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Arbeiterstimme : 16.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193004166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19300416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19300416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1930
- Monat1930-04
- Tag1930-04-16
- Monat1930-04
- Jahr1930
- Titel
- Arbeiterstimme : 16.04.1930
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). Jahrgang . . » » , , » « k. , , » , ivetöth besteht kein Anspruch auf riefen-as loek Zeitung oder auf ZukuckzamFlung des Bezug-preis Dresden, Mittwoch den 16. April 1930 Nummer 90 Die Sozialdemokraten Braun und Waentig stimmen fin Brünings Hungernrogramm Die Zollwncher- und Steuerqeieye des Reichstags in Kraft getreten Berti n, 16. April (Eia. Drahtmeid.) Im Reiche-rat stimmten gestern ais Ver treter Preußen-s die Sozialdemokraten Otto Braun and Waentta tits- alle vom Reichstag angenommenen Zoll- u. Steuer gesetze des Bürgerbtockeh Nur durch ihre Zustimmung tam eine Mehrheit zustande. Die Geietzettttd ttt Kraft getreten. Masken herunter! »...Se vollzäkli w der Reich-ins selten betten-wem Jeder was-te. das die Izu onst der nächsten Jahre sen wenigen Stimmen sit-hu . ie So atdeinolratie bat bis zunichte-I Linken bltckqeinen fide-rieth sahen Kampf get-ist« .«« Gäste-date soll-seitens von gelte-Ins » ...Adct all dar Engelsbergs Unfall. D. Nod-) hätte noch bei weitem nicht genügt. o neue Kabinett In- Leben zu erhalten« wenn bei der loæieldemottatischcn Futtiea kriegt abermals eine Fehl ie- oon 11 Mann see enden nie-. . » Robert schmäht ist ausgesprochen am Sonnabendnbend in Urlaub ge ehren . ..« kniete-iso- Bellszeitung« oos seit-km Dresden, den Is. April 1930. Am Sonnabend wird Brünings Kabinett mit 11 Stimmen Mehrheit gerettet. 25 sozialdemokratische Abgeordnete seh l ten, davon 14 demonstrativ. Am Montag geht Brünings Mehrheit bei den entscheidenden Abstimmungen mit st, 5, 6 und 9 Stimmen Mehrheit durchs Jiet 11 sozialdemokratische Abgeordnete fehlen, zum Teil dem onstrativ. Die oben zitterten Sätze sind beide der sozialdemokratischen Presse Sachsen-; entnommen. Die eine Zeitung schreibt das Ge ge nie il von dem, was die andere schreibt. Eine jede sucht sich auf ihre Weise h e r a u Sz u l ii g e n und den SPD-Arbeitern die nackteTatsache vorzuenthajtem daß selbst die p a r l a m e n ta r i sch e« Scheinopposition der SPD vor der Entscheidung über den Sturz des BürgerblocksKabinetts zurückgewichen ist und mit Hugenberg und den Nazis eine glänzende A r b e i tS t e i I u n g zur Rettung Briinings vollzog. Wir Komtnunisten sind keine parkamentarischen Kretins· Auch wenn Brüning gestürzt worden wäre, hätte sich an der Lage der arbeitenden Klasse so lange nicht geändert, bis daß sie nicht in außerpatlamentarischer Schlacht ihre Lebens forderungen erkiimpst. Das hat uns dennoch nicht gehindert, auch in diesem Bürgerblocksßeichgtag unsere revolutionäre Pflicht zu tun. Nur drei unserer krank daniederliegenden Abgeordneten waren am Montag nicht anwesend. Auswesend aber waren alle jene Genossen. die bei einer Neichgtagsauslösung von den Häschern SPDsZötgicbOll ngCßt und zu iahrelangen Kerkerstrasen verurteilt worden waren. Die Tatsache, daß sozialdemokratische Abgeordnete bewußt day Brustsng-Kabinctt :ctteten, hat schlagend das Wesen der sozialdemokratischen »Opposition« enthüllt. Noch deut lichcperhellt dieser Oppositionsschwindål aus der von uns oben gemeldeten Abstimmung Braung und Waentigg im Reichgrat. Welche Folgerungen aber ziehen die ~linkeu« SPD- Führer aus dieser Sachlage? Sie verteidigen weiterhin die Partei der Müller, Braun und Waentig als die »einzig wahre AIHCEMPUMTC Sie hetzcn weiter gegen die Kominunisten gemeinsam mit ihren Ministergenoffen. Sie veriröften die Arbeiter auf die Zukunft der nächsten Monate und Jahre Die »D: csdner Volkszcitung« schreibt gestern: ~...S·pätestens im Herbst werden wir uns wieder prechen,- und es sollte uns wundern. wenn dieses reaktionärste Kabinett aher den Oktober hinaus