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Dresdner Nachrichten : 25.03.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187803251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-03
- Tag1878-03-25
- Monat1878-03
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.03.1878
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«rl»«du «»«II« fr«, 7 Nbr in der Sxf.dino« Dlar.snftrabe N>. Avon« «sink»»»»!» vttNkijä^r» jich 6Ma>I'-.Ptge„»urch »ie Post 2 Marl ?» Ptge. <ttut«I.!!!ummkri> WPIgr. »uNa», 33000 u»l- gllr die »ü(k,ade »Inge» ft>nd«»r Manuicrtdle «ach, lick, dir RrdacU«« nicht verbindlich. Anlerotrn.iiinnohmr all« «iiri» H«»l.»ll.tu un» V»«I..I.i Ham dürft. Ber it». TUirn. Lk.pjlft. B»irl, Brr«,au. aranlsurl a M., — Siud.Molle in Berlin. Letp»>«. Wie». Hami>»rg, stiannurl a. M.. Ml.u. che» — raube .i <j«. in Arsnliuri a. M. — Sr. Vota, iniliieninid — Ü»'»», taNite. »»lller L «x». rn Paris. Tageblatt fürUolitlk.NnIrrhaltling, Geschäftsverkehr, i Aörsenbericht und Kremdenlille. Druck und Cigenthum der Herausgeber: ^ltpsch 6 Rcichlirdt inDresden. Verantw.Redakteur: HtinrichVohlkNk in Dresden. XXIII. Jahrgang MItredacteur: vr »7>n«I Für das Feuilleton: I-nelvtu Nt»rtu»»i,n. TresSe». 1878. Neueste Telegramme der „Dresdner Rachrichteu." Wien, 24. März. Die „Montagsrevue" meldet: Die kon troverse zwischen England und Rußland hat sich zu ernsteren Differenzen zugespitzt, als nach dem wesentlich formalen Charakter drS Streitpunktes zu erwarten war. Wenn der Kongreß scheitert, ist es unabsehbar, welche Vorthcile England aus dieser Situation zu ziehen vermöchte, da hierdurch die individuelle Diskussion der Friedensartikel durch jede einzelne Macht eintrete, was England doch vermeiden möchte und nur Rußland erwünscht wäre. Dresden, 25. März. — Zu Ehren unseres Königs und der anderen zu dem kaiser lichen Geburtstag in Berlin anwesend gewesenen fürstlichen Perso nen hat am Sonnabend im Königlichen Palais daselbst bei den kaiserlichen Majestäten ein Gala Diner von etwa M Gedecken statt gefunden. — Ihre Majestäten der König und die Königin besuchten gestern Nachmittag die Ptia » ze» - A u s st e I l u n g der Flor a und geeichten über die Reichhaltigkeit derselben ihre allerhöchste Zuiriecenbeit auSzuivrcche». — Berliner Blätter berichte» alS bestimmt, daß zum preu ßischen Finanzminister an Eamphauicn'o Stelle der Oberbürger meister von Berlin, A rtb u r H ob rc ch t, ernannt worden sei, und bas; derselbe das Finanzporteicuillc angcnommcn »abe. Der selbe ist geborener Pommer, 54 Jahre alt, und seil 1872 verwal tet er die erste Magistratoltclle von Berlin. Seiner politischen Richtung nach ist er conscrvativ. Nachdem mnimehr die Ministe rien dco Innern und der Finanzen in Preußen durch die conser- vativen Herren Gras E ulen b » r g und H obrecht besetzt sind, bat auch der Botschafter Grai Otto S t o l l b er g - W e rn ig c- rode ici» Bedenken lallen lassen und sich zur Ucbernahmc des Poilcns eines Biceprälidenten dcü preußischen Staatsminislcriumö