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Dresdner Nachrichten : 20.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-20
- Monat1880-01
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- Dresdner Nachrichten : 20.01.1880
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Mitredacteur vr Nt«r«x Druck und Sigentbuin drr Herausgeber - Lei »i» 4L iv Dresden. verantwortl. Redakteur: LstZchrtcI» t»«»»»!««!» n vreckd - Lovpvl L eo., X 8«:iilc>8.i-k?tr!t888 14. L, qoqoniilior clor öpororqimss. unck Vvrkuut ullvr Ltsslspspiopv, pfsniidi-ivfo.l Kctlsn oto ^UiMkluiißj aUsr Eoupous. UllvutßolUiotis Lontrols äer Vvdloosung ullsr VVsrillpapisrs. Ms» a,uc:k uut brieÜiolism IVeßs, llomlvllstsils fstd liVsoltsvi. ! 1 ^INtilmui, null eomtvriadül viiieoricliststv ttoithlllin, Uarclervdou^i i» 8iLllu»u<j», Vor/üqliöliör Itvituuiorriodt tür Uawon, üorrso I § „. liimlvr 2U socio,' 'lüge«?«». Xmiloikoii vivgruilor ttvitptvrüs « . u- ponrionsstLllungsii, tz'^iirgosotiura /um Leldslicutscliir«-,,. ^utnatmiv von Leu-« 2 »tru vv8trü88v 2. 'sianspianion, Or»88v Xu8,vu>il von stojtptoräon rum Vorliimk.^ Mk. AO. Jühkg. 1880. WitterungSauSsichten: Dunstig, zeitweise heiler, strenger Frost. TktHDeN. Tienslag, 80. Januük. doltttsches. Direkt an die Adresse Gumbctla's war der so vortreffliche Artikel gerichtet, den vor wenigen Tagen die „Nordd.Allg Ztg," über das Berhältniß zwischen Deutichland und Frankreich veröffentlichte. Bon d m weisen Vordersätze ausgehend, „daß für die Freundschaft großer und ehrliebender Völker Nichts schädlicher sei, als der Glaube, daß die inneren Angelegenheiten des Einen von der Negierung des Anderen treinflußt würden", führte jenes „frevvillig-gouverne- mentale" Berliner Blatt aus, daß von unü die französische Republik keine Störung ihrer inneren Entwickelung zu besorgen habe. Fürst Bismarck erwartet nun umsomehr seiten« der französischen Republik dankadnAnerkennung dieser Haltung, als er, wie jenes Blatt ein fließen laßt, bereits früher einmal aus freiem Entschlüsse sich ge weigert habe, einzelnen französischen Parteien seine hilfreiche Hand zur Wi>d rherstellung der Monarchie zu bieten. Eine solche Lockung fei an den deutschen Reichskanzler seiten» de» antirepublikamschen Eabinet» de» Marschall Mac Mahon herangctreten, also der soge nannten Männer des 16. Mai. Damals war der Herzog von Broglie Ministerpräsident, der Herzog D«-caz> s 'Minister des Aeußeren, der Marquis von Gontaut französischer Botschafter iu Berlin. Diese Enlh llung des Berliner Blattes hat natürlich in Frankreich großes Erstaunen hervorgervfsn; das Blatt der so angegriffenen Minister, der „Moniteur", fordert die „Norddeutsche" auf, ein Dokument oder «ine ernste Thatsache zur Erhärtung ihrer Behauptung vorzudringen, daß die Männer vom 16. Mai die Unterstützung Deutschlands in der Richtung eines Staatsstreiches verlangt hätten. In wie weit Fürst Bismarck dieser im Ganzen nicht unbilligen Aufforderung nachiukommen sich bemüßigt finden wird, ist seinem Entschlüsse zu überlasten ; un» Deutsche interrssirt an jenem Artikel zunächst, daß eS dem Küisten BiSmarck zeitgemäß erschien, ein solches Wort an Gambetta zu richten. ES hat einen Doppelzw ck: einestheils verur- theilt es die unpatriotischen Versuche der französischen Monarchisten, sich für ihren beabsichtigten Staatsstreich die Hilfe aus Berlin zu holen, sodann aber läßt e« da« Oberhaupt drr Republikaner fühlen, daß ihr Heil mitbedingt sei durch den guten Willen Deutschlands, fl b nicht in die inneren Angelegenheiten der