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Dresdner Nachrichten : 30.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187509306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-09
- Tag1875-09-30
- Monat1875-09
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 30.09.1875
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«Schein« fr«» 7 Uhr in der »kpcdili»» Marteujtrabe I». itd»n- »»»«ntlprki« »i«rt«li>>»>- sich, «-^.«Psge. durch di, »Hi? Mark 7L P „e. «Nt«l. Runimern iOPkg«. «ufta«, 26200 >»t»l Mir di« «Uckxad, ringe. landier M«inü«.t»ie «acht üch die litldac»«» »tchl »erdindiich. 8nser<>ten>,lniialimr au«, wiirtd: ll«»»e»iein un,i V»Ui«r in tzaiiumig, 2>er- »in. Wien, Leivzi». Pn,e», Br-sla». tzrauiiurt a. M. — It»ch llo»2« ! > Äkiltn, Leipzig Wie». Hamburg, Mantsuri a. M.. Mii„. chen. — i)uudo «e 0u. in Iraukfuri ». M. — ir. Voigt n, ctlirmmg. — II»- Na>Ii,r » (.0. tu Pari«. Tageblatt für Palitit, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ettpsch 4c Ntlcharöt in Dresden. ^niernie werden »>»«,»»- --iroijc UI angenommen di» Ad. k Uhr. Henniart di» MM»g, «L Udr. M, Neuiiadl »rode liioiler- galse St»» Aachul. 4 Uhr. - Der Rou-n einer ri». i»a»iaen Prttijkile lohet iS Pfgr. iiingelandt dt« Zeile SO Pige. Sine charaniie iür da» »ach i> tägige irrichet» >uen der Inserate wird nicht gegeben. Audwäriige ilimoncen- Anilrdge von UN» unbe kannten Iirmril und Per sonen tnsrrire» wir nur argru Pränumerando» Zahlung durch Brtrs- inarlcn oder Ponetn»ad- lung. Neun Tilden kosten >- Pig'. Inserate iur die Montag» Nummer oder nach einem grnlag« die Petittcile 20 Psge. Nr. 373. Zwanzigster Jahrgang. »MIWi",V> M-' iiina > rvtltredacteur : Dr. L»uU »>«rsF. Mr das Feuilleton: NkM« Dresden, Donnerstag, 30. September 187». PvlitijchrS. Nicht ohne ffieid blicken wir Deutsche auf den steinenden Wohl stand Frankreichs. Handel und Gewerbe dort reger beschäftigt denn je, die Industrie iin Aufschwünge, der Verbrauch von Genußmitteln im Steigen begriffen, d:e Lteucrkrast gehoben, die Regierungskassen voll — wahrlich, das ist kein niedergehendes Volk! Wir wollen nicht die Schäden unserer voltswirthschaftlichen Lage der französi schen Vlülhe entgegenstellen. Spricht doch die Erhöhung des Dis kontos, zu dem sich nach dem Vorgänge der preußischen Bank alle anderen Banken gezwungen sehen, deutlich genug Das Sprüch- wort, daß Reichthum nicht immer glücklich macht, bestätigt sich in unserem Milliardenlandc recht empfindlich. Die Franzosen machen auch volköwirthschastliche Fehler. Die Einführung des Zündhölzchen- Monopols erweist sich ihnen als ein höchst unglücklicher Gedanke. Aber, wie schon vor hungert Jahren Voltaire schrieb: die Arbeit samkeit des französischen Bauers und Handwerkers macht binnen Kurzein alle Dhorheüen ihrer Regierungen wieder gut. Warum geschieht nicht das Gleiche in Deutschland? Sind mir weniger arbeitsam als unsere Nachbarn ? Gewiß nicht. Oder wären die Thorheiten unserer Regierungen so groß, daß sie berm besten Willen mcht von» 'Volte eorrigirt werden könnten? Das wollen wir nicht behaupten. Aber so viel steht fest, daß sich in Frankreich ein Finanzniinister, unter dessen Verwaltung eine solche volkswirthschast- licheKrise über das Land verheerend ausgebreitet halte, wie bei uns, nicht so lange am Ruder erhalten würde, wie unser Camphausen. Abgeordnete, wie Bambergec und Braun, deren Mitschuld an der unglücklichen Münzpolittk ossenlundig, würden längst in Frankreich wegge,virb.lt worden sein. Dort hat man auch