am Leben bleibt. Bis dahin soll Ihm und seinen Trabanten nicht S vergessen metdent« » Bis im Herbst, Proletem laßt euch also ausbeuten, bis dahin seid still und duckt euch unter der Peitsche des Biltgerblocks. Nur keine Arbeits-kämpr nu r kein außerpar la m a n t a - r i s cl) e r F a kn·p» f«. jcniPejn ipattezt ab«, hiFi hqu diYSEßDFijthk »mi- unk W ahji ch I a cht :ufcu, damit die Pia-Eh ä H schidi Zwerdec Die END-Arbeiter find emviirt Worum Otto Braun nicht gegen die Animus-Regierung stimmte - Gingeftündnme In det- Ists-net Mitgltebewekfommtumj der SPD ! Des- Potizetfoztalittchmdek nieder-geschrien Gin oppositsonkller fozialdcmocratifchet Arbeiter itbctmittclt der Radattion des Sssemsr »Nuht-Gcho« einen Bericht über die Mitgliedcrverfammlung der Eise-nor SPD vom Donnerstag, dem 10 April, die wiederum die große Unzufticdcns heit und Nobellionftimmung der sozialdemokratischen Arbeiter gegenüber der wrxätcrischepi Wiclfafchistisfchen Polistisc ihrer Führer offenbarte-. Anwesend waren aus ganz Groß-Essen nur 190 Person-en (!), so daß die Versammlung schon rein äußerlich das Abwenden der Arbeiter von der ZärgiebcliSovering-Partei demnstriette. Der Referenj Ger«lach aus Düsscloorf erklärte i-n seinem Referat, daß die SPD den bürgerlichen Parteien bis aufs äußerst-c entgegengelommen fei. Die Wiifjell und Sene ti ng seien viel fester gewesen als die Hermaim M il l l e e nnd Hilferding in der Regierung Als Gerlach auf das Miß trauensvotum der SPD im Reichstag hinwies, ertönte der Zwischeanf aus den Wihen der Mitglieder: ~Wo waren die 25 Abgeordneten s« Getlach erklärte verlegen, er würde später darauf zunücktommcm Gerlach fuhr fort, er müsse zugeben, daß-Die SPD noch Zu geständnisse in punkto Getrcidezölle gemacht habe. aber das Brotgetteide sei ja gar nicht teurer geworder wie dies die Kommunistcn immer schreiben (3wischcnruf: »Warum diese Zugeständnisse?«) Das liegt daran, daß man Kontitionapolitik treiben müsse (!). Zur Zündsholzverteuerung meint Gcrlnch, es sei nicht von Velang, wenn die Kommunistcn ein großes Geschrei wegen der minderwertig-en (!) rnssifchcn Streichhölzcr machen- Wenn kein Geld in der Staatskasse fei. dann müsse man der artige aneständnisse machen. (!) Offenet Arbeiters-wirft Ein Arbeiter ruft an dieser Stelle: »Ist das eine sonderbare Arbeitetpolitikl« Er ruft dann noch: »Das ist ja alles Schwin del!« nnd verläßt wütend noch Geklachg Rede die Versammlung- Jn der Diskussion sprach der Atbeitgamtsvorsitzende Wei mann und tmttnit einer »linken« Pofe aqu Beim Miß ttauensantmg der SPD berühte es sehr peinlich. daß 25 Ge nossen fehlen. (3ur.uf: ~Angst vor den Wahlen!«) Es mute ihn auch so an, als wenn man Angst vor Neuwahlen hätte. Weint-nun schlug dann ism Kampf gegen die Arbeitslosigkeit solche Rezepte vor, wie die Schalk-flicht von acht auf neun Jahre hinswwfzufetzen. Weimann schloß mit der Feststellung. in den neuen Reichstag würden manche SPD-Genossen nicht mehr zurücktehren. ( s Der Vorsitzeude Knip p i n g polemisierte dann gegen Wei niann. Es müsse auf seiten der Arbeitslosen alles get-an werden-. um der Not des Reiches zu innern U) Die jugendlichen Ar beitslosen müßten aufs Land. Man miisse nicht so ntiszimuisch sein, denn zu was würde es ifiihreih wenn tesiner bei den Bauern arbeiten wolle. Wink-Rufe Ruift »Die Jungens arbeiten szetnii«)l Der Redner wird dauernd unterbrochen und macht schnell Schluß. Ein Zwischcnruser fragt. ob die höheren Staatsbeamten auch zur Erwerbglosenregoiung beistesuertcn Jn der ganzen Diskussion sprach te i n Betriebs-, arbeiter. Sie äußerten sich nur durch 3wischcnrufe. Im Schlußwort versuchte Gerlach die Unzufriedcnheit der SPDsAkbeitcr damit zu beschwichtigen. daß er behauptete, ein Teil der fehlenden SPDsAbgeordnetcn wäre wegen wichtiger Konten-Neu entschuldigt gewesen. Dann machte Geriach fol gende ungeheuerlichc Eingcstiindnissc: »Man kann dem Genossen Hermnnn Müller nicht ver denkcn, dass et da nicht mitgcitimmt hat. Te war doch eben etft aus der Regierung ausgetreten. Da kann man ihm nicht zumuten. gegen die neue Regierung zu stimmen. Ti) Der preußischc Ministetpriisidcnt Genosse Otto Braun hat nbcr auch nicht mitgefiimmi. Otto Braun iit ein qui-echter Mann. Ich persönlich habe ihn gefragt, nian er sich nicht an der Absiimrnunq beteiligt hätte. Da hat er mir geantwortet-« »Den« ihr-, ich lasse mir mein Prenhentaiitnett zerschlagen ?