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Dresdner Nachrichten : 22.07.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187807221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-07
- Tag1878-07-22
- Monat1878-07
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1878
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«r. svs. UM. Jahrgang. ««nniktratze I». Ab«»» n«m«ni»»rtl> «terteUbbr» UchiiMakiLoGs,«.. durch »I«».ft , «dar«',» AI,«. At»d«l.N»mmern lOPt-k. A»sl„« 33000 «k»l. >Ir dl« Aüik,,b« «In,«» sandl»r Monulcrlvl« »acht sich die Rrdaclt»» nicht verdlndltch. Jnseraten-Annlihme,»»> «Lrt»! ch«»i„is>«i» u,» v«i>I«r!nH<>>nbura. ver- lin, «lirn. iieipri,. valel, vrrdlou, ffranisur« a. M,, -- «»». Mo»« In »>< rltn, Lrlpita, wi«„, !»-md»r«, Nranksurt u, M., Mil», chk». — »aud« G «». in ffranlsur« o. M. — «Urea»? d, ,.Jn»a>i»«u« Il»>»», I.iiil», Ani»»« ck <n. In Pari». Dresden, 187K Montag, 22. Zn«. S Tageblatt für MitiK, Anterhaltmig, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremde »Me. Mltrrdacteur: vr. Lmll Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Verantwort«. Nebactenr: Für das FcuIU.: I.nilvtg; I1»rtiu»nn. L.«vp»« I,» in Dresden, »elnrie U «'»Ulvntzt in Dresden. Snieral« iverdeu Marien Llrade I» b>» «d.» Udr angciwmmrn. Sonntag» dl« Mittag« »S Mir, ti» dirnlladt nur an ritoNir»- »agen: grobe Mojirrgalie vir. b>0 Machui, 4 Mir, — Der slaum einer cln< ivaUchru Prliltrtle tone, >t Piae, Itinaesondl die -!ell« 2v P'^k, <>ne Garantie irir da» nachilla »rge cirichrimn de« Jiiierale wird » rcht icgeden, Au?wi!rtl,c Annoneen. Auilrage von un» unbe- k.n ilru girmcn und Per- ioneii insrriren irir nur grqrn Prüniiiucraiido 'jaiilriun dürr!» Briei- luarlcn oder Pojicinj,»,. luna. Acht Silben tonen Id Plge. Inieratc iür die Miniagö > ^uinmrr vüer nach eincin Jciliaee ote Peiiijcile 2» Plge. «I L Do., 8oK»»»»tn»»«l4, gsgvuiibvr ILopp Fn- uiul Vvrkttul ü»«r Erteilt Xusralllu»^ oUur <!oui>o»». , „ , „ '8!!' 'Xtigviivftuutwr ZßulÄÄmli tÄr Liulieiiui«:!,« miä tz'eewä«. „ Stsatspapioro, psansdrlvk«, tzotien. strioritätsn. kanlcnataa cte. i t S11IVI 8dtOI_ISQt-18dt 6 K F D ^ dl " - Uünnt^uI>.Iiciiu Vonteolo üei- Vsrlaosung ul Irr >Vvrtti,mi>i>,>r<>. ^ j ^VVaiaenkausstr. l4 u. tztirximlllans-FIIeo, n.cl. Korso. IVinuw l^ii,.-,,»«^, viiv.ü^liolmto chEis, ,, n.Ootrüuko, s! Die Witterungs-Aussichten nach den» Meteorologischen Bureau zu Leipzig sür'hrute den 22. Zulsläuten: Äiarm; voriviegend heiter, leichte nördliche bis östliche Winde; Gewitterbildung nicht ausgeschlossen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachricht«»»." Berlin, 21. Juli. Der Kaiser machte heute Mittag 1 Uhr ln Begleitung Lauer'S wiederum eine beinahe einstündige Spazierfahrt. Wien, 21. Juli. Die „Montags-Revue" will wissen, das,, nachdem man sich in Pourparlers zwischen Bismarck und Andrassy über den beiderseitigen Standpunkt in der HandelSvertragssrage klar geworden, nunmehr