und Stellvertreters tcS Reichskanzlers bereit erklärt. Damit scheint aber die Umgestaltung der preußische» Regierung in streng coiiservaliveiil Sinne noch nicht abgeschlossen. «Auch der Justiz- minister Or. Lcsnhardt soll abgebcn wollen, alö seinen Nach folger nennt man den UntcrstaatSiecrctalr Do. v. Schelling. — In derrussi s ch c n K irche fand am Sonnabend Vor mittag zwischen io und 12 Uhr bcl Gelegenheit deö dritten Fasten- aottcSdiensteö, welcher wegen der Abwesenheit bcö Herrn Almo seniers und Propstes Rosanots während der ersten Fasteuwochc ausgefallen war. ent große Eommunion und dann eine kirchliche Verlobung außerhalb des eigentlichen Hciligthumo der Kirche statt, welch letzteres bekanntlich von keiner Dame betreten werden hart. Bei dieser Verlobung mit dem Ringwechscl spielte auch das bei allen besondere» russischen Feierlichkeiten übliche Salz und Brob eine Rolle. Daö Paar empfing die Segenosprüchc seiner Eitern und der Geistlichkeit zugleich. Die Braut soll die Stichle bcö Fürsten Gortschakofs, des gegenwärtig so allmächtigen russischen Reichskanzlers sein. Brich einer Pflanze das Herz ans Und idr italzcr Inniglicher 'Wuchs ist dabin. —ä-. Dieser Ausspruch Vater Göthe ö trifft. wenn man in den Ausstellungsräumen der Flora wandert, durchaus nicht zu, und wäre er noch am Lebe» und sähe die schönen Formen der ausgestellten Pflanzen, machte er sicher einen dicken strich dar über. denn in der Hand des Gärtners ist das Messer ein unab lässiges Instrument. Die Räume der Flora fordern z» einer er hebenden Stimmung am. denn die Gärtnerei Dresdens hat dies mal eine wahre Iubciausstcllung zusammcngcblacht und zeigt damit, ans welcher novc» Stelle sie sich befindet. So schön der Berut bcö Gärtners, so lohnend und dankbar er ist, wenn er em sig und fleißig, so schwer ist er auch, da jedes Wittcrimgövcrhält- niß aut ihn und seine Pfleglinge cinwirkt. Mit welcher Freude und wahrhaft inneren Gcnugthuung darf er daher über die Pflan zenmassen in ihrem bunten Schimmer blicken, die ihm förmlich danksagenb cntgcgcnlächcln. Wer die alte EumvIIia japonwL mit ihren granroia. einfach und kleinen Blümchen betrachtet und tritt hin vor eine so reiche Sammlung schöner CameUicn, wie sic von Emil s.'iebig ausgestellt ist. der kann sich einer ganz besonderen Bewunderung nicht erwehren. Dasselbe gilt de» Azalcengruppen der Gebrüder Knöiel. RobertBeyer, Oskar Hartl. Evnrad Schulze, den Rosengruppcn von H. Beck und Semmclralb, gilt den Ev- elamen, die ihrem Züchter Rich. Müller in Striesen ein Denkmal setzen für lange Zeiten, gerade so. wie es die Azaleen mit dem Namen Licbig tbun. Die Alpenveilchen von OSkar Licbman», Rich. Müller, E. Braun, der Herzogin Garten tKeller», Bleh, Hartl, Weißbuch, sind ein beredtes Zeichen, baß man ihrem Züch ter die Hand drücken bars für seine Mühe. Die chinesischen Primel von Herm. Stange, LouiS Beyer, Alwin Dolce, OSkar Liebmann, Evnr. Schulze, die Zinnerarien von Hartl und Rob. Wcißbach. die Hyacinthen von Rülker, die Celle