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Dresdner neueste Nachrichten : 23.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193508237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-23
- Monat1935-08
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.08.1935
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Freitag, 23. August 1S3S 43. Jahrgang Ar. 496 x Dresdner Neneste Nachrichten LMM- mit Handels« und Industrie «Zeitung «-«'-Np""-- <o-n«ZnMung«geb0hr). ^euzbandsendungen. Mir dl« Woche 1/10RM. . Nachlaß nach Molssaffel I oder Mengensiaffei v. Lriefgebühr für Ziffer- Einzelnummer 10 Rpf., .ußerh-w sro-.v^b«»« is Rpf. SchrWeltung, Verlag und SauplgelchSfttstelle: DreSdeu-A^ Zer-lnan-stra-e 4 an,eigen -o Rpf. au«Mp°rt». Zur Ze» in An„igendr-,-M Nr.a gMg. 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In Londoner politischen Kreisen herrschte gestern sieberhaste Tätigkeit. Die britische Regierung unterrichtete nicht nur die Vertreter der innenpolitischen Opposition über ihre Absichten, sondern auch die Vertreter der einzelnen Dominions. Das britische Kabinett will, daß seine heutigen Beschlüsse die Beschlüsse nicht nur der Regierung, sondern des ganzen Landes, ia des ganzen Welt reiches, sind. England fühlt sich an einem der gcsährltchsten Punkte seines Weltreiches bedroh« und zieht daraus die Konsequenzen. Trotzdem wird alles vermieden werden, um eine Verschärfung des Konflikts im Augenblick zu vermeiden. Eine Schließung des Luezkanals, von der manchmal die Rede war, kommt nicht mehr in Frage. Der Kabinettsrat wird sich in der Hauptsache mit der Feststellung der englischen Haltnng aus der am 1. September beginnenden Tagung des Völkerbundes zu beschäftigen haben. Man dürste fürs erste auch nicht daran denken, in Wens wirklich „aktive- Sanktionen vorzufchlagcn. Man wird im Höchstfall« sich mit sogenannten „passiven- Sanktionen, die hauptsächlich aus wirtschaft« lichem Gebiet liegen, begnügen. Aber es ist auch möglich, datz man zunächst die Frage der Sanktionen völlig znrückstellt, wie dies von Frankreich gewünscht wird. Nus keinen Kalkhird England in dieser Krage allein und isoliert »orgeheN. Dagegen ist -S wohl ficher^daß daS WassruauSsuhkverbo« nach Abessinien in diesen Tage» fällt. In Eng land betrachtet man die «ushebnng dieses BerbotcS als eine Krage der Gerechtigkeit. In Italien wird man sie natürlich als einen neuen Akt britischer Feindseligkeit ausuehmc«. England in höchster Spannung Telegramm unsres Korrespondenten London, 22. August In Whitehall, dem Londoner Ncgierungsviertel, herrscht ungewöhnliche Tätigkeit. Die ganze Nacht hindurch sah man in den zahlreichen .Kenstern des Auswärtigen Amies Licht, und bereits in den frühen Morgenstunden sanden sich zahlreiche Neugierige ein, sie wenigstens einen Blick ans das Regierungs gebäude werfen wollten, nm aus diese Weise gewisser maßen auch „Mengen" der historischen Geschehnisse zn werden, die sich in ihm zur Heil abipieleu. Als der Premierminister Baldwin am Nachmittag ans dem Viktoriabahnhos cintras, mußten zwei lange Polizei reihen gebildet werden, um seinem Wagen Durchlaß zu verschaffen. Macdonalds Wort: „Ich betrachte die gegenwärtige Situation als die ernsteste, der wir uns seit 10 l 4 gegcniibersehcn!" ging mit Windeseile durch London. Mit gewaltigen Schlag zeilen trugen es die Abendblätter in die Massen. Tie groben Lichtreklamen der Nachrichtenagenturen brach ten an den Mittelpunkten des Londoner Verkehrs noch lange nach Mitternacht in Laufschrift ständig diesen Satz Macdonalds, Englische Sinhett-ftont Die Zuschauer in Whitehall hatten die ungewöhn liche Gelegenheit, im Lause weniger Siunden nicht nur alle englischen Minister, sondern auch alle bedentenden Politiker von rechts bis links sowie auch die in Lon don beglaubigten Vertreter der Dominions zu sehen. Den Auftakt machte der alte Führer der Arbeiter partei, Lansbnry, der längere Zett beim Außen- Minister blieb. Ihm folgten Llwnd George, Ro bert Cecil und Winston Churchills Dieser Aufmarsch auch -er