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Dresdner neueste Nachrichten : 04.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193512042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-04
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 04.12.1935
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»g, 8.V*ztvrkrlSN 200 M? larfte». >«» ' L'N LS, aek.. p'klfock« t I «rv. cht_ un„r tsrli* S «U AM.- aruudst. -eh c». unh „L O OOis- au d. Srv. d. Bl. sollt fselksteg k« Srl., Ende M. am auSlkh., sucht vrn. b. <2 I. »w. Sb« k. ,. l. Hul. unt. „E 0" vostlaaernd »rctberg ervkien. GM O0I.»l«i»«r, trüb. Hotelier,lehr rüst.. ree «s« tr s «i m. eintg.Taulend, sucht vast.Lebens. aesabrtln, tüchtig, GeschastSsrau. m. etwa» Bermüaen, iw. Uebernaome von Gastbos und Hotel. Lsf. .H.L INI I Ivetzt 2007- Tro. d. Bl. hmclllküem I on Ariernachweise übernimmt M.Ä. MÄraAM 1. »ch ki»fv»n»chim»,r»«. Und», «nch Lchtm^rrvrtlich» 5«ii d»d.vpl- »ich, Olrsv^ist. ISckkM»»- 5«<d«N UN<1 Milch«» k» d»KSMMii<t» - u«»chiL<1U6, k^OAGG. Li» »oll»»» 6»»d»kk Q»rov«niL« »MM», rur iMiri» in «N»n KpoIkOk»n e,rOd»«i»n--6is. k^i.io. ou '1SSS t Isgsgdlöcksn . .», r». »m»vn« lOuua 02X100 mm ><> lmlsog RSNliR' tailioolrol vor» . . .1,» „00k»s clsrt . . . 1.RS . 1.7» di» r.,o »»^ . «9, »o. 1.00 , ««k di« 1.N » 7» , P»'flps7>, rvovlim' ,7XN,bow 1,7t» 7 prsls^STlk ».so s.ro d« 1»4ü onckvr» ovvignvt, .so, s.so kg os. SSO em kostet -V !i« vivo »invn sskvn Stoffen Dresdner Neueste Nachrichten >«e»uasvreise: Sri frei" Zustellung Ins Saus «mschl. Träger,ohn monatlich ^>bmonatl.l,voRM. Postbezug monatl.2stX>NM.einsthI.4ZNpf.postgebahren jchne Zustellunqsgebllyr). Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1R0 RM. Einzelnummer 10 Rpf., außerhalb Sroß-Vresben« 15 Rpf. mit Handels- und Industrie-Zeitung Schrlftleltung. Verlag und SauvtaeslhMflelle: VreSden-A^ Zerdlnandflraße 4 Grundpreis: dle -l siiaMge mm-Zeste lm A«-> zelgenteil 14 Npf, Stellengesuche unbprlvalel Famillenanzelgen bRps.,bie7y mmbrelle mm-Zeil« lm Texttell l,iu KM. Olachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffel v. Srlefgebühr siir Ziffer anzeigen ZV Nps. ausschl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 4 güliig. Anzeigenpreise: Postanschrift Vresden-A.l. Postfach - Fernruf: vrisvettehr Sammeinnmmer21601, Fernvettehr 27981-27-83 * Telegr.: Aeueste Dresden«verltner Schrlftleltung: Serlln W.3S, Vlttortastr.-t«: Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: Dresden 2000 - Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Zm Aaste höherer Gewalt »der Letriebsstdrung haben unsre Äezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Ur. 282 * Mittwoch, 4. Dezember 493S 43. Jahrgang MeutsamerSchritt zur deuWenRechiseinhett Zusammenkunft Hoare-Laval — Italiens Klerus in der (Sanktionsabwehr — Empfang der deutschen Fußballmannschaft in London I Zwei Welten Nr. Ley spricht auf der Reichstagung der DAA. in Leipzig t' X Leipzig, 3. Dezember Tic Fünfte ReichSarbcitö- und Schulnngstagnng der DAF. Walter wurde am Dicnstagvormittag in der Halle 20 der Technischen Niesle, in der im Früh- j.üir die Eingliederung der gewerblichen Wirtschaft in die TA,3-. verkündet wurde, durch Hauptaintsleitcr Sians Sclzncr crössnct. Er nmriß den Zweck der diesmaligen Tagung dabin, den 4000 Amtswaltern der TA,3. eine einheitliche Ausrichtung für den stampf des Fabres IMi zu geben. ES gelte mit- zubelsen, die 26idcrstandslinie des deutschen Volkes zu verstärken, und darin liege eine historische Verant wortung. Die VcrtranenSratswahl im Frühjahr werde der Wertmesser siir die geleistete Arbeit sein. Tie grundlegenden Schulungsvorträge für die dies malige Tagung hat der Reichsleiter