kein weiteres Hinderniß vorhanden sei, daß die beiderseitigen Delegirten bald zur Wiederaufnahme der Vollendung ihrer Mission zusammentreten werden. Paris, 21. Juli. Es gewinnt den Anschein, als ob der Streik in Anzin sich über das ganze Kohlenbecken verbreiten werde, jedoch sind keine weiteren Ruhestörungen vorgekommen. Man hofft, die morgige Versammlung der Verwaltungen der Etablissements wird wesentlich zur Lösung beitragen. London, 21. Juli. Lord Beaconsfield, begleitet von Carry, hat sich gestern nach Lsborne zur Königin begeben. Dresden, 22. Juli. - Die erste A us,ahrt Sr. Majestät des Kaiser? er folgte am Sonnabend in einem geschlossene» Wagen. An der Seite des Kalscro sag dessen Tochter, die Frau Großher.zogln von Baden. Der kaiserliche Wagen fuhr äußerst rasch; um tem Publi km» nicht wissen zu lasse», wer !» dem Wagen sah, batte der Kutscher einen einfache» Hut, ohne den bekannten Adlcrstrclie». aus. — Se. Majestät der König wird die beabsichtigte Reise in die Obcrlausitz den 25. d. Mts., über Schandau, Lcbnltz, Neu stadt mit Ertrazug antreten; von Niedernenkirch auo soll der Baltenberg besucht, dann die Reise von Ricdcrneukirch aus der Balm über Obcrneiikirch, Wiitbe» biö Lchlrgiöwaide, nach kurzem Aufenthalt vorlseibst, von da »ach Sohiand a. d. Spree zu Wagen fortgesetzt werden. Den 26. nimmt die Reise über Tau- beuheim mit kurzem Ruscntball b!ö Reusalza aus der EiseiibalM, von da zu Wagen über Spremberg, Rieder- und Obcciriedcrs- torf, Ellersbach, Alt- und RcugecSdorf, Wachschänkc, Seli- bennerotori, »RclilcuterStori, VNcderleuterodori, Spitzciinnerobori »ach Grohschöiiau, weiter aus der Bahn bis Zittau ipren Fort gang. DaS Rachtguartler Ist in Reiber-tors geboten. Am 2?. bat Se. Majestät der König, vielleicht a» diesem Tage in Be gleitung Ihrer Majestät der Königin, den Orten Reichenau, Hlrschielde, Ostritz, Kloster St. Marlentbal, Leubau, Stiit Joachimstein, Schönau aus dem Eigen, Bernstadk, Herrnhut einen Besuch zugedacht und wird in Löbau übernachten. Sonn tag, der 28., ist zu einem auswärtigen Besuch bestimmt. Den 2'.».. Montag, svU die Reise wieder aui der Bahn bis Löbau, Rosenbain, Glossen. Lautitz, Weihenberg, Drehsa blü Pommrip zu Mage» sortgesetzt werden. aus dieser Tour die Besichtigung einiger bedeutender Oekonomie» stattfinden und desselben Tage» ohne weiteren Au cntbait die Rückkehr nach Pillnitz erfolge». - Rach Schliff! deö Landtag» werden die meisten unserer Herren Mi»Ister Urlaub antrete». — Die im Jahre 1875, neubegrüntete HochbauabtbeI - lung deö hiesige» königliche» Polvtechnikum » bat tn diesen Tage» ihren letzten Abichlus, durch die Berufung des Architekten Professor Ernst Giesc al« ordentlichen Professor für da» zur vochbauabtheiiung gehörige Atelier für Architektur erhalte». — Der aui dem Schlosse Albrechttvcrg mit seiner jugend lichen Gattin die Flitterwochen verlebende Reffe des Kaffer», Graf von Hohenau, wird mit Gemahlin dem