Gewerbesreiheit, aber, um einen Roscher'schen Ausdruck zu gebrauchen, zur Spitz- bubensreihen läßt man sic dort nicht entarten. In Frankreich ist Börsenschwindel auch nicht unbekannt, cs ist die Heimath des orvcka mobilwr, aber niemals würden es die Franzosen dulden, daß das ganz« wirthschaftliche Leven der Nation so der Ausbeulung der hohen Finanz preiSgegeben, daß die ganze Gesetzgebung daraus zugeschnit ten würde, daß oen Gersons, von Bleichröder, Miguels und Eonsor ten die ganze Nation tributpflichtig würde. Zu diesen Bemerkungen fühlt man sich veranlagt, wenn man sich die beiden Finanzminister vergegenwärtigt: Der Franzv'e Won Sag erzählt, daß der Ertrag der indirecten Steuern bis jetzt den Voranschlag um 70 Millionen überstieg; der deutsche Camphausen führt die neue Börsensteuer ein und verdoppelt die Biersteuer. „Kein Fehler darf mehr gemacht werden!" ries einst Thiers Napoleon zu. Unser Goldonkel in Berlin macht sein« Fehler auch ohne Thiers. Am 28. trat der bairische Landtag zusammen. Ohne Thron rede. Prinz Luitpold eröffnete ihn einfach. Die Telegramme iverdcn rzyst berichten, ..wie die Haupt- uud Staatsaetion, die sich in der Schrannengasse zu München abspielt, verläuft. Die 79 „Patrioten" lassen keinen Zweifel, daß sie nicht blos gegen die 77 Liberalen", sondern hauptsächlich gegen das gestimmte Ministerium alle Mmen springen lassen wollen. Ob sie das Budget verweigern, ob sie dem Ministerium Lutz-Pieuffer ein starkes Mißtrauensvotum erthei- len, ob sie eine Immediateingabe an den König richten werden — eS hängt das Alles nicht ölos von der Parteidisziplin und der ganzen politischen Lage ab; auch kleine Umstände können hier wirksam ein- greifen. Ein Schnupfen, der zufällig einen Patrioten heimsucht, eine Diarrhoe, beim Oetoberfeste geholt, kann leicht das jetzige Stimmverhältniß in sein Geaentheil umkehreii. Zunächst aber soll scharf hingeschossen werden, und die Minister, die sich solidarisch ver bunden erklärt haben, werden scharf herschießen. Wo werden die Todten liegen? Auf den Mmisterfauteuils oderauf den Abgeord netensitzen? Mit der clcricalen Kammermehrheit Baierns kann sich kein ehrlicher Deutscher befreunden. Das fehlte bloS noch zu unserer darniederliegenden Industrie, daß die bairischen Kapläne «inen Conftict im deutschen Reich heraufbeschwören sollten. Von dieser schwarzen Kohorte, die den Winken eines italienischen Priesters willenlos gehorcht, kann uns Deutschen kein Heil erblühen. Einzig den Umstand beklagen wir, daß der NativnalliberalismuS so viele Elemente in die Reihen der baierischen Patrioten getrieben hat. Für die 77 „Liberalen" können wir uns ebensowenig begeistern. Wären sie am Ruder, so würde der Uebersührung Deutschlands in ein Großpreußen Thor und Thür geöffnet sein. Was tonnte Baiern sich und dem ganzen Reiche für geradezu unschätzbare Dienste leisten, wenn aus de» hitzigen Kämpfen in dein Münchener Landtagösaale eine Partei auftauchle. welche die papistischen und die großpreußischcn Abgeordneten links und rechts abstoßend, ein Ministerium mit echt reichstreuer Politik, fest wurzelnd in der Erhaltung eines kräftigen Baiern, einsetzte. „Mau kann ein guter Deutscher sein, ohne des halb auszuhören, ein guter Baier zu bleiben", so ungefähr drückte sich vor Kurzein der deutsche Kronprinz in Augsburg aus. Wo aber sind in Baiern solche Männer nach dein Herzen des Kronprinzen? Mäßig muß man die Forderungen nennen, welche die türkischen Insurgenten gegen die großmüchtlichen Consuln erheben: Zulassung der Christen zur