der OAZ., Dr. Ley, selbst übernommen Er begann die Reihe seiner Vor- M nage mit zweistündigen, immer wieder von lebhaftem W stcisall nntcrbrvchcncn Ausführungen über die weit- unchanlichcn Grundlagen. Jeder Kampf und jedes Lun lasse sich, so führte er ans, ans zwei Welten zu- W wstsühren, die miteinander ringen: die Welt der Lrd- I miiig, der Disziplin nnd des tauten aus der einen, nnd I die 'Welt des Ebaos, der Disziplinlosigkeit nnd dcS I Men ans der andern Leite, die Welt des Germanen I und die Welt des Juden, die Welt dcS Nationalen und die Welt dcS Inter nationalen. kiucn Ausgleich und einen Vergleich gebe cS zwischen diesen beiden Welten nicht. Die falsche Welt der menschlichen Einbildung nnd der menschlichen Eitelkeit, mit der wir Deutschen auch hentc noch durchseucht sind, zu bekämpfen, sei der revolutionäre Kamps, den ivir noch täglich mit uns selbst führen müssen, nm auch die falsche Welt in ihren äusiercn Erschcinungssvrmcn lclämpscn und besiegen z» können nnd damit der Welt der harten Tatsachen nnd der Gesetzmäßigkeit znm Liege zu verhelfen. Erst der, dem klar geworden sei, das, die Welt nicht ans Einbildungen nnd ans Wunsch träumen besteht, sondern ans harten, nackten Tatsachen, werde begreifen, wie schön das Leben eigentlich ist. Alics Geschehen sci das Produkt inncrcr Gcsetzmäßig- kcit nnd hänge nicht von Zufällen und Ltiminciimchr- heileu ab. Die Ausgabe sci also, diese Gesche zu ergründen und die neue Welt hinciuznbancn unter Anerkennung dieser Gesche. Dann könne aber das '.'eben auch nur ewiger Kampf sein gegen die falsche Welt. Dieser Kampf sei nur zu gewinnen, wenn alles cingcordnct werde in die Welt des N a t i o n a l- lozi al iomns, wenn ein jeder Disziplin predige nnd selber Disziplin habe. Wer das erkannt habe, wisse nm unsre heilige Mission ans dieser Welt, wisse, dah cS auf seine Arbeit, seine Einsicht nnd seine Vernunft ankommc, nm die Geschichte Deutsch lands nicht abrcißen zu lassen. Dr. Len stellte dann die Frage, wie man die Politik aus dieser Welt ansbancn könne. Politik sei die Ordnung eines Volkes. Ter Lebenskampf eines Volkes und seine Existenz sci vor allem die Voraussicht der Führer eines Volkes siir diesen Lebenskampf. Diese Voraussicht komme nicht durch Hellschen nnd Sterndcuten, sondern der wahre Politiker habe sie, weil er die Gesetze der Statur und der Menschen kenne. Auf vier Erkenntnissen baue sich unsre politische Einsicht und unsre Welt anschauung auf, den Erkenntnissen des Raumes, dcr Rasse, dcr Energie, der Disziplin. Aus dcr Erkennt- nis des 'Raumes komme der klare Begriff Vaterland als das Volk Deutschlands auf deutschem Boden. Aus dem Wissen um die Rass« komme die Persönlichkeit als sichtbarer Ausdruck der Nasse. Aus der Energie nnd dem Licht der Lonne des Hakenkreuzes komme die Lebcnsbcjachnug nnd die Lebensfreude. Auö der Disziplin, ans dcr Gesetzmäßigkeit und dem Wissen uni diese Gesetzmäßigkeit dcr Gehorsam. Der Rational- sozial is »ins und seine Revolution sei die Rcvo- lulion der Verminst, dcr Sieg der Vcrnnnst über die Unvernunft. Vernunft aber sei das Produkt a»S Instinkt und Verstand, die Funktionen der Rasse seien. Wenn dcr Verstand zn dem Urteile komme wie der Instinkt, das Fühlen, so handle man richtig und vernünftig. Reichskostenordnung erlassen Einheitlich für das ganze Reich — Entlastung der wirtschaftlich Schwachen Bericht unsrer B c r l i n e r S ch r i s t l e i t u n g Ur. Berlin, 3. Dezember Die Vereinheitlichung der Rcichajustiz hat jetzt ein sehr wesentliches praktisches Ergebnis gezeitigt, das in der Oesscutlichkeit allgemein begrüßt werden wird. Dcr Rcichoministcr dcr Justiz hat eine „Reichskostenordnung" erlassen, durch welche die Kostenerhebung