragt hatte, sprach der konservative Vize admiral Campbell, der zunächst auf die Leistungen der deutsch«« Flott« im Weltkrieg hiuwies. Im Krieg sei eS vorgekommen, daß dle englische Flotte dem Feiud zwar an Tyünage, nicht aber in andrer Hinsicht Pbtzrlegen gewesen sei. Ein Beispiel dafür sei die Schlacht am Skagerrak. Dte beut« schcn Schisse seien den englischen in jeder Hinsicht in der Konstruktion und sehr oft in ihren Leistungen überlegen gewesen. Der Admiral sagte dann, es fei eine Benachteiligung für England, daß Deutsch land seine Flotte nur für Zwecke der Heimatvertet- digung zu bauen habe, während England an seine Ueberseebesitzungen denken müsse. Er hoffe sehr, daß England weiterhin sich energisch sür dte Abschaf fung der U - ^.0 0 te etnsehcn werde. Der ardetthtzparteilich« Abgeordnete Lock» Erklärte, die seitlichen Flottensorderungen seien zu gestanden worden, ohne datz Lte englische Regierung versucht habe, etwas abzubandeln. Es sei kein Zweisel darüber «orhandtzn, wer den Stea bei diesem Abkommen ettüngen habe: es sei Herr ». RibbenirvH Nicht nur sei es ein Sieg Uber britische Interessen, sondern auch eine Niederlage sür die kollektiven Verhandlungen und sür die Er klärungen, denen England zugestimmt habe. Es be ständen Tendenzen in England, die zeigten, datz die englische Regierung das „Naziregim e" begünstige. Er lei nicht bereit, auch nur einen Penn» für Schisse auszugeben, wenn mit diesem Geld die Politik aus- gesührt werde, „Nazidcutschlanb zu einer vor herrschenden Macht in Europa zu machen". Der konservative Abgeordnete Oberst G rett o n erklärte, datz er sich dem Urteil der Opposition gegen die Re gierung anschlietze. Unter allgemeiner Spannung erhob sich Lloyd George, der zunächst feststellte, daß bisher die Sprecher der Negierung und Oppositionsparteien sich völlig einig in der Mißbilligung des Flottcnabkoipmens seien. Er wiederholte dann beinahe wörtlich seine bereits in der letzten außenpolitischen Unterhausaussprache vor gebrachten Argumente gegen den Flottenpakt und kam zugleich aus die U-Bootsrage zu spreche». Am meisten habe ihn derjenige Teil des Abkommens betrübt, in dem England nicht nur die bestehende Zahl der deutschen U-Boote angenommen, sondern sogar mit Deutschland abgemacht habe, daß es unter ge wissen Umständen noch viel mehr wettere U-Bövte bauen könne. Angesichts der Erfahrungen Englands im Weltkriege halte er diesen Umstand sür außer ordentlich. ' - . ' England sei beinahe durch dte deutschen U-Boote besiegt worden. Es h»be wenige Wochen vor dem Hungertode ge standen. Wenn es kein« Gegenmittel gesunden hätte, wären England und seine VerbitndetkP geschlagen wovden, -und Deutschland hätte triumphiert. Er stimnt« mit Admiral Campbell darin übertztn, datz der U-Boot-Krieg sie grausamste Krtcgsmethode sei. Er könne nicht verstehen, warum die englisch« Negierung dis Gelegenheit, die U-Boote völlig ahzu- schaffen, nicht benutzt habe. Er glaube, daß Deutsch land zu einer Zusammenarbeit für sie Abschaffung der U-Boote bereit gewesen wäre. Die Frage sei völlig verschieden gewesen, als die Franzosen sich weigertet^ «iüer Abschaffung der U-Boots suzultiin- Weltpolitische Gefahrenquellen Tokio-Rom-Addis Abeba — Artikel 45 der Völkerbundssatzung Der japanische Botschafter in Rom h a t s c i n c L o r g c n. Er ist von seiner Regierung ans eine Art und Weise desavouiert worden, die in der diplomatischen Geschichte außerordentlich selten ist. In der vergangene» Woche Halle er, wie ein italie nischer amtlicher Bericht meldete, der italienischen Re gierung erklärt, Japan habe keinerlei direkte Inter essen in Abessinien und werde unter allen Umstünden neutral bleiben. In Tokio nahm man diesen italie nischen Bericht mit großem Erstaunen zur Kenntnis und erklärte, man verstehe ihn nicht recht. Japan habe zwar keine