Franzosen zu mischen. Gambetta, der soeben einen Denkzettel von seiner eigenen Partei erhielt, iidem er nicht einmal die absolute Mehrheit der Stimmen erhielt, sondern nur als Minderheitspräsivent drr Deputirtenkaminer vorsitzt, bekommt einen Wink aus Berlin: die wohlwollende Neu tralität Deutschland« gegenüber den inneren Fragen seine» Landes nicht au? eine zu harte Probe zu stellen. ES wird sich zeigen. Wem der Berliner Botschafterposten anvertraut wird Derzunächst inAussicht gmommeneChallemel-Lacour wurde von Fürst BiSmarck al gelehnt als pvrsona ivgran»; auch trug der Ministerpräsident Freycinet Bedenken, diesen intimsten Freund Gambetta'S auf den wichtigsten Botschafterposten Frankreichs zu entsenden, weil er besorgte, damit sich selbst seinen Amtsnachfolger groß zu ziehen, für den Fall, daß er sich einmal zum Rücktritt ge- nöthigt sähe. Er soll vielmehr selbst an Gambetta die Anfrage gerichtet haben, ob er nicht nach Berlin gehen wolle? Obwohl die Berliner Lust als besonders geeignet erscheint, französische Staats Männer regierungsfähig daheim zu machen, so hütet sich Gambetta wohlweislich, sich auS dem Centrum der französischen Politik zu ent fernen. Das augenblickliche Interesse der Franzosen wird durch den Tod zweier vielgenannter Personen in Anspruch genommen: gleich zeitig starb der letzte Minister de« Aeußeren unter Napoleon ll>., der Herzog von Gramont, derselbe unfähige Politiker, der seinem Kaiser den thörichten Rath erlheilte, an Deutschland den Krieg zu erklären, und der Advokat Jules Favre, bekannt durch seine scharfe Opposition gegen da» Kaiserreich, noch bekannter durch seine klägliche Rolle als Friedensunterhändler, weit weniger bekannt als moralisch höchst verwerfliches Subjekt. Es ist ihm nachgewiesen worden, daß er Dokumente fälschte und beiseite brachte, um sich in den Besitz des Vermögens der Kinder seiner Frau aus deren erster Ehe zu setzen. Den Demokraten Milliöres, der alle diese Scheußlichkeiten an den Tag brachte, verfolgte er erbittert; bei dem Kampfe der Versailler gegen dte Communarden ließ Jules Favre den in seine Hand ge fallenen Milliöre« erschießen, um dm unbequemen Wisser seiner intimsten Geheimnisse ftir immer stumm zu machen. Die republi kanische Partei wird hoffentlich bei der Beerdigung JuleS FaorcS diese Nichtswürdigkeiten des Privatmannes nicht ignoriren. Die theatralischen Thränen, die Jules Favre in Ferriöres vergoß, als ihm Bismarck die Notwendigkeit von französischen Gebietsab tretungen auseinandersetzte, haben Ersterem viel Spott eingetragen; hoffentlich weint man nicht bei der Beerdigung des Elenden KrokodilSthränen. Die Garnison von Pest ist durch mehrere Regimenter verstärkt worden. Obwohl sich die Ruhestörungen nicht wiederholten, behält man alle Vorsichtsmaßregeln bei. So besetzte man namentlich die Gas fabrik, da eS hieß, die geheimen Leiter der Straßenkrawalle wollten durch deren Zerstörung ganz Pest in Finsterniß setzen. Sowenig ein Zweifel darüber erlaubt ist, daß die europäische RevolutionS- partei die Empörung des ungarischen Volkes über die Corruption in seinem Magnatenthum für ihre speziellen unheimlichen Zwecke zu mißbrauchen anfing, ebenso sicher scheint es, daß das Verhalten von Polizei und Militär die Aufregung unnöthigerweise gesteigert hat. Daß zwei Unschuldige durch daS 'Militär erschossen wurden, hat die Untersuchung bereit» ergeben. Neuerdings hört man, daß öfters tei kleinen oder auch gar keinen Anlässen Publikum oder Paffanten von den Polizisten mit R.'hrstöcken geschlagen oder von dem