·« E r h at nicht u n tve ch t Jdcnst ihr-wißt alle, daß Preußen untere alleinige Stils- ji« Dann wies Gerlach darauf hin. daß eg besonders unerhört von den Kommunisten sei. daß sie sdie Anträge der· SPD einbringen und dadurch dir SPD lächerlich machen. Ger lqch schloß mit der zyniichen polizeispszialistischen Ankilndigung: »Wenn wir auch ungewissen Zeiten entgegengelyem die Kommuniftcn werden wir nicht zu stari morden lassen. Wir werden dafür sorgen, daß denen die Bäume nicht in den Himmel wachsen« Wie tief enthüllt-e sich in dieser Versammlung der Gegensatz zwischen dieien bochbezahlten Wialssatchiftiichen Arbeiter verrätetn und den ichlechstbezahltcn auggebeuteten«Arbeit-ermit- Zliedern der SPDt Wir werden nicht unterlassen an diese atsache immer wie-der anzuknüpien Es ist unsere Aufgabe, den sozialdemokratischan Arbeitern zu zeigen. daß sie von diesen Führer-n nichts als Verrat um der gegenwärtigen oder kom menden Ministeriessel willen zu erwarten haben Die sozialinschiitische Volkswacht in Essen vers weigt in ihrem Bericht über die Mitgliedernekinmmlung alle mischen tuse und unt-erschlägt die ganze Diskussion Nur durch die kommuniitzsche Beesse können die SPDsArbeiter die Wahrheit über die eigene rpammlung erfahren Die sozialdemokratischen Arbeiter müssen sich mit igren korn znunistiichen und parteilosen Klassengenosien zur Ein eithwnt km Betrieb sitr den Kampf um ihre vwletatischen Le ens forderungen zusnmmenschließen Sind mit einer Leichen Politik die SPDiUrI heiter einverstanden ? Wollen sie sich noch weit-erben Oppositionsmanövern ihrer ~linken« Führer ansliefernk Sehen sie nicht ein, daß es jetzt an der Zeit ist« dem Steuer- und Zoll wucher des Brüningqubinetts durch a u h e r p a r l a In e n r a r i · Iche n Kampf zu wehren, indem sie die Hungertarife bestehlen-how den Kampf führen um höheren Lohn und Arbeitezeitnerkiirzung bei vollem· Lohnauggleieh2 Sehen sie nicht endlich ein, dahin revolutionäre Gewerkschaftdopposktiom das die Kommunisifsche Partei die einzjge Führung Hub im wirklichen Kampf gegen die Herrschaft der Kapitalist-ZU Werden sie ihre Erkenntnis manifeitieren in der Be tteid i - gung der ersten Betriebgräte, in der Verteidigung der Gewerkschaftsopposition gegendber dem Terqu Mk STIMMEN TM IN TM IN 111-M »Ich .lU-I.Mui- n nie r tom«mirniitifth«em Banner? Malt-use gegen Sozialfafchisien Nach einigen Auseinandersetzungen zwischen Spitzen-funktio nären der SPD erhielt der berüchtigte Poli seiassistent Schradcr das Wort. Er machte unzusammcnhängende Aus führungen Man konnte ihn nicht verstehen. weil ck durch dauernde anufc unterbrochen wurde» Da die Arbeitermitglies Der so wenig Respekt vor seiner ssozialfaschlstiscksen Polizeitätigs keit hatten, mußte er nach drei Minuten wieder abtreten. Und schließlich, mit einem Auge zur G tso ß c u K q a I i t i o n n Sachsen schielend, schreibt die »Dres")ner Volks c i t u n g«; . ~...Der Anschauunggunxetricht den die letzten Ta e im Reichstagi dem deutschen Michel erteilten, njrb das Hex- Ltändn s für diejemktomcszarbeih die wir m en Parlamenten It lenken, fordern und·erletckn:rn. Jn Defin reich wie in Deuts land, In England wie in Frankreich haben wir ähnliche Situationen; das Bürgertum ist nicht imstande, allein zu regieren: es mxm mxndesteng gelegen lich die Hilfe der Arbeiterverteren In Anspruch nehmen. Die Si vMarien haben wir czuszunutzen .« Das ist also der ..Ausweg« der »Lin-ken« aujs der Krise. Das ist ihr »Kampf« gegen die Diltaiur des Bürge« stecke-: Verteidi gung der Parteieinheit mit den Severing un J Müller« Ver tröstung der Arbeiter auf den nächsten Wahllanpf, Vorbereitung der Großen Koalition in Sachsen « - .
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