von Blcy, die Eporcts von Liebig, die Eraton aus Hannover, die Deutzia von Dietrich, die Lpiroaiaponierr von Weißbach, die Tulpen und Narzissen, die Camellien von Hartl. Reumann, die Blattpflanzen auö Strehlen und Pillnitz, die Blumenkörbe von Rülker re., wer sie alle mit lieiem Ernst betrachtet, der wird finden, waö daö beißt Gärtner zu sein. Die Gartenkunst hat, trotz dem Wechsel der Zeiten, sich unverwandt vorwärts bewegt und zeigt sich heute auf einer hoben Si. se. Die Binderei ilt in einer vollendeten Schönheit zu sehen, die den Dresdner Bluincnkünstlerinncn zu großer Ehre gereicht. Auch von fernher sind Sendungen da: aus Nizza ein sehr großes Sortiment von 45 der mannichfachstcn Orangcnarten an ihren Zweigen, aus Hannover '.15 Sorten gutgchaltcneS Chausseeobst. Dem Referenten war es vergönnt, die Damenprcise zu sehen: 2 silb. Armieuchter. 2 Paar Mb. Leuchter, Etuis mit silbernen Speise- und Kaffeelöffeln und eine Fruchtschale mit silbernem Fuß und ein Teller auö geschlissenem Glas. Zu erwähnen ist noch, daß bei der Prämiirung der K.- und Handelgärtner Herr R obert Beyer aus eine Gruppe neuer Azaleen die IublläumS- Medaille nebst einen Privatpreis von 20 Mark erhielt. - Der hiesige ärztliche Bezirkövcretn beschäftigte sich in seiner letzten Monatöversammluug u. A. mit der ärztlichen Hilfeleistung zur Nachtzeit. Die Frage der ärztlichen Na-vtvesuche wird sowohl vom Publikum alS auch von den Aerzten, nament lich in den großen Stählen, seit längerer Zelt diSkuttrt. Da» Publikum beklagt sich darüber, baß e» lbm ln einzelnen Fällen, wo eS sich deS NachtS um schnelle ärztliche Hilfe bandle, schwierig l sei. solche zu erlange», da viele Aerzte auS verschiedenen Gründen sich weigerten, NachtS dein an sie ergangenen Ruie ohne Weiteres Folge zu leisten. Die Aerzte dagegen klagen, daß baS Publikum bet schon länger bestehenden Krankheitslällen nicht selten die erste j ärztliche Hilie gerade NachtS in Anspruch zu nehmen pflege, daß manche Leute wegen der unbedeutendsten Beschwerden den von Leo Bkrusöaeschäitcn deSTaass oft rrmavettuArst herau-kltngei»; lassen, und daß in vielen Fällen, z. B. bei Verletzungen durch nächtliche Erccssc, bei gewisse» llngiückSiällen rc, cö sich meist »m ganz unvckanntc Personen handelt, von denen eine pekuniäre Enkichätigung für die auigcwandlc Zeit und Mühe gar nicht zu erlange» ist, und daß der Arzt dann später vor Gericht alö sach verständiger Zeuge öfters nochmals seine Zeit opiern muß. Waö die in ander» Städten zur Beschaffung ärztlicher Hille zur'Nacht zeit beuchenden Einrichtungen bew.fft, so leiste» in Wien die ichcrheiköwachen und Retiungsanstaite» bei nächtlichen Uiiglücks- sällen unentgeltliche Hille, im Notbiall die Polizeiärztc oder das nächste Spital. In Breslau besieh»» keine offiziellen Einrichtun gen zur Erlanaung nächtlicher äizMchcr Hille, sondern nur eine von einem Pr.vakmanne gegründete und unterhaltene Sanitalo- wache ; außerdem werden in vielen Fällen die polbkilnlschrn Uni» vmitätklnstiture in Anspruch