Militär mit Bayonnetstößen bedroht wurden. Die ergebensten Anhänger der Regierung behaupten, daß es der Regierung leicht geworden wäre, durch Ergreifung kluger Maßregeln den Tumulten die Spitze abzubrechen; statt dessen habe man das Publikum förmlich herausgefordert, eS miß handeln. auf die Mmae feuern lallen und »war rüdem auSaesvrochenen durch bedingte Erregung die Sünden derRcgierungsmänner zu ver tuschen. Das mag übertrieben sein, aber etwas Wahres steckt dahinter. Leider sorgen die höchsten N> gierungsbeamten Ungarns fortgesetzt dafür, daß neue Skandale auftauchen. Soeben ist ssiehe Tagesgesch) der Schwiegersohn eines Ministers wegen Unterschla gungen von Waisengeldern flüchtig geworden. Es ist eben die eigentliche Ursache der Erbitterung, die dann in Tumulte ausartet in dem M ßtrauen der Bevölkerung zu suchen, welche überzeugt ist. daß die leitenden Kreise ihrem moralisch-rechtlichen Berufe nicht ent sprechen. Hätte die Regierung an die Purifizirung der ihr nahe stehenden Kreise gedacht und ohne Rücksicht auf die Personen alle zweifelhaften Elemente von sich gewiesen, so wäre der Glaube in der Bevölkerung, daß solche Vergehen von oben aus gedeckt werden, nicht aufgekommen. Die auf solche Anschauungen sich gründende Entrüstung ist ehrenvoll für die ungarische Nation, denn sie beweist, welch' starkes moralisches Gefühl tn ihr wirkt und sich geltend zu machen sucht. Reuest« Telegramme der..Dresdner RackrtLtea." Berlin, IN. Januar. Die Blätternacbricbt. der hiesige Botsct alter Gras St. Valller werde tn nächster Zelt nach Paris ge, en, um an den Senatöittzungcn Tveil zu nehmen, ist beitem Vernehmen »ach unbegründet. Grai St. Ballier beabsichtigt Berlin nicht zu verlassen, bevor dte noch unentschiedene Frage über sein Verbleiben aui hlrslgem Posten erledigt ist. Heute Abend findet bet Ihm ein Diner zu Ehren des deutschen Bot schafters in Paris, teo Fürsten Hohenlohe, statt. ,reichem auch der Herz g von Ratibor, die Gesandten Gai Hatzfeld, Fürst Lobanoff und Oubr l. der Minister v. Radowitz und Gras Herbert Biö- marck beiwohnen. Berlin. I«. Januar. Der ..ReichS-Anzeiger" schreibt: Telegraphischer Meldung deö Generalconsuls Zemb'ch auS Apia aus den Samoa-Inseln vom 20. Dec. 1870 zuivlge. ist nach ircundschaitlichcr Vermittelung König Malietova von ganz Sauna anerkannt Damit hat der Streit zwischen beiten Re gierungsparteien ihre Endichait erreicht. Jnmittelst wirb da» zwischen Deukschland. England und der amerikanlschcn Union «llolgte Ucberelnkommen, den König Malietova amtlich anzu« erkennen und durch Ihre Vertreter seine Regierung bet Herstel lung eine» geordneten StaatSweienS zu unterstützen, wesentlich dazu beitragen, den Wicdcrausbruch von Rubtstörungrn in dem Jnselstiare zu verhüten. Berlin, lv. Januar. <Abgeorvnete»hauS>. Erste Be- ralhung der Vorlage betreffend Erwerb der Rpemtichen und der Berlin-Potödgin-Magdeburger Bahn. Gegenüber den Abgg. R.ckerati, unv Richter, welche sich gegen die Vorlage ankerten, erklärte der Minister Maybach: durch daS erste Verstaasttchungs- gesetz von 4 Babnen sei der Regierung die Richtung für die wei ere Ausbildung des StaatSdahnsystems vorgezeichnet; tn vieler Richtung pane die letzige Vorlage hinein. Die Berlln- Anhalter Bann habe die ivr geinachte Offerte abgelehnt. Die Vertändlungen mit ihr seien daraui nicht fortgesetzt. Wenn man die Vorlegung eines VeistaastichungSvlancö verlange, um der Börse, spekulativ» einen Riegel vorzuiä leben. io bade er persönlich lebbasten Widerwille» gegen b>e Ausschreitungen ber