großen Eoncer» beiwohnen, tag im Lause der nächsten Woche ini Gasthofe zum Weihen Hirsche zum Beste» de- gemeinnützig wirkenden Ber- schöneruiigövcreino diese» HVhen-KurortS veranstaltet wirk. — Obwohl von osffciöser Seite bestritten wird, dah baS srcisprcche» de Urwelt in Lachen de« Untergang» de» G rohe ii K uriür st bereit» effolgt sei, so ist do.li kein Zweifel, dah taS erstattete und auf Freisprechung biiiailslauiciide tech nische Gutachten de» mahgebciidcii materiellen Anbalt für das schlichffche Urihcll abgcbcn wird, »lach diesem technischen Gut- achten trifft die beiden Oisiciere de» »König Wllbclm" kein Vor wurf. DaS Unglück sei dadurch beibeigesührt, dah bei dem Au»- weichungoinanöver v!c Steuermanmchast de» „König Wilhelm" zwar das richtige Kominando verstanden, dennoch aber unbegreif licher Weise nach der entgegengesetzten Richtung hin gesteuert hätte. Die sechs Leute am Steuer sso erklärt das technische Gutachten daö Versehens, hätten offenbar in Folge drohender Gefahr den Kops verlöre». Es ist zu bedauern, dah der Procch in geheimer Sitzung einiger Oisiciere und nicht vor der Oeffcnt- Ilchkeit sich adspiclt. Darauf aber, ob die Fahrordnung eine ver nünftige war und eö nicht lcichlinnig war, zwei so schwerregier- bare Panzerungebcuer sich förmlich auf den Hacken folgen zu lassen, scheint sich die ganze Untersuchung überhaupt nicht zu er strecken, und doch ist die» ein Hauptpunkt. - Seit Donnerstag den t>. b. biö mit Freitag d. ist. sind sämmtliche hiesige alte Kaserne», insoweit dieselben alS Privat- wohnungcn vcriiffctbet sind, der uiiifasseiidtteii bau-, seuer-, ge- sunbheitö. und iv ohl ia hrtsv o l iz ei l i chen Revision unterzogen worden. Die Rcvlsioiiscominissioii bestand aus de» Herren Hauptmann v. d. A. Grimmer, Stadt-Bezirköarzt Ur. Niedner, bcm Wohffahrtspvlizei -Bezirksinspector, Feucrlösch- birector Ritz und Baucommlssar Arnstadt. Eö wurde» hier und da Uebelstänte vorgeiundcn, bezüglich deren die nöthige Abstell ung sofort angevrdnct ward. I» der Palaiö-Kaserne iKaiicr Wllbclm Platzs «and die Komiinssion in einer Kammer eine ganze DIenstiiiannSfamliie von 6 Perionc» wohnend und diese Kammer liegt noch dazu dicht bei den Appartements! Sie ward steibstvcrständllch sofort geräumt. — Zur Kennzeichnung der Lage der Hauptabsch > n h - h ä l, n e für die Anschinhleitungen deö Wasserwerks werten jetzt Schilder, ans denen die bezüglichen Mähe bemelkt sind, an den Häusern und GrundstückoeinfrictlgAiigen befestigt. — Daö vierte Sängeriest deö Elbgau - Sänger - dun des hat gestern früh begonnen und Pirna bürste unter allen Orten, die mau seither iür diese Feste gewählt hat, dock, wohl den Vogel abschieben. Schon der wundervolle, schattige Park mit den frischgrünen Wlcsenpläncn, nahe dem Gottleubabache, in welchem der Fcstplatz autgcschlagen ist, hat so viel Anmntbeiideö. dah eö auch dem ärgste» Hhpochondcr darin gefallen muh. Dazu kommt, dah der Vorstand dcS