aus dem weiten Gebiet der frei willigen Gerichtsbarkeit und dcr Zwangs- vollstrcckung einheitlich siir das ganze Reichs gebiet geregelt wird. Die neue Reichskostenordnung tritt am 1. April l»SK, also mit dem Beginn d«S neuen Hauöhaltjahres, in Kraft. Bicher haben in den einzelnen Ländern 28 ver schiedene Krsteiiordnttiigen bestanden, zn denen sich noch zahlte'e Sonder- nnd Nebenbestimmuiigen ge sellten. Während für 's i vi lp r vzc s s e und inr Ltrassachen die Kosten dcr Gerichte uüd Rechts anwälte seit mehr als einem halben Jahrhundert durch ReichSgc'eve 5lnheitlich geregelt sind, wurden Gebühren nnd A uslage n für eine gerichtliche oder notarielle Beurkundung, für eine Eintragung ,m Grundbuch, im Handelsregister oder in einem sonstigen gerichtlichen 21 eg ist er, io zum Beispiel auch sür die Arbeit des Vorninndichasts- nnd des Nachlaß gerichts, nach ganz verschiedenen Taxen erhoben. Die Höhe der Gebühr hing davon ab, in welchem der deut schen Länder das Gericht, der Notar oder die bean spruchte Behörde ihren Litz hatten. Dieser Zustand führte dazu, daß Rechtsnchende, so ost es nur .rgend angängig erschien, ihre Angelegenheiten dort erledig ten, ivo die Gebühr am geringsten war. Vom 1. April nächsten Jahres au er heben nun die deutschen Gerichte nnd die deutschen Notare ihre Kosten nach dem gleichen Gesetz, dessen Vcrösscntlichnug in Kürze zu erwarten ist. Tas mag fast als eine Lclbstverstündlichkcit erscheinen, nnd doch handelt es sich um einen gewaltigen Fortschritt. Die Reichslvslenvrdnnng ist selbstverständlich den national ¬ sozialistischen Grundsätzen gemäß gestaltet. Dcr soziale wie dcr w i r t s ch a s t l i ch c Gesichtspunkt sind in gleicher Weise berücksichtigt worden. Wo irgend angängig, ist eine Entlastung dcr wirtschaftlich Lchwachcn durchgcsnhr». Vormund- schastcn iibcr Minderjährige, Geisteskranke und Ge brechliche werden fortan gebiihrensrci geführt, wenn das Reinvermögen des Fürsorgebedürstigen ävllll M. nicht übersteigt. Die Bestätigung der Annahme an Kindes Statt ist unter dcr gleichen Voraussetzung gebührenfrei, das heißt also, wenn das kindliche Ver mögen öllüll M. nicht übersteigt. In Grundbuchjachcn werden Gcschästc begünstigt, die der Erhaltung des Grundbesitzes in der Familie dienen. Allgemeine Befriedigung und Zustimmung wird es sindcn, daß vom 1. April UM an die als besonders lästig empfundenen Gebühren für die Ein sichtnahme in das Grundbuch, das Handelsregister und sonstige össcntilche Register in Fortfall kommen. Bei dcr Gebührcnberrchnung wird von diesem Zeit punkt an, soweit es sich um Grundbesitz handelt, der sogenannte Gcmcinwcrt dem Einhcitswert weichen. Die Beachtung des wirtschastlichen Gesichts punktes kommt vor allen Dingen auch darin zum Ausdruck, daß durch die Reichskostenordnung Höchst werte sll> Millionen Reichsmark! und Höchstgcbiihrcn sür Beurkundungen sdvvll Reichsmark! eingcsührt worden sind. Bei dcr Gestaltung dcr Reichskostenordnung ist weiter auch daraus Rücksicht genommen voiden, den Ltand der Notare im gleich lcbcnssähig zu erhalten. Deshalb sind Bestimmungen gctrvssen, die eine Unterbietung dcr Notariatsgebührcn durch die Gerichtsgcbührcn verhindern. Rcchtspslcger nnd Gerichte, ganz gleich welcher Art, erbeben in allen Fällen siir Beurkundungen die gleichen Ge ll ii h r c u. Neue Kammerdebatte in Maris Die Rechtsverbände auf der Tagesordnung — Moskau und die Unruhen in Limoges Telegramm unsreS Korrespondenten 1l. Paris, 3. Dezember Die sranzösischc Kammer beginnt heute mit der Fntcrpellationsdcbattc über die „faschistischen Verbände". Entgegen den Beschlüssen der letzten Woche hat sich Ministerpräsident Laval bereit erklärt, daß die Debatte ohne Unterbrechung