genommen. In Berlin wurde» seit 1872 von Lokalvcreinen 4 private Sanikärswachen gegrünter, von denen jetzt jedoch nur noch ckne besteht. Außerdem cristircn dortseldst »och Vercmigunge» zur Beschaffung nächtlicher ärztlicher Hille durch einzelne Privatä.zte In deren Wohnungen. Die »Namen und Adressen der betr. Aerzte, welche sich jür bestimmte Nächte der Woche zu soiortlgcr Hillcleistung bereit halten, sind in dem Innern der Hauicr angeschlagen, außerdem aus jedem Polizei bureau, sowie durch die Nachtwächter zu erfahren. Für Dresden, darüber war sich der ärztliche Bczirkovcrci» einig, empfiehlt sich die Einrichtung von Sanitätswacben, über deren Nothwcndiakcit unv 'Nützlichkeit auch in Berlin die Meinungen geweilt sind, keineswegs. Was ist aber für Dresden zu thn»? Leider blieb der Verein hieraus die Antwort schuldig. Wohl wurden man»ich- iache Vorschläge zur Abbillc der bestehenden Ucbclständc gemacht, doch wurden dieselben nicht ausreichend unterstützt, wetzhalb von speciellen Beschlüssen abgesehen wurde, llebrigcnö ist hier sür Verletzungen re. bereits durch die, Tag und Nacht offene» chirur gischen HilsöstakioncN in Alt- und Neustadt Vorsorge getroffen, ebenso muß ber Armcngrzt schon jetzt Tag und Nacht den notorisch Armen Hille leisten. - Durch Schuld seines Hausmannes, der unvorsichtiger- wciie mit Phoöphorlatwcrgc vergütetes Rindfleisch, welches zur Vertilgung von Ratten best mmt war. i» die Aschen grube geworfen hatte, ist in Neustadt ans der Hauptstraße am Sonnabend einem Hausbesitzer ein wunderschöner Hund echt 'Nelllunbländer Race vergütet wo: den. Die Ratten hatten das Fleisch unberührt gelassen, der Hund aber holte sich dasselbe auö der Aschengrube. - Der Sergeant Pehlke aus Leipzig ist mlt den unterschlagenen 8000 Mk.. an denen nur etwa 200 fehlten, in Kreuzlingcst bei Konstanz in dem 'Augenblicke ieslgenommcn worden, als er ein Dampiboot zur Uebrriahrt über den Bobenicc bestiegen batte. Ein auigeiangener Briei dcö Flüchtlings hatte aus seine Spur geleitet. Der zur Zeit deS Diebstahls die Wache auf Schloß Plcißcnburg commandirende Untcroificicr hat gestan den. daß ec von Pehlke, dem Bruder seiner Geliebten, von der Beraubung der WirthkchaitSkassc unterrichtet gewesen ist und von diesem daö Versprechen erhalten hatte, cte Hälfte des geraubten Geldes an einen bestimmten Ort kür ihn nieberzulcgen. Pehlke bat indes; vorgcz gen. unit dem gcsammtc» geraubten Gelbe zu verschwinden. Die Wirkbschaitökasse selbst, welche 51,000 Mark entbleit, vlicb unversehrt, da sic allen Einbruchsvcrsuchen widerstand. — Die fortwährenden Regenschauer und raich abthauenten Schnccsälle der letzten Tage haben Elbe, Weiße ritz und Pricßnitz amo Neue angcschwellt und am Pegel der Auguslusbrückc waren gestern trüb trotz der Nachtkältc von 1,5» Rcaumur abermals 82 Eenllmctcc angezcigt. — Naturfreunden ist gegenwärtig eine Tour über Rottwerndorf, Neuiidorl nach dem Wasscriall bei Langhenncr.''