Börse; er batte daS früher getaate Bezügliche auirccht; er und der Finanz minister hatten ttch über ren ierncren Fortgang der Verstaat lichung geeinigt: er halte mit der letzigen Vorlage den Rabmcn abgeschlossen. Ebe die Regierung aut dem b.'schrlttrnkm Wege weiter Vorgehen wolle. inan den Effekt der criien Operation iür die allstemelnen Staat-Interessen abwarten. Bezüglich der finanziellen 'Bedingungen derVer'räge hoffe er. die Kommission und b>>ö Haus würden daS StaatSIntcrcsse voUkom- m n gewahrt finden. Der Minister widerlegt die hinsichtlich der Konvertirung vorgedr chten Bedenken unv wiederholt, die Re gierung werde sich nicht weiter drängen lasten, aiö dies die Früchte der gegenwärtigen Pol tit verlangen. Der FInanzminiiter wider legt die vom Abg. Richter bezügli ch ber Gründung der deutschen SechankelSaesellscha t und der Betchelllgung ber Sechandluna daran erhobenen Vorwürst. Die preusjische Reaierung könne nicht die Ausgabe l aben, den nationalen Jntcsttioncn deS Reichskanz ler- entgegen zu treten, sie stabe dieselben zu fördern. Wie taö Publikum darüber denkt, zeige die stattgestabte Ucbcrzeichnung. Gerade aui der Samoa-Insel müssten die deutschen Interessen durch deutsche Kräite und Mittel gehalten werden. Selbstver ständlich sei >ür bas Samea-Unierncbmcn die G nehmigung deö Reichstags vorb« batten, DaS Hauö übmvlcö ichliesjllch dte Vor lage dec Eisenbavnkommission. Locale« and SächMae«. — Se. Majestät der König nahm gestern Vormittag die Meldungen einiger Oistziere, sowie die Vorträge ber Herren ^taatSminister re. entgegen. - Heute Nachmittag 5 Ustr findet zu Ehren der hier wel lenden hohen Gäste vom Weimariichen Hose tn der zweiten Etage des königliche» Schlosse- große, aus 00 EouvertS bestehende Fam i l i en tafe l, bei welcher die Kapelle deö kgi. Hoitsteaterö spielen wird, statt. Auch wird sich auf Befehl Sr. Mas. dev Königs bei d estr Gelegenheit der kleine VlolliivirtnoS Dengre- mont produzlren. — Hie königliche und die priiizlich Georgische Familie be ehrte gestern Abend ln Begleitung deö hohen fürstlichen Be suchs auS W eimar das von dem Herrn Krtegöministcr von Fadricc geacbcne Ballstst. Die Weimariichen Herrschaften werken noch an dem Kammerball nächste Mittwoch im köntal. chloste sich steti eillaen und am Donnerstag t> re dosten Ver wandten und die sächsische KönigSstadk wieder verlassen. - I. Mai, die Königin, in Begleitung I. a. Hob. der Frau Erbprinzeliin von Weimar, beehrte gestern Nachmittag daö kgi. Kunslgeueibkmustum mit einem längeren B, suche. — Der Vorstand deS HauptsteueramteS Dresden, Oberstcucr- Jnspektor Schudartb Enge!schall, bat den Titel und Rang eines Oberzollrati eö. der Stadtrath Rö r zu Glauchau daS Ritterkreuz 2. Klasse des Verdienst Ordens, der Prokurist Otto ?taudinger In Leipzig das Ritte,kreuz 2 Klasse vom A>vrechtöorden und der Bildhauer Hultzscst hier das Großberzoglich Meckienbura- Schwcrln'>che Vervlenstkreuz vom Hauöorden ber Wendischen Krone erhallen. — Landtag. Gestern hielten beide Kammern kurze Sitz ungen ab. Die erste Kammer beschloss, dem LandtaaSanS. schrille zur Vermattung der Staatsschulden rttckttch'lich der von denste ben über t eie Verwaltung au« die Jabre >87<i und I«?? abgelegten Rechnungen gewöhnliche Justisikatloncn zu er nsten Der Referent Peltz. tbrllte hierüber u. A. mit stak der ca. >uv Millionen betrug. Im Budget l'-eB/bii sind sährllch für Tilgung und Verziwung der Staatsschulden über 30 Millionen rzinsung an wohl — Die eingestellt, während die ganzen Ausgaben des Staates nur v:i,8ü>z.ooo