Gauvcrbandeü durch den Bau meister Kcinnltzcr eine änhccst geschmackvolle und stattliche Sänger halle am Westende deö betr. Parkes hat Herstellen lassen, in welcher ganz bcguem tausend Sänger Platz finden. Für die Zuhörerschaft aber sind 2tXX> Sitzplätze vorhanden, während da- dahinter befindliche Schützenzelt für Erfrischungen sorgt. Am frühen Morgen durchzogen zwei Musikchöre, die Artilleriekapelle and daö Franke'sche Stadtmnsikchor, die prächtig und sehr reich mit Flaggen- und Pflanzenschmuck dccorirtcn Straßen, und die! mit der Eisenbahn ankommenden Sänger wurden am dem Bahn- Hofe rezelmählg mit Hochrufen empfangen mW dann nnterMiffik nach der Statt begleitet, ll Ilhr 4« Min. kamen nicht weniger als l4 Vereine an, darunter die Dresdner. — Der gestern früh v Ilvr hier a»gegangene S ä u ger- Ertrazug »ach Pirna bestand aus 22 Waggon» und führte mehr als 5M hiesige Sänger nach rer freuudli.l'en Stadt am Eingänge der sächsischen Schweiz. Vor Abgang de» Zuges cou ccrtirte die ,.Orphcn»"-Kapelle aus dem Perron. Die Stimm ung war eine sehr animlrte. — Die vorgestern (Sonnabends in Berlin eröffnete große internationale Ausstellung iür die grsainmte Papier-Inbunric Ist von 531 Ausstellern beschickt. Daö Hauptkontingeut stellt Preußen, dann aber folgt unmittelbar Sachse» mit seiner hoch entwickelten Papierindustrie. Auffeben erregen die trefflichen Paplcrstücke der Firma Burger u. Heinert in Zwickau; geradezu Verwunderung aber rustn die mächtigen Papierpviamidcu der Firma Kübier u. Niethammer in Krlebtteiii hervor, deren einzclne Papierrollen eine Länge von über l7,Oix> Meter anizuweise» haben. Die Leipziger großen Damptbuchbindcreien »aben gleich falls ihre Erzeugnisse ausgestellt. Die „Volk»zlg." rügt die theil- weffe schlechte Auntellung und Unterbringung der Ausstellung, sowie, dah einzelne Branchen mangrlbast beschickt seien. Den Glanzpunkt der Ausstellung erregt da» Papierhau«. ES ist nach amerikaiiffchcr »Art auö Holz gebaut; an der vorderen Seite ist zu sehen, wie die Banvappe zum Schutz gegen Wärme. Kälte und Ungeziefer zwischen das Holzgerüst der Wände und die höl zerne oder steinerne Verkleidung eingeschaltet wird. Ebenso ist sie im Innern als Ersatz iür Holzbeklcidmig oder Verrohren mit Putz aiffgcnagelt. Die hierzu benutzte amerikanische Baupapve Ist von R. Sripio (Bremen» geliefert. Die Thüre Ist gletckiiaU« auö Pappe von Kade u. Eo. hergestellt. Die Decke ist von Bur ger u. Heinert (Zwickaus mit Papleritnck geschmückt, die Wände bekleiden Tapeten, den Fußboden Papiertcppiche, die zwei Fenster schließen Paplerrouleaur und Papiervorpäiige, tür eine behagliche remperatur sorgt ein heizbarer Papieroteu, den die Firma I. Heüemanii (Gcdhardökorss gelleiert, die zur Beleuchtung dienen de» Lichter trägt ein Paplerkronleuchter. von F. W. Hoppen- worth (Berlins gcierttgt, die Wände schmücken Bilder in Papicr- niassc-Rahmcn, auf dem paplernen Tisch und de» au> gleicher Masse