Zeugenschaft vor den Gerichten; Wahl der Polizeibehörden aus Eingeborenen und feste Begrenzung der Steuern; vor Allem aber, Garantie der Großmächte für Durchfüh rung der Reformen/' Trotzdem zweifeln wir, daß die Pforte hierauf eingehl. Rußland, das die Entscheidung in den Händen hat, ver folgt mit Ruhe den SelbstauslösungSproceß der Türkei Wenn Nie mand mehr dem Sultan Geld leiht, soll der Zar gesagt haben, dann ist das Ende des Türkenreichcs da — und dieser Augenblick wird offenbar nicht mehr lange auf sich warten lassen. Es war sicher kein geringer Freundschaftsdienst, den Fürst Bismarck seinem kaiserlichen Gönner an der Newa leistete, als er den Grasen Andrassy dazu ver mochte, entgegen allen bisherigen Traditionen Oesterreichs, iin Bunde mit Rußland an der aümäligen Zertrümmerung der Türkei zu arbeiten. Andrassy schämt sich seiner Mißerfolge und verhülltste nucb Kräften durch nichtssagende Redeiisartew Warum das letzte spanische Ministerium stürzte, ist jetzt offen- l kundig geworden. Es hatte dem Papste die Wiedereinführung des Eoncordats von 185! versprochen, konnte dieses verbrecherisches Werk aber nicht durchsetzen. Das neue Ministerium hält sich aber! nicht an das Versprechen gebunden und ruft damit den Hellen Zorn der Jesuiten hervor. Es will nichts weiter, als daß neben dem osficiellen katholischen Eultus, auch die anderen Glaubensbekenntnisse im Lande gesetzlich zugelassen werden sollen. Bis jetzt waren sie nur tolerirt. Und auch jetzt sollen sie nicht gleichberechtigt und öffent lich neben der Staatsreligion erscheinen, sondern die bezüglichen Functionen sollen in geschlossenen Räumen vorgenommen werden. Diese „große Eoncession" an den Zeitgeist will man in Rom nicht machen! Allmälig erkennen aber selbst die bigotten Spanier, welch' verruchtes Spiel mit ihnen der sogenannte „heilige Stuhl" in Rom treibt. Sie sehen ein, wem sie in letzter Hand die Gräuel und das ganze Unheil dieses neuesten, jetzt schon wieder Jahre währenden Bürgerkrieges verdanken. Don Carlos mit seinen ausländischen Helfershelfern würde längst den Rückzug über die Pyrenäen ange treten haben, wenn ihm nicht in Einem fort die „moralische" und materielle Unterstützung von Seiten Noms zu Theil geworden wäre. Das unsägliche Unglück, das der „heilige Stuhl" über das rcichgesegncte Land gebracht hat, öffnet endlich selbst den devotesten Spaniern die Augen. LocalrS unv Sächsisches. — Se. Mas. der König traf gestern Nachmittag vom Jagdschloß Rehescld hier ein und fuhr Abends 7 Uhr 40 Minuten nach Schön brunn bei Wien. Zur Dienstleistung daselbst hat Kaiser Franz Joseph unserem König den Feldmarschall-Leutnant Bauer und den Oberst-Leutnant Fürst Lobkowitz coimnandtrt. Die Monarchen Oeste:reichs und Sachsens begeben sich von Schönbrunn nach Steiermark, woselbst in der Gegend von Eisenerz Genisjagdcn abge- halten werden. Unser König wird Anfang nächster Woche hier wteder zurückerwartet. — Dem hier functionirendcn Reichs-Bevollmächtigten für Zölle und Steuern Daniel, königl. prcuß. Ooer-Regierungsrath, ist der königl. preußische Krouenorden 2. Clasje verliehen worden. — Prinz Ernst von Meiningen, erster Sohn des regierenden Herzogs, aus dessen zweiter Ehe mit der Fürstin Feodora von Hohen- lohe-Langenburg, der auf dem hiesigen Vitzthum sehen Gymnasium erzogen wird, ist am vorigen Sonntage in der Hoskirche von Meiningen durch keinen Beichtvater, Eonsistorialrath l>r. Meier von h er, confirmirt worden. Ter junge Prinz ist am 27. September 1859 geboren. — Sowohl das „Dr. I.", als