oppositionellen Politikes. zecht, wie ernst die Lage anfgefaßt wird. Denn es ist außerordentlich, daß, eine englische Negierung die Parteiführer, insbesondere die der Opposition, noch vor der Kabinettssitznng ein gehend über die Situation unterrichtet. Es war das Ziel der Regierung, durch diese Unterredungen eine geschlossene englische Einheitsfront h e r z u st e l l e n. Man wird in diesen Tagen alle innenpolitische Gegnerschaft zuriickstellen, und wenn das Kabinett heute oder in den nächsten Tagen seine Beschlüsse bekanntgibt, so kann es sagen, daß.seine Stimme die derganzcn Nation ist. Ja, man kann weiter lagen, daß dann London in diesen Tagen sür das ganze eng lische Weltreich spricht. Nachdem am Dienstag der Hohe Kommissar für Australien in London, der die Dominions im Völkerbund vertritt, eine längere Unterredung mit Sir Samuel Hoare hatte, kam eS gestern zu einer sozusagen improvisierten kleinen Empire-Konferenz. Australien, Neuseeland, Kanada, Südafrika sowie der Irische Freistaat, des weiteren der Hohe Kommissar für Ägypten und der ägyptische Gesandt« in London lösten sich im Ans- wärttllen Amt zu ausgedehnten Kjprechungen mit den Vertretern der englische» Regierung. Obwohl offiziell über das Ergebnis dieser Besprechungen bis her nichts verlautet, ersalfrcn wir doch aus unter richteten Kreisen, daß man in dicker Konferenz sich überaus klar für die Unterstützung der eng lischen Politik ausgesprochen hat. Einzig Ka nada. daS von dem italienisch-abessinischen Konflikt nicht berührt wird, dürste eine Haltung einnchmcn, die der Neutralitätspolitik der Ver- einigtenStaaten entspricht. Scharfe Worte gegen Italien Die Bedeutung der .Kabinettssitzung kann kaum überschätzt werden. To unwahrscheinlich es ist, daß bereits heute endgültige Entscheidungen getroffen werde», so wird doch die heutige Sitzung den Laus der Dinge entscheidend beeinflussen. E n g l a n d i st e n t - schlossen, in Gen fei ne außerordentlich feste Haltung einzunehmcn. Man gibt sich hier keinen Illusionen mehr hin und ist sich über die weittragende Bedeutung der heutigen Entscheidung völlig im klare». Der eigentliche abessinisch-italienische Konflikt tritt bei den gegenwärtigen Erörterungen Immer stärker in den Hintergrund. Aus dem kleinen kolonialen Problem Hat sich jetzt ein ungeheures Netz sehr verwickelter Fragen herauSgebildet. „Die eng lische Regierung", so schreibt der diplomatische Korre spondent des „Daily Telegraph", „betrachtet die Lage, die jetzt Mussolini geschaffen hat, als einen glatten Versuch zur Störung des Welt friedens. Das Kabinett betrachtet die Haltnng Italiens als eine Herausforderung des gesamten Vertragssystems, auf dem die internationalen Be ziehungen gegründet sind." Diese Worte lassen qn ! Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig und finden sich in ähnlicher Form in der ganzen englischen Morgen presse, abgesehen natürlich von den Vertretern einer «plonrlick ioolatiou. Wenn aber England „Welt frieden" meint, so versteht es darunter praktisch in einer Linie die Interessen des britischen Weltreiches England steht nicht nur den Weltfrieden bedroht, son dern insbesondere auch Englands Weltreichstellnng. Man spricht eS heute morgen offen aus, daß die italie nischen Pläne keineswegs nur aus eine Eroberung Abessiniens hinausgehen. „Morntng Post" bemerkt zum Beispiel: „Abessinien ist sür den Duce nur der erste Schritt auf dem Wege, die glorreiche» Tage der : alten römischen Cäsaren zu neuem Leben zu erwecken." Und der römische Korrespondent desselben Blattes ! spricht davon, daß Mussolini erst einmal Abessinien haben wolle, nm dann von hier aus seine Lanzenspitze gegen das Britische Reich richten zn können. fBgl. die Ausführungen in unfern weltpolitischen Betrach tungen „Von Sonntag zn Sonntag" in Nr. 192 der „D.N.N." vom 18. August. D. Schristltg^ Zm SpilMebemlktz der Verträge Die englischen Mini st er sind in großer Eile nach London znrückgckehrt. Stanley Baldwin, der Führer des Kabinetts, der eben erst, wie alljährlich, zu längerer Kur in dem franzö