- doii zu empfehlen, da der Wasscriall sehr viel Wasser mit sich führt und wirklich großartig sei» soll. Von da wandert man nach den Hcnncrödorkcr Mühle». woselbst man sich an den kleineren Wassersällcn der Gottleuba ergötzen kann. — Die Eröffnung dco neuen KinderhoipitalS an der Chemnitzer Straße ist für Anfang Mai in Aussicht genommen. — Neucstec Leipziger Meßwi tz Wer ist der bil ligste Gastwirtb in Deutschland ? Der Gencralpostincistcr Stephan. Bei ihm kostet taS Couvert nur 10 Pf., L 1a csrw kommt man schon mit 5 Pi. wca. — Bei einem Umbau aus dem Rlttcrgute Tauscha bei K ö - nigsbrück ist vorige Woche eine Kiste mit alten Münzen auf- gesunden worden. — In Rcichenbacb bei Hobciistein-Ernstthal bat sich ver gangene Wolle die 50 Jabrc alte vcrchcl. Vogel mittelst einer Garnzahl erhängt. Körperliches Leiten und religiöse Melancholie werden alö Motiv der That genannt. GleichiallS durch Erhängen machte am 20. d. M. im Gciängnlß zu WtldensclS der Sattler Zahn auö Annaberg seinem Leben ein Ende. — Am Dienstag früh löste sich in dem Stcinbruche von Lustig und Pernltzich in Kirchleitbc bei Könlgstcii, ei» Stein und traf ein dort stehendes Pscrb derart aus das Rückgrat, daß dasselbe tobt zusammenstürzte. — Am selben Tage Abends zog wieder ein Gewitter unter heiligem Schneegestöber über die Stadt Königstctn. — Königstcin. Herr C. G. Herzog glebt beute hier un ter Mitwirkung de» Königsteiner StadtmusikchorS ein Eoncert aut der M n n dbarinon i ka. Da der Ertrag desselben zur An schaffung eines Fahrstuhls für Herzog, kein beide Füße fehlen, be stimmt ist. so ist eine recht zahlreiche Belhciligung zu wünschen und zu hoffen, umsomehr alü der Genannte ans seinem kleinen Instrumente auch etwas Tüchtiges leistet. — Stenn, b. 20. März. Der seit über 50 Jahren hier bei der Grube „Neugeborenkindlein" wieder ausgenommen,: und seit dem flottdrkriebene Effenstclnbergbaii wird cm Vernehmen nach mit Ende dieses Monats eingestellt und ist bereits den Arbeitern die Entlassung angckünbigt. ES berührt dieser Umstand die Ent lassenen um so schmerzlicher, alö dieselben last ausnahmslos Fa milienväter sind. Genannte Grube, die in Folge ihrer reichen Ausbeute seinerzeit die Veranlassung zur Erbauung der „Königin! Marirnhütte" inEalnötorl gab und die noch immer reiche Schatze l in sich birgt, muß alio auch — Dank der sreibändlcris.hen Be-. strebungen - der allgemeinen Ealamität zum Opfer lallen. ZnWetßenbcrg sind in der Nacht zum Freitag daö! Grundstück de» Tischlermeister» Tr. Wagner und die Scheune de» Restaurateurs H. Große mevergebrannt. Glücklicherweise gelang ev. sämmtltche» Mobiliar dem E emente zu entreißen, doch kamen eine Kuh und ein Schwein leider in een Flammen um. Am Freitag Abend sind da» dein Gutsbesitzer Droschke gehörige Gut und die Schälerei zu G roßhennerodori bei Lübau, sowie die der Herrnhuter Gemetnbe gehörige Schäkerei in Euldorf in Flammen amgegangen. — Oeüentliche Gerichtsverhandlungen. Die MarleLoiille verebel.Schlosser Rödergeb. wegen versuchter Erpressung ward vertagt.: ErnstM«4in von Uinjtow, gev»*>iL auö