ein hochangesehenes Bank institut versichern übereinstimmend, daß die vom tönigl. Finanz ministerium einem Eonsortium übergebene letzte sächsische Staats anleihe diesem Eonsortium nicht zum Eourse von 98 überlasten worden sei. Zu welchem Eourse aber? wird nicht gesagt. Die Re gierung verweist auf ein Expose, das den Kammern über jene Finanzoperation zugehcn werde. Man wird daraus wohl ersehen, ob die öffentliche Meinung sich tun einige Bruchtheile eines Proeent- chens getäuscht hat. Noch thcilt man uns niit, daß jenes Consor- tium von den 8 Millionen Thalern Anleihe 6 Millionen zur Sub scription aufgelegt habe. Es ist aber bekannt, daß jene Subscrip tion mehr eine scheinbare war. Wahr mag es hingegen sein, daß jenes Eonsortium von den übrigen 2 Millionen noch kein einziges Stück auf die Börse gebracht hat. Wäre Letzteres geschehen, so wären die sächsischen Staatspapierc noch mehr eütwerthct worden. — Dem Vernehmen der „Dr. Z." nach, ist in dem sächsischen Staatsbudget aus die zweijährige Finanzperiode 1875—77 die Grundsteuer niit 5H^ Pfennigen pro Einheit, die Gewerbe- und Personalsteuer mit 0,6 des vollen Satzes und die subsidiäre Ein kommensteuer mit 9 Simplen das Simplum zu 1 Mark berechnet, eingestellt. — Der Direktor des hiesigen naturhistorischen Museums, I)r. Meyer, hat von der internationalen geographischen Ausstellung zu Paris die Medaille erster Elaste erhallen. — Wie früher, liefert auch diesmal wieder die Firma Rose (ehemals Rose u. Böhme; in Leipzig die für den Bedarf des XII. Armeecorps erforderlichen Dienstpferde Nemonte - Um diese in Empfang zu nehmen, sind seit Montag eine Anzahl Militärs der verschiedenen Truppengattungen in Leipzig eingetroffen. Tagtäglich gehen verschiedene Transporte gekaufter Pferde von dort nach den betreffenden Garnisonsorten ab. — Vorgestern Nachmittag wollte in der Camenzer Straße ein dort wohnhafter Fleischer mit einem von ihm erstandenen ausran- girten Militär-Reitpferde eine Fahrprobe anstcllen, zu welchem Zwecke er es in einen kleinen leichten Wagen vorgespannt hatte. Durch das ungewohnte Geschirr wurde das Pferd aber wild, ging durch und konnte erst auf dem Bischofsivege wieder zum Stehen ge bracht werden. Ein altes 68jährigeö Mütterchen war dabei umge- risten und überfahren worden, während der auf dem Wagen sitzen gebliebene Fleischer unbeschädigt davon gekommen ist. — Am vorigen Montag ist ans dem F schhäuser Reviere im Walde ein unbekannter, anständig gekleideter Mann in den 40er Jahren erhängt aufgcfundcn und nach erfolgter Aushebung auf dem Loschwitzer Friedhofe beerdigt worden. Der Entseelte hat grau- melirtes Haar, langen, dünnen Schnurrbart und auch etwas Kinn bart gehabt ; bekleidet ist er mit dunkelbraunem Ueberzieher, schwarzem Nock, grauen Beinkleidern und Weste, weißem Strohhut, die Leib wäsche ist ck. I(. gezeichnet gewesen. Außerdem ist bei ihm ein gol dener Ring, ein gewöhnlicher Klemmer und eine französische Münze gefunden worden. — Ein in der Palmstraße wohnhafter Lateri'.enwärter hat sich vorgestern auf einem kleinen, zu seiner Wohnung gehörigen Boden raum erhängt. Der Mann war 53 Jahre alt, verheirathet, lebte aber getrennt von seiner Frau. — Beim Schleußenbau in der Leubnitzerstraße verunglückte vorgestern Mittag ein dabei mit beschäftigter Arbeiter dadurch, daß während er nr einer tief ausgcgrabenen Ocffnung gestanden hat, eine Schicht Erde herabgerollt ist und ihn bis an die Knree verschüttet hat. Dabei ist er von der herabstürzenden Erde so heftig an der Schulter contusionirt