politischen, aber sehr wohl beträchtliche wirtschaftliche Interessen in Abessinien und behalte sich volle Handlungsfreiheit vor. Der japanische Botschafter in Rom hat dem gegenüber in mehreren Interviews an seiner Ltellnng- nahme festgehalten und darauf hingcwieseu, daß er ledig lich im Auftrage seiner Regierung gehandelt habe. Welche Kräfte hinter diesem tragikomischen Zwischen spiel innerhalb des großen italienisch-abessinische» Dramas, dessen Beginn wir soeben erleben, tätig sind, läßt sich noch nicht genau übersehen; vielleicht dtr alte Gegensatz zwischen Diplomatie und Militär in Japan. Daß es in Japan eine abclsinienfrcundliche Strö mung gibt, ist bekannt. Vor einigen Jahren gewann sie sogar antzcrordcntlich an Stärks Durch die Welt presse gingen Nachrichten n-er beträchtliche wirlichait- lichc Konzessionen, die Abessinien den Japanern ge macht habe und »och machen ivollc. Man sprach so gar von einer Ehe zwischen einer abessinischen Prin zessin und einem japanischen Prinzen. Tann wurde cs wieder, angesichts der Vorgänge in Mandlchnknv, die Japans ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, etwas stiller um diese Dinge. In der letzten Zeit sind die abcssiniensrcundlichen Kreise abermals stärker hervorgctrctcn. Man hat eine abessinische Ltndicngesellichast gegründet, deren Führer, Toyama, dieser Tage ein.Telegramm an den abessinisckisn Gewndten in Tokio richtete, das die Abc-isinicr ermutigt, die Unabhängigkeit ihres Landes zu verteidigen. In den Straßen der japanischen Stadt wurden Plakate sichtbar: „Japanisches Volk erhebe dich und eile Acthiopicn zu Hilfe!" Broschüren wurden ge druckt und verteilt, in denen ansgesührt wurde, die italienische Aktion sei eine „englisch-französische In trige", um die Ausbreitung des japani schen Handels in Afrika zu verhindern. Auch sie Rassensragc wurde in den Bordergrund ge schoben. Man gibt zu, daß Japans Interessen in Abessinien zur Zeit noch begrenzt sind, aber ans poli- tiichcn nnd -raisepinchologischen Gründen lJavan als Führer der iarbigcn Raiien in der Wellt duric man sich in Afrika nicht desinteressieren. In Rom hat die japanische Stellungnahme einen Sturm der Entrüstung hervorgernscn. Mil süd ländischem Temperament gebt die römische Preße mit Tokio wegen dieses „beispiellosen Zwischenfalls" ins Gericht. „Lavoro Fase isla" veröffentlichte gestern eine Karikatur, die einen bewaffneten japa nischen Soldaten zeigt, der vor Begeisterung einem abessinischen Krieger in die Arme stürzt. Rian spricht von der „Verbrüderung" Japans mit den Abessiniern, vom „Bündnis der farbigen Rassen gegen die weiße Kultur". Der Zwischenfall zeigt, welche welt politischen Gefahrenquellen der abes sinische Konflikt in sich birgt und wie schwierig, wenn nicht numöglich cs ist, henlzuiaec in der klein gewordenen Welt einen Konflikt noch „loka lisieren" zu können. In London nnd Paris Hal man den Ernst der Lage iehr wohl erkannt. Der gestrige englische Käbinettsrat scheint sich, obwohl amtliche Mitteilungen noch fehlen, sür eine stärkere Einschal tung des Völkerbundes entschieden zu haben. Angeb lich soll auch Frankreich sür dieses Vorgehen ge wonnen worden sein. Niemand gibt sich aber irgend welchen Illusionen über die Atliousjähigleu des Völkerbundes hin. Angeblich will England jetzt den Artikel l 5 der Völkerbnndssatznng in Bewegung setzen. Dieser gibt jedem Völkcrbundsmiiglicd das Recht, einen Streitfall zwischen Bnndcsmilgliedcr», der zum Kriege führen kann, vor den Rat zu bringen. Der Rat muß dann versuchen, die Streitfrage zu regeln. Kommt er aber zu keinem einstimmigen Bericht, so behalten sich nach Artikel 15 die Bundesmitglicdcr das Recht vor, „die jenigen Maßnahmen zu trcsscn, die ihnen für die Aufrechterhaltung von Recht und Gerechtigkeit er forderlich erscheinen". Da Italien Mitglied des Rates ist, wird natürlich