Hamburg, erscheint. deS vollendeten und versuchten Betrugs cmgeklagt. vor dem Gerichtshof ohne Mitwirkung von Schöffen unter Vorsitz des Herrn Gerichtöratb Schütz v, L. führte sich, „imk Einpieh- Inngen anö.icslattct", im vorigen Jabrc vier in Dresden in der Familie des Glasermciitcrö Mai als „Grai Aslälla" ein und unter solchen Umständen ward cö ihm nichi ü wer, freundliche Ausnahme im Mai'ichen Hauohalte und zwar vorläufig ol'iie finanzielle Entichätigniig zu finden. Mchrcre Monate batte sich so von Linstow, der völlig mittellos war, dnichgegessen und burchgetrunken und wußte er sich bei Gelegenheit einer durch ein Mädchen an ihn gerichteten und aus seinen Per,, nalstanb bezügliche Frage durch eine ausweichende Antwort ans der ! Schlinge zu ziehen, der Herr „Grai" brauchte nalürüco auch i Geld, und hielt er cö nicht unter seiner gräflichen Würde, sich ^ zu diesem Bchuic seiner Geliebten, einer Kindcrgörtncrin, zu ^ offenbaren, der er nicht nur die Hcirath versprochen, sondern sich ! auch als ein Mann im Besitze von ooo.ooo Thir. vorgestcllt ! batte. Den fatalen Umstand, inoincnlan gänzlich mittellos ui sein, fand die glückliche Braut auch ganz erkvniich, „ueil der Vormund derzeit noch das Vermögen verwackele", und io zögerte sie auch nickst, ihrem ..Bräutigam" mit Darlehen ansznvciien, die schließlich die stattliche Ziffer von lloo Mark erreichten und worunter Pöstchc» von 20 und 50 Picnnige biö zu no Mart flaurirlcn. Als dem 'Angeklagten der Boten nnicr den Füßen brannte, vcrtnstetc er »erdwärts, ic ncc Heimat!) zu und von Hamburg aus bat er flehentlich seine „Braut" um ein weiteres Dartehn von 2i> Mk„ das ihm aber nickst mehr ge währt wurde. Der Angeklagte, seines Zeichens Kauimann. sün digte trotz seines last noch jugendliche» Alters von 20 Jahren schon wiederholt in crimineller Beziehung, denn er ist bereits wrgcn Unterschlagung und Betrug bcstrait worden und verbüßte bis zu seiner Einlicieriing nach hier eine Gefängnißstraie in Wanbö- . deck. Herr Staatsanwalt v. Mangoldt beantragte tic Vcrurtbcil- ung von Linstow's auf Grund der Anklage und der Gerichtshof erkannte temgcmäs; aut 1 Jahr l Monat Getängniß und 2 Jahre Ebrcnreclstovcriust. — Ernst Eduard Iähnick'cn. der wegen Dieb stahls iI87:ts und auch wegen Betrugs schon bcstrait worden ist, wird beschuldigt, in der Nackst vom 10. zum l I. Januar in diebischer Absicht in das Restaliratiolisgrnndslück zur „stillen Musik" eingcdrungcn zu sein, nachdem er zunächst die Umzäunung überstiegen und dann nach erfolgtem Eindrücken einer Fensterscheibe in ei» Zimmer deS betreffenden Gedäubcs eingesucgen und außer 500 Stück Eigarrrn und 2 Mark vaarcm Gelbe einen Regenschirm und ein Paar Pantoffeln gestohlen zu haben. Zwenellos ist ho» Ihm auch ein am Abend vorder gehörig verschlossen gewesener Tischkasten, in weichem sich das Gelt be fand, geöffnet worden. Der Angeklagte vcilreitet nun, in diebi scher 'Absicht nbergcsticgcn zu sei», und behauptet, er habe nur inner- halb des Grundstückes übernachten wollen. Weder