worden, daß man ihn mittelst Droschke nach dem Krankenhause hat schaffen müssen. — In der letzten Sitzung des (Babelsberger-Stenographen- vercinS berichtete Pros. Krieg, daß die Milglieber des kgl. steno graphischen Instituts mit mchrcrcn höchst ehrenvollen Austräger, nach auSwärtö bedacht worden sind. So habe» sie die sehr schwierigen Verhandlungen dcö deutschen IurillcntagS in Nürn berg, Herr Oppermann hat die »Verathungen der Augenärzte in Heidelberg stenographisch ausgenommen Das Gabeivdcrger'sche System Ist neuerdings auch aus das Serbische übertragen wor den; die Verhandlungen hcr ln letzter Zeit vielgenannten Slup- tschina wurde» von einem serbische» und einem Prager Steno graphen ausgenommen. Das o abeisberger sche System, bereits aus die lateinische, englische, sranzösische, dänische, bchmi'che, grie chische. ungarische, polnische, schwedische und russische Sprache übertragen, hat damit einen neuen Beweis seiner Universalität abgelegt. AIS eln reck^ glücklicher Gedanke Ist cö zu bezeichnen, daß man bei Gelegenheit der Iabreobersammlung des Allgemei nen Erziehungs-Vereins Len Thcilnch.nern, wie dem Publikum, das stch für Kindergärten Inlcre'>irt und Eintrittskar ten sich erbittet, nächsten Freitag 3 Uhr durch 10t» Kinder, weiche aus den verschiedensten Kindergarten Dresdens «auch der Ver- städte, B. Plauen, Neusirleicn u. s. w.s genommen werden, eine Anzahl elniacher Vv» Fröbel selbst eriunrencr Spiele und Gesänge ausiübreii lassen will. Durch dieseVottül rung, der sich rhythmischeBcwcgungSst icle, ausgclührt von den sungen Damen, welche sich dem Kii,tcrgärlnrriuncnb>'ruic gewidmet, anschiießcn, sollen die Bei'uche'wc,, cin awchanlicheS Bild vom jetzigen Stand punkte der hiesigen Kindergärten erhalten. Auch die Wahl des Locals, der Garten des Münchener Hösts, bei ungünstiger Wit terung der Saal der königlichen Turnlehrer-BildungS-Anstalt. ist eine glückliche zu nennen. B vor der Herzog von Eoimbra Dresden verließ, statteie er dem plwtogravhischcn Atelier von Hanistänal-Teich einen Be such ab, um sich photographisch ausnehmen zu taffen. — Im Laust dcö vongcn Mvnats war einer in der Friedrich» statt wobuhasten Wittwe eine größereParlieKIeidungtstückc und Wäsche aus ihrer Wohnung aus spurlose Weise entwendet worden. Vor ein gen Lagen erblickte nun die Bestohlene einen dcr ihr initcntwcndeten Röcke ganz zufällig in der Wohnung ihrer Laai- naä dar n, machte darüber Anzeige und sind auch in Folge dessen iämmtllche gestohlen gewesene Sachen bei tiest r, die sie nach und nach unt r Anwcndung cincs das Logio ihrer Naehbasin schließen den Schlüssels entwendet hatte, wieder gesunken worden. — Seit vergangenem Sonntag wird ein ziemlich großer, gut genährter, hellgelber Boxer mit schwarzer Schnauze, eoupirtcn Ohre» unh langer Ruthe, der ein Ha'Sband mit einer Aiktaner Stcuernummcr und dem Namen Schulter getragen hat, vermißt, an desten Wiedererlangung seinem Eigenthmüer sehr viel gestgcn ist. Sollte dcr Hund nickst vielleicht Sehnsucht nach Zittau empsunden haben und dorthin zurückgekchrt seine Der sogen. Spstctt-Velocipedist Mr. Leonaii hat bei seinem Debnt Im VIetoria-Saion Im Eoncerlhause vorgestern Abend ent schiedenes Unglück, dabei aber auch wieder diel Glück gehabt, indem er zwelMalmit stinemVelocipcdvonderSpiraleheradgestürzt ist, obnc selbst Schade» genommen oder von dem im Parterre befindlichen Puvükuni Jemand bei dem Sturze verletzt zu haben. — Wenn außergewöhnliche Operationen überhaupt daL öffent liche Inlercffc erregen, so verdient