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Dresdner Nachrichten : 10.01.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186101109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-01
- Tag1861-01-10
- Monat1861-01
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.01.1861
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Tageblatt ft» ÜLWAUwLFW- Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (WomrL bi» L V.) angenommen ^ ^,bauU!!,"E"^ «itredacteur: Theodor Drobisch. DomerÄällV den 10. Januar . » VI-, ivkkvrn o. «o., (Womit, bi» LN.) angenommen tn der Expedition: JobanneS-Alle« «nd Wais»nhau«ftraß» S. «bonn. vierteljährlich »o Ngr. bei »nentgeldl. Lieferung in'« Hau». Durch die «gl. Post vietteljährlich »» Rgr. Einzelne Stummern ' Rgr. 1861. Dresden, den 10. Januar. — Se. k. k. Hoh. der Großh. Ferdinand von Toskana ist gestern früh drei Viertel 7 Uhr von hier nach Berlin gereist. — Die 1. Kammer ist in der Berathung der Kirchenordnung gestern bis zu H KO der Vorlage vorgerückt. — Der ausgegebene Bericht der 2. Deputation der 2. Kam nur (Ref. Oehmichen-Choren) über die Regulirung de« Elbstromes «nthält am Schluffe noch folgenden Antrag: »Die hohe Staats regeerung wolle unverweilt im Vereine mit Oesterreich, Preußen, den anhaltischen Staaten, Hamburg und Lübeck alle ihr zu Ge bote stehenden Mittel anwendrn, um die Slbzöllr im BerhLltniß "Isu den vorläufig vereinbarten neuesten Rheinzöllen zu reguliren — Dir hiesigen Advokaten Gasch und Stange find, wie die E. Z. hört, wieder reactivirt worden. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Seitdem Ende des Jahres 1858 spielte der Expedient und gleichzeitige „Pfuschagent" Otto Karl Reinhard Weißslog allhier «ine ziem liche Rolle. Zwar war er in früheren Jahren wegen Betrü gerei in erster Instanz zu 2 Jahren und 3 Monaten Arbeit»' l Haus verurtheilt worden, welche die zweite Instanz zu 9 Mo- naten dergl. herabsehte, und im Jahre 1852 wegen betrügen- schen Aufborgens und . allerhand Schwindeleien, welche die er kleckliche Summe von ca. 8000 Thlrn. repräsentiren und in Folge welcher der gegen ihn ausgebrochene ConcurS seinen Gläubigern etwa 15 Procent abwarf, eine Zuchthausstrafe von 8 Jahren und 6 Monaten über ihn verhängt worden, von welcher ihm aber die allerhöchste Gnade etwas über ein Jahr «ließ; als er jedoch zu Ende November des Jahres 1858 au- Waldheim entlassen worden war, wußten in Folge der früher mangelnden Oeffentlichkeit de- Gerichtsverfahrens nur sehr Wenige von seinen schaurigen Antecedenzien, die zu ahnen man W vielleicht gar nicht berechtigt hielt, da er sofort nach seiner Rückkunft aus Waldheim mit großem Selbstvertrauen, um nicht sagen mit der seltensten Frechheit sich gegen Unkundige als >«r zuverlässigste und rechtlichste Mensch zu benehmen verstand. Und in der That hatte er au- dem Zuchthause das Lob ei ne» tüchtigen und fleißigen Arbeiter- mitgebracht und sich al- solcher auch in denjenigen Branchen bewährt, in welche nach seiner Entlastung von dort einzutreten es ihm glückte. Allein der Hang zu Genüssen, deren Kostspieligkeit seine Einnahmen weit übertraf, kehrte mit der gewonnenen Freiheit bald wieder zurück, wie denn da- hierdurch von selbst entstehende Lassen- manco ihn zu neuen, ebenso frechen als verbrecherischen Mani pulationen hinriß. Nach allen Richtungen hin, in denen er sich bewegte, wußte er fich da» Ansehen eine» wohlfituirten, wo üicht vermögenden Manne» zu geben, wa- ihm um so mehr gelang, je weniger dir Meisten, mit denen er damals verkehrte, von seiner ihn verunehrenden Vergangenheit Kenntniß hattm. Der hohen Meinung, die er fich zu verschaffen wußte, leistete jedenfalls einen namhaften Vorschub der Umstand, daß er bald nach seiner Rückkehr als Expedient in die Dienste de- frühe ren Vorstandes de» statistischen Bureaus und Direktor» der Hypothekenverficherungsbank allhier, des Herrn Geh. Reg.-Raih« v. Engel, trat, in dessen Gunst er fich so sestzufttzen wußte, daß dieser ihn im Laufe des vorigen Jahre» bei seiner be kannten Ueberfiedelung nach Berlin mit dorthin nahm und ihn mit einem Gehalt« von jährlich 360 Thlrn. als Expedienten oder, wie es hieß, als Registrator in seinem Burcau anstellte. Jndeß scheint er daselbst nur in dessen Privatdiensten, nicht in öffentlicher Anstellung fungirt zu haben. Er selbst rühmte fich in diesem Verhältnisse, .dem Herrn Geh. RegierungSrath« unentbehrlich geworden zu sein", und „derselbe könne ihn gar nicht missen'. Hier in Dresden hatte er bei der verehel. Levt Quartier genommen und nur zu bald deren Vertrauen zu ge winnen vermocht. Unter der annehmbaren Angabe, daß er de ren Gelder „sicher" unterbriügen und ihr ersprießliche Zinsen verschaffen wolle, hatte er derselben in Summen von 50 Thlrn. an nach und nach 210 Thlr. „abgepumpt", die sämmtlich in seinen unersättlichen Schlund flössen oder zur Bestreitung seiner kostspieligen Bedürfnisse dienten.' Einen scheußlichen Schwindel verübte er ferner an einem Manne, den er durch dir lügen hafte Vorspiegelung, ihm bei seinem Prinzipal eine pompöse Anstellung verschaffen zu wollen, für die Gewährung seiner spä teren extravaganten Wünsche geneigt zu machen wußte, an dem früheren Easfirer bei der Nationallotterie, Herrn Lehmann. Die ser Schwindel begann in der Zeit, wo Herr Geh. Reg.-Rath v. Engel seinen Umzug von Dresden nach Berlin im Früh jahr 1860 bewerkstelligte. Da brachte er Herrn Lehmann, je doch — wohlweislich — unter dem Siegel der strengsten Der- schwiegenheit, die Fabel vor, er habe die Umzugskosten für di« Familie Engel und dir ganze neue Einrichtung in Berlin ver lag-weise zu bestreiten. Weil nun Herr rc. 0. Engel ihn als einen vermögenden Mann — von beiläufig 2700 bis 2800 Thlrn. - kenne, und er sich vor diesem in augenblicklicher Ermange lung zureichender Mittel kein Dementi geben wolle, so bat er Herrn Lehmann um Dorstreckung von 300 Thlrn. gegen Aus- antwortung eine- am 6. Juli v. I. zahlbaren Wechsels. Die ser trug kein Bedenken, seinem wohlfituirten und einflußreichen Protector mit dieser Summe unter dir Arme zu greisen. Nun ging'» nach Berlin, aber kaum war er dort, so lief «in Schreiben an Herrn Lehmann ein, worin er selbigen um Ein sendung von 50 prruß. Thalerscheinen bat, weil er 50 dergl. sächsische nur mit einem Verluste von 3 Sgr. dort anwerden könne; letzter« wolle er ihm bei seinem baldigst bevorstehenden
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