Mk. benagen. Also ziemlich die Hälite dessen, waö per Staat Sachsen überhaupt »usgiebt, gebt «ür Verz unv Tilgung der Schu hen hoiS. Wir könnten nun genug davon haben, meinte Bürgermeister Löhr. zweite Ka m in e r bewilligte noch nactsträglich aut die Jahre >8.8 unv I87V W.OOOM. lährlich zur Unterstützung der Land armen. Aber selbst mit dieser Nachhewiliigung reicht, wie L taatönstillster v. N oftttz - W allwitz mittbellte, die ursprüng lich eingestellte Summe nicht auö Zum Glück vat eS ln anderen Zweigen der Verwaliung Ersparnlne gegeben. Adg, Acker mann kündigte el»cn Antrag über das Landarmenwelcn au. Ferner überwlcö die Kummer eine i ctitt, n des RitterguiSbesitzer» Zimiiierman» zu Zcttwitz um nachirägliche BewiUtgung eine» Sa atcncrsatzcö aus derLandeobrandkasse berReglcrung zur Berücksichtigung, wahrend sie eine Petition Müllerd u. Gen. tu Dresden auf Einstellung sämmillcher wegen Winkelschriit- ftelllerei noch anhängiger Strafprozesse und StrastoNakett der Anfertigung von Rechtsmitteln, Einwendungen und Begrün dungen In Eubhastatioiis- und Protestationoiachen durch Siicht- anwäite aui sich verüben liest. Referenten waren die Abgg. von Oehlschlagel. Känffcr lind Uhlc-Plauen. - A»S Hainichen ist eine Petition von einigen SO klein« aewerbtreibenden Flanell webern um Herabsetzung der L'euer für ren Hausirtchein mit ielbstgeiertigten Waaren an km Landiaa gelanat. Die meisten dieser Leute arbeiten mit nur einem Stuble und müssen dann ibre Waaren bautirend verkaufen. - Unsere kleine sächsische Eiienbahnverwaltunghat von teber alö eine musterhafte gegolten. AlS der Sohn Carl Maria v. Webers, M. M. v. Weber, noch Staatöbahn-DIrektor In Dresden war. batte sich hier eine Art kleiner Akademie tür iremde Etlcnbahnmänner gebildet, die zum Studium des deutschen Eisenbahnbetriebes tsterber gekommen waren. So machte der jetzige iranz. Minister der öffentlichen Arbeiten. Ingenieur G. Varroy. seine ersten Studien der deutschen Eiienvabmn in Dresden. Der junge, geistvolle, universell gebildete Ingenieur zeigte schon damal« ungewöhnliche Fähigkeiten. Unter vielen Anderen, die vier ihren Studien obgelege». sei noch ber jetzige norwegische Minister Se gelte genannt. — DtePoliklinikfürAugenkranke im Lokale t« öffentlichen Poltk iniken, am ZeughauSplatz 8. wird von Jahr zu Jahr stärker beiucht. ES sanken hier voriges Jahr 1434 Per sonen auS Hrcödrn und den benachbarten Ortschaiten ärztliche Untersuchung und Behandlung bei Augenleiden (723 mehr al« 1878»; und zwar wurden ihnen inSgetammt an I55OrdinationS- tagen 5275 ärzstlche Ordinationen erweist, b. i. im Durchschnitt !e 34; die höchste Zabl der an einem einzelnen Tage abge'erkigten Auaenkrankrn betrug 73. Wenn Kranke nvtbwenbig verpflegt werben muvlcn, sei eS zum Zweck einer größeren Operation, ober bei mangeibaiter häuslicher Pftege. oder wegen allzugroker Ent fernung ihres Wohnsitzes bei schwerer Krankheit, so erhielten Ne Pflege in der Prtvalveilanstalt des behandelnden Augenärzte« iw. Georg Hänel. DerVcrpflegungSauiwanb wurde durch tbua- »che Abkürzung der VerpflegunaSkauer möglichst eln..eschränkt. es trugen ivn zumeist die Kranken se bst oder deren belmatblich« Gem loben, zum kleineren Tbeil deckte ihn der Ertrag einer Aimoienbüchse rer Poliklinik. Die ärzt lckie Behandlung ist un- entgclt.Ich; zahlreiche Brillen konnten durch die Hille deS Augen- kranken HcllveretnS gewährt werden. Die Poliklinik ist Montag«, Di'nncrstags und Sonnabends deö Nachmittags um 2 Udr, der leite "c Arzt ist 0r. G. Hänel. ES möge an