gefertigten Ständern stehen Pavierblümen-Bouguet» und Figuren aus Papiermaffe, kurz 4lllc», waß dat Hanö in sich birgt, ist an« Papier hergestellt. Da« Paplerbau» wird jeden falls die stärkste Anziehungtzkrast aut da« Publikum außübeu, das in der Tbat wohl auch selten etwa» Originellere» zu sehen be kommen bat. >vcuie (Montag) gebt rin Origlnallusffplrl „Eine Ztl- tungö-Ente" von I)u. Adolph Söndermann über die Nesm kl ier'sch e S oin merb ü hu e. Da» Suset ist gut rrtimdcii, gut angelegt, der Dialog vorzüglich. E« ist zwar da» Siitck aui de», dramatischen Gebiete der erste Versuch de» Verfasser», der aber alS Redakteur de« „Weitsplegel", de« „deutschen Boten" und al« Verfasser vieler Romane bekannt Ist, auch unter den Name» 1),-. Heim» Florv das vierbändige Werk „Der Frei maurer" schrieb. Wer sich eine» heiteren Abend verschaffen will, versäume nicht, heute da» Theater zu besuchen. — Bereit- Im vorigen Jahre machte der hiesige Stadlgärtner die Wahrnehmung, daß ein junger Alleebauin an der.Rakcbcrger- ttcaßc plötzstch einging. Da kürzlich dieselbe Wahrnehmung mit dem nächstfolgenden Allcebaum gemacht wurde, untersuchte man da» den Baum umgebende Erdreich chemisch und e« ergab, daß der Baum mit S ch w ese ls ä u re b e g o ss cn worden war. Hoffentlich wird der Frevler ermittelt. — Von der heurigen Fruchtbarkeit legen folgende Fälle Zeugnlß ab: Dieser Tage fand der Gastwirts) Kloß ln Niedcr- cuuiiersdori bei Löbau einen Kornhalm mit l t Achren, während Lehrer Engelhardt in Treuen einen Noggenhalin mit 4 voll ständig ausgebildcten Achren aut einem gelte bei Treuen entdeckte. — In der Nackff zum Sonntag verunglückte ein ziemlich 58 Jahre alter, hier am Lee :»3 in Arbeit stehender Ncrgcffchmied Rainen« Schubart, beim Rachbausekoinmen dadurch, daß er in der Finsternisi im Hoie stolperte und über ein Geländer hinweg In den circa drel.Meicr tieicr liegenden Souterrain-Holraum hffiabflel und tn Folge der erlittenen S chädelvcrletzungeu sofort todt liegen blieb. Der Leichnam wurde nach polizeilicher Auf hebung mittelst SiechkorbS nach dem Aiiiien'rickhot geschafft. Der Verunglückte war Wittwer und hinterläht mehrere erwachsene Kinder. - Ein Fleischergeielle, der von der Leipziger Polizei nach seiner Heimath bei Freibcrg mittelst Zwangspaß vcr,riesen war, hat da» Document, von dem er offenbar nicht sehr erbaut war, an einen Baum genagelt und darunter bemerkt, daß er In Meißen zu finken sei. Dort hak man ihn auch richtig beim Bettel» er wischt. Einen Zwangtpah der Dresdner Polizeibehörde hat der Unverbesserliche vorher weggeworten. — Ein Bäcker in Z w lckan machte seit einer geraumen Zeit die unangenehme Entdeckung, daß jede Woche ein Unbekannter einmal de- Nacht« in seine verschlosseneParterrcstnbe (derBäcker selbst schlält mit seiner Familie in der erste» Etage» sich Eintritt verschaffte und die Kasse Im Schreibiekretär mittelst eines Instru mente» öffnete und bestahl. Der freche Bursche