sischen Kurort Aix-lcS-RainS angekommen war, eilte an seinen Platz auf der Kommandobrücke des britischen Weltreiches zurück. Ter Außenminister, Sir Samuel HoärL unterbrach seine Ferien in Norfolk, um dem König auf dessen Sommersitz Sandringham Vortrag zn halten. Macdonald kam ans seiner schottischen Heimat Lossiemouth zurück und Sir Chamberlain aus der Schweiz. Wer die Heiligkeit britischer Jerienrnhe kennt, weiß zu ermessen, was für England angesichts dieses Brnchcs mit alten Urlaubstraditionen aus dem Spiele steht. Es bedurite dazu nicht erst der Acnßc- rung Macdonalds, die gestern durch Extrablätter nnd Lichtreklame über ganz London verbreitet wurde, England stehe vor der ernstesten Lage seit1914. Zur Stunde, da diese Zeilen zum Gesicht unsrer Leser kommen, tagt der englische Kabinetts rat. Seine Ausgabe ist eS, die Folgerungen ans jenem .schwarzen Sonntgg/' zu ziehen, als in Paris die englifch-italienisch-sranzosische Trcimächtckonfcrcnz über Abessinien zusammcnbrach. A m 4. Septmber tritt der Völkerbund zusammen, der sich nunmehr mit dem abessinischen Gcsamtproblem zu be schäftigen hat. Ter abessinisch-italienische Konflikt aber wird längst überschattet von dem Italienisch-englischen Streit. Ter Völkerbund nnd seine Satzung spielen in diesem großen Konflikt dieselbe traurige Rolle, wie immer in jeder entscheidenden Stunde der Aeltpolitik. Tie Völkerbnndssatznng ist nur die Kulisse, hinter der die eigentlichen Gegensätze ausgetragen werden. * Ter diplomatische Kampf der miteinander streiten den Großmächte vollzieht sich aus der Grundlage eines außerordentlich verwickelten Systems von zwei-, drei- nnd vierseitigen Verträgen, die während der letzten fünfzig Jahre abgeschlossen worden sind und sich gegenseitig oft genug überschneiden und durch kreuzen. Ihr Text widerspricht sich in den Fassungen der verschiedenen Sprachen nur allznost in der gröb lichsten Weise. Ihre Gültigkeit ist vielfach zweifelhaft, nnd zum Teil wurden sie von Abessinien gekündigt bzw. überhaupt nicht angenommen. Ta immer noch viel Unkenntnis über die völkerrechtlichen Grundlagen des abessinischen Konflikts besteht, seien in der Folge einmal die wichtigsten dieser Verträge mitgeteilt. Wir beziehen uns dabei aus das außerordentlich lehrreiche Gritnbuch, das von dem englischen Ho>al Iimtitnto ok Intornational ^ffair« heransgegebcn wurde. lBer- lag Chatham, St. James Square, London 8^. 1, Preis 2 sii.j Die frühesten abessinisch-italienischen Beziehungen geken aus die Thronbesteigung Kaiser Meneliks im Jahre 1889 zurück, dessen Sieg durch Italien gefördert wurde. Zur Belohnung wurde im gleichen Jahre der Vertiag von Uccialt abgeschlossen. Der Bei trag war von vornherein sehr umstritten, da sein abessinischer und sein italienischer Text nicht überein stimmten. Bereits in diesem Vertrag sichert« sich Italien bas Protektorat über Abessi nien, denn Menelik verpflichtete sich, außenpolitische Verhandlungen mit fremden Mächten nur aus dem Wege über die italienische Regierung aufzunehmen. Gleichzeitig setzten sich die Italiener in Nordabessinien fest >«nd suchten das Protektorat auch praktisch durch- ! -usiihren. Menelik, der seine Unabhängigkeit bedroht sah» kündigte infolgedessen im Jähre 1898 den Ver-, trag. Im Jahre 1898 wurde daun die italienische Armee in der Schlacht bei Adua vernichtend geschlagen. Im Friedensvertrag von Addis Abeba erklärte man den Vertrag von Uccialt für ungültig und Italien erkannte die völlige Unabhängigkeit Abessiniens an. In -W Jahren 1891 und 1894 wurden unterdessen b r e-t i t alienisch-britische Berträ g e unter- zeichnet zur Abgrenzung der englischen und italieni- schen Einflußsphären. In diesen Verträgen wurde beinahe ganz Abessinien al» italienische Einslub- sphärq anerkannt. Wie weit diese Verträge durch die italienische Niederlage von Abua im Jahre 1898 über holt sind, ist strittig. Immerhin gab «in englisch.abessinischer Grenzvertrag vomJahre19l>2 England ge wisse Rechte innerhalb der ursprünglich Italien zurr- kannten Interessensphären. Di« abessinische