dieser Stelle noch mals besonders aui die eiternde Aogenentzündung der neuge borenen Kinder blnaewleien werben, eine Krankbeit, ber leider noch viel zu viel zarte Kinderaugen erliegen. Sind doch nahezu cte Hälite der Zöglinge aller Blindenanstalten die Opier dieses UcbelS. Leider leihen noch viele Mütt>r und Kinberpfiegerinnm rem schlimmen Rache Unerfahrener rin willige» Obr unb be gnügen sich damit, die dick geschwollenen und grrvcheten kleinen 'Augen vom Eiter zu reinigen, ober auch mit kalten Umschlägen zu bedecken, oder mit allerlei Tbee und Augenwasser zu bebandeln. Manches entzündete SäuglingSauge mag kabe! bellen, manche« leidet durch Vereiterung ber Hornhaut binnen wenig Tagen iür immer Schaden an seiner Scbkrait. Si t ere und zuverlässige Heilung ist nur dann zu erwarten, wenn e'n sachverständiger Arzt mit eigener geübter, zarter Hand die nothwendigen Medikamente auf die kranke Schle mhauf der Augen appliclrt. Der täustche Transport der Kinder zum Arzte wird rann durch rasche Heilung belohnt unb schadet den Kleinen auch in der Winterluit nicht«, wenn sie argen die Kälte gut verwahrt Nnd. — Für die Herren Gastwirtbe dürste der AuSgang eine» Prozesses, welcher in letzter Instanz dieser Tage vordem Deutschen Reichsgericht In Leipzig stattfand, von großem Interesse se n. ?em Kläger war Gepäck au« einem Hotelwagen abhanden ge kommen und der Wirkt, sollte Ihm für den Schaden auckommen. Der Kläger wurde allerdings abgewteien, aber nur wegen Man gels an Vorsicht seinerseits, und deSbaib möge sich auch da» reisende Publikum diesen Fall zur Warnung bienen lasten. In den EntschcivungSarüiiben des Erkenntnisses beißt eS u. A.: ES ist anzunedmen, „daß, wenn ein Gastwirth einen Wagen zu den aiikonimcnden Bahnzügen absenbet. hierin eine Aufforderung au die Reisenden lieae. In seinem Gastbause Unterkommen zu nehmen und zu dickem Behutt sich deS Wagens iür ihre Perlon und ihr Gepäck zu be icnen. Ist dem so, io müssen dielenlgeii Personen, denen der Gastwirth die Führung deS Wagens überläßt, al« von ihm beaustragt gelten, daS Gepäck der Reisenden zu übernehmen: und daß eine den Wirth verpflichtende Uebcrnabme de« Gepäcks rriolgt sei, läßt sich zum Mindesten dann nicht bezweifeln, wenn der Reisende dasselbe mit dem Bemerken, daß er In dem bekrrffen- den Gasthof absteigen wolle, dem Führer deS Wagens übergeben und Dieser eö ohne Widerspruch angenommen bat" und weiter hin : Ist hiernach anzunchmen, daß eine Ausnahme der angeblich entwendeten Gegenstände, wie solche vom Gesetz tür die Haltbar keit deS Wirst'« bezüglich der von ihm aukgenommenen Gegen stände votauSgesetzk wird, erfolgt sei, so Ist gleichwohl insoweit, alS Ersatz von entwendetem Geld und geldevwerthen Papieren verlangt wirb, die Klage und zwar deshalb adzuweiien, weil der Kläger diesen Verlust durch unvorsichtiges venevmen mit ver schuldet hat. Eine Unvorsichtigkeit ist nämlich darin zu erblicken, daß der Kiäarr die sragliche Handtasche, ohne dem Kutscher zu sagen, baß dieselbe eine größere Summe Gelbe« enthalte, in den Omnibus bi Ingen ließ. In dem von dcn Erl'gioßherzog'lch SachicN'Wtlmarlschen Hcrrscha'tci, bewohnst» O.naitlcr Im hiesigen König!. Rrstdenz- schloß entstand am Sonntag Nachmittag ln der 3. Stunde ein kleiner Dlcienbraiid, welcher unter dem Kamin auSaechmmen war. und der, wenn er deö Nach»», wo sich Alles der Ruhe bin« geacbcn, entstaub, sedr leicht bedenkliche Dimensionen annehmen konnte; derselbe wurde ieboch Haid bemerkt unb rrbrSckt.
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