niemals gegen Italiens 'Wunsch eine Einstimmigkeit erzielt werden können, und Italien be hält damit seine volle Haudlungssreiheit. Tas einzige, was in Gens unter Umständen erreicht werden könnte, wäre eine Hinauszögerung des Kricgsbcgiuns. Doch ist cS völlig ungewiß, ob sich Italien diesen Wünschen fügen wird. In Paris und London hat man im allgemeinen die Hossnung «ns Vermeidung eines bewaffneten Konflikts ansgcgcben und sucht nur mehr seine Auswirkungen zu mildern. DIi. 80I1. men. Jetzt aber, wo die Deutschen den Bau von U-Booten begonnen hätten, hätte sich eine Gelegenheit geboten, sie ganze Frage noch einmal zu erörtern. Er verneine nicht, daß die Deutschen zur Zu sammenarbeit bereit seien, denn Hitler habe dies in seiner Rede erklärt. Aber er könne nicht verstehen mit all den Erinnerun gen an die schrecklichen Erlebnisse Englands im Welt krieg, daß die Admiralität und die Regierung der Ein fügung dieser besonderen Klausel in einem Abkommen zugestimmt hätte», durch die dieselben Gefahren sür England von neuem geschaffen würden. An dieser Stelle griff der konservative Admiral Taylor mit der Bemerkung ein, daß die Franzosen stets gegen die Abschaffung der U-Boote Stellung ge nommen und erklärt hätten, sic seien als eine Ver teidigung?- und nicht als eine Angriffswaffe zu be trachten. Lloyd George erwiderte, angesichts des deutschen U-BootbaueS wäre eS ein kluger Schritt Frankreichs, ihrer Abschaffung zuznstimmen. Frank reich habe viel mehr durch U-Boote zu verlieren als zu gewinnen. Vizeadmiral Taylor fragte hieraus, welches Vorgehen diejenigen, die sich dem Flottenvertrag widersetzen, einschlagen würden, um Deutschland am Ban von U-Booten zu verhindern. Es gebe nur e i n Mittel, nämlich, indem man Deutsch land den Krieg erklärt hätte. Als Lloyd George hieraus den Kopf schüttelte, fragte Taylor erneut: „Was sür ein Vorgehen hätte Deutschland daran hin dern können?" lGroßer Beifall und Ruse: Antwortij Als Lloyd George schwieg, fuhr Taylor fort: Dte kollektive Sicherheit würde niemals in Tätigkeit treten, weil dte Nationen nicht auf do» Diktat des Völkerbundes in den Krieg ziehen wollten. Tic Anwendung von Sanktionen sei, wie cs der Fall Italiens zeige, nicht möglich. Oie Aniwort der Negierung Ter Erste Lord der Admiralität, Sir E y r e s M o n s c l l, erinnerte das Haus daran, wovon man bei der Behandlung der Flotiensragc ausgchcn müsse. Im Dezember 1636, so erklärte er, gehen alle F l o t te n a b k o m m c n zu Ende, unter denen wir die letzten 16 Jahre gearbeitet haben. Falls cs nicht gelingt, andre an die Stelle der Abkommen zn setzen, würden alle Flotten der Zukunft unbegrenzt sein. Tas ist daraus zurüctzusührcn, daß Japan den Washingtoner Vertrag gekündigt hat. Ich glaube, daß nur Gutes über den Washingtoner Vertrag gesagt werden kann. Ich bin der Ansicht, und das ist die Ansicht der Regie rung, daß er alten Seemächten enorme Vorteile ge bracht Hal. Er hat der Welt 16 Jahre laug den Frieden gesichert, weil die Ltärkcvcrhältuisse des Vertrags sich nach dem Verteidigniigobedürsnis der Mächte richten, so daß kein Vaud irgendeine Vormacht zur See über das andre hatte. Ich bin sicher, daß das ganze Haus meiner Ansicht ist, wenn ich sage, daß wir versuchen sollten, einen solchen Zustand kür die Dauer zu erhalten, d. h. eine Regelung nnd Beschränkung der Scerüstnngen zu schassen, vorausgesetzt, daß jedem Lande ausreichende Verteidignngsmönlichkcitcn bc- lassen werden. Wir müssen aber andre Mittel gebrauchen, als sic im Washingtoner Bertrag vorgesehen waren, weil der Grundsatz der verhältnismäßigen Stärke aus- ", gegeben werden muß. Wir müssen iHv für die Zukunst verlassen, weil einige Länder der Ansicht sind, daß dieser Grundlatz ihren nationalen Stolz zu sehr verletze, da sie mit ihm sür
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