Regierung verpflichtete sich in ihm, „keinerlei Staubauten zuzu lassen, dke die Wasser des Blauen Nils oder des Tana.Sees ablrnken könnten". Ferner reser- vierte sich England das Recht, «in« Eisenbahn durch AbessDcN zu bauen, die den Sudan mit Uganda ver. baoKWWfieweit dieser neue Vertrag die italientsch- englischen Verträge von 1891 und 1894 aushob oder ab- änderte, wurde nie recht klar. » Die ganze Frage kam dann wieder im englisch- sranzösi sch-Italic Nischen Treierabkom- m en von 198« anss Tapet. Dieser Vertrag ist nach dem englischen Grünbuch von Menelik „nur wider strebend" angenommen worden. Nach abessinischer An sicht wurde er nie anerkannt. Ter Vertrag garantierte die Aufrechterhaltung des 8tatn8 guo, w.^ er „durch die bisherigen Grenzvcrträge und durch andre Ab kommen" geschaffen worden sei! Unter diesen Abkom- Neuer ernster Zwischenfall Italienischer Konsul verwundet X Addis Abeba, 22. August. sDurch Funk« sprnch.j Der italienische Konsul in Godjam iS»-» abessinicuj, Muzi Falconi, versuchte vor ctwa einem Monat, ans Hddis Abeba aus seinen Posten zuriickzukchrc». Er konnte damals sein Vorhaben wegen Unpassierbarkeit des Nils nicht auSsühren. Am Dienstag machte Muzi Falconi einen neuen Ver such und reiste in Begleitung italienischer Diener von der hiesigen Gcsandtschast mit einer Karawane nach Godjam. Nm Mittwochabend wurde der Konsul mit einem Schultcrschuß in das italienische Kranken haus in Addis Abeba zuriickgcdracht. Die italienischen Diener sollen auSgestchi habsn, baß Konsul Muzi sich selbst den Schuß beigebracht habe. Man bcsürchtet in Addis Abeba, daß diese Ange, legrnheit von Italien als schwerer politischer Zwischenfall ausgcwertet wird. — Konsul Muzi Falconi ist ein Schwiegersohn des britischen Ge sandten in Addis Abeba, Sir Sidney Barton. Oie amtlich?, römische Mitteilung X Rom, 22. August. sDurch Fnnksprnchj Ucbcr die Angelegenheit gibt die italienische Nach richtenagentur Agencia Llesani folgende knappe Mit teilung aus: „Ter italienische Konsul Muzi Flacvni ist ans dem Wege zu seinem Amtssitz Terra Marcos verwundet worden. Nähere Einzelheiten liegen nicht vor. Ter italienische Gesandte in Addis Abeba hat sich an Ort und Stelle begeben." men wurden, ausdrücklich die englisch-italienischen Ab- machungcn vom Jahre 1891 und 1894 erwähnt. Wich- tig sür den jetzigen Streitfall aber ist die Bestim mung in Artikel 3, der folgenden Wortlaut hat: „Im Fasle von Zwistigkeiten und Streitigkeiten in Abessinien werden die Vertreter Frankreichs» Großbritanniens und Italiens strikte Neutralität bewahren und sich jeder Einmischung in die inncren Verhältnisse des Landes enthalten. Sie werden sich auf Handlungen beschränken, die in gemein samer Ueberein st immung sür notwendig ge halten werden »um Schutz der Gesandtschasten und d«S Lebens upb ^des Eigentums der Ausländer so wie der allgeutettHn Interessen der drei Mächte. Auf keinen Fall darf eine der drei Regierungen in irgendeiner Weise «ingreisen, es sei denn im Ein» Verständnis mit den andern beiden." Artikel IV stellte dann klipp und klar fest: „Sollte der 81atun quo in Abessinien gestört werden, so wer den Frankreich, England und Italien sich bemühen, die Unversehrtheit Abessiniens ausrechtzncrhalten. Sie werden ans jeden Fall zufammenwirken, erstens um die Interessen Großbritanniens und Aegyptens in der Gegend vom Blauen Nil ohne Schädigung der italienischen J.n ter essen ausrechtzuerhalten, und zweitens die Jpteressen Italiens in Abessinien, vor allem in bezug auf das Hiiiterlanb von Italienisch- Eritrea und -Somaliland und im Hinblick auf die Her stellung eines territorialen Zusammenhanges -wischen beiden Kolonien in der Gegend westlich von Addis Abeba, zu unterstützen." Dieser Vertrag, der außerdem auch die Sonderinteressen Frankreichs, die aber hinter denen Englands und Italiens zurücktreten, garantierte, tst heute noch in Kraft. Im Jahre 191.8 Hb Kaiser Menelik. Sein Nach, folger war L1-1 ch Wssü, -er -um Islam übertrat. .3 'HA
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