fortgesetzt und womöglich am Donnerstag zu Ende geführt werde. Erst dann soll die Diskussion über den Haushaltvoran schlag sür 1!M beginnen. Es haben sich schon zwölf Redner zu Worte gemeldet. Die meisten dieser Rede lustigen stammen aus dem Lager der marxistischen Opposition. Laval wird voraussichtlich erst am Don nerstag das Wort ergreifen. Wenn man der royalistischen „Action Franyaise" Glauben schenken darf, hat sich im Zusammenhang mit den letzten blntigcn Zusammenstößen in LtmogeS zwischen Feucrkrcuzlcrn und Volksfront eine sensatio nelle Enldccknng ergeben. Bei diesen Schießereien habe cü angeblich nicht nur ein Dutzend Verletzte, son- der» auch einen Toten gegeben. Dcr Tote aber sei von dcr Volksfront schleunigst „beiseite ge schasst" worden, denn cS habe sich um einen „be kannten bcrussmäßigcn Revolutionär und U n r u h c st i s t e r ausländischer Natio nalität" gehandelt. Wenn dcr Name dieses Toten bekannt würde, würde sich vor den Angen der gc-' samten Ocsfenllichkcit der schlagende Beweis ergeben, daß die Zusammenstöße von Limoges eindeutig von Moskau aus inszeniert worden seien. Der frühere Unterstaatssekretär Vidal, der als AusstchlöralSvvrsitzcnder der bankrotten Kolonialgesell- schast France Eguatorialc zn drei Monaten Gefängnis verurteilt worben war, ist gestern von der Polizei ver- hastet worden. Vidal hatte sich seit dieser Verurteilung bei einem Verwandten in der Nütze von Paris versteckt. Dcr Verhaftete mußte gestern bereits in einem neuen Lkaudalprozeß vorgcsülirt werden. Hierbei handelt cs sich um den Bankrott dcr Jminobiliengcscllschast Paris Foncier. Auch hier wird Vidal als Anssichtsratsmit- glied beschuldigt, die Verantwortung sür gewisse be trügerische Maßnatzmcn, die zum Bankrott geführt haben, übernommen zn hallen. Lschammer-Osten spricht in London X London, 3. Dezember Die Anglo-German Fellowshtp, über deren Gründung bereits berichtet wurde und die cs sich zur Aufgabe gemacht hat, die Freundschaft zwischen beiden Völkern zu pflegen, wird Mitte dieser Woche RcichSsportsiihrcr v. Tschainmcr und Osten in ihrer Mitte begrüßen. Zu Ehren dcS Rctchssport- sührerS findet ein Empfang statt, mit dem die Anglo- German Fellowship unter dem Vorsitz ihres Präsi denten, Lord Mount Temple, zum ersten Male vor die breitere englische Oessentlichkcit treten und aus dem dcr RcichSsportsiihrcr einen Vortrag über die Olympiade halten wird. An dem Empfang werden u. a. LA.-Gruppenfiihrcr Herzog Earl Eduard von Sachsen-Koburg und Gotha, dcr Präsident dcS Deut schen Olympiakomitccs, Exzellenz Lewckld, das Präsi dium des Britischen Olympiakomitees sowie namhaste Vertreter des englischen össentlichen Lebens teil nehmen. AlS ZwtlltngSgesellschast der Anglo-German Fellowship ist im Lause dieses JahreS in Berlin die Deutsch-Englische Gesellschaft gebildet worden, deren Präsidium der Herzog von Sachsen- Koburg und Gotba übernommen hat. (Liehe auch dir Meldung aus Leite 2) London unverändert Die Kabinettssihung — Sir Samuel Hoares „Urlaub" Die Eröffnung des n c n g c w ä h l t c u britischen Parlaments, die heute mit dem üblichen Pomp in Westminster staltsinden svlltc, wird sich diesmal in aller Llille vollziehen, da hentc morgen die Lctzwestcr des Königs, P r i n z c s s i n Viktoria, gestorben iß nnd dcr Hof infolgedessen an der Erösj- nnng des Parlaments nicht teilnimmt. Das englische Kabinett hat gestern in langen Beratungen den Inhalt dcr bei der Parlamentscröfsnung zn verlesenden Thronrede gebilligt. Es hat ferner zn allen ans-en- nnd innenpolitischen Fragen von aktuellem Interesse Stellung genommen. Eine endgültige Entscheidung über die Frage dcr Oclsperrc ist aber noch nicht gcsallen. England ist zwar, wie die „Times" heute morgen erklären, zn diesem Schritt bereit, falls ein entsprechender Beschluß dcr Völkerbiindsmächte zustande käme, aber irgend welche Beschlüsse hierüber Hal der Kabinettsrat gestern nicht gefaßt. Trotzdem erklärt die gesamte englische Presse heute morgen erneut, daß die Politik Groß britanniens keinerlei Aendernng erfahren habe. Ihr Ziel sei weiterhin, durch kollektive M a ß n a h in en d e s V ö > k c r b u n d e s eine Ab kürzung des i t a l i e n i s ch a b c s s i n i s chc n Krieges zu erreiche n. Die Mehrheit des Kabi netts erblickt in einer Sperrung dcr OelanSsnhr nach Italien eines der Mittel, die den Konflikt abkürzcn können. Andre freilich teilen diesen Optimismus nicht, sondern sehen in einer Oelspcrre ein Mittel, das zumindest einer militärischen Sanklionsinaßnatzme verzweifelt ähnlich sci und leicht einen allgemeinen Krieg zur Folge haben könne. Unterdessen wurde die Welt durch die Nachricht überrascht, der britische Außenminister LirLanii cl Hoa re werde die nächsten ll Tage dazu benutzen, um in der Lchivciz Schlittschuh zn lausen. lEr :st ?jg Meister in dieser Sportart.> Diese 'Nachricht er regte natürlich nm so größeres Aussehen, als die nächsten Ist Tage gerade wegen dcr Frage der Gel sperre als besonders kritisch anznlctzen sind. Man tnüpst an diele überraschende Nrlanbsreile natürlich allerlei Kombinationen, die nicht nachzupriiien lind. Vielleicht bedeutet es nur einen Wink mit dem Zannspjahl nach Rom, wenn dcr diplomatische Renici- Berichterstatter in einer etwas gewundenen Erklärung sagt, „die Tatsache, daß die S ch w ciz, in der Haare seinen Urlaub verbringen wolle, näher bei Rom liegt als bei England, erwecke Aufmerksamkeit, oh. wohl keine Ursache vorhanden zn sein scheine, diesem Umstand irgendeine diplomatische Bedeutung bcizn- mcssen". Unterdessen bemüht sich die sranzösischc Diplo matie weiterhin nm einen Ausgleich zwischen Paris nnd London, und Ende der Woche werden sich Laval und Hoare in Paris zu einer ein gehend en Aussprache tressen. LavalS Ziel ist cs, in erster Linie das Inkrafttreten der OeIsperre soweit wie möglich hinanS- zn schieben, um bis dahin Rom zu einer Acndc- rnng seines bisherigen ablehnenden Standpunktes zu bringen. Dabei bemüht man sich in Paris mit großer formaler Geschicklichkeit, sich den Anschein zu geben, als dächte man gar nicht an eine Vermittlung zwischen dem Völkerbund nnd Italien, denn Frankreich sci ja — ivic mit Rücksicht ans spätere Möglichkeiten betont auSgesührt wird — absolut ein treuer Schildknappe des Völkerbundes nnd werde dessen Beschlüsse selbst verständlich getreu auSsühren. ES wolle also nicht zwischen dem Völkerbund und Italien stehen, sondern cs wolle nur als Freund Italiens „sich", wie es im „TcmpS" dieser Tage hieß, „bemühen, Rom die Wege zu öffnen, ans denen eS ohne Demütigung in die Genfer Legalität zurückkchren könnte". Bisher kann man allerdings beim besten Willen keine Aussichten aus irgendwrlche Nachgiebigkeit Roms erkennen, und da sich bisher auch alle angeblich so wohl unterrichteten Berichte über eine Schwenkung dcr eng lischen Politik als völlig unrichtig erwiesen, können die Aussichten aus eine Einigung auch heute noch nicht besonders groß genannt werden. Römische Hoffnungen auf Kanada Telegramm unsres Korrespondenten ' v Rom, 3. Dezember Mit größtem Interesse hat man hier die Mel dungen über die Haltung Kanadas zur Frage dcr Oelspcrre ausgenommen. ES handelt sich darum, daß der kanadische Vertreter Rtddell in Gens den Vor schlag auf Erweiterung der Sanktionen eingebracht hatte, nun aber dcr kanadische Ministerpräsident Mackenzie King in Ottazva erklärt hat, Ribbelt habe
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