war aber trotz allen Anspassen« nicht zu fassen. Da, in der Nacht vom ver gangenen Dienstag zur Mittwoch, lieh sich ein Schutzmann in daS Zimmer einschlichen und — man hatte e» gut getroffen, denn der Dieb hatte diese Nacht wieder zu einer Kasse,irevffion be stimmt — faßte denn auch den nicht» ahnenden Spitzbuben »ach heißem Kampfe und kurzer Flucht. Ter Einbrecher war. wie man übrigens schon vermutbet hatte, ein Bewohner desselben Hauses. — Auf eine», Feldwege zwischen Gaschwitz und PrSdcl wurde aui ein Uijährlge» Mädchen. welches in Leipzig dient, von einem Unbekannten ein unsittliche« Attentat versucht. Aut die Hlltenffe des bedrängten Mädchen- kam eine Frau hinzu, worauf der »o-h unermlttelte Mensch die Flucht ergriff. — Der Obstpächter Dietrich auS Untcrg! ttersee kam vorige Woche so unglücklich unter einen mit Bauholz beladenen Wagen, dah Ihm die Räder über den Kopf gingen. Am Don nerstag verstarb der Unglückliche, welcher eine Frau und 7 Kin der hinterläht. a» den erhaltenen Verletzungen. Der ll'ijährlge Maurer und Hau-besitzcr Drechsler an« Schindeldach, Vater von 4 unerzogenen Kinder», wurde am I5.d. im Prieknitzfluh bei Boden ertrunken autgetundcn. Drechsler litt an Epffcpste und Ist wahrscheinlich In den Fluh gefalle». — Oettentliche Gerichtssitzungen. Der Dienst» mann Gottlob Erter mag wobt ein ganz guter dienstbarer Geist sein, aber zum Sprechen besitzt er nicht im bescheidensten Maße daö Zeug, während seine bezopfte Ehegeiponsin sozusagen Haare ans den Zähnen hat und in zungenfertiger Weibeiinanicr ganz vortrefflich daS Wort zu führen versteht. Gottlob Erter blieb daher auch ganz bescheiden In der Defensive, aiö seine „Alte" daS Wort vor den Herren Richtern ergriff und darlegte, dah sie mit Ihrem Manne aanz unschuldig sei und nie daran ardacht habe. Jemand ialich zu beschuldigen. Wegen „falscher An- schliltignua" war nämlich Erler vom Eiuzelrichter zu I Momit, seine vorlaute Ehebälitc jedoch, alt die Hauptiiiacherin, zu «»Wochen Gtiäugnih verurlheilt worden und hiergegen hatten Bride da« Nechtimittei de» Einipruchc« erhoben. Der ehemalige Hau«wirttz des Friedrichstädtrr Ehepaare« klagte seinerzeit wegen rtckständigr» Miethzinic« und erlangte schließlich die Räumung der zayiuugtiiuiäbigc» Miether, hielt c» aber nicht>ürüberflüssig, sich mehrerer Mobiliarlliicke de« autziehcnde» Ehepaare» zur bei läufigen Deckung seine« Guthabens zu versichern. Lediglich des- hai» wurde er von de» entrüsteten Erier'S de» Diebstahl» beschul- tilgt. Letztere hatten auf der Bczirktpoiicel Aufklärung genug darüber erhalten, daß von einem Diebstadle nicht die Rede sein köuuc, trotzdem aber sich nicht gescheut, ihren Wirtb in der erwähnicn Weise schwer zu beleidigen. Die verehelichte Erler bemühte sich umioust, sich und den hinter ihr sitzenden ehelichen Genossen von derAuklage zu reinigen, ja, sic bewettert, eine gan.zr Nacht nicht sciilaien gekonnt zu haben, weil sie eben der letten