der nachstehende Fall um so mehr bekannt zu werden, als er eine Kxankhestbcrschcinung betrifft, weiche in neuerer Zeit schon wiederholt beobachtet wurde und a'ö andererseits diese Milthcliung vielleicht Leidenden zum will kommenen Winke tür ihre Rettung werden kann. Die Krankheit, welche lediglich am operativem Wege, srübcr nur ln England, jetzt auch in unserem Vatcrlande beseitigt werten kann, ist e ne bei Frauen verkommende innere Geschwulst ftumvr ovani). Die Operation derselben kann nur durch Zertheilung der Bauchwand vermittels des Messers erwigen. Die große Geiaht"ick-keil solcher Operation ist selbstredend. Eine dergleichen ist Mitte vor. M. lAugusts hier durch Or. Winkler «Oitraallee 35s an einer Dame aus dcr Provinz glücklich vollzogen worden, die an solcher Ge schwulst, deren Ecwichl nicht wciist.er als IO Kilogr. betrug, s.it länger alS ä Monaten unsäglich gellste» hatte. Die Geschwulst mußte neben einer Wassermaste von 12 Liter auS ihrem Körper ent ernt werden. Die Arme rcrsichcrt -berticS, baß sir auch nach der Operation - während derselben war sie chlorosornürt — kaum ncnnenSwerthe Schmerz n gehabt. — Die Ruchspostillone erhalten in Zukunst kleinere Hüte. Die neue Kopfbedeckung wird niedriger und leichter sein. Zu nächst dürfen die bisherigen ' ostiltt-nhüre abgetragen werden. — Ir. der Maichinrniabrik von E. E- Rost u. Eo. zu Dres den ist gegenwärl-ig eine reckst woene-werthe, uud b er wohl noch nlast vorgekommene Arbeit fertig gestellt nämlich verschiedene, zur Gründung dcr dritten Elbbrücke erlorderlichk Maschinen. Da diese Gründung mit Bctonmassc unter Wasser volgcuomw.cn werden soll, so ist hierzu ein besonderer kcsselamger Raum, dcr Eaiston, hcrgcstclit worden. Zur beständigen Zmübrung von Lust iür die inucnbenndllchen Arbeiter muu eine besondere Ge- bläsemaschinc in Gang gesetzt werden, welche von den Herren Rost u. Eo. i» kürzester Zeit crbaut wurde, und wc.ck'e durch eine LOpsterdige Lokomobile belricb.n wirb. Besonders sebenswertb ist dieEinsleigekammer, in welcher ebcn aiiö ein llcbertruck über dem äußeren Luitdruckc herrscht und welche deshalb Doppeltlstlren, ebenso besondere Vorrichtungen zum Eindringen dcr Beton-Masse »nd Herauobringcn des losgelösten Schlammes re. besitzt. Aul dcr Einstcigckammer befindet sich noch eine vesondcre Damp,Maschine mil Kcn'el, welche zum Herausiörtern deS Schlammes re. mittelst einer inwendig gehenden endlosen Kette dient und nic eine För dermaschine hin und zurück gesteuert werden muff. Die ganze Sache dürste iür Ingenieure, Baumeister, selbst für Physiker unv andere Gelehrte von großem Interesse »ein, und wurden alle Apparate in kürzester Zelt in genannter Fabrik bergestelit. ein B.wciS, wie sehr die Herren Rost u. Co. für die Lieferung großer Maschim» eiiigrrAstet sind. Der städtische Skcu>'reontroleur a»f der KönigSbrücker- straffe hat einen ich- ketten Fang gemacht. Er hörte zu einer sehr ungewöhnlichen Stunde in dcr Nackst zum DienStag daSGeblöke von ln die Stadt gctiicbcnc» Schöpsen. Der Gedanke, daß eine Steuer!) »Erziehung eadstckstigt weite, lag nah-, er ging der Viehheerke bis aut di- Markgraseustiaße »ach, und dort gelang eS ihm mit gütiger Unterstützung des Nachtwächters, den Führer der Heeide dingtest zu mack en. Es war ein Viehhändler, der nickst weniger als ii> Schöpse ln die Stadt paschen und die Ver zehrungssteuer blntcrzithcn wollte. Dcr Leithammel dcr SchöpS- blerde wird sein Untern-hm-n aebörig zu büßen haben.
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