Herr Staats anwalt Richter »och der Vertheidlger Herr Advvcat Fränzcl konnren nach Lage der Lache die Angabe Iähnichcns für glaubwürdig finden. Dem lcbhait bettirworteten Antrag der Vertheidigung aus Annahme mildernder Umstände entsprach der Gerichtshof und ertannlc demgemäß aus 0 Monate Gcsängniß und 2ZabreEhrcn- rcchtsbcrlust. — Angekündigte Gerichts-Verhandlungen. Heute Vormittag Einsprüche: 0 wider den Schuhmacher Earl Lintcnau aus Hohenstein wegen Widerstandes rc.. > wider den Pierdceisenbahnkntschec Aldi» Eben wegen Widerstandes rc., U'/L wider den Hantarbeiter Hermann Richter in Pieschen wegen Körperverletzung, , wider Bernhard Reuter in Iöhstatl wegen Diebstahls rc.. 10 wider den Lobniuhrwerksbesitzer Göttlich Rollig hier wegen Bedrohung, I0V7 wider tcn Maurer Heinrich Ficke hier wegen falscher Anschuldigung, lovc- wider tcn Mühllülwev 'August Rampach ans Liebcthal wegen Ucbertrettmg. IOV, wider den Droschkenkutscher Rodert Kirsten hier wegen Ucbcrtretung. — 0 Hauptperhanblung wider Hcclor Troß aus Weimar wegen Hehlerei, > .42 Hauptverhandlung wider den Fabrikarbeiter Bal duin Ranft von hier und den >valikarheitcr Adolph Birnbaum auö Gallschütz wegen schweren vcz. im Rückfälle verübten Diebstahls. fflvtenroivzrtsolti« Ntnn^»« klzeit 6sw ttuttoliv <1sr l)ouL«ot»vrt Sos,var1.o jn llLwoiirx bsl-ruz,' äis 1'sLporul.llr am L3. Xsirr uni 6 lldr Klort,'«.'»«: 0rt. äbsräsoli. . . kopovduxev . . Sl^kvlsrsburx. blviXuii . . . (.ortc .... .... Il-Iäsr. . . . ' ' ' Xe,» 1'allr ivLssor. Llvmel.... I'uri«, .... 1?re1vl<j . . , >ViaüiAtisa . . Kiinsel .... zliinoko» . . . l-oioriss . . . v«rU» .... >Vi,° .... Vr»»i»v . . . 8s« rukiss. 75i.l - IttcwV Nlnä. Kelter. dsiisr >) 8>V Istiotil. 741.6 Z cvxcv loi.-Ut. 7l,7.5 « Nt» ' 7:'.4.« f- 740.0 Q 81V 8 IkioliL «litt ds6s.lt 760.11 « ncv daN. iH.1 2) 7«i0.0 « n U»Id 75,1.1 c». iccv Isi.tiL Kal.» dsil. 748.7 ' vlill üvolliij,' 4; 74'«.'.» § a8cv lisitsr-') 746.8 ? >v lei- lit. dvtiS' 74 ».1 ^ ui.18,18 dnli» dort. i 746.'» -o MNSIltz.' . 7LÜ.0 ^ 7SI.N «. NNO cc k> cv 1si> kl. 7-Ick n sUU 8ckdnss I 75>.» L NW »ckffvacti 7Ü2.0 ' 68 >V still 7L2.I » 8>V lissssv 7L2> « »t,N d» tlsolttd) 7S,.L L 86 cv 7L2.4 ss »t,u dsitsr 7S2.3 - >v »NN 8cdues I 4- -i- 1.:L — 1.5» — 4.4 — 1." v.o F -1- 7.8 S -1- :r.o 2 -1- 2.5, s "t- 0.V ^ -i- 0.1 7 -j- 0.4 o -i- '-'.2 ^ 2 /. - -1- I.« f -1 1. 2 er -i- 1. 8 L. -4- 2 0 » -j- 2.6 4- 3««rx»vx rud'x. >) 3e«x»Nss IsieliL. 0.4 b) 1i«i5. k'rük Selioo« Lss-snt,' Isickt. 8turmbü«ii 8chv rudi^. Koif. U.dvr.Iotci wl. drn^wvcrz.cli. u viexovtl lisit-or. 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Nicht nur der Ruhm dcö Virtuosen macht dieses Concert so hochinteressant, sondern die außerordentliche Bedeutung Bü- low's als Musiker, alö musikalischer Acsthcttkcr und als ein Mann von eminent kühnem und cmsten Charakter. Auf die Wieder kumt Bülow's ist nicht zu Mir» — versäume also kein Kunst- kttmer ov«r »tiebhabrr dstic »e > : 1 , >
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