Ueberzeugnng gewesen sei, daß die in Rede stehenden Sache» gestohlen waren. Der erste Bescheid wurde bestätigt und der mißglückte Einspruch erhöhte nur die bereits auigelaweiicii Gkrichtokosteii. - Marie Emma vcrehel. Werner geb. Schütze verstieß iusoier» gegen den K >37 de« Neichsslrafgesctzbuchc», alS sie einen gerichtlich cibgepfändetkii Wasscrständer an eine Fra» verkaufte. Sie bei lei sich zur Rechticriignng daran!, daß ihrcr Meinung nach der Ständer bereits de» ant ihn haftenden Bann'» ciillcbigl gewesen lel, kam aber damit nicht durch und wurde zu 2 Tage» Geiängniß und Tragung der Kosten verurtheilt. Die zweite Instanz setzte die Strafe aus da» Minium»,, 1 Tag Ge- tängniß, herab. — Tagesordnung der I. Kammer, Montag Vor mittag« t<) Uhr. >> Bericht der 2. Deputation über das königl. Dekret, den Ankaut von Eisenbahnen betr. 2) Dcögl-, die Eiscn- bahnpetitlrnen betr. — Tagesordnung der 2. Kammer, Montag Mittag« t2 Uhr. l> Vortrag über den Beschluß der I. Kr., den Ankauf verschiedener Eisenbahnen durch de» Staat betr. 2) Kgl. Dekret, einen Nachtrag zum Budget des StaatsaickwandeS, Adw. 0 <Departement der Justiz', betr. 3s Petition deö Konditor» Trauwttz zu Könlzstein, die nachträgliche Gewährung höherer Entschädigung iür ein zu Straßenbauzwecken enteignctcö Hanö- gruntstück betr. 4> Eine Petition de» StadtrathS und der Stadt verordneten zu Dernstatt um Gewährung einer Belhiiic zu den Kosten tür Erbauung der Lkbau-Berustadter Eharissce. ävi» Lvr V«u1.«chLvv ir» 1>mperLtLr 20. öutt uw > vkr L1vr,6»,: Ort. .^,«rd«s» . .... 80 ,tiU ^ oNer. ^ likdsclrt 4 i>7 a .... K7V »t.üklix ! vc,N.-ev1o, ! HI7.7 St«okt>oI»» ...» 7SS.4 r i>k!vr Itzietit. Kttib 0vd. llLl.uru»diz .... 7iL.» « »i »kutk z :> 2 31. kvloror-irt,'. . . — ? ..... 746.1» Q 7t,2 6 ^ ü.vcv «t,u IiaN» I-k>d. -i »«'..3 xo lajfltlt. bedr-old t l) -i iv-4 ti««»t 76Z.5 05,» «etztVLcd 22.2 -1-13.6 II->Ick«r 7«7« »tili S,i, n tziELtzvix r 4-iv.i 7S7..7 ? 7ft2.tt , »454« >1.' -i-i,:.7 6^"j»tzt»Ü»d« . . . »w dodockt Ek) 1- XvvNpkrvktrssrir. . . 7i»,7 z Soir 4t b«i1«r »«»«> 7»7.i « ki !>.»> d°a <> U-IV.4 k»rio ...... 7°«.' A 0 ävojizsolos 2,.l 707.5 » K» »«i,«i °) -I-IV2 7-7.8 ", 8X0 voUlsolo« i-ls.ii >VieuisLd«n .... 707.0 Z 8 I.i-St koit«r KllStztzl . . ... . 707.7 ' ic.'cw -mit) d«d. - !5.6 No»«!,,» 7Ur.l v 8 »MI Hpk-IK«»Iog - I L.4 Kvrli» ...... 7S0.1 i- 1'ri»<4 doilEvkt N.S 704.8 -- 7V sod»iie!» d<>d«el-t ---Iv.S NI«. 702.7 Ivivkt d.'dtzskt 4 IS, 7V2.7 - t.«d«o4t 2 ">S l) r»kix. 2) S-exLUA 8) xr»ds 4) Uexev, «totit 4»r tVittvrvvx. 3«it rent-r» Iiiit Narvmrtk-rstLuä l» «^«»omwso, k» 4»«««» ÜttLim»« i> 0«tdUmland uud im Uk«l»x4di«t! Ii»Ft. l)i« östlioti»» >Vi»4« i» siv4 Gt>v«u> Euk^'«sri«cüt, dis üOld- «sGotUet»«» i« ittix«ßunt, i» t.'ori!««ut4»ct»Iuod Fvsuix vvründort. Hvöot'U an ö«r Lü»t« ,nr lsiokt. dis D«p» t»«it«ra VV-ltur iin 8üd7vs«tsn dauert s«rt, »»l.'k i» »»4 i» «üdiiciz«» tz»lka»djv»vi«u iial. dis Ljüßvülkuut,' »«ioto»t^«ii> i» »»,!«»««» s»r 4t« »ü«ti>1.«» 24 »it>»4«, tu I)»>t»t!dland. trsol.«»« »»4 w«i»t FVit1«rM»l,' i»iti »orinalsr im Aoid- o»t«» I»«i Lkßa»«>4e» »vr4N«rtliet»«», i» Ka4^«»>t.o» »vlivactzeu. m«iu1. üktiielzon HVi>4«. — WWterunaS'lbeodaetstunn am 2l.Juli, Viltt. I Uhr. varometerktand n. Oßcar BbloU (Wüllstr. 7«i!> Millimeter (seit gestern 2 Mill. äestlegens. — I» Autsicht: Schönes Wetter. — Tvermometroaraptz nach Reaumur: 21' W. — Differenz von gest.zu beute 2l"; niedr. Trmp. 8 ' W.< höchste Tc»iv.2ll "W. Die Sch>»ßtburmsab«e zeigte Weft-WI»t. - Himmel: klar. - «»»«»dein Lretztzen.2l.JulI.Mitt.: i2l>Ee»l.unterO. — st,tzr>»»ti«riiri« u »ui »,r iichi. itwil»omiir«ikk tci k!u>i» von N!4lltmtr. »I»cr o «mrieHdiikrV-t-I ^ Lireec Schi>n»-L<rondan>i6L.. Sciiniidan- Nlltzen »» C.. » S.. Vi»N» Dr««»«» >AIb-lN»ruckc' vr 0.. Drcödcn- ilNd«rt»rüee> MciZe» (>!iik»»»h»««uirr) St >t., Mk>vk»>Siikio SV iö., Viiki-I- piauLrii-nnj« SS clenNmtier. . . A »I o >l h IN. Brieskastctt. „Ich habe von einem frühere» Logiökollegcn noch (i Mk. zu bcko»i»ic„. weiche» schon über ein Jahr her ist und er mir nicht bezahlt. Ich will die >r Mk. der hiesigen Armenkasse schenken. Muß er Van» die Schuld bezahlen'( An wen habe ich mich zu wenden?" — Herr StadtrawKunze, Vor stand de« hiesigen AriiicnwejcnS, wird sich iür ei» solches Ge schenk schönstens bedanken. Uebrigeno Hai s ja mit Ihrcr Forde rung keine Eile, dieselbe verjährt erst in 30 Jahren. Bis dahin kann Ihr Logibkolicge Millionär geworden sein, in welchem Falle er sich gewiß nicht luuivcn lasse» wirb. Gustav Knrz, Iöhstad t. „Heute sollst Du mir sage», da Ihr doch auch da« Wetter sogar im Voraus prophezeit, ob Du mir nicht auch dir verschiedenen Donnerwetter, dunkle Wolken, Blitze, „öwigen Falls auch Einschläge bcl meiner sungen, soweit ganz possierlichen Frau schon Tags vorher anzudeutc» in, Stande bist. Ferner warum Iöhstadt nicht im Meyer'ichci, Lexikon aniaeiiihrt und ob Streik von HanS aus und richtig Strike geschrieben wird'!" — Weiber sind im Allgemeinen unbe rechenbar, aber schicke» Sic un» Ihre Frau zur Begutachtung, vielleicht macht die eine Autnabmc. Iöhstadt steht nicht im Meyer, weil kesse» Kenversations-Lepikon kein geographisches sei» soll und außer Iöhstadt wohl „och manches Städtchen der Welt darin iehien möchte. Dafür prangt Jrhstadt groß i» Ritter« geegr. Lexikon. Englisch heißt cs stiilcv ispr. Streik), wir schreibe» als gute Deutsche „Streik". Die Franzosen nenne» unser Kötzschenbrota auch „imou cj'Znan lwoclö". „Wie lange stand daS Einnehinerhauö am Dohnalschen Schlage?" — I», Jahre 1710 lieh König August!!., hauptsäch lich der Konsumtionsacclse wegen, die ganzen Vorstädte ringsum paNIsabtren; um aber doch die Zugänge so viel als möglich zu erleichtern, wurden 1721 fl Schlage angelegt und zu jeden, ei» Wack'- und Acclshoiis Ihr V>Ler wir iw" nicht d^r wste I 1 k - -.1.4
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